Warum ich fremd gegangen bin

Liebe, so heißt es, sei für die Ewigkeit. Wenn zwei Herzen im Einklang sind, so ist es für immer. Aber ist das wirklich so? Einspruch und harter Schnitt. Nichts ist für die Ewigkeit, nicht bleibt wie es war. Menschen sind für die Abwechslung gemacht. Wer will schon jeden Tag das gleiche essen!

Nun ist es keineswegs so, dass ich gezielt suchte. Aber im Leben jedes Menschen kommt der Point of no return. Und den, liebe LeserInnen, habe ich überschritten. Meine Gefühle waren so stark, wie selten zuvor in meinem Leben. Herzklopfen, feuchte Hände, sogar die Sprache hat es mir (fast) verschlagen.

Vollendete Rundungen, wunderschöne Augen, mein kleines Herz ist hin und weg. Es kribbelt wie noch nie in meinem Bauch. „Ich will dich!“, flüstere ich. „Ich will dich so sehr!“ Nun ist Leidenschaft durchaus zu kontrollieren. Nicht umsonst werde ich auch „Miss Eisberg“ genannt. Aber hier und heute schmelze ich. Eiszeit war gestern,  der Vulkan bricht aus.

Mein Blut kocht, mir wird abwechselnd heiß und wieder kalt. Selbst meine Beine zittern. Das Ende einer Liebe naht, mir ist das voll bewusst. Melancholisch schaue ich auf die Ringe. „Das wars also“, murmele ich und mache einen Schritt nach vorn. Endlich sind meine Finger am Ziel!

Sanft streiche ich über Formen, die ich so noch nie gesehen habe. Alles ist perfekt und dieser Tag wird Geschichte in meinem Leben machen. Ich schließe die Augen uns gebe mich hin. Wie kühl die Haut doch plötzlich ist! Ich werde eine Grenze überschreiten. Danach ist nichts mehr, wie es einmal war.

Elfchen steht neben mir, auch in ihrer Kehle sitzt ein Kloß. Dann sind wir den neuen Porsche 911 Carrera 4S gefahren. Als Cabriolet versteht sich. Was habt ihr denn nun gedacht?

Die Frau als Ware – Männer kaufen Sex

Ein Suchbegriff in meinem Blog, hat meinen Widerwillen geweckt. „Wie reißt man sich als Gaijin eine Japanerin auf“, steht dort. Die Intention ist klar, da sucht ein Männchen Sex. Sex, den er in Deutschland nicht bekommt. Oder kaufen muss. Bei „willigen, naturgeilen Nymphen“, die meist aus dem Osten sind.

Dumm nur, dass es sich dabei um Zwangsprostitution handelt. Keine Frau steigt mit einem verschwitzten Fettsack ins Bett, wenn sie frei wählen kann. Und auch Japanerinnen haben Stil. Zwar gibt es die Gaijin-Jägerinnen, die bevorzugt mit „Westlern“ schlafen. Aber selbst diese Mädels haben Klasse. Und mal so eben die Beine breit für einen deutschen Rammler? Nee, liebes Männlein. So geht das nicht.

Frauen sind für viele Männer reine Sexobjekte. Mann nutzt aus, zwingt, dominiert. Oft mit Geld, aber auch mit Schlägen. Vergewaltigung der anderen Art. Aber Frauen sind keine Objekte, keine billige Ware für Mann. Frauen sind Menschen, die gleichberechtigt sind. Oder sein sollten. Leider nur ein schöner Traum.

Asiatinnen gelten als „williger“, wenn es zum Sex mit dem Westler kommt. Dabei wird Höflichkeit mit Interesse verwechselt. Und die vielen Asiatinnen eigene Scheu. Thailand und die Philippinen sind Hochburgen von käuflichem Sex. Es gibt sogar Webseiten von „(S)Experten“, die den Suchenden für einen Obulus aufklären wollen.

