Lesbisch in Japan – (K)Ein Problem

Schon mehrfach habe ich über Homosexuelle in Japan geschrieben und wie sehr sie dort zu leiden haben. Weniger im wörtlichen Sinn, es gibt keine „Hexenprozesse.“ Vor allem in Tokio und Osaka gibt es eine ständig wachsende LGBT-Community.

Aber noch immer existiert kein Gesetz zur Eheöffnung, noch immer sind große Teile der Bevölkerung zumindest skeptisch. Auch Japan wird sich ändern. Nur wird es länger dauern, als anderswo. Homosexualität in Japan wird quasi ignoriert. Dafür gibt es keine Verfolgungen.

So wenig, wie die heterosexuelle Mehrheit, so wenig reden Homosexuelle über das Thema. Viele leben verborgen und gehen sogar Scheinehen untereinander ein. So ist es alles andere als ungewöhnlich, wenn Lesben und Schwule heiraten und sogar Kinder miteinander haben.

Wie das „technisch“ funktioniert, soll hier kein Thema sein. Aber echtes Glück sieht anders aus.  Es ist vor allem die angeblich so zahlenmäßig geringe jüngere Generation, die dem Thema viel offener gegenüber steht. Angeblich deshalb, da auch japanische Medien nicht immer die volle Wahrheit sagen.

Zum demografischen Problem wird es noch einen separaten Artikel geben. Heute sind „die Lesben“ dran, speziell Koyuki Higashi. Ich verfolge ihren Weg seit einer Weile und bin mächtig stolz auf sie. Sollte ich jemals Japan als Heimat wählen, werde ich sie auf jeden Fall treffen.

Ich will ohne viele Worte ihre Geschichte vorstellen, die im nachfolgenden Video zu finden ist. Verbunden mit der Hoffnung, dass der „kleine Schnee“, wie Koyuki übersetzt werden kann, die Weichen für Toleranz und Aufklärung stellt.

Killerehre

Mikke atmete tief durch. Es war getan und es war gut. Der Tote, hatte keine Bedeutung mehr. Nur ein lebloser Körper, eine Hülle. Mikke ging in die Hocke und sah in die gebrochenen Augen. Tote hatten ihre eigene Faszination.

„Ich brauche einen Beweis“, hatte die Stimme am Telefon gesagt. „Bringen Sie ein Souvenir mit. Dann gibt es das restliche Geld.“ Mikke steckte die Pistole ins Holster und zog ein Messer aus der Tasche. Er überlegte kurz und schnitt dem Toten den Ringfinger ab.

Zwei Tage früher …

„Ja, ja, besorgs mir!“, verlangte der Blonde, als Mikke ihn hart von hinten stieß. Er war die Art Callboy, den Mikke mochte. Keine Fragen und immer ein guter Fick. Das summende Handy nervte, aber Mikke kam noch zum Schuss.
„Fuck!“, fluchte er und drückte eine Taste. „Mikke  hier, was gibts?“
„Musst du schon gehen?“, wollte der Blonde wissen und entsorgte Mikkes Kondom. Er lachte, als er das viele Sperma sah. „Du musst es echt nötig …“
Mit einem Schritt war Mikke neben ihm und stoppte das Geplapper mit einem gezielten Schlag. Der Anruf war zu wichtig.
Wenn das Schweigen regiert.

Wer auch immer Mikke unter dieser Nummer anrief, wollte spezielle Dienste in Anspruch nehmen. Mord meist, das war Mikkes Spezialität. Seit zwanzig Jahren war er der Beste in seinem Fach. Viele Leichen gab es auf seinem langen Weg.
„Ich habe einen Auftrag für Sie“, sagte die Männerstimme. Etwas heiser, das musste ein ehemaliger Boxer sein.
Mikke konnte Menschen perfekt analysieren. Ein Talent, das einzigartig war.
„Sie müssten einen Mann für mich erledigen, sind Sie interessiert?“
Fragen, die das Leben stellt.

Der Callboy kauerte verstört auf dem Boden. Tränen liefen über sein Gesicht. Aber er schwieg, er kannte Mikke. Der würde gut für den Schlag bezahlen. Das tat er immer so. Aber an diesem Tag waren zwei Kugeln der einzige Lohn. „Sorry Süßer, aber du weißt einfach zu viel.“
Ohne Regung verließ Mikke den Toten. Niemand hatte ihn kommen sehen.
„Ich will, dass sie Lars Overbeck für mich töten“, hatte die heisere Stimme gesagt. „Lars Overbeck, den Chef der Norge Pharma GmbH.“
Schon der Gedanke war Selbstmord auf Raten. Aber Mikke lachte nur.
Der Tod kommt stets auf leisen Sohlen.

Lars „Lasse“ Overbeck, war kein angenehmer Mensch. Seine Karriere war auf Leichen erbaut. Schlächter hatten böse Zungen, den ehemaligen Armeearzt genannt. Durch eine reiche Heirat war er zu Geld und Macht gekommen. Dann hatte er seinen Schwiegervater beerbt. Tierversuche und umstrittene Medikamente gegen Aids, hatten Lasse Overbeck zum Multimilliardär gemacht. Der Mann war reicher, als Bill Gates.
Verdirbt Geld auch den Charakter?

