Welche Farbe hat die Nacht

Welche Farbe hat die Nacht

Die letzte Schlacht war geschlagen. Sieben Jahre hatte der Krieg getobt. Tausende waren gestorben, nun stand das siegreiche Heer vor der halb verbrannten Stadt. Das Böse, jener Schatten der die Bewohner befallen hatte, war in der dunkelsten Nacht des Jahres verschwunden. Aber in einem letzten Terrorakt, hatte ein Verräter König Folkvar umgebracht. Er, der die Hoffnung eines ganzen Volkes war, starb in den Armen seiner Getreuen.

Sein Mörder hatte keine Minute überlebt und war unter den Hieben von Folkvars Leibwache gefallen. Die Männer waren tief betroffen und gaben sich die Schuld am Tod des Königs. Aber wie können Menschen gegen einen Besessenen bestehen? Prinzessin Liv hatte keine Tränen, als sie an der Leiche ihres Vaters stand. Das bleiche Mädchen, fast noch ein Kind, war schon immer seltsam gewesen. Kaum hatte man sie reden hören. In ihren Augen schimmerte stets ein halb vergessener Traum.

Graf Rigobert, der engste Berater des toten Königs, holte tief Luft. „Wir müssen eine Entscheidung treffen“, sagte er. „Das Volk braucht einen König.“ Er biss sich auf die Lippen und seufzte. „Ich bin mir nicht sicher, ob sie Liv als Regentin akzeptieren. Ich bin mir noch nicht einmal sicher ob sie weiß was geschehen ist.“ General Baldur nickte. Der alte Soldat war der Schwiegervater des Königs. Seine Tochter war bei Livs Geburt gestorben. Sonja war das Licht des Königreichs gewesen, ihr Lachen hatte die finsterte Nacht erhellt. Als sie starb, verdunkelte sich die Welt.

„Vater geht es gut“, sagte Liv leise und sah die Männer an. Der Schleier in ihren Augen war verschwunden und sie lächelte. „Großvater, magst du mir helfen? Es gibt noch etwas zu tun.“ Sie bückte sich und nahm das Schwert des Königs auf. Spielerisch wirbelte das Mädchen die Klinge durch die Luft. „Schaut doch, ich habe geübt.“ Baldurs Herz hämmerte gegen seine Brust. Die eisblauen Augen seiner Enkelin bohrten sich in seine Seele. Er wusste, was vor ihm stand war kein Mensch. „Was soll ich tun?“, fragte er mit zitternder Stimme, „wie kann ich dir helfen?“

Prinzessin Liv deutete in die Ferne. „Wir müssen den Schatten besiegen, der Vater umgebracht hat. Er verkörpert das uralte Böse der Welt und lebt seit Äonen auf dem Aschenberg. Sein Geist war es, der die Menschen beherrschte, der all das Unheil brachte. Wir müssen ihn aufhalten, sonst kommt er eines Tages wieder.“ Liv sah die Männer an. Alle waren Krieger, Soldaten, die sich in vielen Schlachten bewährt hatten. „Nein“, sagte sie und ihre Stimme klang traurig. „Keiner von euch kann gegen den Schatten bestehen. Aber ihr könnt mir vielleicht helfen seine Diener aufzuhalten. Die sind zu besiegen, er leider nicht.“

Hauptmann Finn, der Anführer der Leibwache trat nach vorn. „Zählt auf mich, Prinzessin! Ich werde euch beschützen.“ Liv lächelte. „Ach guter Finn“, erwiderte sie, „du hast schon so viel für mich getan. Nimm ein Dutzend deiner besten Männer und geleite Großvater und mich. Graf Rigobert wird bis zu unserer Rückkehr das Königreich verwalten.“ Wie auf ein geheimes Kommando gingen die Männer auf die Knie. Alle spürten die Macht der jungen Prinzessin, die vom träumerischen Kind urplötzlich zur Königin geworden war.

Wenige Tage später brachen sie auf. Liv trug eine eilig angefertigte Lederrüstung und ein Kettenhemd. Das Schwert des Königs war am Sattel ihres Falben befestigt. In einer eindrucksvollen Demonstration hatte sie ihrem zweifelnden Großvater gezeigt, dass sie mit der Waffe umgehen konnte. „Finn hat mich heimlich unterrichtet“, gab sie ihr Geheimnis preis. Der Hauptmann lachte verlegen. „Sie ist meine beste Schülerin. Nie habe ich jemand derart kämpfen gesehen.“ 

Der Aschenberg lag etwa dreißig Tagesritte entfernt. Es hieß, er habe einst Feuer gespuckt und das Land und die dort lebenden Menschen verbrannt. Und wirklich war dort nur verbrannte Erde und kahles Gestein. Kein Baum, kein Strauch, kein Tier. Die Menschen mieden den Ort. Neugierige Abenteurer kehrten nie zurück. Baldur hatte kein gutes Gefühl, daher hatte er weitere hundert Männer angewiesen ihm in gebührendem Abstand zu folgen.

Trotz aller Vorsicht stieß die kleine Truppe nach einer Woche auf Banditen. Nur Liv sah den Schatten in den Augen des Anführers, ihr Großvater und die Soldaten lediglich Pfeil und Bogen. Schwarz angemalte Zähne ließen den Räuberhauptmann noch bedrohlicher wirken. Seine Rüstung war, wie die seiner Männer, erbärmlich. Ebenso ihre Waffen. Einzig die Bögen waren die wirkliche Gefahr. „Ja wen haben wir denn da“, sagte der Räuber. „Einen leckeren Happen für ausgehungerte Männer. Ich sage euch was, ihr gebt mir das Mädchen und ich lasse euch ziehen. Wie klingt das für euch?“ Er lachte bei diesen Worten und leckte sich über die Lippen.

