Leben und andere Kleinigkeiten

Unser Leben in den USA ist anders. Hektischer. Was auch mit meiner Cousine zu tun hat, wir pendeln oft zwischen Santa Barbara und Los Angeles. Es geht ihr besser. Sie ist aktiver und nimmt am Leben teil.

Unsere Freundschaften halten, das Wetter auch. Und mein 4. Dan rückt in greifbare Nähe. Die Techniken sitzen, die Prüfung werde ich bald in Japan machen. Unter Papas strengen Augen, ist doch klar.

Ich übe mit einem Experten, der auch MMA unterrichtet. Seiner ältesten Tochter habe ich dafür mein Karate beigebracht. Nachdem ich ihr zeigte, wie der Ringboden aussah. Mehrfach versteht sich. Heute sind wir dicke Freunde.

Ken wird mit seiner Schwester ebenfalls zurück nach Japan fliegen. Heimat wir kommen. Schon wieder! „Wie finanziert die Japanerin das?“, werden sich Neugierige fragen. Ich arbeite hart für mein Geld. Mehr muss niemand wissen.

Mein Blog verwaist, mir fehlt die Zeit täglich Beiträge zu lesen. Auch meine Sprache leidet. In meinem Kopf ist ein bunter Mix aus Deutsch, Englisch, Japanisch und Mandarin (chinesisch), das ich unbedingt besser kennenlernen will.

Warum Mandarin? Wir planen einen Aufenthalt in China, genauer den Wudang-Bergen. Feng und Fan Fan werden uns begleiten. Die Reise wird im Frühling 2018 sein. Der Plan ist einerseits unser Tai Chi zu verbessern, aber auch Neugier auf China insgesamt.

Ein kurzer Rückblick. Santa Barbara, 25.10.2017. Der Ort, das Haus von Ally und Heather. Yuki macht Frühstück und ich helfe natürlich mit. Während ich Tee koche kommt mir eine Szene in den Sinn. Und biestig wie ich bin, werde ich sie mit euch teilen.

„Willst du, Mayumi, die hier anwesende Yuki zur Frau nehmen, so antworte mit Ja.“ So oder ähnlich wird es später klingen, wenn wir zum zweiten Mal heiraten werden. Wobei das eigentlich die erste Heirat ist, bisher leben wir nur in einer „eingetragenen Lebenspartnerschaft.“

„Aber eine Heirat in den USA zählt doch in Deutschland nicht automatisch!“, höre ich bereits die berechtigte Kritik. Das ist richtig. Aber wer sagt, dass wir zurück nach Deutschland gehen? Falls doch ist es lediglich ein Federstrich.

„Aber zwei Frauen können doch nicht heiraten!“, werden sich auch einige Homophobe empören. Für die gibt es wie immer meinen wunderschönen Mittelfinger.

„Glaubst du wirklich, dass ich dich heirate?“, will Elfchen wissen und lacht über das ganze Gesicht. „Neun Jahre halte ich dich jetzt schon aus, vielleicht sollte ich mir eine Neue suchen.“

„Mach doch“, erwidere ich ungerührt, „ich schnappe mir dann ein nettes Blondchen.“ „Und wer kocht dir dein Essen?“, kontert Yuki frech. „Du wärst doch längst verhungert ohne mich.“

„Soll das heißen, dass ich dich jetzt vernaschen darf?“, frage ich gut gelaunt und gehe auf sie zu. „Geh weg!“, kreischt Yuki, „ich habe schmutzige Hände!“ Ungerührt werfe ich ihr ein Handtuch zu, das sie sofort als Waffe gegen mich benutzt.

„Willst du mich heiraten?“, frage ich aus sicherer Entfernung und höre etwas, das wie „Baka“ klingt. „Also ja“, sage ich und gebe ihr einen Kuss. „Und jetzt trödle nicht rum du Elfenmaus. Wir haben später noch die Welt zu retten.“ Frech wie Yuki ist hat sie: „Und wer rettet mich vor dir?“ gefragt.

 

 

Lichter der Großstadt – Teil 5: Jane got a Gun

Fun Fan (Fan)

Wang Yifan, die jeder nur Fan Fan nennt, ist ein kleiner Wirbelwind. Feng zuliebe hat sie Tai Chi gelernt und ist darin schon recht gut. Aber was für Feng Leidenschaft ist sieht bei ihr (nach)lässig aus. Wir treffen Fan Fan im zweiten Training und verstehen uns sofort.