„Wer sind Sie?“, hatte Mikke den Anrufer gefragt. „Sie kennen meine Regeln. Ihr Geheimnis ist sicher bei mir.
„Ich bin Ole Svensson“, kam die Antwort sofort. „Sie wissen wer ich bin.“
Mikke pfiff leise durch die Zähne. Ja, den Namen kannte er gut. Ole war genau 10 Jahre der Weltmeister im Mittelgewicht gewesen. Nie hatte Mikke jemand härter schlagen sehen. Bis eine positive Dopingprobe seine Karriere zerstörte.
„Lasse hat mich über die Klinge springen lassen“, erzählte der Boxer leise. „Ich war in seine Frau verliebt … wir haben uns geliebt! Aber mein Halbbruder duldet keine Konkurrenten!“
Deine Wahrheit, meine Wahrheit.

„Ist Loisa nicht bei einem Autounfall …?“
„Quatsch, Unfall!“, unterbrach Ole Mikkes Frage. „Er hat sie umgebracht! Und unser Kind, Loisa war im vierten Monat von mir schwanger.“
Mikke nickte. Die Gründe waren ihm egal. Was zählte war ein gutes Motiv. Und Oles klang für ihn okay.
„Ich mache es“, sagte er. „50.000 Dollar sofort und weitere 50.000 …“
„Wenn ich einen Beweis habe“, unterbrach Ole wieder. „Bringen Sie ein Souvenir mit. Dann gibt es das restliche Geld.“
Trau, schau wem!

Mikke traf Ole in dessen Haus. Den Plastikbeutel mit dem Finger hatte er dabei.
Ole, mittlerweile Anfang Vierzig, sah stark gealtert aus. Keine Spur mehr von dem durchtrainierten Boxer früherer Tage. Dieser Mann war nur noch fett.
„Danke“, sagte er und musterte den Finger. „Wie haben Sie es getan?“
„So“, sagte Mikke und schoss Ole zwei Kugeln in den Kopf.
Geld regiert die Welt.

Mikke atmete tief durch. Es war getan und es war gut. Der Tote, hatte keine Bedeutung mehr. Nur ein lebloser Körper, eine Hülle. Mikke ging in die Hocke und sah in die gebrochenen Augen. Tote hatten ihre eigene Faszination.
So auch der tote Callboy, dessen Finger in der Tüte war. Mit dem Ring von Lasse, der stets besser zahlte.
Killerehre. Was will Mann mehr?

Und Andreas ging zum Regenbogen

Die LGBT-Gemeinde in BaWü jubelt. Getreu dem Motto „Was lange währt, wird endlich gut“, hat der noch amtierende sozialdemokratische Kultusminister Andreas Stoch, den von der CDU heftig kritisierten Bildungsplan, Homo- und Transsexuelle im Schulunterricht als gleichwertige Menschen darzustellen, unterschrieben.

Aber war diese letzte Amsthandlung nun ein Sieg? Man muss nur an die homophob geprägten Demonstrationen denken, die vor zwei Jahren das Ländle erschütterten. Gegner und Befürworter des Plans, haben sich heftige Wortgefechte geliefert. Vermutlich hätten einige die „dreckigen Homos“ gern eingesperrt.

Auch ich war dabei und habe einmal mehr in die Fratze der Intoleranz geblickt. Und auf eine Front von Leibern, die Streit provozieren wollten. Es waren (bezahlte) Schläger mit Akzent. Dummköpfe, egal aus welchem politischen Lager sie stammten.

Die Landesregierung in BaWü ist danach leider eingeknickt und hat den Bildungsplan auf die lange Bank geschoben. Das ist auch Herrn Kretschmanns Schuld, das sage ich ganz offen. Und die nun abgewählte SPD, hat das mit verbockt.

Die Unterzeichnung des Gesetzes, so kurz vor der Grün-Schwarzen Koalitionsgesprächen, ist ein politischer Schachzug. Er soll die CDU  dort treffen, wo sie es ganz wenig mag. Das ist absolut durchschaubar. Aber zumindest haben wir nun das Gesetz.

Lesben und Schwule in BaWü stehen nun vor schweren Zeiten, das ist allen klar. Die CDU hat andere Ideen, wenn es um die Gleichstellung Homosexueller geht. Man kann davon ausgehen, dass die Uhren dort bald wieder anders ticken und man Änderungen am Bildungsplan vornehmen will.

Im Gegensatz dazu, wird in Holland gefeiert. Dort hat man vor 15 Jahren Schwule und Lesben im Ehe-Recht gleichgestellt. Und in den gesamten USA gilt das Adoptionsrecht nun uneingeschränkt auch für Homo-Paare. Ein Bundesrichter hat das entschieden.

Deutschland lebt in dieser Beziehung noch im Mittelalter. Es darf bezweifelt werden, dass die Berliner Loge daran viel ändert. Ich zumindest möchte mich an dieser Stelle bei Andreas Stoch bedanken. Seine Motive sind mir herzlich egal. Wichtig ist nur sein Gang zum Regenbogen. Dessen Schein war in BaWü schon leicht verblasst.