Liv sah ihn an und für einen Augenblick schien sich ein Leuchten um ihre zierliche Gestalt zu legen. „Cín ambar na- lelya-; glenn- iar gwathren! Deli- in i fuin -o i dú. Glenn- hi!“, rief sie dem Anführer zu, der sich bei diesen Worten stöhnend vor Schmerz krümmte. Mit einem Wehlaut verwandelten sich die Banditen in morsche Skelette und fielen klappernd zu Boden. Ihr Pferde lösten sich einfach auf. „Wir sehen uns …!“, hauchte der Banditenführer, bevor auch er als Staub zu Boden fiel. „Elbensprache“, murmelte Baldur, „ich wusste es die ganze Zeit!“

Livs glockenhelles Lachen brachte die Zuversicht in die Herzen der Männer zurück. „Was hast du zu ihm gesagt?“, wollte Baldur wissen. „Bist du wirklich meine Enkelin?“ „Deine Welt ist verschwunden; geh, alter Schatten! Versteck dich in der Dunkelheit der Nacht. Geh jetzt!“, erwiderte Liv und legte ihre kleine Hand auf die ihres Großvaters. „Großmutter war vom alten Volk. Sie hat es dir nie gesagt. Ich soll dich von ihr grüßen.“ Baldur riss die Augen auf und für einen Moment glaubte er das Gesicht seiner verstorbenen Frau zu sehen. „Du … du bist meine Tara?“, stammelte er. „Aber wie … warum …?“

„Wir verlieren unsere irdischen Körper, wenn wir Kinder von Menschen gebären“, erwiderte Liv. „Ich war schon viele. Das ist mein Schicksal, ich liebe die Menschen zu sehr. Wenn wir Kinder sind erinnern wir uns noch nicht, wenn wir erwachsen werden kommt die Erinnerung zurück.“ Liv drückte die Hand ihres Großvaters. „Ich war auch Sonja“, flüsterte sie. „Es ist schwer zu erklären, aber wir existieren ewiglich. Der arme Finn glaubte, er habe mich im Schwertkampf unterrichtet. Ich habe bereits vor mehr als dreitausend Jahren gelernt damit umzugehen. Aber genug geredet, nun lass uns gegen einen Drachen reiten. So zumindest werdet ihr ihn sehen. Ich kenne seine wahre Gestalt.“

Die Reise verlief weitgehend ereignislos. Nur einmal trafen sie auf einen merkwürdigen Kauz, der auf einem klapprigen Wagen saß. „Er ist ein Seelenhändler“, sagte Liv, „ein Opfer des alten Bösen.“ Sie deutete auf die verlockenden Waren. Seidengewänder lagen neben funkelndem Geschmeide. „Kauft sie und ihr bezahlt einen hohen Preis.“ Der Alte kicherte zahnlos, fauliger Odem entwich seinem Mund. „Du bist schlau Elbin, sehr schlau. Aber kannst du auch gegen den Meister bestehen?“ „Cin gar- baw rod. Glenn- iar mán“, rief Liv und kreischend löste sich der Händler auf. „Du hast keine Macht, geh alter Geist.“ Dann kam die Nacht.

Von einem Moment auf den anderen wurde es stockfinster. „Habt keine Angst“, sagte Liv. „Ich kann auch in dieser Dunkelheit sehen. Galad, Licht!, rief sie und ein Stern erschien am Himmel. Liv lachte. „Welche Farbe hat die Nacht, Großvater? Erinnerst du dich was ich als Kind immer fragte?“ Baldur nickte. „Ja“, erwiderte er. „Ich sagte dir, dass die Nacht alle Farben kennt und sie nur unter ihrem Mantel verbirgt.“ „Genau so ist“, sagte Liv und zog ihr Schwert, das in allen Farben funkelte. „Und nun lass uns einen Drachen töten gehen.“

Licht und Dunkelheit, Tag und Nacht, sind Teil des ewigen Kreislaufs. Prinzessin Liv besiegte das Böse und schloss es für alle Zeiten im Aschenberg ein. Finn schwor später, er habe eine Göttin gesehen, die mit einem Flammenschwert einen Drachen getötet habe. Baldur dagegen hatte ein zierliches Mädchen gesehen, das lächelnd ein Licht in den Hallen des Aschenbergs entzündet hatte. Geschichten verändern sich.

Liv verließ die Menschen, nachdem sie fünfzig Jahre ihre Königin gewesen war. „Ihr werdet euch nun selbst regieren“, hatte die jugendliche Königin zum Abschied gesagt. Kein Mann hatte sie jemals berührt. Dann ritt sie über einen Regenbogen ins Reich der Erinnerung zurück. Dorthin, wo die Legenden für immer lebendig sind.

Mutter, Mutter, Kind

Mutter, Mutter, Kind

Yuki und ich sind nun schon einige Jahre liiert. Als verheiratet gelten wir nur in Deutschland und den USA. In Japan ignoriert man außerhalb der Familie unsere Beziehung, was zumindest mir schon immer herzlich egal gewesen ist. Ansatzweise störend war es, als wir Aiko im Waisenhaus fanden. Aber obwohl sie lediglich meine Adoptivtochter ist, spielt das für Yuki keine Rolle.

Mütter

Zwei Mütter zu haben mag merkwürdig für manche Kinder sein. Aiko, die ihren Vater nie kannte und nur bei ihrer verstorbenen Mutter aufgewachsen ist, hat kein Problem damit. Allerdings waren wir lange Tante Yuki und Tante Yumi, das Wort Mama blieb für ihre tote Mutter reserviert. Vor einigen Wochen hat sich das geändert und sie hat (zaghaft) Mama Yuki und Mama Yumi zu uns gesagt. Danach musste Yuki dringend nach einem Taschentuch suchen. Keine Ahnung was die immer hat.

