Nandalya spielt The Elder Scrolls

Ich bin kein großer Fan von Online-Spielen, das ist nicht meine Welt. Die virtuelle Welt von Second Life hatte einen anderen Grund, mit dem ich heute verheiratet bin. Auch ohne ein Fan zu sein überwiegt oft meine Neugier. Dann verwandele ich mich in eine Heroine und bin in fremden Universen unterwegs. Leider ist die Werbung für solche Spiele oft besser, als das fertige Produkt. Daher bleibe ich nie sehr lange und wende mich nach einer kurzen Analyse ab.

Vor einigen Wochen war es wieder soweit. Ich durfte mich zum Beta-Test in eine Kriegerin verwandeln und die „The Elder Scrolls online“ (TESO) besuchen. Angemeldet dafür war ich seit einem Jahr. Geboren aus einer Laune. Und Yuki kam mit. Das macht dann wenigstens etwas Spaß. The Elder Scrolls ist ähnlich aufgebaut, wie der unbestrittene Marktführer World of Warcraft (WoW). Ein Spiel, das es schon seit 10 Jahren gibt. WoW haben wir vor einigen Jahren kurz angespielt. Die Grafik fanden wir altbacken, das Suchtpotenzial und die Kosten zu hoch.

An zwei Wochenende, einmal länger und einmal sehr kurz, waren wir in TESO unterwegs. Unser Fazit vorab: Zeitverschwendung. Das Spiel haben die Entwickler in den Sand gesetzt. Weder Steuerung, Spielbarkeit noch Story haben uns begeistert. Das war bei Rift, AION, Tera und Dragon’s Prophecy auch schon so. Für TESO 50 Euro berappen und monatliche Gebühren? Das werden vermutlich nur Hardcore Elder Scrolls Fan machen. Bekannte geben dem fertigen Spiel kein Jahr bis es Free2Play wird.

Mit frischen Beta-Codes versehen sind wir bei TESO in magischen Welten gewandert. Zumindest hatten wir uns das erhofft. Nur leider folgte die Enttäuschung auf dem Fuß. Wirklich  magisch, war das alles nicht. Eher öde, langweilig und altbekannt. Single Player goes Massively Multiplayer Online Game ((MMO). Nee liebe Macher, so wird das nix. Gut, die Musik, das Intro war durchaus episch! Und auch das Erstellen unserer Heldinnen machte Spaß. Aber schon nach den ersten Metern machte sich Ernüchterung breit. Wir irrten recht hilflos und hölzern animiert umher. Ein richtiges Feeling kam nicht auf.

Die ersten Gegner tauchten auf, aber auch jetzt konnte TESO keinen Blumentopf gewinnen. Veraltet wirkende Animationen, schlechter Waffensound raubten uns den Spaß. Alles wirkte irgendwie billig und schlecht angedacht. Von der Benutzerfreundlichkeit wage ich kaum zu sprechen. Die war nicht einmal intuitiv verhanden. Yuki war bitter enttäuscht und ließ mich das auch öfter wissen. Zauber-, oder Waffenskills, die kryptisch verborgen ihr Dasein fristeten, haben uns eher abgestoßen. Transparenz ist anders.

WoW bleibt das Maß aller Dinge. Daran kann auch ein Guild Wars 2 nicht rütteln. Und auch das haben wir vor 2 Jahren getestet, aber nicht gekauft. Bei vielen getesteten MMO und auch bei TESO habe ich keine Ahnung warum ich wirre Quests lösen soll. Mir macht es keinen Spaß von A nach B zu hüpfen, unterwegs Monster zu erschlagen, nebenbei Eisenerz zu hacken und Blümchen zu pflücken. Yuki hat zwar viel und oft gezaubert, wie es sich für eine Elfe gehört. Aber lustig ist anders. Und meine Kämpfe sahen auch sehr unschön aus.

Wir mögen Action und eine gelungene Geschichte. Und Belohnungen! Aber die halten sich bei solchen Spielen in Grenzen. Man muss Stunden damit verbringen durch finstere Dungeons zu laufen und gefühlte hundert Tode sterben, um vielleicht einen besseren Helm zu bekommen. Um den darf man sich dann noch mit anderen Spielern streiten. Und das machen wir nicht. Hinzu kommen noch die nicht zu unterschätzenden Kosten solcher Spiele. Free2Play und Micropayment ist meist nur Abzocke pur. Und selbst bei WoW ist Blizzard gierig geworden und macht noch mehr Geld über einen Ingame Item Shop.

TESO werden wir nicht mehr spielen, wir haben das Spiel bereits deinstalliert. Dann gehen wir lieber wieder nach Second Life. Oder ins Kino. Oder knutschen. Offline versteht sich. Schließlich muss ich nicht online mit Elfen spielen, die habe ich live und in Farbe zu Haus.

Warum ich kämpfe

Ein japanisches Sprichwort sagt „Um kämpfen zu können, brauchen wir nicht nur starke Arme und einen schnellen Geist, wir brauchen den Glauben.“ Ich glaube. An mich selbst. Und das ist mehr, als viele Menschen von sich selbst behaupten können.