Männer kaufen Frauen, das ist Fakt. Ein Spiel von Macht und Geld, das so seit Jahrtausenden die Runde macht. Es gibt Fälle, die noch extremer sind. Junge Frauen, Waisen, Touristinnen, werden gezielt entführt und zu (un)willigen Sex-Sklavinnen gemacht. Spuren sie nicht, werden sie einfach getötet und als Abfall entsorgt.

Besondes pervers dabei die Filme(r), die solche Morde noch weltweit verkaufen. Kino-Filme wie „Hostel“, oder „Saw“ zeigen nur die halbe Wahrheit. Die Realität sieht völlig anders aus. In der Realität gibt es keine Helden, die Frauen im letzten Moment vor dem Tod bewahren. Die Helden sind  selbst die Täter und schneiden (nicht nur) Finger ab.

Vielleicht sollte man die (Zwangs)Prostitution auch für Männer einführen. Damit die Frau von Welt ihre Lust stillen kann. Begattet von „willigen, naturgeilen Rammlern“, denen Frau auch die Faust in den Hintern stecken kann. Das fühlt sich bestimmt gut an, meine Herren.

Was Männer schon immer über Lesben wissen wollten

Die Sex-Konferenz im Hotel 69 ist eröffnet, ich stehe vor dem Auditorium. Erwartungsvolle Gesichter wohin mein feuchtes Auge blickt. Neunzig Prozent Männer, aber die Entfernung machts.
„Guten Tag meine Damen, guten Tag meine Herren“, beginne ich salbungsvoll. „Mein Name ist Frau Dr. lust Landar. Sie haben bestimmt schon von mir gehört.“
Mehr als die Hälfte des Publikums nickt, das werte ich als gutes Zeichen.
Ich ordne meine Gedanken und starte die Dia-Show. Dank Powerpoint kein großes Problem. Zwei innig knutschende Frauen sind mein erstes Bild. Damit hebe ich die Stimmung, nackte Haut kommt immer an.
Und die Musik spielt dazu den Reigen.

„Männer stehen auf Frauen“, beginne ich. „Egal, ob Hete, oder Lesbe. Und natürlich steht auch Frau auf Mann, das ist doch biologisch.“
Zustimmendes Gemurmel aus den Reihen, nur die Frauen schauen mich komisch an.
„Ich möchte heute über die Spezies der Lesbe sprechen“, fahre ich fort. „Darüber, wie Lesben sind und was sie wirklich wollen.“
Das nächste Bild, ein lüsternes Raunen geht durch den Saal. Zufrieden mustere ich die mir hörige Menge.
Im Spiel der Emotionen.

„Lesben sind absolute Luder“ sage ich mit lauter Stimme. „Laut einer Studie von Professor Dr. Humorus Causa, die er mit einem Dutzend naturgeiler Lesben machte, denkt die typische Lesbe Tag und Nacht an Sex. Dies bestätigt die Theorie von Dr. Heinz Stoß-Bockner, aus dem Jahr 1969, der das angeblich schon immer wusste.“
Eine Blonde aus der ersten Reihe zieht skeptisch die Augenbrauen hoch. Hoffentlich bleibt die still.
Das nächste Bild, ein Hochglanzdildo. Die Blonde schaut entsetzt. Schnell zwinkere ich ihr zu und sie versteht mich stumm.
Gar lieblich hat sich gesellet mein Herz in kurzer Frist zu einer, die mir gefället.

„Laut Professor Dr. Humorus Causa schwirrt genau 86,66 Prozent der Lesben, der neue Dildo SL-Deluxe von Hammerhart durchs Kurzhaar-Köpfchen. Der Rest stand mehr auf das Modell von Pinkes Plastik, wie es sich für echte Prinzessinnen gehört.“
Ich amüsiere mich, als ich die Reaktion der Männer sehe. Das Hemd zwickt, einigen platzt schon jetzt der Kragen.
„75,87 Prozent der Lesben stehen demnach auf vaginale Penetration“, erkläre ich und drehe mich kurz um. „Der Rest mags anderswo.“
Erste Zwischenrufe zeugen vom Erfolg meiner Worte. Ich lächele und beginne von vorn.
„37 Prozent der Befragten geben an, dass sie es extrem gut fänden, wenn die Partnerin die High Heels im Bett trägt. Genau 89 Prozent dieser Frauen wünschen sich, dass diese Heels zuvor auf der Straße getragen worden sind. Möglichst in der Dirty Alley.“
Warum nur grinst die Blonde so?