„Bist du sicher, dass du ein Mensch bist?“, will Yuki später wissen. „Oder habe ich einen Frosch als Frau?“ Ihre Anspielung zielt auf die Redewendung „Froschblut in den Adern haben“ ab, was so viel bedeutet wie „keine Gefühle zu zeigen.“ Natürlich ist das blanker Unsinn, bekanntlich bin ich (k)ein emotionales Nervenbündel. Yukis (frecher) Kommentar zum Titelbild: „Passt!“ 

Väter

Cousin Ken ist eine Art Ersatzvater für Aiko. Vielleicht auch nur ein großer Spielkamerad. Aber die Kleine liebt ihn, also spielt das keine Rolle. Vor meinem Vater hat sie Respekt, aber wagt trotzdem charmant gewählte Widerworte. Das macht sie gut und Papa schmunzelt. Von der Uniform meines Polizisten-Onkels ist sie stets fasziniert. So sehr, dass sie später auch Verbrecher jagen will. Männer gibt es in ihrem Leben also mehr als genug.

Yukis Vater, hat sie den Mann mit den vielen Autos genannt. Schließlich „zwingt“ er uns (nicht!) ständig neue zu testen. Aktuell haben wir einen Nissan GT-R vor der Tür. Leider hat sich Nissan für einen Hybrid entschieden, der Nachfolger des aktuellen Modells wird also kein Wasserstoffauto sein. Den Testwagen dürfen wir also (vorerst) behalten. Auf zum Tokyo Drift!

Gewinner

Die Verlegung der deutschen Tuning-Firma nach Schweden hat Arbeitsplätze gerettet, was uns zu „Gewinnern“ der Corona-Krise macht. Yukis Blick ist sehenswert. „Soll ich packen, wann geht es los?“, will sie wissen. Prompt klatscht Aiko in die Hände und ruft „Reise, Reise, ja!“ Typisch! Dabei gelte doch eigentlich ich als Reisetante.

Zugegeben hat Schweden einen gewissen Reiz. Die Menschen sind freundlich und doch wieder anders, als ich es von Deutschland kenne. Wer sich nun die Frage stellt, wie Aiko in Schweden zur Schule gehen soll, den kann ich beruhigen. Aiko wird von uns zu Hause unterrichtet. Trotzdem hat sie Kontakt zu Nachbarkindern.

Kinder

Einige Kinder fanden es seltsam, dass Aiko nicht zur Schule geht. Einem Jungen, der sie dafür hänselte, hat sie eine Ohrfeige verpasst. „Typisch deine Tochter!“, hat Yuki gesagt und ein Schmunzeln unterdrückt. Nicht erwartet hätten wir, dass die beiden nun dicke Freunde sind. Der Kleine steht fast täglich vor unserer Tür. Aber Aiko ist kein prügelndes Monster. Sie wehrt sich nur wann immer sie kann.

Aikos Talent für Karate ist wirklich sensationell. Mein Vater ist begeistert von ihr und würde sie gern Tag und Nacht unterrichten. Natürlich ist das nur Spaß, aber aktuell bringt er ihr außer Karate auch schon erste Kanji bei. Ohnehin wechseln wir uns in der Familie beim Unterricht ab, Aikos Leistungen sind trotzdem gut. Zu Beginn war es schwierig sie aufmerksam zu halten, aber niemand kann gegen eine freundliche Ansprache von Sensei Mayumi bestehen.

Sensei

Keine Männer zu unterrichten, hat nur zum Teil etwas mit Abneigung zu tun. Für mich ist wichtiger, dass Frau sich verteidigen kann. Die Ausnahme ist Cousin Ken, den ich (nicht!) regelmäßig verprügele. Unsere (Show!)Zweikämpfe sehen so realistisch aus, dass wir damit Unerfahrene täuschen können. Selbst Yuki zuckt manchmal noch zusammen, wenn wir uns mit „bösen Blicken“ gegenüber stehen.

„Onkel Ken macht Spaß“, war Aikos Kommentar, als sie uns zusehen durfte. Lustig wurde es, als sie mitmachen wollte und Ken lachend zu Boden ging. Ihre Siegespose hätte Rocky Balboa stolz gemacht.

Olympia

Mein Vater hatte mich vor einigen Monaten gefragt, ob ich bei den nationalen Karate-Ausscheidungen mitmachen möchte. Papa liebt solche Scherze. „Nee, Väterchen“, habe ich mit todernstem Gesichtsausdruck gesagt, „das wäre unfair den anderen Mädels gegenüber.“ Humor ist, wenn zwei Japaner lachen.

Als Teenager habe ich Sportkarate kurz getestet und außer meinem ersten Kampf alle anderen gewonnen. Wobei in meinen Augen die Disqualifikation keine Niederlage war. Was kann ich dafür, wenn meine Gegnerin so empfindlich ist. Im Gegensatz zu ihr, hatte ich klassisches Karate und Aikijujutsu gelernt und auch genutzt.

Geister

Sportkarate trägt viel zur Verbreitung von Karate bei, hat aber mit der Grundidee herzlich wenig zu tun. Klassisches Karate kennt nun mal keinen Erstangriff. Salopp ausgedrückt geht dort der „Geist“  verloren. Schlecht ist Sportkarate auf keinen Fall! Wer wirklich möchte, kann und wird es lernen.

Meine Geister, besser gesagt meine beiden Elfen, rufen nun nach mir. Bekanntlich darf man solche entzückenden Wesen auf keinen Fall warten lassen, sonst wird ihre „Rache“ ganz fürchterlich sein. Außerdem muss ich meine neue Rolle als Mama Yumi genießen, das könnt ihr doch bestimmt verstehen.

 

 

Die japanischen Gespräche: Teil 1

Die japanischen Gespräche: Teil 1

Dieser Beitrag entstand bereits im Dezember 2019 und ist eine erneute Co-Produktion meiner besten Freundin Karin, ihrer Frau Doris, meiner Elfe und mir. Allerdings sind die Dialoge nachträglich literarisch aufgearbeitet. Die Lacher während des Gesprächs, haben ohnehin jeden Rahmen gesprengt. Primär hat meine Freundin Karin das Gespräch geführt, der das einen diebischen Spaß machte.