Wenn die Besucher kommen

Wenn Besucher als Freunde kommen, sind sie stets willkommen. Anders sieht das bei ungebetenen Gästen aus. Nun ist ein Blog quasi öffentliches Gelände und google ein schlechter Navigator. Vielleicht ist es aber auch gut zu sehen, was so manchen Besucher bewegt. Aufgelistet sind die Suchbegriffe aus 30 Tagen. Launig kommentiert von mir.

1. – können japaner chinesisch lesen – Diese Frage halte ich für die beste seit langer Zeit. Die Antwort ist ganz einfach. Und auch wieder nicht. Japaner können Kanji lesen, eine Symbolschrift, die ursprünglich aus China stammt. Aber die Kanji haben sich mit der Zeit verändert. Beide Länder hatten Reformen, die sie nicht miteinander teilen. Einige Kanji haben in Japan eine andere Bedeutung und werden dort noch mit Katakana und / oder Hiragana ergänzt. Ein Japaner kann durchaus chinesische Kanji lesen, die Frage ist nur, wie er den Text versteht. Grob ja. Im Detail? Nein. Dazu müsste man mit beiden Kanji Schreibweisen vertraut sein.

2. – gay buben skat – Falscher Blog? Die heißen Boys aus der Nachbarschaft wohnen nebenan.

3. judoschule prass lügner – Die Sportschule Prass gibt es schon sehr lange in Düsseldorf. Dort wird Judo und Jiu-Jitsu unterrichtet. Es gab (von Neidern?) öfter Zweifel, ob der Gründer wirklich einen so hohen Dan-Grad hatte, bzw. wer ihn in den 1950iger Jahren, mit dem 1. Dan adelte. Ich zumindest weiß es nicht.

4. – warum darf man bei kyokushinkai nicht auf den kopf schlagen – Kyokushin Karate gilt als das härteste Karate der Welt. Dort wird im Vollkontakt gekämpft. Aber ohne Handschuhe und Helm. Die Regeln verbieten Schläge zum Kopf, lediglich Tritte sind erlaubt. Warum das so ist? Weil es die dortigen Regeln sind. Ich kann mutmaßen: um die Verletzungsgefahr für beide Kämpfer zu minimieren.

5. – flirten in japan – Das ist ein guter Suchbegriff! JapanerInnen sind zurückhaltender beim flirten, als Deutsche, oder Amerikaner. Und trotzdem funktioniert es. Klassisch in der Schule, der Uni, im Verein. Dort lernen Frau und Mann sich kennen. Oder auf der Arbeit. Starren, intensiver Augenkontakt, gilt in Japan als grob unhöflich. Ich könnte erzählen, wie Lesben dort flirten. Aber wenn ich das mache kratzt Elfchen mir die Augen aus.

6. – hetero verliebt in lesbische frau – Und da haben wir es wieder, das klassiche Missverständnis. Hetero Frauen verlieben sich normalerweise nicht in andere Frauen. Bisexuelle Frauen schon. Da gibt es kein wenn und aber oder vielleicht. Vielleicht hattest du nur noch kein Coming Out und bist dir deiner Gefühle nicht bewusst. Bisexuell zu sein ist keine Krankheit. Punkt!

7. – unglücklich verliebt in hetero frau – Das Gegenstück und viel öfter anzutreffen. Es ist Fakt, dass Heten auch mit Lesben flirten. Alle Mädels können das perfekt. Ich kenne einen Fall von unglücklicher Liebe, bei der eine Lesbe sich in ihre beste (Jugend)Freundin verguckte. Die, völlig verzweifelt, wusste sich nicht anders zu helfen, als ihrer Freundin Trost zu spenden. Mit innigen Umarmungen, was alles nur noch komplizierter machte. Ich habe beiden die hübschen Köpfchen gewaschen und ihnen eine Auszeit von ihrer Freundschaft verpasst. Sie gingen auf Distanz und die Lesbe verliebte sich in einer andere Schwester. Danach war alles wieder gut. Fazit: mach dich nicht unglücklich und wildere nicht in fremden Revieren. Heten bleiben meist Heten und werden nicht zu Lesben.

8. – berlin krav maga lesben – Es gibt in Berlin mehrere Krav Maga Schulen. Die Chance dort eine Lesbe zu treffen, halte ich für durchaus hoch. Noch höher, dort von ihr (zwischen die Augen)  getroffen zu werden. Das nur so zur Info nebenbei.

9. – japanerinnen lieben inkontinenzeinlagen – Ich vermute Hirninkotinenz bei dir, lieber Besucher.

