Männer, Mörder, Homosexuelle – Afrikas Weg in die Homophobie

Viele Menschen träumen von Afrika, das angeblich die Wiege der Menschheit ist. Und Afrika hat wirklich viel zu bieten, die Schönheit des Landes ist legendär. Bewusst klammere ich die Armut aus, bewusst den Kampf um Bodenschätze. Denn seit einer Weile präsentiert sich Afrika als Vorreiter der Homophobie.

Nun kann ein ganzer Kontinent keine Schuld tragen, oder Verbrechen an der Menschlichkeit begehen. Das machen einmal mehr verbohrte (alte) Männer, die Schwule und Lesben als „abartig und anders“ ansehen. So geschehen nun im Tschad. Ein neues Gesetz sieht dort vor, Homosexualität ausdrücklich strafbar zu machen. Und da fasse ich mir an den Kopf.

Wo ist das Problem dieser alten Säcke, die vermutlich zig Frauen ihr eigen nennen, Patriarchen von eigenen Gnaden sind und Frauen als minderwertig ansehen. Ja, ich verurteile an dieser Stelle, ja ich klage an! Ich zeige mit dem Finger auf Afrikas Greise, die lebensfeindlich gegen die Liebe sind. Und das schlimmer noch, als der Rest der Welt.

Die Regierung im Tschad erklärt, man wolle mit diesem Gesetz die Familie schützen und die Wünsche der Gesellschaft erfüllen. Nun hat diese Gesellschaft dort kaum etwas zu sagen, demokratische Strukturen sind meist unbekannt. Zum Schein gewählte Diktatoren machen eigene Gesetze, die den Rest der Bevölkerung ungebildet und in Armut halten.

An Afrikas Problemen ist aber auch der Westen schuld. Man hofiert Regierungen und Diktatoren, um an Gold, Edelsteine und Erdöl zu kommen. Daher wird nur halbherzig mit dem Zeigefinger gedroht, wenn ein weiterer afrikanischer Staat Homosexuelle umbringt.

Denn darauf läuft es letztlich hinaus. Verfolgung, Internierung, Tod. Afrikas Gefängnisse sind kein Zuckerschlecken. Auch in Gambia und Uganda stößt man ins gleiche Horn. Auch dort sind es wieder Männer, die sich als homophob erweisen. Und immer wieder wird die Bibel zitiert. Will deren Gott ein Mörder sein?

Und Mörder sind diese Männer in Afrika, die ein Buch, einen Gott für ihre Zwecke benutzen. Ich warte nun auf eine Reaktion der restlichen Welt, auf mögliche Sanktionen. Nur glaube ich kaum, dass sie kommen werden. Wen interessiert schon ein homosexueller Mensch in Afrika?