Karin: Während die Einreise in Japan kein Problem war, hat mich der Kulturschock doch getroffen. Die USA sind bereits heftig für eine Düsseldorferin, aber in Japan wäre ich hoffnungslos verloren. Yumi fliegt mir förmlich entgegen und drückt mich herzlich, was völlig unüblich für sie ist. „Na Große“, flachst sie, „hast du mich vermisst?“

Während sie Doris und unsere Mädchen begrüßt, kommt Yuki langsam näher. An ihrer Hand hat sie ein kleines Mädchen, das mich mit großen Augen anschaut. „Guten Tag Tante“, höre ich auf Deutsch mit deutlichem Akzent, „wie geht es dir?“ Verblüfft schaue ich Yumi an. „Wir haben ihr Deutsch beigebracht“, erklärt sie mir. „Sie war immer neugierig, wenn Elfchen und ich Deutsch gesprochen haben.“

Ich bin fasziniert von Aiko. Auch meine Frau und meine Mädchen starren die Kleine an. Ich habe wenig Ahnung vom japanischen Schönheitsideal, aber dass Aiko einmal eine bildhübsche Frau sein wird, das kann ich deutlich sehen. Nur die Augen stören dieses Bild. Ich glaube Trauer und Verletzlichkeit zu erkennen, die sie hinter ihrem Lächeln verbirgt. „Sie vermisst ihre Mutter immer noch“, flüstert mir Yumi zu, die meinen Blick gesehen hat.

„Mein Name ist Aiko“, sagt sie, „wie bitte heißt du?“ Prompt ist jedes Eis gebrochen und alle reden auf die Kleine ein, die sich lachend die Hände an die Ohren hält. Nachdem wir unser Gepäck gefunden haben geht es ins neue Elfenheim. Wir werden in den bisher ungenutzten Zimmern untergebracht. „Was hast du vor?“, will ich später wissen, „soll das ein Hort für weitere Elfenkinder sein?“ Sie lacht und ich höre ein „Das werden wir noch sehen.“

Die nächsten Tage vergehen wie im Flug und ich lerne Yumis restliche Familie kennen. Von ihrer Tante bin ich sofort begeistert. Yumi hat mir bereits mehrfach erklärt, dass in Japan die Frauen wesentlich stärker mitbestimmen, als das in den Westen transportiert worden ist. „Das war nicht immer so“, sagt sie später. „Im alten Japan galten strenge Regeln. Wir Mädels hätten damals schlechte Karten gehabt. Japanerinnen machen das aber sehr geschickt und drängen sich nie in den Vordergrund. Vorlaut, das sind immer nur die anderen.“ „Also du“, lästert Yuki und wir müssen alle lachen.

Am dritten Abend unserer Reise, die Kinder schlafen schon, sitzen wir alle zusammen. „Ich vermisse Deutschland“, erkläre ich. „Wir alle machen das. Aber die USA faszinieren mich, die Perspektiven dort sind scheinbar unbegrenzt.“

Doris: „Ich kann mich nicht oft genug bedanken, dass ihr uns beim Umzug geholfen hat. Hoffentlich kommt ihr bald wieder nach Kalifornien. Die Mädchen sind total begeistert von Santa Barbara und bringen schon den Nachbarkindern Düsseldorfer Mundart bei. Unser Englisch wird auch immer besser.“

Mayumi: „Wir werden noch eine Weile in Japan bleiben, es gibt eine Menge zu erledigen.“

Yuki (lachend): „Ja, meine allerliebste Frau geht mal wieder mit tausend Gedanken schwanger und ich Ärmste muss darunter leiden.“

Mayumi (todernst): „Schwanger, hm? Stimmt, du hast total zugenommen. Ich suche mir eine Jüngere!“

Karin: „Könnt ihr mal mit diesem Spielchen aufhören? Ich weiß nie, ob das echt ist.“

Yuki (ebenfalls todernst): „Wie jetzt? Die betrügt mich doch seit Jahren mit ihrem Blog, hast du das etwa nicht gewusst?“

Karin: „Ihr seid beide doof! Apropos Blog, wolltest du nicht auch einen schreiben?“

Yuki: „Früher wollte ich immer, aber Yumi schreibt einfach so viel besser als ich. Sie hört ein Wort, liest einen Satz und fünf Sekunden später legt sie los.“

Doris: „Aber du schreibst viel weniger, als noch vor Jahren. Gehen dir die Ideen aus?“

Mayumi: „Mein Blog war immer nur ein Nebenprodukt. Durch den Umzug nach Japan hat sich einiges verändert.“

Yuki (schmunzelnd): „Wollen wir dieses Gespräch vielleicht als Interview veröffentlichen? Dann werden wir alle berühmt.“

Mayumi: „Das haben wir doch erst vor …“

Yuki: „… drei Jahren zum letzten Mal gemacht! Du bist jetzt fällig meine Süße!“

Mayumi: „Na gut, aber bitte nur politisch korrekt!“

Karin: „Vergiss es! Aber wie Doris schon sagte, du schreibst viel weniger. Auch … wie soll ich sagen … anders?

Mayumi: „Es gibt diesen französischen Film mit dem Titel: Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluss. Du kennst ihn vielleicht. Unser Leben ist im Fluss und verändert sich daher ständig. Ruhige Passagen wechseln sich mit Wildwasser ab.“

Karin: „Das ist ein toller Vergleich! Ich vermisse trotzdem deine künstlerische Seite. Du schreibst fast nur noch über Politik. Gibt es keine Haiku oder Kurzgeschichten mehr vor dir?“

Mayumi: „Es gibt einige Gründe warum das so ist. Mehrere Kurzgeschichten warten seit Monaten auf ihre Veröffentlichung. Ab und zu lese ich sie und korrigiere hier ein Wort und dort einen Satz. Dann geschieht wieder etwas auf der Welt und ich kommentiere das.“

Doris: „Aber warum?“

Mayumi: „Erinnerst du dich daran, wie du vor einigen Jahren auf der Straße von diesen Typen belästigt worden bist?“

Doris: „Ja, worauf willst du hinaus?

