Abenteuer Internet

Abenteuer Internet

Als Frau im Internet unterwegs zu sein ist abenteuerlich. Vor allem als Exotin, die Mann gern von seinem dritten und vermutlich zu kurz geratenen Standbein überzeugen möchte. Vielen scheint es egal zu sein, dass ich Frauen liebe. Genauer gesagt meine. Yuki und ich sind seit Jahren ein Paar.

Vor einiger Zeit schrieb mich ein Wirrkopf an und erklärte mir ausführlich, dass ich nur den richtigen Mann (ihn) bräuchte, um die Seiten zu wechseln. Ein anderer wollte Aktfotos von uns machen. Vielleicht hatte er an unsere (getragenen) Höschen als Bezahlung gedacht. Dazu fällt mir ein: „Die Schnüffler kommen!“

Wissen ist Macht

Wer nun glaubt, dass ausschließlich Männer die Klinge mit mir kreuzen, hat die Rechnung ohne Frauen gemacht. Offensichtlich habe ich das Talent einige zu provozieren, was ehrlich gesagt auch meine Absicht ist. Dabei geht es immer nur um Reaktionen, persönliche Angriffe wären kontraproduktiv.

Frau hat mir bereits mehrfach mitgeteilt, dass ich von Kindererziehung keine Ahnung habe. Ich frage mich dann stets, woher sie ihr Wissen hat. Vielleicht aus der Brigitte. „Frau Dr. Emma Sorglos“ schreibt dort bestimmt, wie man richtig mit  Kindern umgeht. Oder die mit mir. Es kann durchaus sein, dass Frechdachs Aiko uns erzieht. Ich gehe kurz in mich und berichte später, wer wirklich die Fäden zieht. „Puppet on a string.“

Immer feste druff!

Ich finde es erstaunlich wer alles glaubt mir eins auswischen zu können oder sich lediglich als Elefant im Porzellanladen präsentiert. Das waren einige im Lauf der Jahre. Mittlerweile ist trügerische Ruhe eingekehrt. Vermutlich zerreißen sich einige trotzdem den Mund darüber, dass ich nun angeblich noch Corona leugne. Aber psychopathologisch verstrahlte Schoßhündchen bellen lediglich nach, was ihnen der TV-Leithund in die kalte Schnauze legt. „Wuff!“

Vor einigen Tagen erschien dann (wieder!) ein angeblicher „Wing Tsun Kämpfer“, der seine „tödliche Kunst“ an die Frau bringen wollte und auf den mittlerweile 7 Jahre alten Beitrag „Von Großmeistern und Geschäften“ antwortete. Seiner Schreibweise nach ist es der gleiche Wirrkopf, der das schon mehrfach machte, aber immer im Papierkorb landete. Spaßeshalber habe ich diesmal geantwortet und prompt nahm das Spiel seinen Lauf. Es ist so einfach Menschen zu triggern. „Ey suchst du Schtress?“

Best of?

Vom gewaltaffinen Ex-Soldaten mit expliziter Nahkampfausbildung, den seine Tochter mehrfach krankenhausreif schlug, hat er sich in seiner letzten noch unveröffentlichten Antwort zum Buddhisten und Doktor der Philosophie gewandelt. In Wirklichkeit dürfte er einer meiner Stalker sein, die mich seit Jahren verfolgen. Ihr dürft abstimmen, ob ihr seine geistigen Ergüsse lesen wollt.

Vielleicht sollte ich doch einen „Best of Stalking Beitrag“ schreiben. Was meint ihr dazu? Aber wer weiß schon, wer dann noch alles (wieder)kommt. Das Netz ist voll von Poltergeistern, die ihre wirren Träume leben. „Psychopathen aller Länder vereinigt euch!“

Mein Blog, meine Regeln

Ich würde zensieren hieß es von verschiedenen Seiten. Richtig ist, dass ich einige allzu private Informationen oder Werbung für Parteien aus Kommentaren gelöscht habe. Üble Beleidigungen, sofern sie nicht schon von WordPress selbst gefiltert worden sind, haben entweder Yuki oder ich in den Papierkorb verschoben. Mein Blog, meine Regeln.

Fehlender Wille zum Diskurs ist das nächste Scheinargument, das wieder Mann vorschiebt, um (mich) zu dominieren. Vielleicht ist Testosteron das Problem einiger oder die Doppelspritze gegen Corona. Eine Nebenwirkung soll Hirnschwund sein. „Impfabo gefällig?“

Psycho

Vor einiger Zeit hat mir ein Mann Psychospielchen vorgeworfen, was mich wirklich herzlich lachen ließ. Ja, NLP und Schwarze / Weiße Rhetorik beherrsche ich perfekt, setze sie aber nie gezielt in meinen Beiträgen ein. Das wäre unfair und ohnehin nur von wenigen wirklich durchschaubar.

In einem wütenden Kommentar stand, ich agiere wenig japanisch. Nun frage ich mich immer noch, woher solche Aussagen kommen und wie viele Japaner dieser Mensch wohl kennt. Aber einige haben offenbar ein Problem mit selbstbewussten Frauen. Wer ein japanisches Mäuschen sucht, das sich kichernd vor ihm verbeugt, ist bei mir an der falschen Adresse. „Wimperklimper.“

Humor ist …

Wer diesen Beitrag auf die Goldwaage legt, wer die Kategorie „Humor“ übersehen hat, dem kann ich auch nicht weiter helfen. Zwar sind einige Aussagen durchaus ernst gemeint, aber nicht in Stein gemeißelt. Ich warte also freudig auf das nächste Angebot von Hobbyfotografen, buddhistischen Philosophen und lesbischen Männern, die mir ihre Briefmarkensammlung präsentieren wollen.

Von Großmeistern und Geschäften – Teil 2

Von Großmeistern und Geschäften – Teil 2

Vor mehr als 6 Jahren, am 07. Mai 2014, habe ich den Beitrag „Von Großmeistern und Geschäften“ geschrieben. Darin ging es um Wing Chun, das Verfechter dieser simplen Kampfkunst für das Nonplusultra halten. Immer wieder ist in diversen Foren zu lesen, wie überlegen sie anderen Stilen ist. Auch Videos haben Sifu (Lehrer) darüber gemacht. Seitdem ist viel Zeit vergangen. Wie sieht heute meine Meinung aus?

Bevor ich diese Frage beantworte, möchte ich einen Blick auf die Zugriffe dieses Beitrags werfen. Er rangiert seit Jahren ganz oben auf meiner Liste. Offensichtlich ist das Interesse an Wing Chun noch immer hoch. Auf keinen Fall ist das ein Fehler, Wing Chun ist ein durchaus brauchbares System zur Selbstverteidigung. Wer aber Wettkämpfe bestreiten möchte, ist dort fehl am Platz. Jede Form von (Sport!)Karate, Thai- oder Kickboxen ist dafür besser geeignet. Auch das koreanische Taekwondo.

Meine Kritik, die ich bereits 2014 gegenüber den beiden Verbänden EWTO und EVTF äußerte, bleibt weiter bestehen. Nachzulesen im 1. Teil. Wer sich für reine Selbstverteidigung interessiert, ist mit Krav Maga, dem israelischen „Kontaktkampf“, auf der wesentlich besseren Seite. Krav Maga ist schnell und einfach zu erlernen. Dazu noch sehr effektiv. Wing Chun, das ich (nur für mich persönlich) für einfach halte, braucht bis zur „Meisterklasse“ viel mehr Zeit. Das gilt auch für Karate. Bis zum 5. Dan gilt man dort als besserer Schüler.

Kritiker, die es immer geben wird und soll, sehen das vielleicht anders. Aber aus einer Fliege wird nun mal kein Elefant. Hinzu kommt noch, dass diese Kritiker den Fokus stets auf die körperliche Auseinandersetzung richten. Was sie vergessen: Das ursprüngliche Karate kennt keinen Erstangriff. Man hat sich damit auf Okinawa verteidigt und den Angreifer „umgebracht.“ Auch heute kämpfen Karateka auf Okinawa kaum auf Turnieren. Ursprüngliches Karate ist für viele eine Lebenseinstellung und Philosophie. Sportkarate hat damit nichts zu tun.

2014 schrieb ich: „Ein System kämpft nicht, wenn man in einer dunklen Gasse angegriffen wird. Das macht einzig und allein der Mensch. Wing Chun wird kein magischer Helfer in der Not sein und auch keinen Notarztwagen rufen.“ Genau das ist der Fehler den viele machen, wenn sie ihren Sport, ihre Kampfkunst, als das Maß aller Dinge sehen.

Noch einmal: Es gibt kein „bestes System!“ Den Beweis dafür kann man ab und an in den Nachrichten sehen, wenn Weltmeister von normalen Menschen auf die Mütze bekommen. Es wird immer jemand geben, der einem anderen in irgendetwas überlegen ist. Das ist auch in Ordnung so. Dazu kann ich gern eine kleine Anekdote erzählen, bei der ich in Deutschland zugegen war.

Vor etwas mehr als 20 Jahren war ich mit meinem Vater in einem Dojo zu Gast. Soweit ich mich erinnere, war das kurz vor dem Ende meiner ohnehin nur kurzen Wettkampfkarriere. Der (deutsche) Sensei hatte den 2. Dan im Shotokan-Karate, unterrichtete aber auch Kickboxen. Einer seiner Schüler war ein aufstrebendes Talent. Sehr beweglich, dynamisch, kurz gesagt ein guter Sportler. Während ich mit einigen Mädels trainierte, mein Vater sich mit dem Sensei unterhielt, gab es zum Abschluss des Trainings das unvermeidliche Kumite (Sparring).

