Mutter, Mutter, Kind

Mutter, Mutter, Kind

Yuki und ich sind nun schon einige Jahre liiert. Als verheiratet gelten wir nur in Deutschland und den USA. In Japan ignoriert man außerhalb der Familie unsere Beziehung, was zumindest mir schon immer herzlich egal gewesen ist. Ansatzweise störend war es, als wir Aiko im Waisenhaus fanden. Aber obwohl sie lediglich meine Adoptivtochter ist, spielt das für Yuki keine Rolle.

Mütter

Zwei Mütter zu haben mag merkwürdig für manche Kinder sein. Aiko, die ihren Vater nie kannte und nur bei ihrer verstorbenen Mutter aufgewachsen ist, hat kein Problem damit. Allerdings waren wir lange Tante Yuki und Tante Yumi, das Wort Mama blieb für ihre tote Mutter reserviert. Vor einigen Wochen hat sich das geändert und sie hat (zaghaft) Mama Yuki und Mama Yumi zu uns gesagt. Danach musste Yuki dringend nach einem Taschentuch suchen. Keine Ahnung was die immer hat.

„Bist du sicher, dass du ein Mensch bist?“, will Yuki später wissen. „Oder habe ich einen Frosch als Frau?“ Ihre Anspielung zielt auf die Redewendung „Froschblut in den Adern haben“ ab, was so viel bedeutet wie „keine Gefühle zu zeigen.“ Natürlich ist das blanker Unsinn, bekanntlich bin ich (k)ein emotionales Nervenbündel. Yukis (frecher) Kommentar zum Titelbild: „Passt!“ 

Väter

Cousin Ken ist eine Art Ersatzvater für Aiko. Vielleicht auch nur ein großer Spielkamerad. Aber die Kleine liebt ihn, also spielt das keine Rolle. Vor meinem Vater hat sie Respekt, aber wagt trotzdem charmant gewählte Widerworte. Das macht sie gut und Papa schmunzelt. Von der Uniform meines Polizisten-Onkels ist sie stets fasziniert. So sehr, dass sie später auch Verbrecher jagen will. Männer gibt es in ihrem Leben also mehr als genug.

Yukis Vater, hat sie den Mann mit den vielen Autos genannt. Schließlich „zwingt“ er uns (nicht!) ständig neue zu testen. Aktuell haben wir einen Nissan GT-R vor der Tür. Leider hat sich Nissan für einen Hybrid entschieden, der Nachfolger des aktuellen Modells wird also kein Wasserstoffauto sein. Den Testwagen dürfen wir also (vorerst) behalten. Auf zum Tokyo Drift!

Gewinner

Die Verlegung der deutschen Tuning-Firma nach Schweden hat Arbeitsplätze gerettet, was uns zu „Gewinnern“ der Corona-Krise macht. Yukis Blick ist sehenswert. „Soll ich packen, wann geht es los?“, will sie wissen. Prompt klatscht Aiko in die Hände und ruft „Reise, Reise, ja!“ Typisch! Dabei gelte doch eigentlich ich als Reisetante.

Zugegeben hat Schweden einen gewissen Reiz. Die Menschen sind freundlich und doch wieder anders, als ich es von Deutschland kenne. Wer sich nun die Frage stellt, wie Aiko in Schweden zur Schule gehen soll, den kann ich beruhigen. Aiko wird von uns zu Hause unterrichtet. Trotzdem hat sie Kontakt zu Nachbarkindern.

Kinder

Einige Kinder fanden es seltsam, dass Aiko nicht zur Schule geht. Einem Jungen, der sie dafür hänselte, hat sie eine Ohrfeige verpasst. „Typisch deine Tochter!“, hat Yuki gesagt und ein Schmunzeln unterdrückt. Nicht erwartet hätten wir, dass die beiden nun dicke Freunde sind. Der Kleine steht fast täglich vor unserer Tür. Aber Aiko ist kein prügelndes Monster. Sie wehrt sich nur wann immer sie kann.

Aikos Talent für Karate ist wirklich sensationell. Mein Vater ist begeistert von ihr und würde sie gern Tag und Nacht unterrichten. Natürlich ist das nur Spaß, aber aktuell bringt er ihr außer Karate auch schon erste Kanji bei. Ohnehin wechseln wir uns in der Familie beim Unterricht ab, Aikos Leistungen sind trotzdem gut. Zu Beginn war es schwierig sie aufmerksam zu halten, aber niemand kann gegen eine freundliche Ansprache von Sensei Mayumi bestehen.

Sensei

Keine Männer zu unterrichten, hat nur zum Teil etwas mit Abneigung zu tun. Für mich ist wichtiger, dass Frau sich verteidigen kann. Die Ausnahme ist Cousin Ken, den ich (nicht!) regelmäßig verprügele. Unsere (Show!)Zweikämpfe sehen so realistisch aus, dass wir damit Unerfahrene täuschen können. Selbst Yuki zuckt manchmal noch zusammen, wenn wir uns mit „bösen Blicken“ gegenüber stehen.

„Onkel Ken macht Spaß“, war Aikos Kommentar, als sie uns zusehen durfte. Lustig wurde es, als sie mitmachen wollte und Ken lachend zu Boden ging. Ihre Siegespose hätte Rocky Balboa stolz gemacht.

Olympia

Mein Vater hatte mich vor einigen Monaten gefragt, ob ich bei den nationalen Karate-Ausscheidungen mitmachen möchte. Papa liebt solche Scherze. „Nee, Väterchen“, habe ich mit todernstem Gesichtsausdruck gesagt, „das wäre unfair den anderen Mädels gegenüber.“ Humor ist, wenn zwei Japaner lachen.

Als Teenager habe ich Sportkarate kurz getestet und außer meinem ersten Kampf alle anderen gewonnen. Wobei in meinen Augen die Disqualifikation keine Niederlage war. Was kann ich dafür, wenn meine Gegnerin so empfindlich ist. Im Gegensatz zu ihr, hatte ich klassisches Karate und Aikijujutsu gelernt und auch genutzt.

Geister

Sportkarate trägt viel zur Verbreitung von Karate bei, hat aber mit der Grundidee herzlich wenig zu tun. Klassisches Karate kennt nun mal keinen Erstangriff. Salopp ausgedrückt geht dort der „Geist“  verloren. Schlecht ist Sportkarate auf keinen Fall! Wer wirklich möchte, kann und wird es lernen.

Meine Geister, besser gesagt meine beiden Elfen, rufen nun nach mir. Bekanntlich darf man solche entzückenden Wesen auf keinen Fall warten lassen, sonst wird ihre „Rache“ ganz fürchterlich sein. Außerdem muss ich meine neue Rolle als Mama Yumi genießen, das könnt ihr doch bestimmt verstehen.

 

 

Lesbensex und harte Tritte – Die Suchbegriffe im September 2020

Lesbensex und harte Tritte – Die Suchbegriffe im September 2020

Nach langer Pause habe ich erneut ein „Best off“ der Suchbegriffe aus 30 Tagen auf meinem Blog gemacht. Allzu krasse oder herrlich dämliche Begriffe habe ich allerdings weggelassen. Trotz meiner umfangreichen „Corona-Berichterstattung“, hat in den letzten Monaten so gut niemand bei mir danach gesucht. Das kann verschiedene Gründe haben, wie ein Shadowban von WordPress oder Google, vielleicht lag es auch am Überangebot. Dafür überwiegen erneut die Sex-Anfragen von Menschen, die offensichtlich scharf auf Lesben sind. Aber auch an Kampfkunst interessierte besuchen meine Seite. Auffällig ist, dass immer wieder „Wing Chun“ eingegeben wird. Also habe ich mir die (keine) Mühe gemacht und einige launige Antworten geschrieben. Vielleicht möchte die jemand lesen.

1. – lesben lieben männer – Aber auf jeden Fall und zwar täglich! Auch wir haben schließlich Väter, Brüder und Cousins.

2. – lesben haben eine fickerei mit männern – Träum(t) weiter.

3. – sex urlaub japan – Dumm für notgeile Touristen, käuflichen Sex in Japan gibt’s für Ausländer nur mit Frauen aus China oder Korea.

4. – wie ist der sex mit japanerin – Gut natürlich. Für nur eine Handvoll Dollar mehr gibt es intimere Details. Bitte überweisen an das Konto SEX SEX SEX bei der Typo-Geheimnisbank.

5.- können sich chinesen und japaner unterhalten – Ja, in jeder Sprache, die beide sprechen. Nur die wenigsten Japaner sprechen Kantonesisch oder Mandarin und Chinesen selten Japanisch. Zum Teil können sich beide mit den Schriftzeichen – in Japan „Kanji“ genannt – verständigen. Das ist allerdings nicht immer einfach, da es sowohl in China wie auch in Japan Reformen der Zeichen gab, die vom jeweils anderen Land nicht übernommen worden sind.