Mayumi: „Auf die Einmischung der beiden Jugendlichen. Wollte dieser betrunkene Kerl dich nicht küssen?“

Doris: „Das ist aber doch etwas völlig anderes! Du kannst Politik doch nicht mit ….“

Mayumi: „Doch! Ohne die Einmischung der beiden wäre vielleicht noch mehr passiert. So bist du mit dem Schreck davongekommen und der Kerl saß auf dem Hosenboden.“

Karin: „Doris Schatz, Yumi hat schon irgendwo recht. Aber können Worte wirklich viel bewirken? So viele LeserInnen hast du doch nicht.“

Mayumi: „Woher weißt du das? Kennst du meine Statistik? Die Likes sagen nichts über die Zahl der Zugriffe aus.“

Karin: „Ach so. Magst du die Zahl verraten?

Mayumi: „Wozu?“

Karin: „Treffer, versenkt. Ich würde aber schon gern wissen, warum jemand wie du, die Politik für eine Lachnummer hält, sich derart politisch auf ihrem Blog engagiert.“

Mayumi: „Weil es meine Natur ist sich einzumischen, wenn ich Ungerechtigkeiten sehe.“

Doris: „Wo siehst du dich eigentlich heute politisch, inwiefern haben sich deine Ansichten in den letzten Jahren geändert?“

Mayumi: „Würde ich an Politik glauben, dann hätte ich mich von einer links-liberalen zu einer liberal-konservativen Wählerin gewandelt.“

Karin: „Hat man dich nicht früher auch als Salonlinke bezeichnet?“

Mayumi (lachend): „Ja, das stimmt. Den linken Feministinnen passte ich nie ins Bild, da ich ihre „Genderitis“ abgelehnt habe. Ich bin eine Frau und möchte nicht das Gender-Stigma „Lesbe“ verpasst bekommen. Klar bin ich eine. Und? Macht mich das weniger zu einer Frau?“

Karin: „Da gebe ich dir völlig recht. Aber so ganz will mir die Bezeichnung liberal-konservativ nicht gefallen. Du hast doch immer noch sehr viele eher links angesiedelte Ideen. Und irgendwie wirkst du manchmal auch libertär. Kann man dich also wirklich irgendwo einordnen?“

Mayumi: „Das ist alles mehr oder weniger richtig. Ich finde, dass wir in einigen Bereichen zu viel Staat haben, aber auch zu viel Einfluss der Wirtschaft, der Konzerne. Außerdem stört mich die weltweite Aufrüstung. Wusstest du, dass Deutschland bis zu 20% des Staatshaushalts für das Militär ausgeben will? Alles auf Druck der USA versteht sich. Meine konservativen Ansichten sind auch meiner patriotischen Haltung geschuldet. Raubtierkapitalismus oder Neoliberalismus lehne ich ab.“

Karin: „Diese Aufrüstung macht mir auch Sorgen. Apropos Kapitalismus, du nutzt die Möglichkeiten des Kapitalismus doch schamlos aus. Wie verträgt sich das mit deinen sozialen Ideen?“

Mayumi: „Sehr gut sogar. Allerdings achte ich so gut es geht darauf niemand über den Tisch zu ziehen. Wo man mich einordnen kann? Auf meiner eigenen Seite. Ich habe keine Berührungsängste mit Angehörigen der verschiedenen politischen Lager. Die allerdings mit mir. Gut, mit Neo-Nazis zu reden ist verlorene Lebenszeit. Deren dumpfe Geisteshaltung liegt jenseits meiner Welt. Gleiches gilt auch für die Schlägertrupps der Antifa. Diese hirnlos-bekifften Typen sind doch lediglich bezahlte Sklaven der Regierung.“

Karin: „Du bist echt eine Marke! Aber noch mal eine Frage zu deiner Arbeit. Du hast soweit ich weiß richtig lukrative Aufträge von Firmen abgelehnt. Sogar Angebote Posten zu übernehmen. Magst du erzählen warum?“

Mayumi: „Das ist richtig. Vor einigen Jahren sollte ich eine Firma auf Kosten der Belegschaft sanieren. Stattdessen habe ich beim Management angesetzt. Das Konzept hätte prima funktioniert, aber diese Herren wollten keinen Cent vermissen. Also haben sie einen anderen Unternehmensberater engagiert, viele Mitarbeiter entlassen und sind krachend gescheitert.“

Karin: „Das war aber doch nicht alles?“

Mayumi: „Details kann ich dazu keine geben, wenn dieses Gespräch veröffentlicht werden soll. Vor Jahren hatte ich auch das Angebot einer Geschäftsführerin. Aber das hätte viele Reisen bedeutet und Yuki wäre allein geblieben. Und von Elfchen trenne ich mich nicht! Ein Anhängsel von mir muss sie auch nicht sein, wir arbeiten zusammen als Team.“

Ende des 1. Teils.

Das ganze Gespräch auf einer Seite zu bringen, war meiner Meinung nach zu viel für einen Beitrag. Daher habe ich einen Zweiteiler daraus gemacht. Im zweiten Teil geht es unter anderem um die Weltwirtschaft, Kinder, Autos und Karate.

Warum Lesben (keinen) Sex mit Männern brauchen

Auch 2018 geht meine muntere Reihe der Suchbegriffe weiter, die in der Mehrzahl „Sex mit Japanerin“ oder „Sex mit Lesbe“ sind. Die Wortwahl der Suchbegriffe zeigt deutlich, wie wenig manche von Frauen und Homosexualität verstehen. Ich habe 20 Begriffe ausgesucht und mehr oder weniger sachlich kommentiert.

1. – lesben brauchen sex mit männern – Lesben brauchen mit Sicherheit keinen Sex mit Männern, wir kommen wunderbar ohne sie aus. Alpha-Männchen, oder die sich dafür halten, haben offenbar ein Problem, wenn sie an ihre Grenzen stoßen.