Der Sportler, nennen wir ihn Tom, wurde einem Jungen mit dem (von mir geänderten) Namen Mike zugewiesen, der offenbar ein Neuling war. Ein Braungurt stand also einem Weißgurt gegenüber. Der Ausgang des Sparrings schien klar, war doch Tom ein erfahrener Wettkämpfer, der schon Turniere für sich entschieden hatte. Entsprechend arrogant trat er auf.

Als sein erster Tritt mit einem Konter abgefangen wurde und Mikes Fuß klatschend an seinem Kopf landete, herrschte plötzlich Totenstille Entsetzte oder belustigte Blicke waren zu sehen. Tom murmelte etwas wie „… nicht aufgepasst …“ Er riss sich zusammen, ging in Kampfstellung und kassierte den gleichen Tritt, der blitzschnell über seine Deckung ging. Sein Gesicht rötete sich. Vor Wut und durch die Treffer. Ich wusste in diesem Moment, dass er verloren hatte und tauschte einen Blick mit meinem Vater aus.

Papa und ich verstehen uns in Sachen Karate blind. Das war schon damals so. Toms nächster Angriff ging ins Leere, Mike verpasste ihm zum dritten Mal den gleichen Tritt. Diesmal ging Tom zu Boden. Aber mehr aus Schock, wirklich hart durchgezogen werden solche Treffer nicht. „Ich bin heute nicht so gut drauf“, hörte ich. Dann stand Tom auf und verzog sich in eine Ecke.

Mike blieb ziemlich verlegen zurück. Weder triumphierte er, noch hatte er das gewollt. „Was habe ich denn falsch gemacht?“, fragte er den Trainer, der ihm aufmunternd auf die Schulter schlug. „Alles in Ordnung“, sagte er. „Wie wäre es, wenn du mit jemand anderem weiter trainierst?“ Das hat Tom dann gemacht. Ich habe ihn beobachtet. Er konnte, woher auch immer, nur diesen einen Tritt und hatte nie zuvor etwas mit Karate zu tun. Vielleicht hatte er sich die sogenannten „China Filme“ angeschaut.

Was aus den beiden Kontrahenten wurde weiß ich nicht. Vielleicht war Mike ein unentdecktes Talent, vielleicht auch nur eine Eintagsfliege. Dieser kleine Vorfall zeigt aber, dass ein System niemals überlegen ist. Es ist immer der entsprechende Mensch. Das sollte sich jeder auf die Fahne schreiben, der seinen Sport, seine Kunst, für unschlagbar hält. Unschlagbar gut ist ohnehin nur meine Yuki. Aber einen Gewinner oder einen Verlierer gibt es bei uns nicht. Nur Gemeinsamkeit macht stark.

Lesbensex und harte Tritte – Die Suchbegriffe im September 2020

Lesbensex und harte Tritte – Die Suchbegriffe im September 2020

Nach langer Pause habe ich erneut ein „Best off“ der Suchbegriffe aus 30 Tagen auf meinem Blog gemacht. Allzu krasse oder herrlich dämliche Begriffe habe ich allerdings weggelassen. Trotz meiner umfangreichen „Corona-Berichterstattung“, hat in den letzten Monaten so gut niemand bei mir danach gesucht. Das kann verschiedene Gründe haben, wie ein Shadowban von WordPress oder Google, vielleicht lag es auch am Überangebot. Dafür überwiegen erneut die Sex-Anfragen von Menschen, die offensichtlich scharf auf Lesben sind. Aber auch an Kampfkunst interessierte besuchen meine Seite. Auffällig ist, dass immer wieder „Wing Chun“ eingegeben wird. Also habe ich mir die (keine) Mühe gemacht und einige launige Antworten geschrieben. Vielleicht möchte die jemand lesen.

1. – lesben lieben männer – Aber auf jeden Fall und zwar täglich! Auch wir haben schließlich Väter, Brüder und Cousins.

2. – lesben haben eine fickerei mit männern – Träum(t) weiter.

3. – sex urlaub japan – Dumm für notgeile Touristen, käuflichen Sex in Japan gibt’s für Ausländer nur mit Frauen aus China oder Korea.

4. – wie ist der sex mit japanerin – Gut natürlich. Für nur eine Handvoll Dollar mehr gibt es intimere Details. Bitte überweisen an das Konto SEX SEX SEX bei der Typo-Geheimnisbank.

5.- können sich chinesen und japaner unterhalten – Ja, in jeder Sprache, die beide sprechen. Nur die wenigsten Japaner sprechen Kantonesisch oder Mandarin und Chinesen selten Japanisch. Zum Teil können sich beide mit den Schriftzeichen – in Japan „Kanji“ genannt – verständigen. Das ist allerdings nicht immer einfach, da es sowohl in China wie auch in Japan Reformen der Zeichen gab, die vom jeweils anderen Land nicht übernommen worden sind.

6. – kleine japanerinnen – Hallo! So klein sind wir nun auch wieder nicht!

7. – lesbische neugier – Die gibt es wirklich bei einigen Frauen. Ohne ins Detail zu gehen, diese Art von Neugier ist für beide Seiten unbefriedigend.

8. – amazonen dominieren männer – Das ist so nicht richtig. Man(n) sollte zwischen dem Matriarchat und den durch das aufkommende Patriarchat entstandenen und auch dadurch geprägten wenigen Amazonen unterscheiden. Allerdings ist nach wie vor umstritten, ob es beides gab. Ich zumindest glaube daran. Das Matriarchat hat niemand in der Art dominiert, wie es das Patriarchat noch heute macht. Jeder hatte seine Rolle, die Gemeinschaft wurde allerdings von Frauen geführt. Damals hat Frau das noch gekonnt. Heute und mit Blick auf diverse Staatsoberhäupter, bin ich mir nicht mehr sicher.

9. – warum muß sie zur strafe ihre freundinnen lecken/sexgeschichte – Vielleicht hatten die Freundinnen Honig an den Fingern? Süß waren sie bestimmt.

10. – warum haben lesben sex – Warum haben Heteros Sex?

11. – nandalya – Was wollt ihr alle von mir?

12. – der coronastaatsstreich – Den gab es meiner Meinung nach auch. Nachzulesen hier: Die Corona-Krise: Pandemie oder Staatsstreich?  

13. – kenjutsu – Kenjutsu ist der Oberbegriff der japanischen Schwertkünste. Bevor ich lange Erklärungen schreibe: Das ist Kenjutsu! 

14. karate oder kung fu besser – Es gibt keine „beste Kampfkunst.“ Jede steht für sich und so ist es gut. Aber nicht jeder hat das gleiche Talent. Daher ist es für einige schwieriger und für andere leichter, diese oder jene Kampfkunst zu lernen.

15. – japan karate dominiert – Niemand ist unbesiegbar, wenn das mit diesem Suchbegriff ausgedrückt werden soll. Allerdings gewinnen japanische Sportler sehr oft bei Karate-Wettkämpfen.

16. – leung ting kernspecht – Tausendmal erklärt, gern noch einmal. Leung Ting ist der selbsternannte Wing Chun-Großmeister aus Hongkong. Angeblich hat ihn Ip Man, der Lehrer von Bruce Lee trainiert, was noch immer unbewiesen ist. Soweit ich weiß hat er sein Wing Chun bei einem Schüler von Ip Man gelernt und führt widerrechtlich den Titel Großmeister. Keith R. Kernspecht ist von Leung Ting vor vielen Jahren in dieser Kampfkunst unterrichtet worden und hat das System dann nach Deutschland und Europa gebracht und die European Wing Tsun Organisation (EWTO) gegründet. Die EWTO steht wegen ihrer Trainingsmethoden und der Kommerzialisierung des Wing Chun seit Jahren im Kreuzfeuer der Kritik.

17, – gutes wing chun – Da ist sie wieder, die ewige Frage. Wer eine durchaus interessante Art der Selbstverteidigung lernen möchte, der kann das gern machen. Der Trainer sollte aber keinem Verband angehören. Sonst wird es teuer und der Schüler lernt fast nichts. Yuki und ich haben das System vor einigen Jahren bei einem wirklich guten Sifu gelernt. Kombiniert mit z. B. Kickboxen oder Taekwondo, kann Wing Chun durchaus brauchbar sein. Umfassender erklärt habe ich das in diesem Beitrag: Wing Chun – Der ewige Frühling

18. leung ting idiot liar – Ob Leung Ting ein Idiot ist möchte ich nicht beurteilen. Zu seiner Person habe ich bereits weiter oben etwas geschrieben.

19. – wing chun strassenkampf – Die Definition ist meiner Meinung nach korrekt.

20. – selbstverteidigung hoden unfair – Was soll daran unfair sein, wenn eine Frau sich gegen einen Angreifer mit einem Tritt in die Hoden wehrt?

21. – markus langemann club der klaren worte – Den Youtube-Kanal und die Webseite von Markus Langemann kann ich jedem empfehlen, der eine von Ideologien und Parteien unabhängige Meinung sucht.

22.- dr. landar – Frau Dr. Landar ist mein virtuelles Alter Ego. Zusammen mit meinem Kumpel Teufelchen löse ich kniffelige Fälle oder rette die Welt.

23. – gez staatsfunk – Als Staatsfunk habe ich bereits vor Jahren die deutschen von der GEZ finanzierten Medien bezeichnet, da sie meist reine Propaganda bringen.

24. – liebesbrief an frau – Nicht danach suchen, selbst schreiben! Dann freut sie sich. Punkt!

25. – auto frau – Ja, auch Frauen fahren Autos und das sehr oft sehr gut.

26. – japan wasserstoff – Japan und Korea, bzw. diverse Konzerne, forcieren die Herstellung der Brennstoffzelle. Allerdings nicht nur für Autos.

27. – queer gedacht – Zwar bin ich wirklich queer, aber ich denke das sollte quer gedacht heißen. Über die Querdenker habe ich nun schon mehrfach berichtet. Allerdings bin ich noch skeptisch.