6. – kleine japanerinnen – Hallo! So klein sind wir nun auch wieder nicht!

7. – lesbische neugier – Die gibt es wirklich bei einigen Frauen. Ohne ins Detail zu gehen, diese Art von Neugier ist für beide Seiten unbefriedigend.

8. – amazonen dominieren männer – Das ist so nicht richtig. Man(n) sollte zwischen dem Matriarchat und den durch das aufkommende Patriarchat entstandenen und auch dadurch geprägten wenigen Amazonen unterscheiden. Allerdings ist nach wie vor umstritten, ob es beides gab. Ich zumindest glaube daran. Das Matriarchat hat niemand in der Art dominiert, wie es das Patriarchat noch heute macht. Jeder hatte seine Rolle, die Gemeinschaft wurde allerdings von Frauen geführt. Damals hat Frau das noch gekonnt. Heute und mit Blick auf diverse Staatsoberhäupter, bin ich mir nicht mehr sicher.

9. – warum muß sie zur strafe ihre freundinnen lecken/sexgeschichte – Vielleicht hatten die Freundinnen Honig an den Fingern? Süß waren sie bestimmt.

10. – warum haben lesben sex – Warum haben Heteros Sex?

11. – nandalya – Was wollt ihr alle von mir?

12. – der coronastaatsstreich – Den gab es meiner Meinung nach auch. Nachzulesen hier: Die Corona-Krise: Pandemie oder Staatsstreich?  

13. – kenjutsu – Kenjutsu ist der Oberbegriff der japanischen Schwertkünste. Bevor ich lange Erklärungen schreibe: Das ist Kenjutsu! 

14. karate oder kung fu besser – Es gibt keine „beste Kampfkunst.“ Jede steht für sich und so ist es gut. Aber nicht jeder hat das gleiche Talent. Daher ist es für einige schwieriger und für andere leichter, diese oder jene Kampfkunst zu lernen.

15. – japan karate dominiert – Niemand ist unbesiegbar, wenn das mit diesem Suchbegriff ausgedrückt werden soll. Allerdings gewinnen japanische Sportler sehr oft bei Karate-Wettkämpfen.

16. – leung ting kernspecht – Tausendmal erklärt, gern noch einmal. Leung Ting ist der selbsternannte Wing Chun-Großmeister aus Hongkong. Angeblich hat ihn Ip Man, der Lehrer von Bruce Lee trainiert, was noch immer unbewiesen ist. Soweit ich weiß hat er sein Wing Chun bei einem Schüler von Ip Man gelernt und führt widerrechtlich den Titel Großmeister. Keith R. Kernspecht ist von Leung Ting vor vielen Jahren in dieser Kampfkunst unterrichtet worden und hat das System dann nach Deutschland und Europa gebracht und die European Wing Tsun Organisation (EWTO) gegründet. Die EWTO steht wegen ihrer Trainingsmethoden und der Kommerzialisierung des Wing Chun seit Jahren im Kreuzfeuer der Kritik.

17, – gutes wing chun – Da ist sie wieder, die ewige Frage. Wer eine durchaus interessante Art der Selbstverteidigung lernen möchte, der kann das gern machen. Der Trainer sollte aber keinem Verband angehören. Sonst wird es teuer und der Schüler lernt fast nichts. Yuki und ich haben das System vor einigen Jahren bei einem wirklich guten Sifu gelernt. Kombiniert mit z. B. Kickboxen oder Taekwondo, kann Wing Chun durchaus brauchbar sein. Umfassender erklärt habe ich das in diesem Beitrag: Wing Chun – Der ewige Frühling

18. leung ting idiot liar – Ob Leung Ting ein Idiot ist möchte ich nicht beurteilen. Zu seiner Person habe ich bereits weiter oben etwas geschrieben.

19. – wing chun strassenkampf – Die Definition ist meiner Meinung nach korrekt.

20. – selbstverteidigung hoden unfair – Was soll daran unfair sein, wenn eine Frau sich gegen einen Angreifer mit einem Tritt in die Hoden wehrt?

21. – markus langemann club der klaren worte – Den Youtube-Kanal und die Webseite von Markus Langemann kann ich jedem empfehlen, der eine von Ideologien und Parteien unabhängige Meinung sucht.

22.- dr. landar – Frau Dr. Landar ist mein virtuelles Alter Ego. Zusammen mit meinem Kumpel Teufelchen löse ich kniffelige Fälle oder rette die Welt.

23. – gez staatsfunk – Als Staatsfunk habe ich bereits vor Jahren die deutschen von der GEZ finanzierten Medien bezeichnet, da sie meist reine Propaganda bringen.

24. – liebesbrief an frau – Nicht danach suchen, selbst schreiben! Dann freut sie sich. Punkt!

25. – auto frau – Ja, auch Frauen fahren Autos und das sehr oft sehr gut.

26. – japan wasserstoff – Japan und Korea, bzw. diverse Konzerne, forcieren die Herstellung der Brennstoffzelle. Allerdings nicht nur für Autos.

27. – queer gedacht – Zwar bin ich wirklich queer, aber ich denke das sollte quer gedacht heißen. Über die Querdenker habe ich nun schon mehrfach berichtet. Allerdings bin ich noch skeptisch.

28. – tuning chip – Ein schwieriges Thema. Vermutlich ist Chiptuning, also die Leistungssteigerung von Turbo-Motoren gemeint. Dass es etwas bringt ist unbestritten. Unsachgemäßes Tuning kann allerdings den Motor und das Getriebe schädigen. Ebenso diverse Billig-Chips, die dem Motor-Steuergerät falsche Zahlen vorgaukeln.

29. – yuki onna – Mit der Yuki-onna, der Schneefrau bin ich verheiratet. Spaß beiseite, meine Frau heißt Yuki und ist wie ich auch Japanerin. Allerdings ist sie ebenso hübsch wie die Yuki-onna der Legenden. Dafür aber weniger tödlich und kein bisschen rachsüchtig.

30. – japan china krieg – Eine aktuelle Kriegsgefahr zwischen Japan und China sehe ich nicht. Wir manövieren geschickt durch die US-Sanktionen gegen China und machen gute Geschäfte.

31. – neoliberalismus  – Der Neoliberalismus beherrscht uns seit Jahrzehnten. Zur Zeit gehen die Meinung weit auseinander. Es gibt Stimmen, die sehen ihn in den letzten Zügen. Ich sehe das anders, aber das kann ich an dieser Stelle nicht in wenigen Worten erklären. Vielleicht schreibe ich darüber einen eigenen Beitrag. Wer mehr über den Neoliberalismus lesen möchte: „Der Unsichtbare – Neoliberalismus in der Kritik“

Schweigen ist eine Blume

Schweigen ist eine Blume

Meine Tage in Schweden neigen sich dem Ende zu. Ich gebe das Zepter weiter. „Kobra, übernehmen Sie!“ Wolf lacht, als ich diese uralte Serie zur Sprache bringe, deren absoluter Fan er ist. Zusammen mit dem Team, haben wir in den letzten Tagen einige Folgen angeschaut. Eine junge Schwedin, die ich Inga nennen will, ist sichtlich enttäuscht, als ich von meiner Rückkehr nach Japan spreche. Ich habe die Studentin vor einigen Wochen als Buchhalterin engagiert, wir haben uns durch Zufall in einem Cafe getroffen. Inga ist im letzten Semester und freut sich über den (Neben)Job. Aber sie mag Frauen und hat ein Auge auf mich geworfen. Zugegeben flirte ich noch immer gern. Aber meine Elfe würde ich nie betrügen. Ingas Tränen fließen, als sie meinen Korb entgegen nimmt.

Die Firma ist gut aufgestellt, das Konzept wird funktionieren. Es sei denn, dass in Schweden eine zweite Welle rollt. Dumm nur, dass es dort nicht einmal eine erste Welle gab. Die deutsche „Qualitätspresse“ hat darüber gelogen. Ebenso wie diverse Politdarsteller. Ich könnte einiges darüber schreiben, aber das hat Peter Meyer im Rubikon besser gemacht. Besser berichtet haben ohnehin die Alternativen Medien. Vor allem der Rubikon und KenFM, haben einen ungeahnten Aufschwung erlebt. Vielleicht ist das der Funke Hoffnung, der nun neue Nahrung braucht. Ducken war gestern, nun ist Widerstand Bürgerpflicht.