2. – als lesbe sex mit hete – Darüber hatte ich bereits mehrfach geschrieben. Es gibt Lesben, die gezielt auf die Jagd gehen, um Heten ins Bett zu bekommen.

2.a – lesben stehen auf heten – Genau dieser Suchbegriff zeigt, wie wenig über Lesben bekannt ist. Warum sollten wir auf Heten stehen? Weil wir Frauen mögen? Alle Frauen? Nein! So wenig wie eine Hete alle Männer mag, so wenig mögen wir alle Frauen. Es besteht auch keine Gefahr, dass wir Lieschen Müller im Freibad die Kleider vom Leib reißen und sie … ins Wasser stoßen.

3. – homophobie japan – Die gibt es in Form von Nichtbeachtung der Homosexualität. Yukis Großeltern weigern sich beharrlich in mir mehr als nur eine ganz normale Freundin ihrer Enkelin zu sehen. Sie ignorieren unsere Beziehung, was die Regel in Japan ist. Die jüngere Generation Japans steht dem Thema aufgeschlossener gegenüber, aber es gibt noch einige Hindernisse zu überwinden.

4. – was finden lesben an männern abstoßend –  Machogehabe, auf Sex ausgerichtete Anmache, die vielen Haare und der oft abstoßende Körpergeruch. Mir wird übel, wenn Mann zu sehr duftet bzw. es macht mich aggressiv. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, mein Vater oder Cousin Ken gehören dazu, kann ich also Männer nicht riechen, um es salopp auszudrücken. Daher vermeide ich allzu innigen Kontakt. Wer mehr darüber lesen möchte, dieser Beitrag von mir beschreibt es recht gut: Mögen Lesben keine Männer?  

5. – unterschied china japan korea / verstehen sich japaner und chinesen – Obwohl wir alle Asiaten sind, sprechen wir verschiedene Sprachen. Zwar hat Japan viel von China übernommen, wie etwa die Schriftzeichen und die Musik, aber das hat sich Verlauf der letzten 1.000 Jahre verändert. So hat Japan auch zwei eigene Schriften entwickelt, die man Hiragana und Katakana nennt.

Auch Korea hat man eine eigene Schrift eingeführt, die Kanji gerieten aus der Mode. Was das Aussehen betrifft, darüber wird heftigst gestritten. Der auf youtube veröffentlichte Test einer Gruppe AsiatInnen, die Nationalität verschiedener Männer und Frauen mittels Bildern zu bestimmen, endete mit der Erkenntnis, dass sie meist völlig daneben lagen. Was zum Teil auch daran liegt, dass China ein Vielvölkerstaat ist. Und JapanerInnen aus dem Norden und Süden unterscheiden sich ebenfalls.

Man kann sagen, dass Japaner disziplinierter und zurückhaltender sind, als die eher forsch (laut) auftretenden Chinesen. Das hat ihnen in Japan einen schlechten Ruf eingebracht. Auch die KoreanerInnen kann man als emotionaler bezeichnen. ChinesInnen und KoreanerInnen eigen, ist ihr etwas ausgeprägterer Individualismus, der so in Japan nicht existiert. Japaner handeln als Gruppe und für die Gemeinschaft, das ist der vermutlich größte Unterschied.

6. – werner patzelt – Professor Werner Patzelt zuzuhören kann ich nur empfehlen. Ich bin ein Fan dieses Wissenschaftlers, der klar Stellung bezieht und sich kritisch-neutral über die Politik äußert. Das ist genau mein Ding. Im heutigen Deutschland ist dies allerdings verpönt, man muss zwingend einer politischen Richtung angehören, vorzugsweise der linken.

Als Resultat einer rein wissenschaftlichen Studie über die PEGIDA und einem Gespräch mit der AfD, haben die Antifaschisten 2017 seinen Wagen angezündet und sich auch dazu bekannt. Getreu dem Motto: Wer keine Argumente hat, der prügelt.

7. – sage ich einer japanerin, dass ich immer an sie denke, ist sie verwirrt – Eine wirklich interessante Suchanfrage, die nun mich verwirrt. Spaß beiseite. Japanerinnen gelten als zurückhaltend. Ein solcher Satz ist also dazu prädestiniert, um sie zu verwirren. Auch wird sie nicht verstehen, warum Mann (Europäer) plötzlich sein ganzes Dasein auf sie fokussiert. Sie wird, auch bei wirklichem Interesse, ihr normales Leben weiterführen und zur richtigen Zeit an ihn denken.

Sind also japanische Frauen weniger romantisch? Schon, aber anders. Wichtig für JapanerInnen sind Loyalität, Selbstbewusstsein und Zärtlichkeit. Für sie steht die Familie stets im Vordergrund, darin sind sie (wir) sehr konservativ. Trotzdem wird sie immer auch Zeit für sich finden.

8. – lesben werden gewungen sex mit ein mann – Dieses Armutszeugnis vermutlich männlicher Fantasie nennt sich Vergewaltigung und ist strafbar.

9. – getunte audi ttrs – Der Audi TT RS ist bereits die vom Werk verbesserte Variante. Sie bietet aber durchaus noch Potenzial nach oben. Einzelheiten entnehmen Interessierte besser den einschlägigen Foren, ich fahre diese Autos nur zum Test.

10. – als deutscher in japan leben – In Japan gibt es Deutsche, die dort eine neue Heimat gefunden haben. Der Liebe wegen, habe ich mir sagen lassen. In gewisser Weise sind Yuki und ich auch Deutsche, die (zur Zeit) in Japan leben.

11. – kernspecht leung ting streit – Ob Keith Kernspecht (KK) und Leung Ting Streit miteinander haben oder noch immer dicke Freunde sind, ist mir unbekannt. Der in Hongkong lebende Leung Ting, der sich selbst als Nachfolger des  legendären Ip Man sieht und daher Großmeister des Wing Chun / Wing Tsun nennt, hat KK vor vor vielen Jahren in dieser Kampfkunst unterrichtet.