„Weitere 63 Prozent der Lesben spüren gern die Hand an einer ganz bestimmten Stelle. Aber das wussten Sie vermutlich alle schon, so wird es an der Porno-Universität von Dr. Sex gelehrt.“
Während die meisten Frauen lachen, wird den Herren richtig warm. Kalter Schweiß steht auf so mancher Stirn und die Oberlippe zuckt.
„Apropos Finger“, doziere ich weiter. „Lesben jauchzen wild vor Lust, wenn sie die langen Fingernägel der Geliebten spüren. Da wird das Fleisch dann willig, etwas Schöneres gibt es nicht.“
Das nächste Bild, der nächste Satz. Ich erkläre warum Lesben keine Kleider tragen.
„Professor Dr. Humorus Causa gibt an, dass 100 Prozent aller Lesben zu Hause niemals Kleider tragen. Sie sind und bleiben nackt! Bis in die frühen 2000er Jahre trugen Lesben an wenigen Tages des Monats ein Höschen. Aber dank Hormonspirale sind sie nun in der Regel immer nackt.“
Ich habe bei Wortspielen schon immer gelacht.

„Lesben sind grundsätzlich über 1,75 Meter groß“, lese ich aus der Studie vor. „Schmale Hüften, knackiger Po. Und der Busen ist mindestens Doppel D! Lesben lassen sich den nämlich vergrößern! Nackt zu Hause schwingt der dann in schönster Freikultur bis auf den Boden.“
Es folgen weitere Bilder und für die Herren gibt es kein Halten mehr. Flinke Finger fliegen über Smartphones. Der Kopf ist rot, lüstern gar der Blick. Vermutlich knüpfen sie beim Internet-Portal „Lesbe sucht Mann“ erste Kontakte der besonderen Art.
„Zum Abschluss meines Vortrages, werde ich gern noch Fragen zum Thema beantworten“, sage ich in die Runde. „Also trauen Sie sich nur.“
„Hier, ich“, meldet sich ein bebrillter Nerd zu Wort. „Ich hätte da mal eine Frage, die mich schon lange beschäftigt hat.“
„Nur zu“, ermuntere ich den Fragesteller. „Was kann ich für Sie tun?“
„Also ich will doch unbedingt wissen, warum Frauen immer gemeinsam auf die Toilette gehen!“
Zweisam ist man nicht einsam. Aber das versteht der Mann natürlich nicht.

Ich beuge mich leicht nach vorn und schenke dem Frager einen Verschwörerblick.
„Es ist nämlich so,“ sage ich, „Frauen gehen nur deshalb zusammen, weil sie alle lesbisch sind! Und wo bitte kann Frau so richtig dufte fummeln, als auf einen Frauenklo? Dort wird dann hemmungslos geknutscht, das stille Örtchen wird zum Swingerclub. Bewantwortet das ihre so drängende Frage?“
Der Mann grinst verzückt und wischt sich den Schweiß von der Stirn. So einfach können Männer sein.
„Mögen Lesben eigentlich Männer?“, will ein Buchhalter-Typ von mir wissen. „Also ich meine so für einen Dreier? Und für Kinder! Weil … ohne Mann fehlt ja was!“
„Gut, dass sie diesen Punkt erwähnen“, sage ich eisig lächelnd. „Bekanntlich sind Lesben nymphoman und haben ständig Lust. Sie daten täglich andere Frauen. Und wenn ein Mann dabei Gesellschaft leisten will, so ist auch der hochwillkommen. Was wäre ein lesbisches Paar, ohne den dritten Mann?“
Humor ist, wenn die Lesbe lacht.