28. – tuning chip – Ein schwieriges Thema. Vermutlich ist Chiptuning, also die Leistungssteigerung von Turbo-Motoren gemeint. Dass es etwas bringt ist unbestritten. Unsachgemäßes Tuning kann allerdings den Motor und das Getriebe schädigen. Ebenso diverse Billig-Chips, die dem Motor-Steuergerät falsche Zahlen vorgaukeln.

29. – yuki onna – Mit der Yuki-onna, der Schneefrau bin ich verheiratet. Spaß beiseite, meine Frau heißt Yuki und ist wie ich auch Japanerin. Allerdings ist sie ebenso hübsch wie die Yuki-onna der Legenden. Dafür aber weniger tödlich und kein bisschen rachsüchtig.

30. – japan china krieg – Eine aktuelle Kriegsgefahr zwischen Japan und China sehe ich nicht. Wir manövieren geschickt durch die US-Sanktionen gegen China und machen gute Geschäfte.

31. – neoliberalismus  – Der Neoliberalismus beherrscht uns seit Jahrzehnten. Zur Zeit gehen die Meinung weit auseinander. Es gibt Stimmen, die sehen ihn in den letzten Zügen. Ich sehe das anders, aber das kann ich an dieser Stelle nicht in wenigen Worten erklären. Vielleicht schreibe ich darüber einen eigenen Beitrag. Wer mehr über den Neoliberalismus lesen möchte: „Der Unsichtbare – Neoliberalismus in der Kritik“

Wing Chun – Der ewige Frühling

Viele Mythen und Legenden ranken sich um die fernöstlichen Kampfkünste. Von unbesiegbaren HeldInnen und wundersamen Techniken ist die Rede, die jeden Gegner lässig niederstrecken.

Das ist so dumm wie falsch und schon allein das Wort Gegner ist dabei der falsche Begriff. Ursprünglich hat man Wushu / Kung Fu zur körperlichen und geistigen Fitness erschaffen. Erst viel später haben die Shaolin Mönche daraus die Kunst der Selbstverteidigung gemacht.

Die kämpfende Kunst

Vor einigen Monaten hatte ich am Beispiel Karate über den Unterschied zwischen Kampfkunst und Kampfsport geschrieben und warum die reine Kampfkunst in einem Wettkampf unbrauchbar ist.

Wer diese Artikel noch nicht kennt, der darf gern HIER und HIER klicken.

Bei meinem Aufenthalt in den USA, habe ich mehrfach mit Sifu Feng über dieses Thema gesprochen. Auch sein Wettkampf Tai Chi ist nur die abgewandelte Form jener Kunst, die in Konkurrenz zu den aus dem Shaolin „Kung Fu“ entwickelten Stilen steht.

Für Feng überraschend, dass ich als Karateka, die „Klebenden Hände“ beherrsche. Einerseits gibt es die auch im Goju Ryu Karate und andererseits im Wing Chun. Und auch das habe ich gelernt.

Wing Chun, das man mit „Ewiger Frühling“ übersetzen kann, ist ein vermutlich im frühen neunzehnten Jahrhundert entstandener südchinesischer Kung Fu Stil, der seit den 1970er Jahren auch Furore im Westen macht. Leider haben Geschäftemacher viel kaputt gemacht, aber das soll heute kein Thema sein.

Kurz vor meiner Abreise hatte Feng Besuch von einem befreundeten Sifu, der als Kind und Jugendlicher zehn Jahre lang Wing Chun trainierte und vor fast zwanzig Jahren zum Tai Chi gewechselt ist. Gemeinsam haben wir die beiden Systeme analysiert und die Unterschiede herausgestellt. Und das war auch für mich hochinteressant.

The men of Tai Chi

Sifu Dan ist Amerikaner und knapp vierzig Jahre jung. Sein Stiefvater habe bei Hawkins Cheung in Los Angeles trainiert und ihn zum Training mitgenommen, erzählt er uns. „Als Kind hat mir Wing Chun geholfen“, sagt er. „Ich war ein schmächtiges Kerlchen und immer Opfer der älteren Schüler. Als ich mich erstmals wehrte, haben sie mich in Ruhe gelassen.“

Fast automatisch erscheinen die Bilder in meinem Kopf, die mich als siebenjähriges Mädchen auf dem Pausenhof der Schule zeigen und als „Opfer“ eines üblen Streichs. Ein Mitschüler hatte mich ohne Vorwarnung zu Boden gestoßen, beleidigt und dabei noch gelacht. Mein Karate hat ihm dann Manieren beigebracht.

„That’s life in the USA“, stichelt Feng und lacht. Die Männer nicken wissend, als ich meine Geschichte erzähle. „Ich glaube das haben wir alle durchgemacht“, sagt Dan. „Aber im Gegensatz zu anderen sind wir wieder auf die Füße gekommen.“

„Warum und wann hast du mit Wing Chun aufgehört?“, will ich wissen. Seine Antwort ist überraschend. „Nicht aufgehört“, lässt er mich wissen, „in meiner Schule wird auch Wing Chun unterrichtet. Nur unser Schwerpunkt ist Tai Chi.

Ich bin als junger Bursche zu den Marines. Wing Chun hat mir zu Beginn meiner Ausbildung geholfen, aber als wir Bodenkampf und Boxen übten, stand ich auf verlorenem Posten.“

Ich ahne warum, aber will es genauer von ihm wissen. „Woran genau lag es deiner Meinung nach?“ „Wir haben bei Hawkins zu wenig Sparring gemacht und nie mit fremden Stilen geübt. Alles war sehr theoretisch. Und ich kann schlecht einem Trainingspartner die Knochen brechen.“

Gegen jede Regel

Dan spricht ein Problem an, das viele Kampfkünstler haben, wenn sie in einem Ring nach Regeln kämpfen sollen. Schläge zum Kehlkopf oder Tritte in den Unterleib gehören zur Selbstverteidigung, im Sport sind sie aus gutem Grund verboten.

Auf der anderen Seite gibt es aber diese Arroganz scheinbarer Überlegenheit im Lager der Wing Chun Verfechter. Und das ist, bei aller Sympathie für diesen Stil, eine glatte Lüge. Dan sieht das ebenso. „Hawkins Cheng ist ein netter Kerl. Aber er hat auch den 3. Dan im Karate.

Viele, die sich jetzt Sifu nennen und wirklich gute Wing Chunler sind, haben noch einen zweiten oder dritten Hintergrund. Sie mixen diverse Stile und erst das macht sie gut. Oder sie schummeln, wie Sifu Moore.“

Dan zeigt uns ein Video, das ich ebenfalls kenne. Ein beleibter Mann, wird von einem schmächtigen Karateka „angegriffen“ (Sparring) und schiebt diesen dann quasi vor sich her. Das hat wenig mit Wing Chun, aber viel mit physikalischen Gesetzen zu tun. Der Mann ist einfach schwerer. Punkt.

„Ein großer Nachteil diverser Stile, ist der Fokus auf Hände und / oder Füße“, sagt Dan. „Wir können Tritte und Schläge, aber am Boden verlieren wir.“ „Das klingt wie Werbung für Brasilian Jiu-Jitsu (BJJ)“, stichele ich. „the most effective Martial Arts on the Planet.“

And the winner is …!

Herzliches Lachen folgt meinen Worten, die beiden verstehen den Gag. „BJJ ist in erster Linie Sport“, sagt Dan und auf der Straße völlig unbrauchbar. Das gilt für alle ringenden Sportarten. Kein Mensch wälzt sich auf dem Asphalt.

Die scheinbare Überlegenheit von BJJ basiert auf dem Überraschungseffekt, den auch Wing Chun kennt und auf deren Regeln. Bei Vergleichskämpfen mit BJJ scheuen sich andere Sportler sehr oft, die wirklich effektiven Kicks oder Schläge zu landen.“

„Oder sie dürfen nicht“, füge ich hinzu. „Bei Judoka oder Ringern sieht das ganz anders aus. Kein BJJ-Sportler steht lange gegen einen guten Freistil Ringer. Man kann solche Sportarten ganz schlecht vergleichen.“

„Ich sehe Wing Chun als eine Sonderform unter den Kampfkünsten“, sagt Dan und nickt zustimmend. „Es ist reine Selbstverteidigung und eine Art Straßenkampf. Relativ einfach aufgebaut gibt es dort keine Geheimnisse. Die werden nur von diesen selbsternannten Großmeistern Leung Ting und Keith Kernspecht propagiert. Jeder kann Wing Chun erlernen. Dafür braucht es keine Ewigkeit.“

„Mit erlernen meinst du die Formen oder die Techniken inklusive Schmetterlingsmesser und Langstock?“, frage ich. „Wenn du Wing Chun als reine Kunst siehst und wirklich jede Handbewegung akribisch und auf den Millimeter genau lernen möchtest, wirst du vermutlich ewig brauchen“, erwidert Dan. „Und du wirst im Ernstfall die Prügel deines Lebens beziehen. Die meisten Wing Chunler können nicht kämpfen.“

Dans Worte sprechen das Problem an, das ich am Beispiel Aikido verdeutlichen will. Aikido ist als Wettkampfsport völlig ungeeignet und nur die kultivierte Form des Aikijujutsu. Bei Wing Chun ist das ähnlich. Nur gibt es dort keine offizielle sportliche Form. Eventuelle Wettkämpfer sind einfach nur Kickboxer.

Die Analyse

Dan holt einen Schnellhefter aus der Tasche und zeigt uns auf mehr als fünfzig Seiten seine Analyse von Wing Chun und Tai Chi. Grob gesagt ist sein Fazit, dass Tai Chi das wesentlich komplettere System ist, schwieriger zu lernen, aber im Endeffekt effektiver.