Kernspecht hat das System dann nach Deutschland und Europa gebracht und die European Wing Tsun Organisation (EWTO) gegründet. Die EWTO steht wegen ihrer Trainingsmethoden und der Kommerzialisierung des Wing Chun seit Jahren im Kreuzfeuer der Kritik.

Ich erlaube mir an dieser Stelle den Hinweis, dass Wing Chun zwar eine durchaus effektive Art der Selbstverteidigung ist, Interessierte sich aber Schulen suchen sollten, die kein Mitglied in einem Verband sind.

12. – nandalya politisch / nandalya Partei – Ich habe eine eigene Meinung zur Politik, die ich äußere und andere damit zum nachdenken anregen möchte. Dabei bleibt es nicht aus, dass ich den verschiedenen politischen Lagern (bewusst) auf die Füße trete.

Das resultiert in Attacken meist linker (anonymer) KommentatorInnen, die ihre Sicht der Dinge als die einzig richtige sehen. Leider sind die wenigsten in der Lage sachlich zu bleiben und glänzen lediglich mit Beleidigungen und /oder Hetze, was ihnen einen Ehrenplatz im Mülleimer beschert. Ebenso wie diversen Rechten, deren Parolen auf meinem Blog keinen Platz haben.

Schon mehrfach habe ich darauf hingewiesen, dass ich viele Jahre lang eine GRÜNE war. Leider hat sich die Politik der GRÜNEN weit von dem entfernt, wofür sie vor Jahren angetreten sind. Was auch für die anderen Parteien gilt.

13. – Zensurgesetz – Vermutlich ist damit das von Heiko Maas auf den Weg gebrachte Gesetz gemeint, das völlig daneben ist und schon jetzt für Löschorgien bei Facebook und youtube sorgt. Selbst harmlose Beiträge werden gesperrt. Seltsamerweise betrifft das meist Benutzer, die eine Meinung gegen die politische Ordnung haben. So ist es keine Hassrede, wenn man die Antifa(schisten) als Drahtzieher von Brandanschlägen auf Autos bezeichnet, für die sie selbst die Verantwortung übernommen haben.

14. – Kriminalstatistik – Die Kriminalstatistik der letzten beiden Jahre zeichnet ein erschütterndes Bild von explodierender Ausländerkriminalität. Und das, obwohl die meisten Zuwanderer / Asylbewerber nie straffällig werden. Es beruhigt wenig, dass es sich bei den meisten Delikten lediglich um Verstöße gegen das Ausländerrecht handelt, mehrere Morde und sexuelle Übergriffe sollten ein Warnsignal an Politik und Öffentlichkeit sein.

15. – AfD Regierung – Die AfD ist eine durch Unzufriedenheit über den EURO bzw. die Euro-Rettung entstandene Partei, die durch Angela Merkels Führungsschwäche und Fehlentscheidungen – Stichwort Flüchtlingskrise – , vor allem im Osten Deutschlands stark geworden ist. Zum Teil auch mit taktischer Zustimmung der CDU, die ein Rot-Rot-Grünes Bündnis verhindern wollte. Angela Merkel als Mutter der AfD zu bezeichnen, ist also durchaus legitim.

Aber anders als etwa der CDU, fehlt es der AfD an prominenten Köpfen, ihre Personaldecke ist relativ dünn. Das (gespielte) noch vorhandene Entsetzen der Altparteien über ihren Einzug in den Bundestag wird sich vermutlich bald legen. Ein wirkliche Alternative ist die AfD bisher nicht. Zwar ist es gut wieder eine kritische Opposition im Bundestag zu haben, dieser fehlen aber konkrete Inhalte. Gut deshalb, da auf diese Weise die Altparteien zu einer Erneuerung angeregt werden können, oder sich neue Parteien gründen können, die abseits eingefahrener Muster agieren.

16. – Wanderer ohne Ziel – So habe ich eine Kurzgeschichte genannt, die man HIER nachlesen kann.

17. – Lesben Sex Technik – Wieder einer der Klassiker vermutlich männlicher Neugier. Es ist natürlich (nicht!) so, dass wir total Penisneidisch sind und daher mit einem Umschnalldildo mindestens dreimal täglich übereinander herfallen.

18. – john wick zitat schwarzer mann – Wenn damit Laurence Fishburne gemeint ist, so gab es mehrere einprägsame Zitate. „Der Mann, der Mythos, die Legende, Jooohn Wick!“, ist mir noch in Erinnerung.

19. – wieviel kostet den staat ein tod – Der Wert eines Menschen liege bei 1,2 Millionen Euro, hat vor Jahren der Buchautor Jörn Klare errechnet. Er sprach auch von Humankapital. Wer es genauer nachlesen möchte, der sollte HIER klicken.

Vor dem Hintergrund solcher Berechnungen und Aussagen kann man vielleicht besser verstehen, wieso ein Martin Schulz Migranten „wertvoller als Gold“ bezeichnet. Sie zeigen aber auch, wie PolitikerInnen wirklich über Menschen denken.

20. – sind lesben kompliziert – Warum sollten wir kompliziert sein? Wir sind ganz normale Frauen. Aber vielleicht ist es für den Fragesteller zu kompliziert, das zu begreifen.

Leben und andere Kleinigkeiten

Unser Leben in den USA ist anders. Hektischer. Was auch mit meiner Cousine zu tun hat, wir pendeln oft zwischen Santa Barbara und Los Angeles. Es geht ihr besser. Sie ist aktiver und nimmt am Leben teil.

Unsere Freundschaften halten, das Wetter auch. Und mein 4. Dan rückt in greifbare Nähe. Die Techniken sitzen, die Prüfung werde ich bald in Japan machen. Unter Papas strengen Augen, ist doch klar.

Ich übe mit einem Experten, der auch MMA unterrichtet. Seiner ältesten Tochter habe ich dafür mein Karate beigebracht. Nachdem ich ihr zeigte, wie der Ringboden aussah. Mehrfach versteht sich. Heute sind wir dicke Freunde.