„Wie ist das mit Selbstbefriedigung?“, will ein Mann mit Pferdeschwanz wissen. „Machen es sich die Frauen auch?“
„Ja, aber klar!“, erwidere ich begeistert. „Gleich nach dem Frühstück, wenn Frau unter der Dusche steht. Lesben stehen doch immer eine Stunde früher auf, damit sie in diesen Genuß kommen.“
Die Blonde vor mir beißt sich lachend auf die Unterlippe.
„Entschuldigen Sie, Frau Dr. Landar,“ keucht sie mit halb erstickter Stimme. „Ich müsste mal eben für kleine Lesben …“
Noch eine Minute bis zum Glück.
„Tragen Lesben eigentlich Unterwäsche?“, meldet sich ein kahlköpfiger Herr zu Wort. „Ich habe gehört die lieben rauen Stoff auf ihrer nackten Haut. Ist das wahr?“
„Natürlich tragen sie niemals Unterwäsche“, sage ich in todernstem Ton. „Sie tragen ja auch niemals Hut.“
Verwirrte Augen, ein nachdenklicher Blick. Nur die Blonde, die kommt (jetzt) mit.

Und die Moral von der Geschicht: Lesben wollen Männer nicht.

Die Lust als Lebensziel

Menschen haben Gefühle, Menschen haben Lust. Lust ist eine zuhöchst angenehme Weise des Erlebens. Bei Menschen gern gleichgesetzt mit Sex. Aber soll das wirklich alles sein? Ist der Mensch nur seinen Trieben unterworfen?

Jeder Mensch ist einzigartig und doch sind wir alle miteinander verwandt. Unser Verstand unterscheidet uns vom Tier. Auch, wenn sich manche Menschen mehr wie Tiere benehmen. Besonders im Hinblick auf Moral und die Sexualität. Aber diese Spezies lasse ich außen vor, sie gibt es nur in einer mir fremden Welt.

Der griechische Philosoph Epikur hat Lust als Lebensziel proklamiert. Nur hat der gute Mann damit nicht das Ausleben aller Triebe im Sinn gehabt. Epikur definiert Lust als Freiheit von Schmerz und Angst.

Nun sind manche Menschen Sklaven ihrer Lust. Ihr ganzes Leben und Streben dreht sich um Sex. Zur Ehrenrettung von Mann kann ich das auch auf Frau beziehen. Wobei der Prozentsatz ein sehr geringer ist. Fast schon vernachlässigbar, wie ich finde.

In (schlechten) Filmen wird gern die Femme fatale beschworen, die Männer verschlingende Frau. Lasziv und mit Intellekt ziehen solche Weibchen die Männer aus und lassen sich begatten. So mancher Held stirbt danach einen schnellen Tod. Samenraub der besonderen Art.

Aber das sind Extreme, die der Unterhaltung dienen. Auch wird die Promi-Frau gern von der Presse ausgeschlachtet, wenn sie Gefühle zeigt. Sofort werden ihr Affären angedichtet, oder eine lesbische Liebhaberin. Sex sells, das ist sonnenklar.

Epikur definiert Lust als Freiheit von Schmerz und Angst. Sei diese Freiheit vollständig erreicht, dann empfinde der Mensch eine Glückseligkeit, die der der Götter entspräche. Nun glaube ich nicht an Götter, aber das Glück ist mir bekannt. Und die Seelenruhe, die ich früher durch Meditation und Zen-Buddhismus erreichen wollte.

Heute bedeutet Glückseligkeit Liebe für mich. Liebe und Yuki, meine Frau. Nach Epikur ist für dauerhaftes Glück keineswegs angebracht, alles zu tun, was Lust erzeugt; vielmehr sei zu bedenken, ob die Folgen eventuell unangenehm seien. Epikur lehnt übermäßiges Essen ebenso ab wie Geschlechtsverkehr.

Das ehrt den Mann und beim Essen gebe ich ihm recht. Aber auf tägliche Küsse verzichten, das ist nicht drin. Nur Sex als Lebenszweck lehne ich ab. Da sind Yuki und ich uns einig. Sklavinnen unserer Triebe waren wir noch nie.

Epikur sagt klar, dass es kein ständiges Anwachsen der Lust gibt, sondern dass diese schon dann an ihre Grenzen kommt, wenn alles Schmerzvolle beseitigt ist. Begierden, die über das zum Leben Notwendige hinausgehen, müssen daher nicht befriedigt werden, um Lust zu erzeugen.