„Wing Chun ist nicht komplett“, erklärt Dan. „Man hat dort Elemente aus dem Tai Chi und vermutlich dem Shaolin Kung Fu sozusagen extrahiert und um ein imaginäres Dreieck herum modifiziert. Ich spreche von den kurzen, schnellen Bewegungen, die immer die eigene Mitte schützen und gleichzeitig zum Zentrum des Gegners gehen.

Der Erfolg, den einige wirklich gute Wing Chunler mit dieser Methode haben, basiert lediglich auf dem Überraschungseffekt. Aber mit einem Kettenfauststoß gewinnt man keinen ernsthaften Kampf. Mit einem Tritt in den Unterleib schon.“

„Das ist mein Spruch!“, protestiere ich lachend. „Ich glaube ich weiß, was du meinst. Auch Karate kommt ursprünglich aus China und ist vermutlich aus dem Weißen Kranich Stil entstanden. Aber Japaner sind Puristen und haben überflüssige Bewegungen eliminiert, was sehr gut im Shotokan Karate zu sehen ist. Mein Stil, das Goju Ryu, ist noch näher am Original.“

„Tai Chi basiert auf einem Kreis“, fährt Dan fort und Feng stimmt zu. „Greift ein Gegner an, wird der Wing Chunler der Kraft ausweichen oder um sie herum arbeiten und gleichzeitig attackieren. Tai Chi wird die Kraft, den Schlag oder Tritt quasi aufnehmen und absorbieren, um erst dann zu attackieren.

Dreieck und Kreis

Die Bewegungen beim Tai Chi sind kreisförmig, um es einfach auszudrücken. Beim Wing Chun dagegen eckiger (Dreieck Prinzip). Ein weiterer Unterschied liegt im sogenannten Trapping, dem immobilisieren der Arme oder Beine.

Das funktioniert im Training für Wing Chunler wunderbar. Im realen Leben habe ich so meine Zweifel. Steht mir ein muskulöser Kraftmensch gegenüber, so geht das in den meisten Fällen gewaltig schief.

Tai Chi macht das besser, indem man einen Gegner aus der Balance bringt. Greift jemand nach mir, gebe ich nach und leiste keinen Widerstand. Bis zu diesem Punkt kann man sich darüber streiten, ob beide Systeme nicht teilweise das Gleiche machen, wenn auch mit anderen Methoden.

Der größte Unterschied liegt aber meiner Meinung nach in der Sensitivität. Wing Chuns klebende Hände sollen hier das Maß aller Dinge sein, was nur zum Teil richtig ist. Nicht nur Wing Chun kennt diese Form, wie Mayumi schon angesprochen hat, gibt es die auch im Okinawa Karate und anderen Kung Fu Stilen.

Mit dem Unterschied, dass im Wing Chun leider wirklich nur die Arme sensibilisiert werden, im Tai Chi aber der ganze Körper. Wing Chun gilt als reiner „Close Range Combat.“ Und das macht das System recht gut. Bis man, rein theoretisch, auf den Weltmeister im Kyokushin-Karate trifft.“

Kick it

Wir müssen alle lachen. Dan spricht von den blitzartig aus nächster Nähe nach oben gezogenen oder gesprungenen (Dreh)Kicks zum Kopf, mit denen ich Feng im Sparring überraschte. „Wing Chun übt Druck nach vorn (auf den Angreifer) aus“, fährt Dan fort, „aber es geht immer nur um die Mitte, das Zentrum.

Tai Chi ist ein 360 Grad System, das sich wie ein junger Baum verhält. Zieht man daran oder drückt und lässt dann los, geht der Baum in seine ursprüngliche Position zurück. Tai Chi attackiert den ganzen Körper und ist das wesentlich komplettere System. Falls man es bis zum hohen Level schafft.“

„Der Blick über den Tellerrand ist wichtig“, ergänze ich. „Unbedingt!“, stimmt mir Dan zu. „Es geht mir nicht darum einen Stil zu verteufeln und die Überlegenheit eines anderen anzusprechen, aber viele meiner Schüler haben vorher etwas anderes gemacht und sind nun wesentlich zufriedener mit ihren Erfolgen.“

„Könnte man Wing Chun als Einstieg in die Welt der Kampfkunst sehen?“, will ich wissen und Dan nickt. „Das hast du gut formuliert“, erwidert er, „aber ich sehe das komplexer.

Wie ich schon sagte ist Wing Chun ein einfaches System, das vor allem für körperlich schwächere Menschen interessant ist. Vor allem für Frauen.“ Er grinst, als er meinen Mittelfinger sieht. Humor, den auch Dan versteht.

Hinterm Horizont geht’s weiter

„Du wirst dort viele treffen, die kaum Fitness haben oder einfach unbeweglich sind“, fährt er fort. „Für die wäre Karate Mord. Auch für Kinder ist Wing Chun eine tolle Sache. Aber wer Wunder erwartet, wird bitter enttäuscht.

Wer dazu in der Lage ist und echte Fortschritte machen möchte, dem rate ich sich auch anderweitig umzusehen. Ohne den direkten Vergleich, wird man immer limitiert bleiben. Und die angeblich so guten Wing Chunler aus Hongkong machen in Wirklichkeit nur Sanda (Chinesiches Kickboxen).“

Auch Feng stimmt zu. „Ja“, sagt er, „das habe ich mittlerweile auch erkannt. Ich musste auch Kickboxen lernen, um bei Meisterschaften erfolgreich zu sein. Trotzdem hat mir mein Tai Chi Hintergrund dabei geholfen. Und schon Bruce Lee hat die Stile gemischt.“

Unvermischt und pur bleibe nur ich meinen LeserInnen erhalten. Auch wenn ich Deutschland nächste Woche wieder in Richtung USA verlassen werde.

Krieg der Welten

Krieg der Welten ist ein Film. Und kein schlechter seiner Art. Auch die Menschen streiten oft über ihre „Welten,“ über Politik und Religion. Vehement und zur Not mit Gewalt, wird die eigene Meinung durchgesetzt. Faire Diskussionen Fehlanzeige. Sogar in Blogs wird oft heftigst getritten.

Fanatiker und Besserwisser zwingen uns ihre Sicht der Dinge auf. Und wehe ein Kommentator widerspricht! Sofort werden die Messer gewetzt. Aber fair ist anders. (Verbale) Tritte in den Unterleib haben bei Diskussionen keinen Platz. Auch im Sport-Karate sind die verboten. Ein Straßenkampf sieht völlig anders aus.

Vor einigen Tagen gibt es auch in unserem Dojo Krieg. Zumindest aber eine Schlacht. Zwei Welten begegnen sich. Thailand, durch einen jungen Mann vertreten. Und Deutschland, mit Wing Chun. Verstärkt durch japanisches Karate, also mich.

Als ich Anuphab (Thai für „Der Kräftige“) sehe, mag ich kaum meinen Augen trauen. Vor mir steht eine 1:1 Kopie der Muay Thai Legende Buakaw! Und mit dem will keiner wirklich in den Ring. Aber Anuphab ist anders, ein großer Junge mit viel Spaß am Sport.

Der junge Thai ist ein kleiner Star in seiner Stadt und hat schon viele Kämpfe in Ring gewonnen. Auf die Idee ihn nach Deutschland einzuladen, ist unser Sifu gekommen. Er traf Anuphab, als er im Thailand Urlaub war. Er finanziert den Flug und gibt dem Thai auch Unterkunft. Der freut sich sichtlich. Wir uns auch.

Mit 24 Jahren ist Anuphab auf dem Höhepunkt seines Könnens. Im Ring steht er seit er ein Junge ist. Den Wing Chun Schülern soll er helfen, den Blick über den Tellerand zu lenken, den viele leider niemals wagen. Unbesiegbar ist niemand. Das glauben viele nur.

Anuphab spricht Thai und ein wirklich exzellentes Englisch. Als er mich sieht stutzt er kurz. Und verbeugt sich prompt, als der Sifu erklärt wer ich bin. Auch Karate hat in Thailand Stellenwert. Meister ehrt Meisterin, auch ich verbeuge mich. Weniger tief. Dafür ist es mein Lächeln.

Muay Thai ist ein harter Sport. Die schnellen Kicks zum Oberschenkel können schmerzhaft sein. Und ein Knie im Bauch ist oft das Ende eines Kampfes. Anuphab zeigt Dinge, die fast alle staunen lassen. Muay Thai Boran, die Urform des heutigen Sports, ist noch eine Spur effektiver. Und auch die kann der „kräftige Mann.“

Anuphab ist keine Spur arrogant. Er hat sichtlich Freude am Training, lacht viel und korrigiert, wenn die Schüler etwas nicht verstehen. Er mag Wing Chun und auch Karate. „Ich habe alles schon probiert“, verrät er uns. Auf die Ähnlichkeit mit Buakaw angesprochen winkt er nur ab. „Thais sehen doch alle gleich aus“, sagt er locker und zwinkert dabei. „Den Rest macht die Frisur.“ Humor, wie ich ihn mag.

Im Gegensatz zu anderen Wing Chun-Clubs gibt es bei uns regelmäßig Sparring. Heute mixen wir die Stile. Aber schnell wird klar, dass kein Schüler dem jungen Thai das Wasser reichen kann. Der ist viel zu gut. Nur das Trainer-Duo hat Chancen gegen den Dynamiker. Ich halte mich vorerst zurück.

Genau das scheint Anuphabs Neugier zu wecken. „Darf ich dir meine Kunst zeigen?“, fragt er und verbeugt sich wieder. Buddha hilf, ist nun mein Ende nah? Nun mögen viele LeserInnen glauben, dass ich den Burschen locker weghauen kann. Das gilt für den Alltagsmenschen, der meist unsportlich ist. Und auch für überhebliche Typen, die viel zu langsam für mich sind.