Aiko ist total aufgeregt, als wir per Skype miteinander sprechen. „Wann bitte kommst du?“, will sie ständig wissen. Die Kleine wartet voller Sehnsucht schon seit Wochen. Stolz erzählt sie mir alle Neuigkeiten und dass sie eine neue Karate-Technik kann. Cousin Ken hat sich Aiko angenommen und ihr einiges beigebracht. Er lacht nur, als ich mit ihm schimpfe. Ob er noch lachen kann, wenn ich ihm aus Spaß den Hintern haue? Auch Yuki freut sich. Aber unsere Liebe kennt bekanntlich keine Grenzen. Das war schon immer so.

Ich blicke auf Deutschland. So nah und doch so fern. Erneut heißt es Abschied zu nehmen. Diesmal für immer? Bedingt durch den Aufbau der Firma in Schweden, habe ich weder die Zeit noch die Muße gefunden, um mich politisch in Deutschland zu engagieren. Wo auch, wäre die nächste Frage. Aber tun wir kurz so, als ob ich an Politik(er) glaube. Grüne, Linke und SPD halte ich für fehlgeleitet. Diese Truppe ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Mit den Linken sitzt ohnehin die umbenannte SED im Bundestag.

Die CDU ist zur reinen Partei der eigenen Machterhaltung verkommen. Die internen Rebellen der Werteunion haben keinen Einfluss (mehr) oder halten sich vornehm zurück. Die CSU wäre gern die echte AfD, aber man traut sich aus wahltaktischen Gründen nicht. Die FDP braucht niemand mehr. Die Partei hat ihr Fähnlein zu oft in die verschiedensten Richtungen geschwenkt. Die AfD ist ohnehin nur mit sich selbst beschäftigt. Die Partei muss noch reifen oder sie wird untergehen.

Woher also soll Deutschlands Veränderung kommen? Von den Querdenkern vielleicht, die für Frieden und Liebe stehen? Am 01.08.2020 haben sie eine große Demonstration in Berlin geplant. Wer will und kann geht hin. Aber schon jetzt arbeitet das linke Narrativ an Gegenmaßnahmen. Wahlweise werden die Querdenker als „Corona-Leugner“ oder „Verschwörungstheoretiker“ denunziert. Vorsicht ist also angebracht. Jedoch auch einem Staat gegenüber, der auf dem Weg in die falsche Richtung ist.

Ich könnte eine Voraussage für a. die Demonstration und b. die politische Zukunft Deutschlands machen und läge vermutlich richtig. Aber soll ich mir weiter den Kopf über eine Nation zerbrechen, die sich selbst verleugnet und Probleme mit der eigenen Identität und Geschichte hat? Japan hat seine eigenen Probleme. Vielleicht werde ich eines Tages darüber berichten. Aber bis dahin wird mein Schweigen eine Blume sein. Habt einen schönen Sommer. Wir lesen uns im Herbst.

Täglich nachgedacht: Corona – Nothing Else Matters

Täglich nachgedacht: Corona – Nothing Else Matters

Ich war noch ein Kind, als die Band Metallica die Ballade „Nothing Else Matters“ veröffentlichte. Damals habe ich diese Art Musik nicht gemocht. Heute schon, wenn ich dazu in der richtigen Stimmung bin. Aber es geht weniger um einen Song, als vielmehr um das böse Corona-Virus. Das hat, wie wir mittlerweile alle wissen, viele Millionen Menschen umgebracht … Gut, das war nun eine bewusste Falschaussage, um die Absurdität der angeblichen Pandemie zu unterstreichen.

Wer den Schaden hat

Beim täglichen Blick in die Medien könnte man nämlich noch immer graue Haare bekommen. Corona – Nothing Else Matters fiel mir zu den Schlagzeilen ein, die den Menschen in Deutschland täglich auf die Köpfe prasseln. Obwohl längst widerlegt, klammern sich die üblichen Verdächtigen weiter an ihre Aussagen. Was sollten sie auch sonst machen, der Zorn von Millionen wäre ihnen für den Irrtum sicher. Ob die zum Teil reißerischen Überschriften berechtigter Sorge entspringen oder ein Zeichen von journalistischem Unvermögen sind, darf jeder selbst für sich entscheiden, wenn er die ach so tollen Publikationen liest.

Gleiches gilt auch für die Aussagen von Politikern, die entweder Wahlkampf machen oder sich seit Monaten selbst widersprechen. Der Möchtegern-Kanzler Söder gehört ebenso dazu, wie der Lobbyist Spahn. Beide sind offenbar im Nebenjob Surfer und auf der Suche nach der perfekten Welle. Warum sonst würden sie so oft davon fabulieren. Aber vielleicht wird ihnen auch mittlerweile bewusst, welchen Schaden sie mit dem Lockdown angerichtet haben.

Die üblichen Verdächtigen

Es ist noch zu früh, um eine Bilanz aus der Corona-Krise zu ziehen. Dass es richtig teuer wird, kann ich an dieser Stelle versprechen. Den Gewinnern der Krise ist das einerlei, sie haben mit „Black Lives Matter“ schon die nächste Krise vorbereitet. Unterdessen geht beim Rubikon die Corona-Aufklärung unvermindert weiter. Der Beitrag Begründeter Verdacht hat mir gefallen. Dass zumindest einige Regierungen die Krise für ihre Ziele ausgenutzt haben, ist offensichtlich. Leider verstehen das viele Menschen noch immer nicht und hofieren eine Angela Merkel nun als kompetente Managerin.

Weniger Gefallen finde ich an dem Irrsinn der GRÜNEN, die sich nun gegen das Wort „Rasse“ im Grundgesetz stellen. Natürlich ist klar, dass man auch bei der SPD die gleiche Meinung haben muss. Dumm nur, ohne Rasse ist auch kein Rassismus möglich, was einmal mehr die absurde Logik dieser Truppe entlarvt. Vielleicht sollten einige Genossen besser nachdenken, bevor sie den Mund aufmachen. Das sonst ungehindert entweichende CO2 könnte sonst für eine Klimaerwärmung sorgen. Alternativ wäre auch eine weitere Virus-Welle möglich. Fakt ist, diese Personen sind irgendwie infiziert. Vielleicht würde eine Impfung gegen kognitive Dissonanzen helfen.

Die Guten und die Bösen

Ein gut geschriebener Beitrag von Professor Beda M. Stadler, der auf achgut.com erschienen ist, hat es mir angetan. Der emeritierte Professor für Immunologie und ehemalige Direktor des Instituts für Immunologie an der Universität Bern schreibt unaufgeregt über seine Sicht der Dinge in Sachen Corona. Wer keine Angst vor anderen Meinungen hat, der sollte diesen Beitrag lesen:  Corona-Aufarbeitung – Warum alle falsch lagen

Wie falsch jene fehlgeleiteten Amerikaner liegen, wenn es um die politische motivierte Kampagne „Black Lives Matter“ (BLM) geht, zeigen immer mehr kritische Stimmen aus der Afro-Amerikanischen Community. Der US-Sender Fox News hat ein bemerkenswertes Interview veröffentlicht. Darin hat Niger Innis, der Sprecher des Kongresses für Rassengleichheit, die Black Lives Matter-Bewegung scharf kritisiert. Innis, selbst Afro-Amerikaner, sagte: „Sie nehmen ihre Anweisungen, ihre Anleitung aus dem marxistischen Handbuch. Ich werde einige harte Wahrheiten sagen, die die Leute nicht hören wollen. Die BLM-Bewegung wurde von Alicia Garza und einer Reihe anderer Mitbegründer gegründet, die sich für eine harte marxistische und LGBT-Agenda einsetzten.“

Die Aktivisten

Nun war ich selbst einige Jahre als LGBT-Aktivistin tätig und habe unter anderem für die Ehe für alle gekämpft. Einen Fehler zuzugeben ist nicht wirklich schwer, zum Teil fühle ich mich an der jetzigen politischen Lage mit schuldig. Es ging mir nie um Sonderrechte und auf den wirren linken Feminismus kann ich gern verzichten. Daher möchte ich gern dabei helfen, das wieder in vernünftige Bahnen zu lenken. Wie das funktioniert kann man bei anderen (liberal)konservativen Frauen sehen, die alles andere als ewig gestrig sind.

Ein, wie ich finde gutes Beispiel, ist die schwarze Aktivistin Candace Owens. Sie distanziert sich klar von dem Gedanken, dass George Floyd ein Held gewesen ist. An ihrer Wand hängen Bilder von Kobe Bryant, was selbst ich gut nachvollziehen kann. Nur Irre verehren Schwerverbrecher. Man darf gespannt sein, ob sie den medialen Shitstorm unbeschadet übersteht, den ihr Video ausgelöst hat.