Aber ist der Kampf der richtige Weg? Ist der Weg des Samurai der einzig richtige Weg? „Nicht den Sieg, sondern den Weg zum Sieg sollten wir schätzen“, lautet ein anderes Zitat. Und „Ein vermiedener Kampf, ist ein gewonnener Kampf.“ Aber stimmt das auch? Mein Weg zum Erfolg lautet: Misch dich ein! Erhebe deine Stimme, benutze deine Kraft. Nicht die der Arme. Die des Geistes, des Wortes.

Gewalt ist keine Lösung, hat mein Papa immer gesagt. Aber auch er mischt sich ein. Er hat mich gelehrt niemals zu schweigen und gegen Unrecht aufzustehen. Er hat mich gelehrt zu kämpfen. Und das hat er gut gemacht.

Die folgenden Zeilen gehen mir seit einer Weile durch den Sinn. Sie stammen aus dem Spiel „World of Warcraft.“ Und ich hoffe, ich darf sie in diesem Blog verwenden. Zu fragen warum wir kämpfen, ist zu fragen warum die Blätter fallen. Es liegt in ihrer Natur. Vielleicht gibt es eine bessere Frage. Warum kämpfen wir? Um Heimat und Familie zu beschützen. Um Gleichgewicht zu wahren und Harmonie zu schaffen. Für uns ist die wahre Frage die folgende: Wofür lohnt es sich zu kämpfen?

Ich stelle mir die Frage anders: Warum kämpfe ich? Es liegt in meiner Natur. Und wofür kämpfe ich? Nicht für Macht, Ruhm und Geld. Ich bin eine Kriegerin des Regenbogens, eine Kriegerin des Lichts. Und ich kämpfe für alle Frauen. Gegen Missbrauch, Erniedrigung und Gewalt, für eine bessere Welt. Euer Lächeln wird meine Belohnung sein. Das Funkeln in euren Augen mein kostbarster Schatz. Ich kämpfe für die Liebe, für Toleranz und gegen Gleichgültigkeit. Gegen Hass und für das Glück der Menschen.

Zu fragen warum ich kämpfe, ist zu fragen warum die Blätter fallen. Es liegt in meiner Natur. Es gibt keine bessere Frage.

Spione wie wir

Dass das Internet kein Rechtsfreier Raum ist, habe ich schon lange gewusst. Wie stark sich aber Geheimdienste für Online-Spieler interessieren, war mir neu. Laut SPON hat Edward Snowden diesbezügliche Dokumente kopieren können und diese nun der Presse zur Verfügung gestellt. Unter anderem sollen Klassiker wie World of Warcraft und die virtuelle Welt von Second Life überwacht worden sein. Letzteres macht mich besonders wütend. Zwar stammen die Berichte aus dem Jahr 2007, aber mir geht es ums Prinzip. Als (ehemalige) Nutzerin von Second Life fühle ich mich betroffen.

Zwar habe ich Cory Ondrejka alias Cory Linden bei Second Life nicht mehr erlebt, aber Snowdens Infos lassen seinen Weggang in einem anderen Licht erscheinen. Laut New York Times ist Cory Ondrejka 2007 bei der NSA vorstellig geworden und hat die Überwachung der virtuellen Welt angedient. Dass zumindest der Britische Geheimdienst Zugriff auf Nutzerdaten hatte ist mittlerweile bekannt. Und wem nun Cory Ondrejkas Name bekannt vorkommt liegt nicht verkehrt. Der Mann ist heute bei Facebook tätig. Die Vermutung liegt nun nahe, dass er nach seiner NSA-Aktion bei Second Life gefeuert worden ist. Das nach 6 Jahren noch zu beweisen dürfte eher schwierig sein.

Aber vielleicht bringen Snowdens Dokumente nun doch etwas mehr Licht ins Dunkel. Auch wenn ich dem Whistleblower schon lange nicht mehr glauben kann. Für mich ist er lediglich eine Marionette der Russen und ihres Geheimdienstes FSB. Stutzig macht mich, wie spärlich Informationen fließen und wie gezielt sie an die Öffentlichkeit kommen. So, als stecke ein System dahinter. Und das traue ich Edward Snowden nicht zu. Den Russen und ihrem Präsidenten schon.

Ich frage mich ernsthaft, wie Spione denken. Oder liegt der Fehler vielleicht bei mir? Ich weiß, dass sogenannte Hacker gern und oft Online Spiele attackieren. Aber nicht um sich gemeinsam zu verschwören. Es geht ihnen um Nutzerdaten und viel Geld. Der NSA um böse Buben. Terroristen vielleicht. Oder doch um den Atomwissenschaftler aus Absurdistan, der in seiner Freizeit gern Zauberer bei WoW spielt? Wird vielleicht auch mein Blog vom BND gelesen, mein Telefon gar abgehört?

Ich mag hier keine Verschwörungstheorien posten. Aber die Sammelwut von Behörden sollte uns stutzig machen. Dass wir auf dem Weg zum gläsernen Bürger sind ist sonnenklar und die Matrix schon lange keine Fiktion. Nur schade, dass wir keinen Neo haben. Ein Edward Snowden ist es nicht.