Ich vermute, dass Epikur wenig mit Frauen am Hut hatte. Ich widerspreche ihm zumindest in einer Sache. Die, der täglich gelebten Liebe, der kleinen Gesten, der Berührungen, dem liebevollen Kuss. Und davon kann ich nie genug bekommen. Nach dieser Lust bin ich süchtig, sie ist (m)ein Lebensziel.

Ohne Mann fehlt dir was

Sexismus gegen Frauen ist leider noch immer die Regel auf der Welt. Wer anderes behauptet verschließt die Augen vor der Wirklichkeit. Mann vor allen Dingen, geht der Sexiusmus doch von seiner Seite aus. Der Knaller sind dann die Vatertypen, die einen jovialen Sexismus pflegen. „Stell dich nicht so an“, wird gern gesagt“, das ist doch alles halb so wild.“

Genau solche Sätze sind es, die mich oft wütend machen. Mann stelle sich nun bitte vor von gierigen Frauenhänden begrapscht zu werden, wenn er eine überfüllte Bar betritt. Vielleicht würde das der ein oder andere sogar mögen. die Mehrheit der Männer sicher nicht. Und bestimmt kein gestandener Bankdirektor, der zigfacher Großvater ist. Aber Frauen müssen das oft genug erdulden und schweigen meist aus Scham.

„Nicht schon wieder!“, höre ich meine männlichen Leser stöhnen. Und „Ich fühle mich auf mein Geschlecht reduziert.“
Wer so denkt versteht meine Intention leider falsch. Dem kann ich auch nicht helfen.
Pauschale Angriffe gegen die Spezies Mann führe ich nur selten. Ich habe schon lange meinen Frieden mit ihr gemacht. Nachzulesen hier: Klick mich, oder lass es sein. Aber im Leben jeder Frau gibt es Szenen, die niemals geschehen sollten. Und die kein gutes Bild auf gewisse Männer werfen. Davon handelt dieser Bericht.

Die täglichen Übergriffe auf Frauen, die versteckten, oder offenen Belästigungen, waren mir seit jeher ein Gräuel. Und ich kenne genug Heten, die das ebenso sehen. Mit sexueller Orientierung hat das nichts zu tun. Deren Fokus liegt sowieso bei Mann, der Frau gern auf Busen und Po reduziert, als Objekt seiner Lust. Aber lustig ist anders und mit Spaß hat das wenig zu tun. Aktuell gibt es zwei Fälle, die mich wieder rebellisch machen.

Fall 1: Eine Freundin aus der Lesbenszene sucht einen neuen Job. Sie ist gelernte Einzelhandelskauffrau, hat aber auch schon als Bedienung in Kneipen gejobbt. Der Bezirksleiter einer Discounter-Kette bittet sie nach 20 Uhr in einem seiner Märkte zum Vorstellungsgespräch. Vorher habe er keine Zeit sagt er am Telefon. Katja ist ein fraulicher Typ, kurze, dunkle Haare und sehr hübsch. Sie erzählt, wie der Mann sie mit Blicken verschlungen habe. Aber damit kann sie, auch wenn es unangenehm ist.

Spontan habe er ihr eine Stelle als seine Assistentin angeboten. Sie solle dafür dann mit ihm auf Geschäftsreisen und abends mit ihm essen gehen. Bei Katja läuten sofort die Alarmglocken, ihr wird endlich klar, um was es dem Mann wirklich geht. Als sie gehen will erweist sich die Tür als verschlossen. Auf ihre Aufforderung hin sie zu öffnen, hat der Mann nur gelacht und keinen Finger gerührt. Erst als sie droht per Handy die Polizei zu rufen ist er wieder normal geworden. Den Job hat sie natürlich nicht bekommen.