Der kriminelle Held

Candace listet sie die Verbrechen von Floyd auf, der durch übertriebene Polizeigewalt ums Leben kam. Wer Englisch spricht, sollte sich auch dieses Video ansehen. Vorab, auch wenn dies vornehmlich linke Medien anders darstellen und nun eine Hetzkampagne gegen die Aktivistin starten, Candace geht es auf keinen Fall um eine Rechtfertigung des Verbrechens. Sie fordert Gerechtigkeit und eine Bestrafung des Ex-Polizisten: Candace Owens – I do not support George Floyd!

Ich finde die Aussage von Candace mutig und richtig. Auch ich würde keinen Angehörigen der Yakuza hofieren, der von einem Polizisten erschossen wird. Es liegt mir fern mich in amerikanische Innenpolitik einzumischen, aber wer sich informiert und die krassen Zahlen schwarzer Krimineller sieht, der muss das Problem in den USA erkennen. Dort und nicht im Framing von Polizisten gilt es anzusetzen. Die sind selbst oft nur die Opfer eines Systems, das Reiche immer reicher und Arme immer ärmer macht.

Donald Trump nun die Schuld am Tod von Floyd, dem Justizsystem und der hohen Kriminalitätsrate bei einer Minderheit in der amerikanischen Bevölkerung zu geben, ist so dumm wie falsch. Das wird lediglich von den Medien kolportiert, um Wahlkampf zu betreiben. Jene Schreihälse, die nun dringende Reformen vom Präsidenten fordern, sitzen teilweise seit über 40 Jahren im Senat oder Kongress und haben schon Bill Clinton und Barack Obama als Präsident erlebt. Damals haben sie geschwiegen.

Was es noch zu sagen gibt

Meine Tage in Stuttgart sind gezählt. Ich werde Deutschland sehr bald wieder in Richtung Schweden verlassen. Ob und wann ich wiederkomme, mache ich von der weiteren politischen Entwicklung in Deutschland abhängig. Finde ich eine Möglichkeit mich einzubringen, bin ich zu einer Mitarbeit bereit. Die deutsche Staatsbürgerschaft kann ich jederzeit wiederhaben, die ist quasi nur auf Eis gelegt.

Vorerst muss ich mich um die neue Firma in Schweden kümmern und dort für eine Weile die Chefin sein. Geplant war das anders, aber als gehorsame Schwiegertochter folge ich natürlich der Stimme meines „Meisters.“ Das war, wie sich jeder denken kann, pure Ironie. Wenn überhaupt, erkenne ich nur eine Person als gleichberechtigte Meisterin an: Meine Yuki – Nothing Else Matters.

Die japanischen Gespräche: Teil 2

Die japanischen Gespräche: Teil 2

Hier nun der 2. Teil der japanischen Gespräche. Ungefiltert, ehrlich und direkt. Viel Spaß beim lesen.

Karin: „Wie stehst du zu der These einer Weltwirtschaftskrise oder eines baldigen Börsencrashs?“

Mayumi: „Die Krise ist schon längst da, aber der Crash wird von den Notenbanken verhindert. Wann sie die Blase endgültig platzen lassen weiß niemand so genau.“

Karin: „Du glaubst also, dass der Crash gesteuert wird?“

Mayumi: „Ich würde das so machen.“ (Die weiteren fachlichen und sehr trockenen Ausführungen haben wir weggelassen, sie würden den Rahmen dieses Beitrags sprengen)

Karin: „Einiges ist wirklich seltsam, da gebe ich dir recht. Du hast bestimmt vorgesorgt?“

Mayumi: „Wir haben nur in solche Projekte investiert, die auch nach einem Börsencrash mit Sicherheit weiterlaufen.“

Karin: „Magst du einige nennen?“

Mayumi: „Öffentliche Tipps werde ich keine geben.“

Karin: „Was hältst du von Kryptowährungen? Du hast doch auch dort schon spekuliert. Hast du keine Angst alles zu verlieren?“

Mayumi: „Ich habe schon vor Jahren in Bitcoin investiert und einen satten Gewinn gemacht. Die meisten Anteile habe ich daher wieder verkauft und in sichere Projekte reinvestiert. Einen kleineren Rest lasse ich stehen und freue mich, wenn die Währung steigt. Fällt sie ins Bodenlose, habe ich nichts verloren.“

Karin: „Würdest du kleinen Anlegern 2020 zum Einstieg in Kryptowährungen raten?“

Mayumi: „Ich werde keine Empfehlungen aussprechen. Außerdem hast du doch selbst BWL studiert und viel mehr Ahnung von Finanzen als ich!“

Karin: „Jetzt wo du es sagst … Anderes Thema: Auto. Du arbeitest doch immer noch für die Autoindustrie. Magst du erzählen was du genau machst?“

Mayumi: „Auto fahren.“

Karin: „Du bist doof!“

Mayumi: „Ich habe dich auch lieb. Aber gut. Wie du weißt setzt Japan beim Auto auch auf Wasserstoff. Ich habe einen Wasserstoff-Testwagen vor der Tür, der mit einem stets wechselnden Software-Setup gefahren wird. Es geht dabei um Alltagstauglichkeit, Reichweite und Haltbarkeit. Auch um Tuning. Wir werden bald wieder nach Kalifornien fliegen, um dort unter extremeren Bedingungen zu testen.“

Karin: „Magst du Details nennen?“

Mayumi: „Das geht leider nicht.“

Yuki: „Wir haben auch noch einen anderen Testwagen, der ganz normal mit Benzin betrieben wird. Da steht Porsche drauf.“

Karin: „Echt jetzt, ihr fahrt Porsche?!“

Mayumi: „Was ist so besonders daran? Es handelt sich dabei um einen modifizierten Porsche Cayman GT4, der wesentlich mehr PS als das Serienmodell hat. Der wird aber nur auf einer abgesperrten Strecke gefahren, da er keine Straßenzulassung hat.“

Karin: „Krass! Darf ich mal mitfahren?“

Mayumi: „Der Wagen hat leider nur einen Fahrersitz und ohne A-Lizenz darf den niemand fahren. Außerdem sind mir wegen der Versicherung die Hände gebunden.“

Karin: „Schade. Aber gut. Wie siehst du die Zukunft des Autos?“

Mayumi: „Deutschland macht den Fehler zu sehr auf die Elektromobilität zu setzen. Meiner Meinung nach ist das falsch. Wir werden aber noch eine ganze Weile auch den Verbrennungsmotor auf den Straßen sehen. Elektroautos für die Stadt, Wasserstoffautos und Verbrenner bzw. Hybridfahrzeuge für längere Strecken. Japanische und koreanische Firmen sind übrigens beim Wasserstoffauto schon sehr weit. Ich denke dass man in vier bis fünf Jahren Wasserstoffautos serienmäßig herstellen wird. Und das zu einem vernünftigen Preis.“

Karin: „Du hast, bzw. ihr habt in diese Firmen investiert?“

Mayumi: „Ja, schon vor einigen Jahren. Wie gesagt sind wir sehr breit aufgestellt und werden jede Wirtschaftskrise finanziell überleben. Mir tun nur die Leute leid, die keine Ahnung von Finanzen haben oder Betrügern aufgesessen sind.“

Karin: „Du hast BWL und VWL studiert und hast auch als Unternehmensberaterin gearbeitet. Wenn ich deine Blog-Beiträge lese frage ich mich immer, ob du dein Pulver nicht an der falschen Stelle verschießt. Du wärst doch vielleicht bei einem Online-Magazin besser aufgehoben.“

Mayumi: „Überlegt habe ich schon. Aber ich bin nun mal keine Journalistin und auf meinem Blog entscheide ich selbst, ob und wann ich etwas schreibe. Vor allem über was. Dann gäbe es da noch das klitzekleine Problem meiner geschäftlichen Aktivitäten, die immer mehr Zeit verschlingen.“

Karin: „Hält dich das von Karate ab? Du hast jetzt den 5. Dan. Und im Aikido hast du doch auch einen Schwarzen Gürtel. Reicht dir das oder möchtest du noch mehr?“

Mayumi: „Warum sollte mich die Arbeit davon abhalten? Ich kann das wunderbar miteinander kombinieren.“

Yuki: „Das musst du gesehen haben! Sie springt dann plötzlich auf und läuft eine Kata oder kickt durch die Gegend. Oder verhaut mich Ärmste. Gilt das eigentlich als Gewalt in der Ehe?“

Mayumi: „Glaub ihr kein Wort! Sie haut mir immer auf den Po. Angeblich um meine Reflexe zu testen.“