Gegen einen echten Thai Boxer sehen die meisten anderen Kampfsportler mehr als nur dämlich aus. Nämlich immer dann, wenn sie nach deren Regeln kämpfen. Gleiches gilt für Thai Boxer, wenn sie z. B. Judo machen. Dort werden auch sie vorgeführt. Bei einem „Kampf“ gewinnt kein Stil. Es gewinnt der Mensch, der besser ist.

Außerdem sprechen wir von Sport, von Regeln. Und auf Muay Thai-Regeln lasse ich mich kaum ein. Ein brutaler Tritt von Mann auf meinen Oberschenkel, wäre das Aus für mich als Frau. Und ein hohes Knie mein Ende. R.I.P. Mayumi-San!

Kneife ich, bin ich nur eine Papiertigerin? Ich nehme an. Lächelnd. Japans Sonne geht im Dojo auf. Und die Thailands unter, als ich Anuphab mit einem gesprungenen Drehkick-Konter von den Beinen hole. Taekwon-Do in Reinkultur und mein Blick über den Tellerrand.

Ich bin das, was man eine „Konterboxerin“ nennen kann. Wer die Hand gegen mich hebt, hat schon verloren. Und Hemmungen sind mir fremd. Vor allem, wenn ich Männer hauen darf. Denen bin ich darin überlegen. Was ich auszunutzen weiß. Und Angst hatte ich noch nie.

Anuphab bleibt länger liegen als nötig. Sein Grinsen ist filmreif. Wirklich hart habe ich ihn nicht getroffen, es war mehr ein „Wischer“, aber gut. Er kommt auf die Beine und applaudiert. Kein Hass, kein Zorn, er nimmt die Niederlage an. Aber es geht noch weiter in Runde 2.

Er tänzelt, täuscht und feuert seine Linke blitzschnell ab. Träfe sie, ich wäre KO. Aber wie schon Buakaw in seinem Kampf gegen Yi-Long weiche ich dem Jap mühelos aus, der ohnehin nur angedeutet war. Statt selbst zu schlagen drehe ich mich in den Mann, greife seinen Arm und lasse eine kleine Bewegung folgen. Anuphab fliegt über meinen Rücken und landet krachend auf den Hosenboden.

Sein herzliches Lachen ist ansteckend. „Das hat schon lange keiner mehr mit mir gemacht“, verrät er mir. „Mein älterer Bru …“ Anuphab unterbricht sich und holt tief Luft. „Meine ältere Schwester schon“, fährt er dann fort und schaut mich an. „Sie war eine Meisterin des Sports. So, wie du.“

Ich ahne die Wahrheit mehr, als ich sie zu diesem Zeitpunkt weiß. Anuphabs Schwester war eine Kathoey, eine Transsexuelle, die vor einigen Jahren bei einem Unfall starb. „Sie hat mich unterrichtet“, erzählt er später“, als er begreift, dass ich lesbisch bin. „Ohne sie, wäre ich nie so weit in diesem Sport gekommen.“

Im Verlauf des Abends taut er noch weiter auf. „Gay means happy, right?“, sagt er und lacht schon wieder. Krieg der Welten führt er nicht. Wir haben längst aufgehört zu sparren. Anuphab hat breit grinsend erklärt, dass er Frauen niemals schlagen kann. Ein Schlitzohr, das Wortspiele kennt.

Mein Ich von A bis Z

Frau Lila, bei der ich mich an dieser Stelle herzlich für die Anregung bedanke, hat mich auf die Idee zu (m)einem Alphabet gebracht. Noch während  ich ihren Beitrag las, kamen mir eigene Worte in den Sinn. Prompt habe ich sie notiert. Kritisch beäugt von Elfchen, die bekanntlich nie eifersüchtig ist. Außer ich schreibe über Frauen. Dann wird sie (spaßig) wild. Natürlich kann ich nur einige Stichworte bringen. Alles aufzuzählen würde im Buchformat enden.

A: Auto(s), Amazone, Aikido, Alpha. Anime. Ausländer. A-Lizenz. Nicht in der Reihenfolge, aber fast. Schnelle Autos liebe ich, Tests inbegriffen. Als Amazone sehe ich mich. Aikido kann ich. Und als Alpha bin ich geboren. Nur bei Yuki bin ich zahm. Anime muss ich kaum erklären, oder doch? Ich bin selbst „Ausländerin“ und habe die negativen Seiten erlebt. Und doch bin ich nicht jedem gegenüber aufgeschlossen. Der Grund sind Übergriffe junger Männer, die Frauen als Freiwild betrachten. Ich habe vor Jahren die „A-Lizenz“ erworben und kann / darf somit auch Autorennen fahren.

B: Boxen, Biest, Blog. BWL. Buddha. Bücher. Blog. Komische Begriffe? Ja, ich schaue mir auch Boxkämpfe an und analysiere die Technik. Biest ist mein Spitzname, der auch auf meinem Blog zu finden ist. Und BWL hilft mir durchs Leben als Unternehmensberaterin. Buddhistin bin ich. Bücher liebe ich. Meinen Blog schreibe ich.

C: China. Ein interessantes Land, aus dem Japan(erInnen) viel übernommen hat. Und 80 % der Kanji-Zeichen sind noch immer gleich. Also fast, so ungefähr. Chaos. Nie in meinem Kopf. Ich ordne auch das, der anderen. Chauvinismus, ist mir zuwider. Computer, die für mich Mittel zum Zweck geworden sind. Sie sind meine Sprache, mein Archiv.

D: Deutschland, Dan, Dummheit. Gegen letzere stehe ich immer auf. Deutschland ist Heimat für mich. Hier leben meine Freunde. Und doch bleibe ich Japanerin und habe wieder einen japanischen Pass. Am nächsten Dan (Schwarzer Gürtel) arbeite ich. Doris Lessing, deren Bücher eine Offenbarung für mich sind. Düsseldorf, die Stadt in der ich aufgewachsen bin.

E: Elfe. Elfchen kommt bei mir an erster Stelle. Sie ist mein Leben, ich liebe sie. Eltern, denen ich alles verdanke. Englisch. Kann ich recht gut. Ein Besuch in den USA ist geplant. Los Angeles, wir kommen! Emotionen. Kann ich perfekt unterdrücken. Empathie, habe ich.

F: Filme. (M)Eine große Leidenschaft. Von Anime zu Horror, Komödien, Martial Arts, Liebe und Fantasy, ist alles dabei. Faust, die ich zu nutzen weiß. Und ein wirklich „cooles“ Buch von Goethe. Frauen. Selbsterklärend. Feminismus, ist Teil meines Lebens. Ich vertrete ihn auf meine Art. Immer kämpferisch, aber auch sanft. (M)Ein Lächeln besiegt jeden Gegner.

G: Gedichte. Gerechtigkeit. Gegensätze. Schon als Teenager, habe ich Haiku geschrieben. Und Gerechtigkeit liegt mir im Blut. Gegensätze sind so eine Sache. Yuki komplettiert mich und ich sie. Wir sind eins und kein Gegensatz. GT-R / Godzilla. Das beste jemals in Japan gebaute Auto, dessen Spitzname Godzilla ist.

H: Heimat, die in zwei Ländern ist. Haiku. Hiragana. Haiku schrieb ich auch in Hiragana. Homophobie. Dagegen stehe ich auf und kämpfe. Damit alle Menschen Schwestern und Brüder sind. Horror(filme), die ich oft zum Schreien komisch finde. Vor allem, wenn Elfchen dabei vor Schreck kreischt. Humor, von dem es heißt, dass ich keinen habe. Was denkt ihr, ist das wirklich so?

I: Ideale. Die habe ich und lebe sie auch. Vielleicht schreibe ich noch einen gesonderten Artikel dazu. Inari, eine japanische Göttin, die gern als weiße Füchsin dargestellt wird. Internet, das ich für ein faszinierendes Medium halte. Aber auch die Gefahren erkenne. Ironie, die ich gern und oft benutze. Gepaart mit Sarkasmus und Spott.

J: Japan. Dort liegen meine Wurzeln. Aber ich stehe Japan auch kritisch gegenüber. (M)Ein Grund dort nicht ständig zu leben. Jiu-Jitsu, Judo. Kann ich ansatzweise. Mein Sport ist das nicht. Jugend. Ich mag und unterrichte gern Kinder.

K: Ken, mein Cousin, Freund und „großer Bruder.“ Karate, meine Leidenschaft. Karin, die seit vielen Jahren beste Freundin und Wegbegleiterin ist. Kämpferin, die ich seit Kindertagen bin. Kanji-Zeichen, die ich mag. Katakana. Eine weitere japanische Schrift Kung Fu (Wushu), dem ich aufgeschlossen gegenüber stehe. Krav Maga. Selbstverteidigung, die einfach und genial zu nutzen ist. Kunst, die mich stets zu verzaubern weiß. Katana. Ein japanisches Schwert zu führen hat Tradition in meiner Familie. Kinder, die ich leider noch nicht habe.

L: Liebe, die mich vor Jahren schon gefunden hat. Sie heißt Yuki und ist meine Frau. Lesbisch. Literatur. Leben. LGBT. Lesbisch bin ich und ich lese auch gern lesbische Literatur. In der LGBT-Szene bin ich aktiv. Meist im Freundeskreis. Direkte Hilfe kommt besser an, als Zeit bei Events zu vergeuden. Logik, die ich gern und oft anwende. Zum Entsetzen von Mann.

M: Mutter, von der ich wenig schreibe und die ich doch über alles liebe. Motorsport, der mich immer wieder fasziniert. Vor allem, wenn ich ich selbst am Steuer sitze. Männer, auf die ich nicht immer gut zu sprechen bin. Musik, die meine Seele klingen lässt. Egal, ob Metal, Balladen, Trance, Musik bestimmt immer meinen Tag. Miyamoto Musashi, Japans größter Samurai. Manga, die mich oft schmunzeln lassen. Das ist typisch Japan und purer Spaß. Europäer / Amerikaner haben oft Probleme mit dieser Kunst. Der Japaner sieht das anders. „Es sind doch nur Comics“, heißt es oft. Das echte Leben ist anders. Matriarchat. Eine Form der Gesellschaft, die leider vergangen ist.