Fall 2: Ein heißer Tag im Juli. Irina steht im Supermarkt an der Fleischtheke, sie ist nur knapp bekleidet. Das Miniröckchen bringt ihre langen Beine perfekt zur Geltung, blonde Haare umrahmen ein Feengesicht. Das ärmellose T-Shirt zeigt mehr, als es verbirgt. Und schon ist Mann in seinem Element. Die Lust erwacht, zeigt Frau doch für ihn eindeutige Signale. Und die heißen „Ich will Sex mit dir.“ Harter Schnitt. Einspruch, Euer Ehren!

Nur leider gibt es keinen Einspruch für Irina. Der verschwitzte Kerl neben ihr reibt deutlich sichtbar unter dem Blaumann sein Geschlecht. Zwei Jugendliche lachen nur, als der Mann stöhnend in seine Hose ejakuliert. Die Verkäuferin schaut weg, Irina ist schockiert. Die Szene ist genau so passiert. Irina hat uns den Vorfall in Tränen aufgelöst erzählt. Im Supermarkt wollte ihr niemand helfen, Man(n) hat nur gelacht. Irina geht zur Polizei und wir begleiten sie. Bis heute ist der Mann nicht gefunden. Hat man(n) wirklich nach ihm gesucht?

Weitaus harmloser, aber durchaus bezeichnend, ist ein Vorfall aus meiner Studienzeit. Der Ort ist die Mensa. Die Beteiligten sind mehr oder weniger arrogante BWL-Studenten.
Meine Mädels und ich sind mit dabei. Ungern zugegeben, aber es war eigentlich ein Arbeitskreis.
Nur drifet die Diskussion schnell ab. Und daran ist Florian schuld. Er gilt als Playboy, Schönling, Womanizer. Und mit Lesben hat er ein Problem, wie ich sehr schnell bemerke.
„Diese blöde Sexismus-Debatte kann ich nicht mehr ertragen“, lässt er mich wissen. „Ihr Frauen tragt doch die alleinige Schuld am männlichen Verhalten. Schaut euch doch nur an!“
„Männer können besser schauen, als denken“, kontere ich lässig. „Aber das wusste ich schon immer und mein Hintern ist nicht für dich.“
Frauen an die Macht.

Florian lacht bitter und holt tief Luft.
„Ihr zieht euch doch extra geil an damit wir scharf werden“, ist seine Meinung. „Und wenn wir dann um euch werben dann wollt ihr angeblich lesbisch sein.“
„Ich bin nicht angeblich lesbisch“, erwidere ich und strahle ihn an. „Das war ich immer schon und werde es immer sein. Wo ist nun dein Problem? Samenstau zu Hause?“
Karin muss laut lachen und Natalie wird rot.
Florian ist mir nicht gewachsen, er steht auf und geht.
Er hat mich nie wieder dumm angemacht.

Ich könnte die Liste sexistischer Übergriffe noch endlos weiterführen und mehr oder weniger krasse Fälle schildern. Aber jede Frau hat diese schon erlebt. Vielleicht nicht einmal bewusst wahrgenommen, ist dieses Verhalten doch schon alltäglich geworden. Und genau dagegen wehre ich mich. Und jede Frau sollte das ebenfalls tun. Vor allem gewisse Politikerinnen, die den Konflikt zwischen den Geschlechtern als längst überwunden ansehen. Aber vermutlich hat Mann das so in seiner engelhaften Güte vorgegeben. Denn ohne Mann fehlt Frau ja angeblich was.

Fitness mit Nandalya – Workout für mehr Lust

Wir haben es doch schon immer gewusst: trainierte Frauen haben mehr Lust. Lust Kinder zu kriegen, Lust zu kochen, Lust dem Ehemann Lust zu bereiten … STOP! Das ist irgendwie so gar nicht lustig. Ich fange noch mal an.

Frauen in diesen Tagen haben keine Lust. Das mag am Wetter und am Hüftgold liegen. Vielleicht auch an der Psyche. Dagegen hilft Sonne, oder blaues Licht. Oder ein Workout für mehr Lust. Natürlich geleitet von der Diplom Lustologin Frau Dr. libido Landar. Das Lustradio (LR) hat ein Interview mit der Sexpertin geführt.