Yuki: „Ich liebe dich.“

Mayumi: „Ich dich auch.“

Karin: „…“

Doris: „…“

Mayumi: „Wo waren wir? Ach ja … Also ich brauche keine Gürtel um glücklich zu sein. Das unterscheidet mich vermutlich von diversen Großmeistern, die schon zu Lebzeiten den 10. Dan bekommen haben. Was ich aber festgestellt habe, dass ich mit einem hohen Dan-Grad mehr Gehör in der Community habe und dass es einfacher ist für Seminare gebucht zu werden. Dass ich überhaupt weitergemacht habe, hat auch etwas mit Respekt und Dankbarkeit für meinen Vater zu tun.“

Karin: „Er muss mächtig stolz auf dich sein!“

Mayumi (schmunzelnd): „Klar, daher verhaut er mich auch regelmäßig beim Training.“

Karin: „Nee, ist klar! Yuki, stimmt das?“

Yuki: „Was glaubst du?“

Karin: „Dass sie viel besser ist!“

Mayumi: „Jeder Meister ist stolz darauf, wenn ihn seine Schüler übertreffen. Dann hat er etwas richtig gemacht.“

Karin: „Sprach das japanische Orakel! Aber sag, du unterrichtest in deinem Dojo ausschließlich Frauen, nur bei den Kindern sind auch Jungs dabei. Magst du erläutern warum?“

Mayumi: „Die Kindergruppe ist durch Aiko entstanden. Sie braucht Freunde, das Geschlecht spielt dabei keine Rolle. Allerdings werde ich keine männlichen Teenager unterrichten. Spätestens mit zwölf Jahren ist Schluss. Aber bis dahin dauert es noch eine Weile und die wenigen Jungs sind alle sehr lieb. Bei den Frauen handelt es sich um eine neue Geschäftsidee, die ich zusammen mit einem befreundeten Ehepaar verwirklicht habe. Er ist Japaner und war im Vollkontakt-Karate aktiv, sie hat schon als Kind in Hongkong Kung Fu gelernt.“

Karin (verblüfft): „Eine japanisch-chinesische Ehe?“

Mayumi: „Was ist daran so seltsam? Grace stammt aus Hongkong und hat schon als Kind japanisch gelernt. Die privaten Beziehungen zwischen China und Japan sind nämlich nicht so schlecht, wie es die Presse gern verkauft. Ihr Vater war beruflich regelmäßig in Japan und hat sie und ihre Mutter oft mitgenommen. Bei einem dieser Besuche haben sie dann eine Koreanerin als Kindermädchen eingestellt, die neben ihrer eigenen Sprache auch Japanisch und Englisch sprach.

Wir haben Grace und ihren Ehemann Hitomi bei einem Karate-Turnier getroffen. Yuki und ich sprachen Deutsch, Hitomi versteht einige Worte. Er war als Kind mehrfach in Deutschland bei Verwandten. So kamen wir ins Gespräch. Die beiden betreiben eine Agentur für Bodyguards, vermitteln allerdings nur Frauen. Überwiegend sind das Chinesinnen. Aber seit wir mit im Boot sind, haben wir auch Japanerinnen und Koreanerinnen im Angebot.“

Karin: „Wie muss ich mir das vorstellen, was bringst du den Frauen bei und wer genau kann Bodyguard werden und warum nur Frauen?“

Mayumi: „Frauen deshalb, da potenzielle Angreifer meist Männer sind, die nicht mit einer weiblichen Security rechnen. Jede Bewerberin muss zwingend Vorkenntnisse in mindestens einer Kampfsportart haben und darf bei der Einstellung nicht älter als 25 Jahre sein. Grace übernimmt die taktische Ausbildung. Ich ergänze das mit Aikijujutsu, Kenjutsu und Karate. Cousin Ken ist übrigens auch dabei. Ob du es glaubst oder nicht, aber Ken kann ziemlich gemein sein, wenn es darauf ankommt. Die Frauen müssen gegen ihn oder Hitomi im Sparring antreten.“

Karin: „Das klingt brutal! Wie hoch ist die Durchfallquote?“

Mayumi: „Als Bodyguard muss man zur Not den eigenen Körper als Schutz einsetzen. Wer das nicht kann oder will, hat in diesem Beruf nichts zu suchen. Aber wir hatten bisher nur zwei Ausfälle. Eine der Frauen war schwanger und hat es nicht gewusst. Sie hat sich für das Kind entschieden, was ich absolut begrüße. Leider ist sie auch die beste Kendo-Kämpferin, die ich in meinem Leben gesehen habe und sollte nach der Ausbildung mit mir als Co-Trainerin arbeiten.“

Karin: „Besser als du?“

Mayumi: „Ich kann kein Kendo!“

Karin: „Ist klar, du haust nur so aus Spaß mit dem Schwert auf andere ein.“

Mayumi (mit gespielt finsterem Blick): „Kenjutsu ist der eigentliche Schwertkampf, Kendo ist nur der Sport. Im Kenjutsu, wie in allen traditionellen Kampfkünsten, gibt es keine Regeln. Daher gewinne ich im Sparring gegen Kendo-Schüler. Aber zurück zu deiner Frage. Wir werden das Mädel nach der Geburt wieder als Sensei sehen, zumindest ist das so abgemacht. Ein andere Frau ist beim Training mit Grace unglücklich gestürzt und hat sich das Schlüsselbein gebrochen. Leider so kompliziert, dass es vermutlich nie wieder so belastbar wie vorher werden wird. Damit ist sie als Bodyguard leider raus. Sie arbeitet aber mittlerweile als Assistentin für Grace und trainiert immer noch mit. Natürlich weniger hart als zuvor. Aber sie kann ganz toll kochen.“

Karin (lacht): „Grace hat sie doch kaum wegen ihrer Kochkünste genommen oder irre ich mich?“

Mayumi: „Sie ist ein Organisationstalent und nimmt uns viel Arbeit ab. Grace vergisst keine Freunde, darin sind wir uns ähnlich.“

Karin: „Wirst du auch als Bodyguard arbeiten? In Deutschland hast du das doch kurz gemacht.“

Mayumi: „Ich habe in wenigen Fällen für Privatpersonen gearbeitet. Das hatte aber eher wenig mit einer klassischen Bodyguard zu tun. Es war mehr Privattraining. Darin sehe ich keine Zukunft für mich. Ich habe mich finanziell in die Firma eingebracht und werde bei der Ausbildung neuer Frauen helfen.“

Karin: „Und dann nur noch Autos fahren? Warum machst du das eigentlich?“

Mayumi: „Ich finde die Abwechslung gut. Auch in der Kampfkunst. Nur mit Karate und Aikijūjutsu bzw. Aikido wäre ich nie glücklich geworden.“

Karin: „Magst du das genauer erklären?“

Mayumi: „Klassisches Karate dient der reinen Selbstverteidigung und kennt keinen Erstangriff. Allerdings hat man diese Art der Selbstverteidigung für kriegerische Auseinandersetzungen geschaffen. Als Kind hatte ich viel zu viel Energie und wollte immer kämpfen (Kumite / Sparring). Daher hat mir mein Vater erlaubt an sportlichen Wettkämpfen teilzunehmen. Das hat meine Neugier nur noch mehr geweckt und ich wollte weiter lernen.“

Karin: „Aber ist das nicht deinem eigentlichen Stil eher hinderlich?“

Mayumi: „Das genaue Gegenteil ist der Fall. Okinawa-Te, aus dem Karate entstand, ist von zwei Kung-Fu-Strömungen beeinflusst worden. Während mein Goju-Ryu vom Kranich-Stil / White Crane abgeleitet werden kann, dürfte es sich beim Shorin-Ryu um ein reduziertes (südliches) Shaolin-Kung-Fu handeln. Ich habe beides trainiert und noch einige Stile mehr.“

Karin: „Was genau meinst du mit reduziert?“

Mayumi: „Wenn du genau hinschaust, wirst du viele Ähnlichkeiten zwischen den Formen des chinesischen Kung Fu und den japanischen Kata erkennen. Man hat in Japan lediglich überflüssige Elemente eliminiert. Karate wirkt daher oft steifer, als die fließenden Bewegungen der Kung Fu-Stile. Das muss aber kein Nachteil sein.“

Karin: „Inwieweit helfen dir andere Stile bei Karate?“

Mayumi: „Obwohl Goju-Ryu-Karate meiner Meinung nach mit das beste Karate überhaupt ist, haben auch andere Stile gute Techniken. Ich schaue mir das an, vergleiche, wäge ab und nehme sie vielleicht in meinen eigenen Stil auf. Der sich genau aus diesen verschiedenen Stilen entwickelt hat.“

Karin: „Du kombinierst doch dieses Aikijūjutsu oft mit Karate wenn ich das richtig verstehe. Ist das dann quasi eine Art von Mayumi-Jūjutsu?“