10. – lesben im normalen club erkennen – Ich wette, dass die meisten Menschen Lesben nicht einmal in einem Szene-Club erkennen können. Wie auch? Der angebliche Kurzhaarschnitt kommt immer mehr aus der Mode. Zumindest in meinen Kreisen. Da kenne ich Heten, die mehr Tomboy sind als ich. Aber wer weiß, vielleicht sollten wir uns das L-Word quer über die Stirn tätowieren. Sehr zur Freude von [Begriff der eigenen Wahl eintragen]

11. – können lespen sich ändern – Nein, das ist kein Tippfehler, liebe LeserInnen. Wieder werden die mysteriösen „Lespen“ angesprochen. Leider kenne ich keine, aber ich werde intensiv nach ihnen suchen! Aber vielleicht spielt der Suchbegriff auf die sexuelle Orientierung von Lesben an. Mann sucht Lesbe zum …? Sorry, nicht mehr in diesem Leben.

12. – wie befriedigen sich lesben – Liebe LeserInnen, ich verrate nun das vermutlich bestgehütete Geheimnis der lesbischen Welt. Schritt 1: Wir gehen in die Küche, stellen uns in Pose und hoffen, dass kein Mieder zwickt. Schritt 2: Wir schalten den Herd ein. 1.000 Grad Oberhitze sollten reichen. Schritt 3: Wir suchen einen möglichst schweren und möglichst gusseisernen Topf. Den wir in Schritt 4 mit Öl und genau 9 Buchstaben befüllen. Schritt 5: Wenn das Öl den Siedepunkt erreicht hat, oder bereits in Flammen steht und die Küche lichterloh brennt, rufen wir in Schritt 6 den homophoben Nachbarn und bitten ihn uns zu retten. Total befriedigt sehen wir dann zu, wie sich das Wort „Vollidiot“ in seinen Körper brennt.

13. – lesben machen mit einem besen – Die leicht abgewandelte Variante eines weiteren Klassikers. Yuki hat mich fragend angeschaut, als ich unseren Besen hole. „Ich mache jetzt eine Lesbe“, sage ich und schaue den Besen intensiv an. Irgendwie ist das Teil wenig attraktiv und ziemlich haarig. „Du bist vielleicht doof“, meint Yuki und nimmt mir den Besen ab. Sie dreht ihn um und drückt in mir erneut in die Hand. „Fegen ist angesagt, meine Süße. Das und nichts anderes kannst du mit einem Besen machen.“ Hat das nun auch der dümmste Besucher kapiert?

14. – sex mit japanischen frauen haben – … ist offenbar ein (feuchter) Traum für (deutsche) Männer. Mehr wird das auch nie werden.

Der Mann in mir – Lesben in der Genderkrise?

Lesbische Frauen haben viele Gesichter. Gern wird als Stereotyp die maskuline Frau mit Kurzhaarfrisur genommen. Ja, die gibt es. Aber meine Mädels sehen anders aus. Die meisten haben längere Haare, die wenigsten Tattoos, noch weniger sind gepierced.

Was mich trotzdem zu den Butches bringt, die ich natürlich ebenfalls kenne. Trotz femininem Aussehens, wird meine Persönlichkeit von Freunden mit der einer Butch gleichgesetzt. Ich bin die Alpha, die große Schwester und habe meist Hosen an. Selbstbewusstsein inklusive.

Ja, auch ich habe meine Person hinterfragt und ob ich vielleicht ein Transgender bin. Aber weder schlummern verborgene Hoden in mir, noch brauche ich zur Liebe einen Penis. Ich bin schon immer gern Frau gewesen, das wird niemals anders sein. Aber im nächsten Leben dann bitte größer. Mit 10 Zentimeter mehr kickt es sich noch besser.

Aber wie ist das mit der Genderkrise bei Lesben? Gibt es die wirklich, oder bilde ich mir die nur ein? Auffällig für mich, dass Butches in den letzten Jahren vereinzelt zum Mann mutieren. Nicht per Kleidung, von Hormonen ist die Rede.

Mich hat das nachdenklich gemacht. Hat die LGBT-Community versagt? Wählen Frauen den für sie scheinbar einfacheren Weg, wenn sie nun Transmänner sind? Transmänner, die andere Männer lieben. Queer, der anderen Art.

In einer von Männern dominierten Gesellschaft, haben selbst schwule Männer mehr vom Leben. Ihre Stimme wird gehört. Frauen weiterhin nicht ernst genommen. Ist es also reine Taktik? Haben diese Frauen sich selbst aufgegeben?

Transmänner outen sich zuerst als Lesben. Butches meist. Es ist ein schwieriger Prozess für diese Menschen, den andere kaum nachvollziehen können. Selbst ich, die ich lässig mein Coming Out präsentierte, habe keine Idee wie das ist. Eingesperrt im falschen Körper? Das muss blanker Horror sein.

Ich habe geforscht, gelesen und mich unterhalten. Und verstanden, was geschehen ist. Im Zeichen langsam wachsender Toleranz für Homosexuelle, hat sich das Weltbild dieser Menschen geändert. Sie haben erkannt, was sie wirklich sind: Männer im Frauenkörper. Statt lebenslang zu leiden, haben sie Mut bewiesen und den letzten Schritt gemacht.

Hormone und mehrere Operationen können den Mann in der Frau erwecken. Der Penis wird aus einem Muskel gemacht. Aufpumpbar, wie Balian Buschbaum einst verriet. Diesen Schritt gehen nicht alle Transmänner. Einige behalten die Vagina.