N: Natalie. Meine viel zu früh verstorbene beste Freundin, der ich den Namen „Nandalya“ gewidmet habe. Neugier, die zu mir gehört. Ninja. Siehe Shinobi.

O: Okinawa, die Heimat von Karate. O-Sensei (Ueshiba Morihei), ist der Begründer des mordernen Aikido.

P: Philosophie, mit der ich mich oft beschäftigt habe. Herrn Kant fand ich genial. Politik, die ich für schmutzig und verlogen halte. Patriarchat, das ich ablehne und im Einzelfall bekämpfe. PS. Wer mich kennt weiß, dass ich gern schnelle Autos fahre. Auch beruflich. Viel PS macht für mich Sinn. Aber dabei geht es nicht immer um Rekorde. Zur Zeit entwickeln wir einen Hybrid und einen Gasantrieb.

Q: Querdenkerin. Ich denke quer und bin queer. Mein Weg, den ich mit Yuki gehe.

R: Reisen, sind Teil meines Seins. Andere Menschen, Kulturen, Sprachen, sind hochinteressant für mich. Rechtsradikal(e). Es ist ein großer Unterschied national eingestellt zu sein, oder dumpfe Parolen zu gröhlen. Regenbogen. Er ist mein Symbol und meine Flagge. Und die zeige ich stolz. Rot, ist meine Farbe. Sie ist so feurig wie ich.

S: Sensei (Lehrer, Meister). Shaolin-Mönche, deren Leben faszinierend ist. Samurai. Ich entstamme einer langen Linie von Samurai, deren Stammbaum bis ins Mittelalter reicht. Shinobi. Ein Zweig meiner Familie sind Shinobi, die wir auch als Ninja kennen. Sport, ohne den ich niemals leben kann. Stuttgart. Dort leb(t)e ich mit Elfchen. Selbstbewusstsein. Habe ich. Selbstdisziplin, ist meine große Stärke.

T: Tai Chi, Tradition, Tanka, Texte. Tuning. Die weichen Formen des Tai Chi, habe ich vor vielen Jahren gelernt. Tradition ist gut. Aber darin zu verharren bringt den Tod. Ganz offen kritisiere ich Japan dafür, das in seinen Traditionen erstarrt. Tanka und Texte sind meine Form mich mitzuteilen. Immer auf meine eigene Art. Ich mag getunte Autos. Sie sind und bleiben Teil meines Lebens.

U: Universität. Die Zeit dort habe ich genossen. USA, die ich bald besuchen werde. Unbeugsam, ist mein Wille. Ungerechtigkeit dulde ich nicht. Ich gehe wo immer ich kann dagegen an.

V: Vater, der mich auf den Weg gebracht hat und den ich von Herzen liebe. Er mag ein liebenswerter Patriarch sein. Aber meine Mama ist „der Chef“ im Haus. Sie hat sogar mich im Griff. Geformt mit sanfter Frauenhand.

W: Weg, Wing Chun. Auf meinem Weg konnten mir nur wenige Menschen folgen. Wing Chun hilft mir dabei mich selbst zu finden. Wendo, der Weg der Frauen und auch eine gute Art der Selbstverteidigung. Wildfang. Das war und bin ich.

X: Xavier Naidoo, den ich für einen guten Sänger halte. X-Chromosom. Habe ich und bin stolz darauf. Xena, die Kriegerprinzessin. Eine alte Serie, die ich vor Jahren entdeckte. In gewisser Weise bin ich eine Xena.

Y: Yuki, meine Elfe. Yokai / Yuki-onna, ist eine Yokai und die Schneefrau der japanischen Legenden. Eine faszinierende Figur für mich, die ich gern in meinen Texten sehe. Yokai sind japanische Geister / Dämonen, die gern allerlei Schabernack mit Menschen treiben.

Z: Unser Auto, ein roter 370 Z (Nissan). Zen(Buddhismus), den mein Vater mir vermittelt hat. Zatoichi. Eine japanische Kultserie, um einen blinden Masseur. Seine Schwertkunst ist tödlich. Die alten Filme mit Shintarô Katsu sind Legende und noch immer sehenswert. Wobei viel in der Übersetzung verloren geht. Ich empfehle das japanische Original.

Doping, Eisen, dicke Muskeln – Geständnisse eines Bodybuilders

Es geht in diesem Artikel nicht darum Bodybuilding als Sport zu diffamieren. Mit Gewichten zu trainieren macht durchaus Spaß. Und diesen Spaß haben weltweit viele Millionen Menschen. Es geht um Doping, leistungssteigernde Substanzen und Lügen.

Doping im Sport zieht sich durch alle Schichten. Egal, ob Hobby- oder Profisport, die „Pille davor“ wird gern genommen. Oder Spritze, Pflaster, Gel. Die Möglichkeiten sind gewaltig. Der Zufall hat mich in Kontakt mit einem Mann gebracht, den ich so nie wahrgenommen hätte. Immerhin ist er Sportler und für einen Mann recht nett. Eisensportler, Bodybuilder, ein Hüne aus Berufung. „120 Kilo wiege ich“, sagt er und lacht. „Das meiste davon Muskeln.“ Aber sind die auch echt? Ich spreche mit einem der wenigen ehrlichen Bodybuilder. Keine geschönten Fakten. Nur seine Warheit der Dinge. Nennen möchte ich ihn Mike. Das ist weit entfernt von seinem Namen. Und den hat er in diesem Sport.

Moment mal, Sport soll Bodybuilding sein? Sind die nicht alle auf Stoff? Mike nickt und schaut mich nachdenklich an. „Natural-Bodybuilder mit 100 Kilo + Muskeln gibt es nicht“, erklärt er mir. „Im Eisensport, den vor allem sogenannte Natural-Youtuber gern bewerben, ist Lügen Pflicht.“ Namen mag er keine nennen. Zumindest nicht im Interview. „Du wirst sofort fündig, wenn du suchst. Dann achtest du auf die trockene Muskelmasse dieser Typen, das übertriebene Selbstbewusstsein und schon weißt du Bescheid.“

Mike hat mit 17 angefangen Gewichte zu stemmen. Dünn war er nie. Aber die Bilder der Veränderung vom eher schmächtigen Teenager zum Muskel-Profi sind krass. „Und ohne Testo wäre das nicht passiert.“ Mit Testo ist natürlich das männliche Sexualhormon Testosteron gemeint, das sich auch Mike regelmäßig spritzt. „Unter ärztlicher Kontrolle und in Kombination mit anderen Präparaten, um Nebenwirkungen abzufangen.“ Und diese Nebenwirkungen sind krass. Sie reichen von Hodenschrumpfung bis zum Haarverlust. Vergrößerte Prostata inklusive.

„Versteh mich nicht falsch“, fügt er dann doch hinzu. „Du kannst (als Mann) auch ohne Stoff Muskeln bekommen. Aber zumindest Nahrungsergänzungen müssen es sein. Protein, Vitamine und Amionsäuren sind Pflicht. Das Märchen von dicken Profi-Muckis durch rein gesunde Ernährung, ist nur eine schöne Legende. Die Weltmeister stoffen alle und sind kein gutes Vorbild für Nachwuchssportler.“ Er macht eine Pause und schüttelt den Kopf. „Jugendliche haben oft keine Geduld“, erzählt er weiter. „Ich arbeite als Personal Trainer und weiß das sehr gut. Am liebsten wollen sie heute mit dem Training beginnen und morgen bereits 55 Zentimeter Armumfang besitzen. Da das nicht möglich ist greifen sie zu Streroiden, runinieren sich Gesundheit und Leben und geben irgendwann auf.“

Mike ist als Teenager eher versehentlich auf Stoff gewesen. „Ich kaufte damals ein Präparat, das verbotene Substanzen enthielt (Anmerkung: Bewusst wird auf den Namen der Substanz verzichtet). Die Fortschritte waren gigantisch, die Nebenwirkungen auch. Akne, hoher Blutdruck, Haarausfall. Aber ich machte trotzdem weiter.“ Er nimmt die Baseballkappe ab und zeigt seine Stirnglatze. „Vermutlich hätte ich heute noch mehr Haare, wenn ich damals bereits aufgeklärt gewesen wäre. Ich stoffte, ohne es zu wissen. Danach kam der Fall ins tiefe Loch.“ Mit dem Loch meint er jene Phase, in der er kein Geld für Nachschub hatte. „Ich habe jeden Job angenommen, aber mir fehlte einfach die Energie um ihn auch durchzuziehen. Und meine Eltern sind nie reich gewesen.“

Mikes erstoffte Muskeln schwinden, wie die blonde Lockenpracht. „Ich hatte keine Erektion mehr“, gesteht er. „Krass gesagt bin ich eine Weile impotent gewesen.“ Kein Wunder, wenn man sich über die Wirkungsweise von Testosteron informiert und dass es extern zugeführt, die körpereigene Produktion unterdrückt. Mike bekommt Depressionen, die immer heftiger werden. „Letztlich hat meine Mutter mich zum Arzt geschleppt. Der hat schnell erkannt, was mir fehlt. Dein Körper muss die eigene Testosteron-Produktion wieder hochfahren, hat er mir gesagt. Dabei geholfen haben Antidepressiva und wieder Eisensport.“

Mike bleibt nur wenige Monate sauber. Im Studio bekommt er Kontakt zu Leuten, die richtig dicke Arme haben, wie er gesteht. Einer kennt einen guten Sportarzt, der kein Pfuscher ist. „Mein Glück“, sagt Mike. „Stell dir nur vor ich hätte ohne Arzt gestofft. Vermutlich wäre ich heute tot.“ Mikes erste Kur ist super, Nebenwirkungen gibt es kaum. „Aber mit einer Kur ist das immer so eine Sache“, erzählt er. „Setzt du ab, bleibt kaum etwa übrig. Zumindest beim Normalbürger, der vielleicht einen 8-Stunden-Tag und Stress im Privatleben hat. Passt alles, bist du nur Schüler, oder Student, hast du genug Geld, so sieht die Sache anders aus.“

Als ich nachfrage, wie er das meint, holt er zur einer besseren Erklärung aus. „Jeder Mensch hat ein Leistungspotenzial, eine genetische Grenze. Im Normalfall erreichst du die nicht im Eisensport. Stoff hilft dir diese Grenze nicht nur zu erreichen. Du überschreitest sie auch! Du lagerst Wasser ein, die Muckis werden dicker. So bewegst du mehr Gewicht, was die Muskeln wieder wachsen lässt. Setze ich dann ab, passen all meine Lebensumstände, trainiere ich möglichst hart weiter, wird ein Teil der Muskeln bleiben. Aber es sind weniger, als 50 Prozent. Viel weniger.“ Als Mike nach den ersten Kuren absetzt, hat er sich mit Supplementen (Eiweiß, Aminosäuren, Vitamine, Kreatin etc.) vollgestopft. Die hat er vom Studio bekommen, in dem er als Aushilfstrainer arbeitet.