Mayumi (lachend): „Wenn du es so nennen möchtest.“

Doris: „Ich habe mal Videos dieser Gracie-Familie gesehen. Die sagen und zeigen auch, dass sie jeden anderen schlagen können und ihr Brasilian JiuJitsu (BJJ) das Beste sei.“

Mayumi: „Ich möchte die Verdienste der Gracies nicht in Frage stellen, aber weder sind sie oder ihr BJJ unbesiegbar, noch haben sie bei der Auswahl ihrer Gegner besonderen Mut gezeigt. Die durften nämlich nur nach den sportlichen Regeln der Gracies kämpfen und haben daher verloren.“

Doris: „Würdest du dir einen Wettkampf mit einem Gracie-Schüler zutrauen?“

Mayumi: „Schon. Aber nach welchen Regeln soll das vor sich gehen? Ich kann kein BJJ, die können kein Karate.“

Karin: „Aber du kannst doch auch Hebel und Würfe?“

Mayumi: „Ja, klassisches Karate und Aikijujutsu sind voll davon. Aber im reinen Bodenkampf bin ich einer erfahrenden Wettkämpferin trotzdem unterlegen. Womit wir wieder bei den Regeln wären. Ohne Regeln sieht das anders aus, macht aber wegen der Gefahr einer Verletzung keinen Sinn. Wenn wir vielleicht nach Kickbox-Regeln sparren, sieht das schon wieder anders aus. Aber dann wird eine reine Judoka null Chancen gegen mich haben. Die bezieht die Prügel ihres Lebens.“

Karin: „Selbstbewusst wie immer, so kenne ich dich. Stichwort Wing Chun. Ich finde das toll. Würdest du mir zu einem Wechsel raten?“

Mayumi: „Sicher. Vor allem, wenn du darauf stehst finanziell ausgenutzt zu werden und jahrelang kein richtiges Training zu bekommen. Versteh mich nicht falsch, das System an sich ist recht gut, die Verbände und ihre Meister haben aber oft nur kommerzielle Interessen. Ich hatte vor Jahren das große Glück einem Sifu (chinesich für Meister) zu begegnen, der Yuki und mir alles vermittelt hat, was wir wissen und lernen wollten. Die klebenden Hände kannte ich bereits aus dem Goju-Ryu und durch Aikijujutsu war ich auch den Nahkampf gewohnt. Außerdem hatte ich mich schon vor Jahren auch mit Tai Chi beschäftigt, Wing Chun war daher weniger ein Problem, allerdings wird die Ausführung der Techniken nie so gut aussehen, wie bei reinen Wing Chun-Schülern.“

Karin: „Nutzt du es noch?“

Mayumi: „Die Techniken der verschiedenen Stile sind sich zum Teil so ähnlich, dass eine Unterscheidung schwierig ist.“

Karin: „Was würdest du jemand raten, der keine Lust mehr auf Karate hat?“

Mayumi: „Dass die Person sich vielleicht beim Taekwondo oder Thai Boxen umschauen soll, aber Karate trotzdem weiter praktiziert. Man kann dabei nur besser werden.“

Karin: „Ich habe aber gehört, dass man dabei die eigenen Fähigkeiten verschlechtert. Was stimmt denn nun?“

Mayumi: „Kein Meister der etwas von Kampfkunst oder -sport versteht, würde eine solche Aussage machen. Wer es doch macht, hat etwas zu verbergen oder verfolgt rein kommerzielle Interessen.“

Karin: „Gibt es einen besten Stil?“

Mayumi: „Gibt es ein bestes Auto?“

Karin: „Yumi! Jetzt sag, findest du Vergleiche zwischen den verschiedenen Stilen sinnvoll?“

Mayumi: „Kann man Sushi mit Currywurst vergleichen? Du magst kein Sushi, ich keine Currywurst. Jeder Stil, egal ob Kampfkunst oder -sport, hat seine Berechtigung und ist für sich gesehen gut.“

Karin: „Aber es gibt doch immer wieder mal Wettkämpfe mit Sportlern verschiedener Stile.“

Mayumi: „Ja, aber sportliche Wettkämpfe haben Regeln, die möglicherweise einen der beiden behindern und den anderen favorisieren. Darüber haben wir doch eben schon geredet. Nehmen wir Aikido. Dort werden hauptsächlich Partnerübungen gemacht, Wettkämpfe gibt es keine. Angenommen wir beide machen Sparring. Du schlägst und kickst ich verteidige mich mit Aikido. Was glaubst du geschieht?“

Karin (im Brustton der Überzeugung): „Du brichst mir die Finger!“

Mayumi: „Nee, ich knutsche dich zu Tode! Aber Spaß beiseite, diese Vergleichskämpfe sind einfach nur Mist und werden von geistig Unreifen gemacht.“

Karin: „Ach? Wie war das, als du diese MMA-Sportlerin vermöbelt hast?“

Mayumi: „Ich habe sie nicht vermöbelt, sondern ihr lediglich das Handgelenk leicht verstaucht.“

Karin: „Wie muss ich mir das vorstellen, da lässt eine vermutlich erfahrene MMA-Sportlerin dich so einfach gewähren? Kannte die deinen Hintergrund nicht?“

Mayumi: „Sie wusste nur von Karate und ging entsprechend überheblich an die Sache heran. Also habe ich sie in eine Falle gelockt und ihr quasi den Nahkampf angeboten. Als sie nach meiner Hand griff, habe ich gehandelt. Sie hat da schon fast geheult. Ein wenig Druck mehr und ihre Hand wäre Geschichte gewesen. Natürlich bin ich damit das kalkulierte Risiko eingegangen, dass sie ihrerseits etwas unternimmt.“

Karin: „Wie genau ging dieser Kampf weiter?“

Mayumi: „Sie hat beim nächsten Angriff meine Beine attackiert und ich habe sie mit dem Ellenbogen im Rücken … (kurze Pause) gekitzelt. Beides war gegen die sportlichen Regeln, ist aber Teil der traditionellen Kampfkünste. Da sind dann wirklich die Tränchen geflossen. Bei der dritten Attacke habe ich sie mit einem Hüftwurf zu Boden gebracht und angedeutet, was weiter geschehen kann. Danach gab sie auf.“

Karin: „Was wäre gefolgt?“

Mayumi: „Traditionelles Aikijujutsu ist für das Schlachtfeld gedacht. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“

Karin: „Ich glaube ich verstehe … Trotzdem hat es dir dein Vater beigebracht. Ist das kein Widerspruch?“

Mayumi: „Mein Vater hat stets darauf geachtet, dass ich mich in einem möglichen Ernstfall verteidigen kann. Ich muss bei einer Abwehr niemand ernsthaft verletzen. Das ist im Karate ebenso. Gezielt oder dosiert eingesetzt wirkt beides Wunder.“

Karin: „Deine gezielte Dosierung habe ich schon erlebt. Da fällt mir ein, in China gibt es diesen MMA-Typen, der klassische Kampfkünstler herausgefordert und geschlagen hat. Beweist das nicht, dass es doch einen besten Stil gibt?“

Mayumi: „Das beweist lediglich, dass ein erfahrener Wettkämpfer einen im sportlichen Zweikampf unerfahrenen geschlagen hat, was ihm herbe Kritik einbrachte. Außerdem waren seine Gegner wesentlich älter als er. Im Endeffekt hat er bereits sein Gesicht verloren und ist in der Szene unten durch.“

Karin: „Du hast mal gesagt, dass es beim Kampfsport auch immer auf den Mensch ankommt.“

Mayumi: „Ja. Ein hoher Gürtel sagt wenig aus. Der beweist oft nur, dass der Träger die Techniken erlernt hat. Es gibt Schwarzgurte, die grottenschlechte Kämpfer sind und Gelbgurte, denen das Sparring im Blut liegt. Das gilt für Kampfsport und die klassischen Stile. Wobei man der Fairness halber sagen muss, dass viele Kampfkunst-Experten zwar tolle Lehrer sind, aber in einem sportlichen Wettkampf mangels Erfahrung verlieren.“

Karin: „Was denkst du über Mixed Martial Arts (MMA)?