Ich zolle Menschen, wie Balian Buschbaum großen Respekt. Er zeigt ein Bild von Mann, das mir sympathisch ist. Und er kann uns Frauen noch immer besser verstehen, als seine neuen Artgenossen. Nur wenn sie zicken, das mag er nicht.

Lesben in der Genderkrise? Fehlanzeige muss das Fazit lauten. Butches, die ich kenne, sind und bleiben Frau. Gern, auch wenn sie lässig Autoreifen wechseln. Bevorzugt meine. Aber das haben meine LeserInnen bestimmt gewusst.

Coming Out, was dann?

Düsseldorf, vor einigen Jahren. Yvonne ist süße 21. Zwar jung, aber nicht naiv. Sie ist neu in unserer Runde. Unsicher und introvertiert. Yvonne studiert Sport in Köln. Und Sport sieht man ihr deutlich an. Sie ist ein Kraftpaket und legt im Judo selbst ihren großen Bruder flach.

Yvonne ist lesbisch, das war sie immer schon. „Schon als ich ganz jung war, habe ich nur Mädchen angestarrt“, erzählt sie leise. Yvonne spricht überraschend sanft. Ihre Stimme passt kaum zu ihrer Figur. Burschikoser Auftritt, kurze Haare. Fast die Klischee-Lesbe bei der die Sensibilität regiert.

„Ich wusste immer, dass ich anders bin“, lässt sie uns wissen. „Egal wo ich war, Männer waren stets nur gute Freunde. Kumpel, mit denen ich Spaß haben konnte. Aber in Mädchen war ich immer verliebt.“ Sie zögert kurz und schüttelt dann den Kopf. „Verliebt in Anführungsstrichen“, sagt sie dann. „Als Kind weißt du nichts davon.“

„Mit 15 habe ich mit Martina geknutscht. Wir waren immer zusammen und irgendwann ist es passiert. Aber 15 Jahre alte Mädchen küssen sich nicht! Zumindest nach Meinung unserer Eltern …“ Yvonne schluckt, ihre Augen füllen sich mit Tränen. „Mein Vater hat mich grün und blau geschlagen.“

Spontan greife ich nach Yvonnes Hand, die viel größer ist als meine. Aber ihr Ego ist noch klein und verletzlich. So, wie der ganze Mensch. „Erzähl weiter, wenn du magst“, ermuntere ich sie. „Hier bist du sicher. Hier gibt es keinen Schläger.“

„Thomas, mein Bruder hat mich gerettet“, sagt sie und die Tränen fließen. „Er ist 7 Jahre älter und hat damals schon viele Jahre geboxt. Als er nach Hause kam und sah was passierte, hat er meinen Vater vor die Tür gesetzt, die Polizei gerufen und sich um mich gekümmert. Ohne ihn wäre ich tot.“

„Warum hat dein Vater dich geschlagen?“, will ich wissen. „Wegen diesem einen Kuss?“
Yvonne schüttelt den Kopf. „Ich … ich habe ihm gesagt, dass ich Martina liebe und niemals einen Mann. Das werde er mir austreiben, hat er immer wieder geschrien. Die körperlichen Schmerzen waren eine Sache, schlimmer waren die der Seele. Was empfinden Kinder, wenn sie der geliebte Vater derart schlägt?“

Yvonnes ganzer Körper zittert, sie trinkt einen Schluck. Die Erinnerung ist wieder frisch. „Ich habe das alles damals nicht verstanden. Warum alles so kam. Woher weiß ein Kind, was lesbisch ist? Warum muss es falsch sein eine andere Frau zu lieben?“ „Ist es nicht, Süße“, erwidere ich. „Lesbisch zu sein, ist keine Wahl. Wir werden so geboren. Und das ist gut.“

Yvonne nickt. Zögernd zuerst, dann vehement.
„Ja!“, sagt sie mit fester Stimme. „Lesbisch zu sein ist gut. Das sah auch mein Bruder so, der schon immer mein Beschützer war. Er hat unserem Vater angedroht ihm jeden Finger einzeln zu brechen, wenn er noch einmal die Hand gegen mich hebt. Mein Vater zog aus. Ich habe ihn nie wiedergesehen.“
Schicksale, die das Leben schreibt.

Während meine Mädels vor Entsetzen schweigen, habe ich leise gelacht. Nicht wegen der Gewalt. Aber in Thomas erkenne ich einen Geistesbruder. Einige Tage später lerne ich ihn kennen. Er kommt mit seinem Mann. Die beiden sind lieb. Thomas ein Riese mit goldenem Herz. „Aber Judo kann Yvonne besser“, sagt er stolz. „Ich wollte, dass sie es lernt, um sich zu wehren.“

Ich beginne zu verstehen, was den Vater angetrieben haben mag. Aber Gewalt gegen Frauen, ist keine Option für Mann. Schon damals weiß ich welches große Glück ich habe, mit toleranten Eltern gesegnet zu sein. Yvonnes Geschichte hat mich berührt. Und doch zeigt sie mir, wie mutig sie bereits als Mädchen gewesen ist.