Heute ist Mike 36 Jahre alt und wie er meint für Wettkämpfe zu alt. „Diesen Stress, dehydriert auf einer Bühne zu stehen, mag ich nie mehr erleben“, wehrt er ab, als ich ich danach frage. „Du trainierst wie blöd, bist danach auf krassester Diät, total fertig, gereizt und willst doch eigentlich nur etwas essen. Und als Lohn gibt es Applaus und einen mickrigen Pokal. Nur die absoluten Profis sahnen fette Kohle mit Werbeverträgen ab.“ Wie kommt Mike zu Geld, was hat er beruflich geleistet, will ich wissen. Mike lacht. „Du wirst es kaum glauben“, sagt er, „ich habe Sport studiert. Und einen Abschluss, was sagst du nun?“ Ich sage, dass das Gerücht des dummen Eisensportlers bei Mike ein Gerücht bleiben wird. Der „Junge“ ist ein cleverer Mann.

Auf die Natural-Bodybuilder angesprochen wird Mike dann aber laut. „Diese verlogene Bande von geldgeilen Säcken sollte sich was schämen“, wettert er. „Das sind nur Poser, die nie auf einer Bühne standen und ihr Wissen aus Büchern haben. Keiner, aber auch wirklich keiner dieser Typen ist natural! Ich traue mir zu denen das Präparat ins Gesicht zu sagen, mit dem sie stoffen. So schwer ist das nicht. Denen geht es um das schnelle Geld, das sie bevorzugt Jugendlichen aus der Tasche ziehen.“ Mike nickt auf die Frage, ob er ebenfalls etwas nimmt. „Ja,“ sagt er. „Wie sonst sollte ich 120 Kilo trockene Muskelmasse halten?“ Er zieht das T-Shirt hoch und zeigt mir seinen muskulösen Bauch. Und Oberarme, die andere als Beine haben. Er weiß, wie wenig mich Muskeln beeindrucken. Der Mensch ist als Sportler ein Tier. Schwimmen, Radfahren, Bodybuilding und sogar Karate, Mike ist überall zu finden.

„Vermutlich habe ich die Sache deshalb recht gut überstanden“, sagt er leise. „Gut, die Haare sind leider weg. Aber sonst habe ich gute Werte. Kein Leberschaden, kein Krebs. Testo wird zu sehr verteufelt, hat aber auch seine guten Seiten. Vor allem im Bett.“ Wieder lacht er und erhält prompt einen bissigen Kommentar von seiner Frau, die ebenfalls zugegen ist. Sie hat uns in Kontakt gebracht. Kennengelernt habe ich sie im Wing Chun. Das macht sie seit 5 Jahren aus Spaß. „Damit ich meinen Mike im Zaum halten kann“, wie sie schmunzelnd erklärt. Ich nenne ihn lächelnd „Chauvi“, was er geknickt akzeptiert.

„Ich will kein Vorbild für junge Sportler sein“, sagt er. „Gern helfe ich, das Training zu verbessern. Aber Tipps für Kuren gibt’s von mir nicht!“ Eine Botschaft an die „Naturalen“ gibt er mir mit auf den Weg. „Keiner von denen wird das lange machen“, sagt er überzeugt. „Ein paar Jahre Pseudo-Ruhm, dann hat man die vergessen. Aber ich werde mit 50 immer noch Eisen stemmen. Wenn meine Frau mich lässt.“ Womit wir etwas gemeinsam haben. Mit Yuki stemme ich das ganze Leben. Elfendoping nennt man das.

Sei stark!

Immer wieder wird mir gesagt, wie stark ich sei. Nun hatte ich nie das Pippi Langstrumpf Syndrom und als Supergirl sehe ich mich nicht. Aber schwach, das sind immer nur die anderen. Ich bin immer ich.

Durch Zufall habe ich Robert wieder getroffen – KLICK MICH, ODER LASS ES –. Auch ein „starker Mann“. Der junge Kickboxer arbeitet nun als Security. (S)Ein Traum? Wir werden sehen.

Er erkennt mich sofort und verbeugt sich leicht. Respekt, den ich erwidere.
„Hallo Sensei“, begrüßt er mich. „Ich habe nun doch einen Job gefunden.“
Der „Job“, wie er ihn nennt, ist Türsteher in einer Nobel-Disco. Robert ist einer von mehreren „Men in Black“, die den Eingangsbereich bewachen. Leider notwendig in diesen Tagen. Die Querulanten werden immer mehr.
„Wie läuft es so, was macht die kämpfende Kunst?“, frage ich. „Was hast du dazugelernt?“
Er zögert mit der Antwort. Nicht jeder wird ein Samurai.

Robert schaut sich schnell um und wechselt einen Blick mit Manfred, seinem Chef. Der winkt nur ab. Wir kennen uns gut.
„Verhau mir nur nicht die Leute“, neckt er mich. „Wenn ihr rein wollt …? Ihr seid drin, okay?“
„Alles gut“, erwidere ich. „Und vielen Dank. Das erspart dir nämlich Ärger mit deiner Frau.“
Manfred lacht, ich muss an unsere erste Begegnung denken. 5 Jahre ist es her, dass ich seiner Frau geholfen habe. Details sind irrelevant, aber es war eine durchaus brenzlige Situation. Seit diesem Tag habe ich einen Stein bei ihm im Brett und nie Probleme, wenn er vor einer Disco steht.
Aber Security sind keine Samurai.

Robert erzählt mir von einer Asien-Reise und dass er dort „Kung Fu“ studiert habe. Das habe er nun mit Kickboxen kombiniert und er sei richtig „powerful.“
„Ich habe sogar ein Turnier gewonnen“, sagt er mit vor Stolz geschwellter Brust. „Und nächsten Monat geht es weiter. Mein Ziel sind die Deutschen Meisterschaften …“
„… im Straßenkampf?“, unterbreche ich. „Ich wusste nicht, dass es die gibt.“
„Was meinst du damit?“, will Robert wissen. Sichtlich verwirrt und nun ohne (Sprach)Konzept.
„Ich meinte, dass Sport-Karate fernab jeglicher Realität ist. Es ist ein sportlicher Wettkampf mit einem Punktesystem. Aber es gibt keine Punkte, wenn dich ein Betrunkener anpöbelt. Oder ein Experte. Was machst du dann?“
Wer nicht fragt bleibt dumm.

Robert versteht (noch immer) nicht, was ich ihm sagen möchte. Er setzt nach wie vor auf körperliche Stärke und vergisst (erneut) den geistigen Aspekt. Seine Welt ist Kraft und Kampf. Aber pure Stärke macht noch keinen Sieger. Normalerweise unterrichte ich keine Männer. Und das hat seinen Grund. Aber Robert braucht noch eine zweite Lektion. Und die will ich ihm geben. Weniger um zu glänzen. Es ist Hilfe, die er braucht. Einsicht ebenfalls. Und so mancher Tritt bringt Mann auf den richtigen Weg.

Ich lade Robert in Lindas kleines Dojo ein. Er kennt das schon und beißt sich auf die Lippen. Ahnt er, was geschehen wird?
Sein Verhalten ist pure Unsicherheit. Das hat auch Manfred erkannt.
„Tu ihm bitte nicht allzu weh“, raunt er, als wir in die Disco gehen. „Der Junge ist okay.“
Und gut wird auch der Abend. Hoch das Bein, Olé!

Zwei Tage später, Manfred begleitet einen bleichen Robert. Linda und er arbeiten oft zusammen und helfen sich gegenseitig aus. Freunde über sexuelle Grenzen. Was zählt ist der Respekt. Ich analysiere Robert. Er ist schwerer geworden, was ihn aber noch langsamer macht. Ein Bündel purer Kraft, die er kaum einsetzen kann. Genau das will ich ihm zeigen.

KritikerInnen werden nun sofort den Finger heben und kopfschüttelnd diese Zeilen lesen.
„Frauen können Männer nicht besiegen“, höre ich. „Ein Mann ist viel stärker als du!“
Ja, das ist er. Aber nur, wenn ich mich auf sein Terrain begebe. Nur, was soll ich da?
Robert kickt und er ist gut. Ich reagiere und er fällt. Jeden Angriff kontere ich aus, bis er keuchend am Boden bleibt.
„Das … das gibts doch nicht“, schnauft er. „Wie hast du das nur gemacht?“
Das Wissen um die eigene Stärke ist die wahre Macht.