Mayumi: „Im Endeffekt ist MMA doch auch nur die Rückbesinnung auf die klassischen Stile, aber durch sportliche Regeln abgemildert. Ich halte nichts davon. Im Endeffekt stehen da zwei Primitivlinge im Ring und hauen sich gegenseitig die Fresse ein. Wer das toll findet, gehört in die gleiche Kategorie.“

Karin: „Das sind harte Worte, aber ich denke ähnlich. Um das Thema abzuschließen, was denkst du über diese Shaolin-Mönche? Sind die wirklich unschlagbar gut oder ist nur eine Legende?“

Mayumi: „Dazu müsste abschließend geklärt werden, ob es den echten Shaolin-Stil überhaupt noch gibt. Daran bestehen zumindest Zweifel. Unschlagbar ist übrigens niemand. Ich behaupte aber, dass z. B. ein Kickboxer gegen einen echten Shaolin-Mönch keine Chance hätte. Der Unterschied liegt auch im Zeitaufwand den beide betreiben. Der Mönch lebt Kung Fu 24 Stunden am Tag. Der Kickboxer trainiert pro Woche nur wenige Stunden. Allerdings kämpfen Mönche nicht im Ring. Die es angeblich tun sind keine, sondern von der chinesischen Regierung bezahlte Wushu-Darsteller. Klar sind die gut, die machen den ganzen Tag nichts anderes.“

Karin: „Also so wie du … Wann steigst du wieder in den Ring?“

Mayumi: „Hier und jetzt mit dir?“ (Wir müssen alle lachen)

Karin: „Jetzt mal ernsthaft, hättest du keine Lust?“

Mayumi: „Welche Aussagekraft haben Titel und Pokale? Keine! Als Jugendliche habe ich das anders gesehen. Heute muss ich niemand mehr etwas beweisen. Allerdings habe ich den Wunsch (sie schmunzelt bei diesen Worten) Weltmeisterin in der Erziehung unseres kleinen Wildfangs zu werden. Das ist Herausforderung genug für mich.“

Karin: „Ist Aiko wirklich so wild? Sie wirkt so sanft und verletzlich.“

Mayumi: „Beides ist richtig. Aber sie kann sehr böse werden, wenn man sie ärgert. Von sich aus fängt sie nie Streit an! Aber sie wehrt sich sehr effektiv. Ich muss immer darauf achten nicht zu lachen, wenn ich Zeuge davon werde. Mein Papa ist begeistert von ihr, er sagt sie habe ein großes Talent, das aber in die richtigen Bahnen gelenkt werden muss. Bei mir habe er ja bekanntlich versagt …“

Karin: „Das ist doch jetzt ein Witz?!“

Mayumi: „Du kennst doch den Humor meines Vaters.“

Karin: „Japanischer Humor ist manchmal schwer zu verstehen. Aber ich gebe mir große Mühe. Als Frau und Mutter kann ich deutlich sehen, dass ihr einen Narren an der Kleinen gefressen habt. Hat sich euer Leben stark verändert seit ihr sie kennt?“

Mayumi: „Was bitte sollte sich verändern? Wenn sie unartig ist, wird sie natürlich in den finstersten Keller gesperrt, das machen Japaner nun mal so. Sonst noch Fragen?“

Karin: „Du bist …!

Mayumi: „Die Tochter meines Vaters.“

Karin: „Yumi, bitte!“

Mayumi: „Ist ja gut. Aiko ist eine verletzte Seele, die ich Tag und Nacht beschützen will und werde. Sie wird ihren Weg gehen, das weiß ich. Eines Tages wird sie mich beschützen und die bessere Kriegerin sein.“

Yuki: „Das witzige daran, sie hängt an uns beiden. Mit Yumi kämpft sie gern und ich muss mit ihr schmusen. Das kann aber auch das genaue Gegenteil sein und sie hängt wie eine Klette an ihr.“

Karin: „Wollt ihr noch mehr Kinder adoptieren?“

„Mayumi: „Wollen wir Elfchen?“

Yuki: „Jaaaa!“

Karin: „Eine letzte Frage zu deinem Blog. Wie lange willst du noch schreiben?“

Mayumi (zögert kurz): „Eigentlich wollte ich ihn schon vor einer Weile schließen, aber ohne Blog fehlt mir was. Allerdings werde ich nur noch dann Beiträge schreiben, wenn mich ein Thema wirklich interessiert.“

Karin: „Gibt es immer noch Anfeindungen und Provokationen?“

Mayumi: „Sie sind seltener geworden, aber alle paar Monate taucht so ein Spinner bei mir auf.“

Karin: „Handelt es sich dabei nur um Männer?“

Mayumi: „Zum größten Teil. Testosteron scheint bei manchen eine ungeahnte Wirkung zu haben.“

Karin: „Was genau schreiben die dir?“

Mayumi: „Das ist unterschiedlich und reicht von Sex-Offerten bis zu persönlichen Angriffen.“

Karin: „Ich glaube ich habe das schon einmal gefragt, aber belastet dich das nicht?“

Mayumi: „Was soll mich daran belasten, wenn mir ein völlig Fremder an die Wäsche will? Das sind alles Maulhelden, die nur an der Tastatur eine große Klappe haben.“

Karin: „Und Frauen? Was schreiben dir dir so?“

Mayumi: „Das ist subtiler. Wobei einige schon richtige Zicken sind. Ich lese, lache und lösche das meist unkommentiert. Einigen bin allerdings auf die Zehen getreten. Wer wirklich diskutieren möchte, hat keine Attacken nötig. Leider gibt es in Deutschland keine richtige Streitkultur. Statt sachlich zu bleiben, werden viele persönlich.“

Karin: „Das kenne ich nur zu gut! Aber nur mal angenommen jemand steht vor deiner Tür, wie gehst du dann damit um?“

Mayumi: „Ich biete ihm vielleicht einen Tee an bevor ich ihn ins Jenseits schicke.“

Karin, Doris und Yuki im Chor: „Du bist unmöglich!“

Mayumi (lachend):  „Das habt ihr doch bereits gewusst.“

Ende

Ich hoffe, dass damit alle (Un)Klarheiten beseitigt sind, die Aiko, Yuki und mich betreffen. Vielleicht wird es irgendwann eine Fortsetzung geben. Bis dahin sage ich auch im Namen von Yuki, Karin und Doris: Vielen Dank fürs lesen.

Die japanischen Gespräche: Teil 1

Die japanischen Gespräche: Teil 1

Dieser Beitrag entstand bereits im Dezember 2019 und ist eine erneute Co-Produktion meiner besten Freundin Karin, ihrer Frau Doris, meiner Elfe und mir. Allerdings sind die Dialoge nachträglich literarisch aufgearbeitet. Die Lacher während des Gesprächs, haben ohnehin jeden Rahmen gesprengt. Primär hat meine Freundin Karin das Gespräch geführt, der das einen diebischen Spaß machte.

Karin: Während die Einreise in Japan kein Problem war, hat mich der Kulturschock doch getroffen. Die USA sind bereits heftig für eine Düsseldorferin, aber in Japan wäre ich hoffnungslos verloren. Yumi fliegt mir förmlich entgegen und drückt mich herzlich, was völlig unüblich für sie ist. „Na Große“, flachst sie, „hast du mich vermisst?“

Während sie Doris und unsere Mädchen begrüßt, kommt Yuki langsam näher. An ihrer Hand hat sie ein kleines Mädchen, das mich mit großen Augen anschaut. „Guten Tag Tante“, höre ich auf Deutsch mit deutlichem Akzent, „wie geht es dir?“ Verblüfft schaue ich Yumi an. „Wir haben ihr Deutsch beigebracht“, erklärt sie mir. „Sie war immer neugierig, wenn Elfchen und ich Deutsch gesprochen haben.“

Ich bin fasziniert von Aiko. Auch meine Frau und meine Mädchen starren die Kleine an. Ich habe wenig Ahnung vom japanischen Schönheitsideal, aber dass Aiko einmal eine bildhübsche Frau sein wird, das kann ich deutlich sehen. Nur die Augen stören dieses Bild. Ich glaube Trauer und Verletzlichkeit zu erkennen, die sie hinter ihrem Lächeln verbirgt. „Sie vermisst ihre Mutter immer noch“, flüstert mir Yumi zu, die meinen Blick gesehen hat.

„Mein Name ist Aiko“, sagt sie, „wie bitte heißt du?“ Prompt ist jedes Eis gebrochen und alle reden auf die Kleine ein, die sich lachend die Hände an die Ohren hält. Nachdem wir unser Gepäck gefunden haben geht es ins neue Elfenheim. Wir werden in den bisher ungenutzten Zimmern untergebracht. „Was hast du vor?“, will ich später wissen, „soll das ein Hort für weitere Elfenkinder sein?“ Sie lacht und ich höre ein „Das werden wir noch sehen.“

Die nächsten Tage vergehen wie im Flug und ich lerne Yumis restliche Familie kennen. Von ihrer Tante bin ich sofort begeistert. Yumi hat mir bereits mehrfach erklärt, dass in Japan die Frauen wesentlich stärker mitbestimmen, als das in den Westen transportiert worden ist. „Das war nicht immer so“, sagt sie später. „Im alten Japan galten strenge Regeln. Wir Mädels hätten damals schlechte Karten gehabt. Japanerinnen machen das aber sehr geschickt und drängen sich nie in den Vordergrund. Vorlaut, das sind immer nur die anderen.“ „Also du“, lästert Yuki und wir müssen alle lachen.