Ebenso mutig erweist sich Martina, die immer zu ihrer Freundin hält. Auch sie lerne ich kennen, die Frauen sind seit Jahren ein Liebespaar. Heimlich bisher, damit Martinas Eltern nichts erfahren. Als sie endlich ihr Schweigen bricht und laut „Ich liebe dich, Yvonne“, sagt, geschieht das auf der Geburtstagsfeier ihrer Mutter. Deren Tränen fließen. Danach ist alles klar.

„Coming Out, was dann?“, ist die Frage, die sich viele Homosexuelle stellen. DIE Antwort darauf gibt es noch nicht. Aber vielleicht eine wachsende Akzeptanz. Das zumindest wünsche ich mir.

Die Wut der Homo-Ehe-Gegner – Wenn Argumente keine sind

Die Debatte um die Homo-Ehe ist neu entfacht. Nicht nur in der Politik wird laut gestritten, auch Volkes Zorn scheint nun erwacht. Zumindest wenn man so manche Kommentare in sozialen Netwerken und Foren zur Kenntnis nimmt. Dabei fällt immer wieder ein Argument auf, das völlig daneben ist: der Vergleich Homosexueller mit Pädophilen.

Aber Heteros scheinen noch weitaus mehr Probleme mit „Andersartigen“ zu haben, wie die Unkenntnis des Unterschiedes von Transsexuellen und Transvestiten zeigt. Während Transsexuelle lediglich im falschen Körper geboren werden und meist alles tun, um das andere Geschlecht zu bekommen, ist Transvestitismus unabhängig von der sexuellen Orientierung und kommt mehrheitlich unter Heterosexuellen vor.

„Meine Mama heißt Klaus – geht´s noch?“, hat ein Homophober in meinem Blog geschrieben und zeigt damit deutlich, wie Menschen denken. Dumm nur, die wenigsten schwulen Männer tragen Frauenkleider. Das Kind eines Männerpaares würde also zwei Väter haben. Wo ist das Problem? Den Link zum Artikel und Kommentar gibts hier: KLICK MICH, ODER LASS ES 

Homosexuelle werden auch gern mit Pädophilen gleichgesetzt. Klar, wer „anders“ ist, wird sich auch an Kindern vergehen, so die Meinung einiger Menschen. Dumm nur, dass es meist Heteros sind, die Kinder missbrauchen. Aber vermutlich finden Homo-Gegner genau den Gedanken geil und verbergen so ihre eigenen Neigungen. Denkbar wäre es. Oder warum sonst bringen sie diesen Schwachsinn aufs Papier?

Fakt ist, dass es immer mehr Kinder in Regenbogenfamilien gibt. Und denen geht es gut. Auch Yuki und ich wollen und werden Kinder haben. Unsere „Karate-Kids“, ist doch klar. Das Argument Kinder brauchen eine männliche Bezugsperson wird auch nicht greifen. Dafür sind unsere Väter da. Die streiten sich jetzt schon scherzhaft, wer wann die Kinder halten darf. Männer eben. Aber Männer, die ich mag.

Werteverfall, Aufgabe der Kultur, Abkehr von Traditionen, sind weitere (Schein)Argumente, die Gegner der Homo-Ehe vorbringen. Aber schaut man sich Kulturen an und wie diese z. B. mit Frauen umgehen, wird mir sofort wieder schlecht. In Afrika werden Mädchen noch immer grausamst verstümmelt, wenn ein offiziell verbotenes Beschneidungsritual ihre Klitoris entfernt.

In der ach so christlichen Bibel werden Menschen zu Tode gesteinigt. Auch in einigen arabischen Ländern ist das noch immer so. Ist das die Tradition, die zu erhalten ist? Sind das die Werte unserer Zeit? Dieses Verhalten ist finsterstes Mittelalter. Und in ihrer Denkweise sind Homo-Gegner davon nicht sehr weit entfernt.

Wenn alle Stricke reißen, werden noch Tiere ins homophobe Spiel gebracht. „Dann könne man auch gleich die Ehe mit Tieren erlauben“, heißt es oft. Ist das nicht ein tolles Argument? „Ich finde es widerlich, wenn sich zwei Männer küssen!“, heißt es oft von Mann. Komisch nur, als Kind hatte er damit kein Problem. Auch Homophobe haben Väter. Und diese mit Sicherheit geküsst.

„Ja, aber nicht so!“, höre ich die Gegner rufen. „Versuchs doch einfach mal“, halte ich dem entgegen. Ein Kuss kann auch unschuldig sein. Ausdruck von Freude, von tiefen Emotionen. Und so ist er gut.

Wirkliche Argumente gegen die Ehe-Öffnung gibt es keine. Lediglich einige Kirchen sehen ihr Geschäftsmodell in Gefahr. Und deshalb machen sie Front und verschweigen, dass Homosexualität in den eigenen Reihen ein großes Thema ist. Flucht nach vorn nennt man das.

