Liebesgeflüster
Dein Anruf verzaubert mich
im Morgengrauen
Liebesgeflüster
Dein Anruf verzaubert mich
im Morgengrauen
Am Ende eines Jahres haben Menschen die Angewohnheit rührselig zu werden. Immerhin steht das Fest der Liebe vor der Tür. Mir als Buddhistin fällt der kommerzielle Rummel von Weihnachten besonders auf. Sich ihm völlig zu entziehen, ist selbst mir unmöglich. Ich mag Weihnachten. Auch, wenn es für mich eine andere Bedeutung hat.
Soll ich nun einen weiteren Jahresrückblick schreiben, gar seufzen über ein vergangenes Jahr? Oder doch besser in die Zukunft schauen. Ins Morgen, in einen neuen Tag. Aber Zukunft baut nun mal auf vergangenen Dingen auf. Ohne sie gäbe es uns alle nicht.
Menschen streben nach Wissen, nach neuen Dingen. Nur die Methoden haben sich geändert. Wobei ich mir da manchmal nicht so sicher bin, wenn ich aktuelle Bilder schaue. Krieg, als Basis für Veränderungen? Hat das jemals wirklich funktioniert?
Nehmen wir Europa, die (alten) Sachsen, die Wikinger, die Goten. Der Hunger dieser Völker war gewaltig und sie haben auf ihre Weise Wissen angehäuft. Primär ging es um Schätze, Reichtum, Macht. Um neue Ländereien, die sie in Frankreich und England fanden.
Der Traum dieser Menschen hat sich erfüllt. Über die Methoden kann man geteilter Meinung sein. Aber wir können und dürfen die Moral von heute niemals mit der von damals vergleichen. Schon Kinder sind früher mit Gewalt und Sex aufgewachsen. Das Schlachten eines Tieres, war für sie normal. Und ein Menschenleben galt wenig.
Auch ich strebe nach Wissen, auch ich lerne gern Dinge dazu. Gut, ich töte keine Menschen. Das machen die Killer in meinen Geschichten. Wie die alten Völker, habe auch ich Pläne im Leben und setze Segel nach Westen, um das Land hinter dem Horizont zu sehen. Symbolisch meist, aber dieses Mal konkret.
Aktuell führt mein Weg in die USA. Wir sind schon weg, Wenn diese Zeilen sich in eure Pupillen brennen. Weg heißt, wir machen Urlaub bis zum nächsten Jahr. Die Stadt der Engel hat gerufen. Und ein Onkel, den ich dort besuche. Der Onkel ist ein Geschäftsfreund meines Vaters und ich kenne ihn schon seit vielen Jahren.
Los Angeles ist für uns mehr als nur eine Reise. Die Frage stellt sich, ob wir dort vielleicht auf Dauer leben wollen. Die Sprache ist kein Problem. „Ei schpiek Inglisch fluäntlie, gell?“ Auf jeden Fall wird es Veränderungen in unserem Leben geben. Ein Abschied von Gestern, ein Aufbruch ins Morgen. Ich werde berichten. Oder auch nicht.
Moderiert wird dieser Blog erst im Januar 2016 wieder. Erst dann werde ich Kommentare freischalten und antworten können. Bloggen im Urlaub? No way! Das wars für heute und für morgen. Bis bald ihr da draußen und auf Wiedersehen. „FROHE WEIHNACHTEN“, von Yuki und mir.
Frostiger Morgen
Nebelgesellen drohen
Unverzagt dein Blick
Nachteskälte weicht dem Tag
Sonne bringt die Liebe mit
Ein typischer Morgen im Hause Yuki und Mayumi. Wie fast immer bin ich vor meiner Elfe wach.
Ausgeruht und voller Ideen kann so der neue Tag beginnen.
Zeilen eines Haikus schwirren durch meine Gedanken und sofort schreibe ich sie auf.
Nachts ist es bereits empfindlich kalt geworden. Bald hat es ein Ende mit dem Sommer.
September im Elfenland.
Während ich nachdenke fängt unser Wecker zu piepsen an. 7 Uhr dreißig, Zeit um aufzustehen.
Neben mir regt sich meine Elfe.
„Mach aus!“, murmelt Yuki und zieht sich die Decke über den Kopf.
Frech zwicke ich sie in den süßen Po und bekomme einen Kissenwurf zum Dank.
Auch Elfen können biestig sein.
Irgendwelche Gremlins haben meine Socken versteckt. Barfuß marschiere ich in die Küche.
Die Sonne winkt durchs Fenster, es wird ein schöner Tag.
Frühstück ist angesagt. Ich decke den Tisch und koche frischen Tee.
„Kommst du, Elfchen?“, rufe ich und höre ein „Gleich!“
Können Elfen immer schlafen?
Kurz darauf steht eine verschlafene Yuki hinter mir und schnuppert den frischen Tee.
„Magst du Toast, soll ich vielleicht Brötchen holen, oder wollen wir japanisch essen?“, frage ich gut gelaunt.
Elfchen murmelt etwas und setzt sich an den Tisch.
Ich interpretiere das Wort als „Toast“ und suche nach der Marmelade.
„Bitteschön meine Süße“, necke ich Yuki und sie lacht.
Aber richtig wach ist sie noch immer nicht.
„Summer has come and passed
The innocent can never last
wake me up when September ends“, klingt es aus dem Radio.
Ich greife nach Yukis kleiner Hand und fühle ein Kribbeln in meinem Bauch.
„Habe ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe?“, frage ich.
„Nö“, erwidert sie frech. „Es wird aber auch Zeit dafür. Schließlich bin ich die Mutter deiner zukünftigen Kinder.“
Können Elfen nur das Eine denken?
Ja, das Thema Kind(er) ist wieder auf dem Tisch. Und nicht nur an diesem Morgen.
Falls wir Japan mit Studium und Arbeit unter einen Hut bekommen, wird Yuki schwanger werden. Ken steht schon bereit dafür.
„Endlich Sex mit Frau“, hat er im Scherz gesagt. „Das wollte ich schon immer testen.“
Zur Strafe haben wir ihn so lange gekitzelt, bis er um Gnade gebettelt hat.
Natürlich wird er nicht mit Yuki schlafen. Schwanger werden geht auch anders.
Unser Glück.
Das Telefon klingelt, meine Mama meldet sich.
„Wir sind zu Hause“, lässt sie mich wissen.
Zu Hause, das bedeutet Düsseldorf. Und ich sehe mich schon auf dem Weg.
Yuki nickt sofort, als ich den Vorschlag mache. Wir müssen nur vorher noch bei Wolf vorbei.
Wagentausch ist angesagt, er hat uns eine Überraschung versprochen. Aber davon ein andermal mehr.
Sweet, sweet September blue.
Tee und Toast wecken Yukis Lebensgeister und fröhlich singend verschwindet sie im Bad.
Ich folge und gemeinsam putzen wir die Zähne. Nun kommt das morgendliche Wiegen-Ritual.
„Boah bist du fett!“, neckt sie mich prompt, als die Waage mehr als 53 kg zeigt.
„Ach ja?“, kontere ich. „Hattest du nicht 54 letzte Woche?“
„Ich habe schwere Knochen“, sagt Elfchen mit Unschuldsmiene.
September, i’ll always remember you.
And i can’t fight it
And i can’t choose
The more she wins me
The less i lose (Lyrics by Chris Rea „September Blue“)