Polizisten, die Prügelknaben der Nation?

Ein Bericht in der WELT, hat mich zu diesem Artikel animiert. Es geht dabei um gleich fünf Polizisten, die von Teenagern krankenhausreif geprügelt worden sind. Wenn ich solche Meldungen lese schüttele ich meist nur den Kopf. Teils sind sie übertrieben, oder einfach schlecht recherchiert. Aber jede Meldung enthält einen Funken Wahrheit. Vielleicht auch einen (großen) Kern.

Nun muss man sich einerseits die Qualiät von Polizisten anschauen. Und da ist es leider nicht sehr weit her. Entweder wir sprechen von gegelten Schönlingen, die eher auf einen Laufsteg, denn auf die Straße gehören, oder von abgestumpften älteren Herren, die kurz vor der Pensionsgrenze stehen. Das aktive Mittelalter sieht man kaum. Die scheinen sich hinter Aktenbergen zu verstecken.

Was Ausbildung, Belastung und Kenntnisse betrifft, so habe ich einen gewissen Einblick in diesen Bereich. Der Polizist als Allrounder, als Bürger in Uniform. Nur wirklich gut können die Uniformierten nichts. Und genau da liegt das Problem. Ich bin nun bestimmt keine Befürworterin von Gewalt. Aber selbst wenn die BeamtInnen richtig zupackenn könnten, sie dürfen es von Seiten der Politiker aus nicht.

An dieser Stelle sehe ich viele LeserInnen skeptisch die Stirn runzeln. Fakt ist, dass die Grundausbildung eines Polizisten ihn nicht zum Kampfsportler macht. Sofern er keinem Spezialkommando angehört, ist ein Streifenbeamter für einen trainierten Boxer, oder Straßenschläger keine wirkliche Gefahr. Und welcher Polizist wird schon seine Waffe gegen zwei unbewaffnete Minderjährige ziehen?

Die WELT schreibt, dass 13-jährige Mädchen habe einen Beutel mit einer Glasflasche bei sich gehabt und damit wild um sich geschlagen. Immer wieder soll sie die Polizisten damit im Gesicht getroffen haben. Und das ist mir dann doch zu hoch. Da stehen fünf Erwachsene einem Kind gegenüber und können es nicht beruhigen. Sofern die Kleine keine neue Mayumi war sind diese BeamtInnen in meinen Augen Stümper. Schlechte Ausbildung, oder nicht.

Ich brauche unter fünf Sekunden, um einem Angriff erfolgreich zu begegnen. Und fünf Sekunden sind schon lang! In meinen Augen ist diese Meldung ein weiteres Armutszeugnis für die Polizei. Und sie wird sehr schnell unter gewaltbereiten Jugendlichen und Erwachsenen die Runde machen und den Zustand in Zukunft noch verschlimmern. Mit Sicherheit fordere ich keinen Polizeistaat, keine wild um sich schlagenden BeamtInnen. Aber zu ihrer eigenen und damit unser aller Sicherheit, sollte die Polizei etwas gegen leicht zu verprügelnde Einsatzkräfte tun.