Angeblich sei es von Gott gewollt, dass nur Mann und Frau heiraten dürfen, habe ich schon oft gehört. Das sei so in der Bibel vermerkt. Dumm nur, die Bibel hat kein Gott geschrieben, das waren Menschen ihrer Zeit. Steht Gott nicht für Liebe? Liebe für alle Menschen?

Beenden möchte ich diesen Artikel mit der Aussage des amerikanischen Wrestlers und Schauspielers „Stone Cold“ Steve Austin, die er zur Homo-Ehe machte und dabei die Kirche(n) ins Visier genommen hat: „Which one of these motherfuckers talked to God, and God said that same-sex marriage was a no-can-do?“ Mehr gibt es darüber nicht zu sagen. Daumen hoch, lieber Steve!

50 Shades of Gay

Wenn die Gesellschaft über Lesben spricht, hat sie sofort ein Bild vor Augen. Maskuline Frauen mit kurzen Haaren, die wie Männer wirken. Natürlich rauchen und trinken die alle und sind absolut gegen Mann. Aber stimmt die alte Formel noch, je kürzer die Haare, umso mehr homo ist der Mensch?

Kurze Pause, harter Schnitt. Zeit um ganz tief Luft zu holen. Nein, liebe LeserInnen, DIE typische Lesbe gibt es nicht. Aus Amerika sind Stereotypen über den großen Teich geschwappt, die uns Lesben gern klassifizieren. Da gibt es die Butches, die Lipstick Lesbians, die Femmes, um nur einige zu nennen. Und es gibt Yuki und mich.

Nach lesbischen Maßstäben bin ich eine Butch, Top, oder Alpha-Frau. Nur meine langen Haare passen nicht zum Klischee. Yuki klassifiziert die typische Femme. Aber in Wirklichkeit sind die Grenzen fließend. Yuki gegenüber bin ich niemals dominant. Wir entscheiden immer gemeinsam. Aber sie bekommt die Kinder. Und die Mama-Butch bin ich.

Lesbisch / schwul zu sein, war lange Zeit geächtet. Homophobie gibt es noch immer, die Gesellschaft denkt nur langsam um. Aber tun das auch die Lesben, die ich stellvertretend für beide Geschlechter nennen will. Die lesbische Kurzhaarfrisur war eine Weile durchaus in. Bewusst hat Frau sich abgegrenzt und auf ihre Orientierung hingewiesen.

Aber Tomboy-Look, Piercings, Tattoos und kurze Haare, haben längst ihren Platz bei allen Frauen gefunden. Selbst Heten haben (wieder) kurze Fingernägel und Lesben lassen die Haare wachsen. Die lesbische Community hat sich verändert. Auch wir sind modebewusst, ist doch klar.

Und doch gibt es Unterschiede, die zum Teil gewaltig sind. Aber gibts die nicht bei allen Menschen? Auch wenn alle Menschen gleich sind, so sind doch alle verschieden, was Denkweise und Aussehen betrifft. Und so ist das auch bei Lesben. Da gibt es wirklich mehr als „50 Shades of Gay.“

Deutschland und die Homo-Ehe – Des Trauerspiels nächster Akt

Immer mehr Staaten in Europa rücken zusammen. Endlich möchte man fast sagen. Nur Deutschland geht einen eigenen Weg. Wir sprechen aber nicht von einfacher Politik, gemeint ist hier die Homo-Ehe. Nach Irlands Abstimmung die Ehe für alle Menschen zu öffnen, ist Deutschland ziemlich isoliert. Selbst Spanien ist schon lange dafür.

Mutti Merkel schweigt noch eisern und selbst schwule Bundestagsabgeordnete gehen auf Tauchstation. Vermutlich hat ein Kardinal das so verlangt. Rom hat in Deutschland immer noch die Macht. Oder sieht das jemand anders? Wobei diese Macht durch immer mehr Skandale bröckelt. Doof auch, wenn der Priester in die Szene-Bar stöckelt.

Die Argumente der katholischen Priesterschaft gegen eine Ehe-Öffnung stoßen vor allem bei der AfD auf Resonanz. Klar, bei deren rechten Tendenzen. Aber nun ist ein neuer Spieler aufgetaucht, der in Stuttgart die Karten mischt. Norbert Wallet heißt der Knaibe und hat einen pseudo-logischen Kommentar in der Zeitung verfasst.

Nach seiner Meinung sind Homo-Paare nicht gleich, da sie keine eigenen Kinder zeugen können. Diesen Schwachsinn verbreiten Homo-Gegner gern, um die eigene kleine Welt zu schützen. Sie verweisen auch aufs Grundgesetz, das die (klassische) Ehe schützt. Hetero- und Homo-Ehe können also nach Meinung Wallets nicht gleich sein. Und von Diskriminierung keine Rede.

Die queren Gedankengänge der Gegner gehen noch weiter. Schutzwürdig sei nur die Ehe von Frau und Mann, da nur sie Kinder hervorbringe. Kinder, die sich um eventuell pflegebedürftige Eltern im Alter kümmern und dergleichen mehr. Dumm nur, dass Homosexuelle oft bereits Kinder aus anderen Beziehungen haben. Hat er übersehen, der gute Mann.