Ken wird mit seiner Schwester ebenfalls zurück nach Japan fliegen. Heimat wir kommen. Schon wieder! „Wie finanziert die Japanerin das?“, werden sich Neugierige fragen. Ich arbeite hart für mein Geld. Mehr muss niemand wissen.

Mein Blog verwaist, mir fehlt die Zeit täglich Beiträge zu lesen. Auch meine Sprache leidet. In meinem Kopf ist ein bunter Mix aus Deutsch, Englisch, Japanisch und Mandarin (chinesisch), das ich unbedingt besser kennenlernen will.

Warum Mandarin? Wir planen einen Aufenthalt in China, genauer den Wudang-Bergen. Feng und Fan Fan werden uns begleiten. Die Reise wird im Frühling 2018 sein. Der Plan ist einerseits unser Tai Chi zu verbessern, aber auch Neugier auf China insgesamt.

Ein kurzer Rückblick. Santa Barbara, 25.10.2017. Der Ort, das Haus von Ally und Heather. Yuki macht Frühstück und ich helfe natürlich mit. Während ich Tee koche kommt mir eine Szene in den Sinn. Und biestig wie ich bin, werde ich sie mit euch teilen.

„Willst du, Mayumi, die hier anwesende Yuki zur Frau nehmen, so antworte mit Ja.“ So oder ähnlich wird es später klingen, wenn wir zum zweiten Mal heiraten werden. Wobei das eigentlich die erste Heirat ist, bisher leben wir nur in einer „eingetragenen Lebenspartnerschaft.“

„Aber eine Heirat in den USA zählt doch in Deutschland nicht automatisch!“, höre ich bereits die berechtigte Kritik. Das ist richtig. Aber wer sagt, dass wir zurück nach Deutschland gehen? Falls doch ist es lediglich ein Federstrich.

„Aber zwei Frauen können doch nicht heiraten!“, werden sich auch einige Homophobe empören. Für die gibt es wie immer meinen wunderschönen Mittelfinger.

„Glaubst du wirklich, dass ich dich heirate?“, will Elfchen wissen und lacht über das ganze Gesicht. „Neun Jahre halte ich dich jetzt schon aus, vielleicht sollte ich mir eine Neue suchen.“

„Mach doch“, erwidere ich ungerührt, „ich schnappe mir dann ein nettes Blondchen.“ „Und wer kocht dir dein Essen?“, kontert Yuki frech. „Du wärst doch längst verhungert ohne mich.“

„Soll das heißen, dass ich dich jetzt vernaschen darf?“, frage ich gut gelaunt und gehe auf sie zu. „Geh weg!“, kreischt Yuki, „ich habe schmutzige Hände!“ Ungerührt werfe ich ihr ein Handtuch zu, das sie sofort als Waffe gegen mich benutzt.

„Willst du mich heiraten?“, frage ich aus sicherer Entfernung und höre etwas, das wie „Baka“ klingt. „Also ja“, sage ich und gebe ihr einen Kuss. „Und jetzt trödle nicht rum du Elfenmaus. Wir haben später noch die Welt zu retten.“ Frech wie Yuki ist hat sie: „Und wer rettet mich vor dir?“ gefragt.

 

 

Thriller

Mitten im Leben zu stehen, war schon immer meine Devise. Andere schauen sich vielleicht nur zu. Oder dem Leben der anderen. Aus Angst, Unsicherheit, Frustration. In die USA zu gehen hat natürlich Mut erfordert. Aber ich habe noch jede Herausforderung angenommen.

Santa Barbara ist kein Thriller für mich. Ich fühle mich hier wohl und heimisch. Wir sind längst angekommen, haben Freunde gefunden und mit der Arbeit klappt es auch. Die Kooperation mit dem kalifornischen Tuner trägt erste Früchte. Der Inhaber ist ebenso verrückt, wie Wolf und seine Ingenieure. Aktuell testen wir einen Nissan GT-R.

Dabei geht es weniger um Höchstgeschwindigkeit, Stabilität und Haltbarkeit sind wichtiger. In den USA ist Show angesagt, also wird der Wagen primär optisch umgebaut. Breitere Reifen, geschmiedete Felgen und eine Folierung hat der Kunde bestellt. Und eine Steigerung der Leistung um 100 PS.

Meine „Pferdestärken“ muss niemand tunen und meine Fassade ist auch noch ganz passabel. Vor allem am letzten Samstag, als wir uns verkleiden. Santa Barbara Thriller Dance ist angesagt. Eine Gruppe von zehn Mädels macht sich auf den Weg zur Show, Ally und Heather führen uns an.

Mit dem Handy mache ich einige (schlechte) Bilder. Die Sonne blendet, aber es ist nicht mehr wirklich warm. Auch in Kalifornien werden die Tage kühler, umgerechnet haben wir etwa 18 Grad. Aber niemand friert, der Thriller Dance hält alle in Atem.

Hunderte Menschen tanzen, wir haben jede Menge Spaß. Wir ernten Blicke, die andere eifersüchtig machen. Wann hat man schon jemals tanzende Elfenzombies gesehen. Yuki und ich geben die japanische Dämonen. Weiß geschminkt, mit pechschwarzem Blick.

Auch der Abend wird lustig, wir lernen neue Leute kennen. Niemand stört sich daran, dass wir lesbisch sind. Die Menschen haben ihre Vorurteile abgelegt. Eine Mexikanerin schenkt mir ihr süßestes Lächeln, aber ich trage den Ring der Macht. „Schade“, haucht sie und taucht in der Masse unter.

„Na die traut sich was!“, gibt Yuki die Eifersüchtige. Ich lache und gebe meiner Elfe einen Kuss. „Ich traue mich lieber mit dir“, necke ich sie. „Besser ist das“, sagt sie frech, „sonst hättest du in Zukunft sehen können, wer dir das Essen macht.“ Yuki ist und bleibt der beste Thriller, aber das habt ihr bestimmt gewusst.