Ich rufe Manfred, den 2 Meter Mann.
„Och menno, Mayumi“, stöhnt er sofort. „Immer auf die Großen!“
Manfred ist ein Berg von Mann. 110 kg Muskeln. Da hast du keine Chance. Und doch bringe ich ihn locker auf die Matte. (Klein)Robert ist verblüfft.
„Nicht pure Kraft gewinnt den Kampf“, erkläre ich. „Nutze die Kraft des anderen aus. Erkenne den Schwachpunkt. Und dann sei stark.“
Wann wird Mann je verstehen?

 

Mayumi Sensei

Manche Pläne sind die Gedanken nicht wert, die man daran verschwendet. Ich denke immer weiter, logisch und struk­tu­rie­rt. Emotionen, die haben doch nur die anderen. Mayumi Sensei aber nicht. Und mit diesen Worten komme ich zum Punkt und lehne die vermutlich lukrativste Offerte in meinem bisherigen Leben ab. – KLICK MICH –

Was ist geschehen, werden sich nun vielleicht meine LeserInnen fragen. Ist die olle Japanerin komplett verrückt? Ich kann euch beruhigen, nie ging es mir besser. Und daran ist auch wie immer meine Elfe schuld. Im positiven Sinn natürlich. Auch dafür liebe ich sie.

Ich bin immer meinen Weg gegangen. Unangepasst und als Kämpferin für die Rechte von Frau. Das ist mein Ding, da will ich hin. BWL war stets Sicherheit für mich. Nur ein Titel im Sam­mel­su­ri­um des Lebens. Aber soll das schon alles sein?

In meinem Kopf erscheinen die starken Frauen dieser Welt. Und auch ein Mann ist mit dabei. (Yoko) Okamoto Sensei und (Christian) Tissier Sensei möchte ich gern treffen. Die beiden lehren wahre Aikido-Kunst. Bewusst wähle ich die japanische Schreibweise von (Vor)Namen und Titel für diesen Blog. Traditionen sind ebenso wichtig, wie der Blick über den berühmten Tellerrand.

Graf Werner ist enttäuscht, als ich ihm die Absage gebe.
„Überlegen Sie es sich noch einmal“, bittet er.
Aber ich gehöre in kein Büro. Mein Büro, das wird (m)ein Dojo sein. Das ist fest beschlossen. Die nüchterne Frau Dr. Landar wird bald gehen. Mayumi Sensei aber bleibt. Ich werde Mädchen und Frauen meine Kunst vermitteln. Das wollte ich immer schon.

Mein Papa strahlt auf seine Art, als ich ihm davon berichte.
„Kleine Kriegerin“, sagt er leise und macht mich damit stolz.
Klein meint er nicht böse, es ist nur sein Kosewort.

Yuki und ich werden unser Leben leben. Anders und wenig angepasst. Mit unseren Kindern, die noch geboren werden. Beschlossen von uns und verkündet nun von mir. Im feinen Zwirn im Büro? Da sitzen nur die anderen. Mayumi Sensei lehrt.

 

Liebe auf Eis – Teil 2

Der Unfall mit dem RS8, hat fast den Test zerstört. Wieder half der alte Graf und hat für schnellen Ersatz gesorgt. Der neue Audi ist nur zum Teil verändert, dank neuem Fahrwerk und Turbobums. Aber er macht bereits eine gute Figur bei seinen Kameraden. Supersportler unter sich.

Schon vor Wochen hat Wolf diverse Boliden nach Schweden bringen lassen. Es sind nicht nur die Audi, auch ein Godzilla (Nissan GT-R) ist dabei. Er ist der Sonderling auf diesem Kurs. Aber was macht das schon. Wir sind fast alle queer. Und das in des Wortes doppelter Bedeutung. Englisch kann eine lustige Sprache sein.

Ein Ex-Ralley-Profi wird unser Instruktor sein. Er spricht Deutsch und Englisch auf lustige Art. Und meine Mädels fliegen. Aus der Kurve meist und das mit ganz viel Spaß. Für Graf Werner steht ein SUV bereit. Mit Spikes bereift, wie all die anderen Wagen. Ich drifte den Wagen auf dem See umher und der alte Herr lacht. Er versucht es selbst und scheitert zu Beginn. Also lasse ich ihn auf einem kleinen Audi üben, den er gut beherrschen kann. Nicht immer ist Größe besser.

Elfchen düst mit schnellem Reifen Runde um Runde auf dem See. Sie hat sichtlich Spaß und die arme Ilka schreit „Oh jeh!“ Aber Elfen kennen kein Erbarmen. Das habe ich euch doch schon immer gesagt. Die Juristin übt und hats dann gut gemacht. Elfchen hat geschmunzelt und Amelie Freudentränen gelacht. Auch über Ilkas Antrag, den sie ihr nach der Runde macht. Liebe auf Eis: „Sei meine Frau!“ Alle freuen sich und die beiden liegen sich im Arm. Das ist Liebe, das hält warm.

Linda zeigt uns stolz, was sie alles besser kann. Die Security-Expertin hat Fahrsicherheitskurse gehabt, aber noch nie auf einem zugefrorenen See. Eine Spur Wehmut mischt sich in ihre Freude. Sie weiß es, wir werden nach Düsseldorf ziehen. Aber Kilometer werden unsere Freundschaft kaum beenden. Wir bleiben uns für immer nah.

Witzigerweise hat Karin mehr Probleme beim driften, als ihre fast nie Auto fahrende Frau. Die beherrscht den Audi sicher, als hätte sie Benzin im Blut. Soviel zum Thema Rollen. Femme schlägt Butch, das hat meine Karin nun davon. Aber sie freut sich mit ihrer Frau. Neid kennen die beiden nicht. Ihre Töchter lachen und werfen Schneebälle nach mir. Prompt bilden sich zwei Lager. Vorwärts ihr Heldinnen, auf ins winterliche Gefecht!

Die Stunden vergehen. Immer wieder wird heißer Tee und Kaffee gereicht. Und auf Unterkühlungen geachtet. Lappplands Winter können tückisch sein. Nach dem Mittagessen im Hotel folgt prompt die zweite Runde. Aber schon gegen 16 Uhr endet dann der erste Tag. Sport, duschen und eine kleine Feier stehen auf dem Programm. An alles ist gedacht.

Im Fitness-Raum des Hotels gebe ich eine Privatstunde für die Frauen. Einige machen Kampfsport, andere haben das noch nie gesehen. Aber um Gewalt geht es im Karate nicht, das war nie Ziel der Sache. Linda, Yuki und ich wirbeln uns abwechslend über die Matte. Graf Werner im Gefolge von Yukis Eltern schaut kurz vorbei und ist begeistert, als er meine Würfe sieht. „Das würde ich auch gern können“, sagt er im Scherz. Aber seine Enkelin winkt ab und lacht. „Lass mich das machen, Opa Werner“, sagt sie. „Mayumi hat mir schon viel beigebracht.“ Und sie sprach nicht nur von Karate.

Yukis Papa hält nach dem Essen eine seiner Reden. Der Mann ist brillant, wenn es um Worte geht. Ein Rhetoriker, der kaum Sprachprobleme hat. Er blickt auf 2014 zurück, spricht über die Krisen der Welt und über die Sorgen von Menschen, denen es schlechter als uns allen geht. Und er spricht auch Regenbogen-Familien an und wie stolz er auf Yuki und auch mich als Schwiegertochter ist.

Ich tanze mit Yuki, aber an diesem Abend bin ich zum Allgemeingut geworden. Immer wieder wechseln wir und ich tanze die ganze Reihe der Mädels durch. Dabei fällt mir die Bloggerin Emma ein und was sie über Kleider schrieb. Ungewöhnlich für mich bin ich berockt an diesem Abend. Frau Dr. Landar im Abendkleid, wer hätte das gedacht. Aber ich leide gern für einen Spaß. Und den habe ich gehabt.

Aber auch Pläne. Und die werden umgesetzt. Nie mit Gewalt, nie radikal. Es sei denn, dass ich für den Regenbogen kämpfe. Ein Ziel für 2015 ist der Sifu-Titel (Meister) im Wing Chun. Mein Trainer denkt ich sei soweit. Ein Vorteil, wenn man außerhalb der EWTO aufgewachsen ist. Die lehren nur hohle Phrasen, um Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Elfchen und ich haben echtes Wing Chun gelernt. Ohne Tricks und doppelten Boden. Aber auch kompromisslos und hart.

Wie üblich telefoniere ich noch mit meiner Mutter bevor die Schlaffee uns besucht. Auch mit meinem Papa wechsele ich ein Wort und prompt folgt väterlicher Humor. Er kann es nicht lassen und neckt mich, dass er 2015 endlich Enkel will.
„Aber die liegen doch schon auf Eis“, breche ich endlich mein Schweigen. „Elfchen und Ken haben dafür gesorgt.“
Treffer, versenkt! Nie habe ich meinen Papa so sprachlos erlebt. Freudig versteht sich. Und meine Mama weint vor Glück, als ich es ihr gestehe. Dabei sind wir noch nicht mal schwanger.

Ja, die Liebe liegt bei uns auf Eis. Das können meine LeserInnen wörtlich nehmen. Vielleicht noch 2015 wird meine Elfe schwanger werden. Und ich die Großcousine meines eigenen Kindes. Das natürlich ein Mädchen wird! Was habt ihr denn nun gedacht? Und Cousin Ken freut sich für uns wie ein Schnitzel. Auf dass es gut werde, dieses Jahr!

Unsere Geschichte geht noch weiter. Nur für heute ist damit Schluß. Genießt die Zeit mit euren Lieben. Und gebt ihnen mindestens einen Kuss. Damit das Herz sich nie erkältet und die Liebe weiter brennt.

 

Den 1. Teil der Geschichte finden interessierte LeserInnen hier: Liebe auf Eis – Teil 1