Norbert Wallet verschweigt auch Adoption und künstliche Befruchtung. Auf diese Weise kann man auch zu Kindern kommen. Wären da nicht merkwürdige Gesetze, die Lesben und Schwulen genau an dieser Stelle Steine in den Weg legen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Fazit: Nach der kruden Logik der Homo-Ehe Gegner dürfen Paare ohne Kinderwunsch nicht mehr heiraten. Oder müssen sich scheiden lassen. Und Vermutlich auch Paare, die keine Kinder bekommen können, oder diese „Pflicht“ berets erfüllt haben. Auch Sie, Herr Wallet.

Wenn Solidarität ein Fremdwort ist

Das Wort Frauensolidarität wird gern als Schlagzeile von den Medien genutzt. Meiner Erfahrung nach, ist es nicht sehr weit damit her. Da halte ich im Gegenteil Männer für wesentlich solidarischer, wenn es um das Durchsetzen eigener Interessen geht. Der Zickenkrieg bei Frauen, ist leider Alltag auf der Welt.

Vor einer Weile habe ich den Artikel „Ich bin nicht lesbisch!“ verfasst. Die Reaktionen waren durchweg positiv. Solidarität, wohin das Auge schaut. Aber wieviel davon ist wirklich echt und nicht nur schöner Schein? Eine lesbische Feministin hat es auf den Punkt gebracht: „Wann auch immer ich den Satz – Ich bin nicht lesbisch / schwul, aber toleriere Homosexuelle – höre, zucke ich zusammen. Er zeigt deutlich die Probleme auf, die Heteros mit Homosexuellen haben. Es muss sich sofort abegegrenzt werden. Das ist wie ein innerer Zwang.“

Apropos Feministinnen, die zum Teil aus Lesben bestehen. Die Bewegung ist tief gespalten, was man an einer Birgit Kelle sieht. Die schreibt lieber Bücher über den Genderwahn und wie Gaga der doch ist. Oder fordert Frauen auf, die Bluse zu schließen. Ach Birgit, muss das wirklich sein?

Die Solidarität von Heten gegenüber Lesben hält sich in engen Grenzen. Die scheinbare Zustimmung zum lesbischen Leben, hat etwas damit zu tun, dass zur anerzogenen Frauenrolle die Höflichkeit gehört. Während Männer ihre Interessen auf direktem Weg verfolgen, wird bei Frauen die offene Konfrontation meist vermieden. Ausnahmen mag es in Blogs und Foren geben. Dort sind Mäuse plötzlich Tiger.

In Wirklichkeit verachten viele Heten Lesben und das Bild, das sie von Frauen zeigen. Diese Verachtung hat als Hintergrund die Angst, dass das bürgerliche Familienmodell – Frau als Hausfrau und Mutter – vielleicht doch nicht so glücksverheißend ist, wie Frauen es in der Öffentlichkeit vorzugeben haben, um als gute Frau zu gelten. Spieglein, Spieglein an der Wand …

Stellen Lesben dieses Leben scheinbar in Frage, kochen die Emotionen hoch. Sofort werden emotional-unsachliche Attacken geritten, bis hin zur persönlichen Beleidigung. Gegnerinnen sind (angebliche) Feministinnen, oder „im Schrank lebende“ Bi-Frauen und Lesben, die ihre Neigung gern verstecken.

„Du (Lesbe) hast ja keine Ahnung!“, heißt es sofort. „Mit wie vielen Männern warst du (Lesbe) schon zusammen?“ Diese oft vorschnell gemachten Aussagen zeigen, wie Menschen wirklich ticken. Und wie sie danach versuchen Schadensbegrenzung zu betreiben, um nicht als homophob zu gelten.

Nicht nur von Männern wird (mir) immer gepredigt, „Homosexualität sei mittlerweile akzeptiert” und “Lesben und Schwule in der Mitte der Gesellschaft angekommen.“ Jetzt mal ehrlich, wollt ihr mich veralbern? Im Einzelfall mag das so sein. Vielleicht an Uni A und in Wohnzimmer B. Aber in der Summe sieht das anders aus.

In den Kommentaren auf meine Artikel widersprechen sich Menschen oft selbst. Oder outen sich auf eine Weise, die nachdenklich macht. Wenn ich von Gewalt und Mobbing gegen Homosexuelle schreibe, wird gern die ureigenste Sicht geschildert. Die Sicht eines weißen, heterosexuellen Menschen, der niemals die Fratze der Gewalt und Diskriminierung (gegen homosexuelle Ausländer) gesehen hat. Nur in der eigenen Familie. Oder doch im Feundeskreis. Logik, der besonderen Art.

Fazit: Der Satz „Ich habe nichts gegen Lesben / Schwule“, wird gern von homophoben Menschen benutzt, um die wahren Gedanken zu verschleiern. Aber auch von Menschen, die nicht auf ihre Worte achten. Die Gesellschaft hat sie dazu gebracht. Homosexualität und fairer Umgang miteinander ist dort noch lange nicht angekommen. Nur der Genderwahn.