LR: „Guten Tag Frau Dr. Landar. Wie kommt eine junge Frau wie Sie eigentlich zum Sex?“
Ich werfe dem Fragesteller einen bösen Blick zu und er schrumpft um einige Zentimeter.
LR: „Also … äh … ich meine wie sind sie zur Sexologin geworden? Und bitte erzählen Sie doch etwas über die von ihnen entwickelte Sex-Technik.“
Das klingt schon viel besser und schmeichelt meinem Ego.
Ich spreize die Finger und mache eine wichtige Mi(e)ne, die leider sofort explodiert.
„Ich bin durch andauernde Lustlosigkeit vor einigen Jahren auf die Sextinische Kapelle gestoßen. Dort gibt es die sogenannten Sextantinnen. Das sind keine Nonnen, aber durchaus geheiligte Frauen, die sich über alles lustig machen.“
„Aber Frau Dr. Landar“, wirft der Interviewer ein. „Verwechseln sie da nicht Lust mit lustig?“
Ich schaue den Fragesteller belustigt an. Der Kerl hat von nix eine Ahnung, aber davon viel.
„Wichtig für mehr weibliche Lust ist ein gesunder Beckenboden“, fahre ich ungerührt fort. „Der sollte täglich gewienert werden. Sozusagen immer gut bescheuert sein. Ein Besuch in der von mir gegründeten Lustbude hilft da sehr! Frau wird dort von meinen Sexpertinnen auf ihre täglich zu erbringende Lustigkeit vorbereitet. Natürlich bevorzugt auf den Knien.“

Der Reporter wird rot und dann leichenblass.
Habe ich etwas falsches gesagt?
„Und … und es dürfen nur Frauen in dieser … Lustbude sein?“, stammelt er und greift sich an den vermutlich zu eng gewordenen Kragen.
„Na meinen Sie Männer seien dort willkommen?“, fauche ich ihn an. „Es geht hier um lustgeplagte Frauen.“
LR: „Ja, Entschuldigung, Frau Dr. Landar. Vielleicht wollen Sie näher auf ihren Kurs eingehen?“
Ich nicke und bin schon wieder halb versöhnt.
„Meist fangen wir mit einer Aufwärmübung an“, sage ich. „Frau wird geneigt. Also vornüber gebeugt. Das fördert ihre Launenhaftigkeit. Nach einer Weile hat sie dann so richtig Bock.“
Ich mache eine kurze Pause.
Warum steht dem Reporter nun der Schweiß auf der Stirn? Ein komischer Kerl ist das.

„Wir belassen Frau etwa eine halbe Stunde in dieser Stellung. Danach wird diese in Wohlgefallen aufgelöst. Dann folgen zwei, oder auch drei Sätze Begierde. Frau steht dabei möglichst nah an einem umgebauten Herd, der ihr das Verlangen auf die roten Wangen treibt. Um ihre Lust weiter zu fördern gibt es anschließend eine kurze Pause, in der sie eiskalt duschen muss. Dabei wird sie allein gelassen. Wie von ihrem Mann. Glauben Sie mir, die Mädels stehen voll darauf!“
Der Reporter schluckt. Es geht ihm sichtlich schlecht.
Ist der Mann etwa krank?

„Es folgt dann wieder eine halbe Stunde aktive Geneigtheit. Frau muss sich launig ihren Gelüsten hingeben. Glückstaler-Schokolade liegt ständig bereit, denn ohne Glück bückt Frau sich nicht.“
Der Typ kapiert aber auch gar nix, wie seine nächste Frage beweist.
LR: „Und das ist dann wirklich schon das ganze … äh … Rezept zur Lust?“
„Nee“, erwidere ich. „Die so belustigte Frau wird nun auf den Partner losgelassen, um ihr ins Unermessliche gestiegenes Verlangen nach Ruhe zu stillen.“
Der Reporter starrt mich entgeistert an. Endlich hat er verstanden.
„Ich glaube sie haben sich lustig gemacht“, murmelt er.“
„Es war mir ein Bedürfnis“, erwidere ich sanft.
Dann gehe ich belustigt nach Hause. Natürlich auf dem Weg zur Lust.