Am dritten Abend unserer Reise, die Kinder schlafen schon, sitzen wir alle zusammen. „Ich vermisse Deutschland“, erkläre ich. „Wir alle machen das. Aber die USA faszinieren mich, die Perspektiven dort sind scheinbar unbegrenzt.“

Doris: „Ich kann mich nicht oft genug bedanken, dass ihr uns beim Umzug geholfen hat. Hoffentlich kommt ihr bald wieder nach Kalifornien. Die Mädchen sind total begeistert von Santa Barbara und bringen schon den Nachbarkindern Düsseldorfer Mundart bei. Unser Englisch wird auch immer besser.“

Mayumi: „Wir werden noch eine Weile in Japan bleiben, es gibt eine Menge zu erledigen.“

Yuki (lachend): „Ja, meine allerliebste Frau geht mal wieder mit tausend Gedanken schwanger und ich Ärmste muss darunter leiden.“

Mayumi (todernst): „Schwanger, hm? Stimmt, du hast total zugenommen. Ich suche mir eine Jüngere!“

Karin: „Könnt ihr mal mit diesem Spielchen aufhören? Ich weiß nie, ob das echt ist.“

Yuki (ebenfalls todernst): „Wie jetzt? Die betrügt mich doch seit Jahren mit ihrem Blog, hast du das etwa nicht gewusst?“

Karin: „Ihr seid beide doof! Apropos Blog, wolltest du nicht auch einen schreiben?“

Yuki: „Früher wollte ich immer, aber Yumi schreibt einfach so viel besser als ich. Sie hört ein Wort, liest einen Satz und fünf Sekunden später legt sie los.“

Doris: „Aber du schreibst viel weniger, als noch vor Jahren. Gehen dir die Ideen aus?“

Mayumi: „Mein Blog war immer nur ein Nebenprodukt. Durch den Umzug nach Japan hat sich einiges verändert.“

Yuki (schmunzelnd): „Wollen wir dieses Gespräch vielleicht als Interview veröffentlichen? Dann werden wir alle berühmt.“

Mayumi: „Das haben wir doch erst vor …“

Yuki: „… drei Jahren zum letzten Mal gemacht! Du bist jetzt fällig meine Süße!“

Mayumi: „Na gut, aber bitte nur politisch korrekt!“

Karin: „Vergiss es! Aber wie Doris schon sagte, du schreibst viel weniger. Auch … wie soll ich sagen … anders?

Mayumi: „Es gibt diesen französischen Film mit dem Titel: Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluss. Du kennst ihn vielleicht. Unser Leben ist im Fluss und verändert sich daher ständig. Ruhige Passagen wechseln sich mit Wildwasser ab.“

Karin: „Das ist ein toller Vergleich! Ich vermisse trotzdem deine künstlerische Seite. Du schreibst fast nur noch über Politik. Gibt es keine Haiku oder Kurzgeschichten mehr vor dir?“

Mayumi: „Es gibt einige Gründe warum das so ist. Mehrere Kurzgeschichten warten seit Monaten auf ihre Veröffentlichung. Ab und zu lese ich sie und korrigiere hier ein Wort und dort einen Satz. Dann geschieht wieder etwas auf der Welt und ich kommentiere das.“

Doris: „Aber warum?“

Mayumi: „Erinnerst du dich daran, wie du vor einigen Jahren auf der Straße von diesen Typen belästigt worden bist?“

Doris: „Ja, worauf willst du hinaus?

Mayumi: „Auf die Einmischung der beiden Jugendlichen. Wollte dieser betrunkene Kerl dich nicht küssen?“

Doris: „Das ist aber doch etwas völlig anderes! Du kannst Politik doch nicht mit ….“

Mayumi: „Doch! Ohne die Einmischung der beiden wäre vielleicht noch mehr passiert. So bist du mit dem Schreck davongekommen und der Kerl saß auf dem Hosenboden.“

Karin: „Doris Schatz, Yumi hat schon irgendwo recht. Aber können Worte wirklich viel bewirken? So viele LeserInnen hast du doch nicht.“

Mayumi: „Woher weißt du das? Kennst du meine Statistik? Die Likes sagen nichts über die Zahl der Zugriffe aus.“

Karin: „Ach so. Magst du die Zahl verraten?

Mayumi: „Wozu?“

Karin: „Treffer, versenkt. Ich würde aber schon gern wissen, warum jemand wie du, die Politik für eine Lachnummer hält, sich derart politisch auf ihrem Blog engagiert.“

Mayumi: „Weil es meine Natur ist sich einzumischen, wenn ich Ungerechtigkeiten sehe.“

Doris: „Wo siehst du dich eigentlich heute politisch, inwiefern haben sich deine Ansichten in den letzten Jahren geändert?“

Mayumi: „Würde ich an Politik glauben, dann hätte ich mich von einer links-liberalen zu einer liberal-konservativen Wählerin gewandelt.“

Karin: „Hat man dich nicht früher auch als Salonlinke bezeichnet?“

Mayumi (lachend): „Ja, das stimmt. Den linken Feministinnen passte ich nie ins Bild, da ich ihre „Genderitis“ abgelehnt habe. Ich bin eine Frau und möchte nicht das Gender-Stigma „Lesbe“ verpasst bekommen. Klar bin ich eine. Und? Macht mich das weniger zu einer Frau?“

Karin: „Da gebe ich dir völlig recht. Aber so ganz will mir die Bezeichnung liberal-konservativ nicht gefallen. Du hast doch immer noch sehr viele eher links angesiedelte Ideen. Und irgendwie wirkst du manchmal auch libertär. Kann man dich also wirklich irgendwo einordnen?“

Mayumi: „Das ist alles mehr oder weniger richtig. Ich finde, dass wir in einigen Bereichen zu viel Staat haben, aber auch zu viel Einfluss der Wirtschaft, der Konzerne. Außerdem stört mich die weltweite Aufrüstung. Wusstest du, dass Deutschland bis zu 20% des Staatshaushalts für das Militär ausgeben will? Alles auf Druck der USA versteht sich. Meine konservativen Ansichten sind auch meiner patriotischen Haltung geschuldet. Raubtierkapitalismus oder Neoliberalismus lehne ich ab.“

Karin: „Diese Aufrüstung macht mir auch Sorgen. Apropos Kapitalismus, du nutzt die Möglichkeiten des Kapitalismus doch schamlos aus. Wie verträgt sich das mit deinen sozialen Ideen?“

Mayumi: „Sehr gut sogar. Allerdings achte ich so gut es geht darauf niemand über den Tisch zu ziehen. Wo man mich einordnen kann? Auf meiner eigenen Seite. Ich habe keine Berührungsängste mit Angehörigen der verschiedenen politischen Lager. Die allerdings mit mir. Gut, mit Neo-Nazis zu reden ist verlorene Lebenszeit. Deren dumpfe Geisteshaltung liegt jenseits meiner Welt. Gleiches gilt auch für die Schlägertrupps der Antifa. Diese hirnlos-bekifften Typen sind doch lediglich bezahlte Sklaven der Regierung.“

Karin: „Du bist echt eine Marke! Aber noch mal eine Frage zu deiner Arbeit. Du hast soweit ich weiß richtig lukrative Aufträge von Firmen abgelehnt. Sogar Angebote Posten zu übernehmen. Magst du erzählen warum?“

Mayumi: „Das ist richtig. Vor einigen Jahren sollte ich eine Firma auf Kosten der Belegschaft sanieren. Stattdessen habe ich beim Management angesetzt. Das Konzept hätte prima funktioniert, aber diese Herren wollten keinen Cent vermissen. Also haben sie einen anderen Unternehmensberater engagiert, viele Mitarbeiter entlassen und sind krachend gescheitert.“

Karin: „Das war aber doch nicht alles?“

Mayumi: „Details kann ich dazu keine geben, wenn dieses Gespräch veröffentlicht werden soll. Vor Jahren hatte ich auch das Angebot einer Geschäftsführerin. Aber das hätte viele Reisen bedeutet und Yuki wäre allein geblieben. Und von Elfchen trenne ich mich nicht! Ein Anhängsel von mir muss sie auch nicht sein, wir arbeiten zusammen als Team.“

Ende des 1. Teils.

Das ganze Gespräch auf einer Seite zu bringen, war meiner Meinung nach zu viel für einen Beitrag. Daher habe ich einen Zweiteiler daraus gemacht. Im zweiten Teil geht es unter anderem um die Weltwirtschaft, Kinder, Autos und Karate.