Mein Talent mit (neuen) Menschen umzugehen, hat mir auch bei diesem Paar geholfen. Vielleicht lag es auch nur daran, dass wir alle Asiaten sind. Zwischen jungen Japanern und Chinesen gibt es kaum Vorurteile. Zumindest soweit es mich betrifft.

„Weißt du wie verrückt es ist, dass man in China verschiedene Sprachen spricht?“, sagt Fan Fan nach dem Training. Wir müssten uns schriftlich (Kanji) verständigen, wenn ich Feng nicht in Los Angeles sondern in Hongkong getroffen hätte und er kein Englisch könnte!“

Ich nicke. Auf diese Weise haben sich früher auch Japaner und Chinesen unterhalten. Und das machen sie heute noch. Zwar haben sich die Kanji in beiden Ländern verändert, aber dafür gibt es DolmetscherInnen. Und schon ist alles gut.

Heimat

Fan Fan stammt ursprünglich aus Hongkong und zieht Feng als „Beutechinesen“ auf. „Der kann nicht mal kantonesich!“, hat sie sich im Spaß empört. Ihr britischer Akzent ist lustig, den hat sie in Hongkong gelernt.

Wir erklären der staunenden Ally, was einzelne Zeichen im jeweils anderen Land bedeuten, was für Lachanfälle und Heiterkeit sorgt. „Asien“, sagt sie, „fand ich neben Deutschland schon immer interessant.“ „Okay“, sage ich, „wann fliegen wir?“

Spontan lade ich sie und Heather ein, uns im Sommer in Fukuoka zu besuchen, was für strahlende Gesichter sorgt. Nur das leidige Thema Geld verhindert ihren Plan für den Moment.

„Deutschland würde ich auch gern besuchen“, sagt Feng. „Berlin soll toll sein! Und dieses Hofbräuhaus in München!“ „Der mag Bier!“, empört sich Fan Fan, „dabei verträgt er absolut nichts!

Erzähl doch mal, wie ich dich nach Hause bringen musste, als du zu viel davon getrunken hast.“ Fengs ganzes Gesicht verwandelt sich in Lachen. Der Mann hat einen riesigen Humor. Und er liebt Fan Fan, das ist klar zu sehen.

„Vermisst ihr eure Heimat?“, will Fan Fan wissen und hält sich erschrocken die Hand vor den Mund. Ich habe verstanden. Die Frage ist, wo unsere Heimat ist. Ich schaue Yuki an und sie nickt zögernd. „Schon“, sagt sie. „Aber ich finde es auch toll in den USA zu sein.“

„Ich bin dort zu Hause, wo Yuki ist“, ist meine Antwort. „Vielleicht kommen wir permanent nach Amerika, vielleicht gehen wir zurück. Und Japan ist auch eine Option. Aber wirklich nur im Notfall. Ich bin zu sehr im Westen sozialisiert.“

Fan Fan und Feng nicken synchron. „Das geht uns beiden auch so“, sagt sie. „Außerdem leben in unserer Heimat zu viele Chinesen“, ergänzt Feng und grinst dabei. Humor der besonderen Art.

Wir sprechen über seine Sorgen, von seinen SchülerInnen leben kann er leider nicht. Es ist kein jammern, er erzählt es ganz gelassen. „In spätestens sechs Monaten ist der Laden dicht.“

Kanji vs. Hanzi

„Ich habe mal vor einer Weile versucht einen japanischen Text zu lesen“, erzählt uns Fan Fan. „Einige Hanzi konnte ich erkennen, aber diese anderen Symbole nicht. Wie ist das bei euch, könnt ihr chinesische Texte verstehen?“

„Wir nennen die Symbole Kanji“, erwidere ich. Die anderen Schriften sind Hiragana und Katakana. Auch wir verstehen nur einen Teil komplexer Texte. Das hat einen besonderen Grund.

Japan benutzt noch die Langzeichen und hat eine Reform gemacht, mit der die Volksrepublik China nicht einverstanden war. Die hat dann die Kurzzeichen eingeführt und wir dürfen nun raten. Das funktioniert zwar, aber dann gibt es wieder die unterschiedlichen Bedeutungen.“

Fan Fan schmunzelt und nickt, als Elfchen das Wort ergreift. „Wir könnten uns zwar Briefe schreiben und sinngemäß die meisten Formulierungen verstehen. Aber eben wirklich nur fast! Missverständnisse inklusive.“

Ich kenne einige der Unterschiede und male sie auf einen Block. Vor allem Feng lacht schallend, als ich das Kanji für Toilettenpapier schreibe, das in Japan Brief bedeutet. Prompt nenne ich ihn „Baka.“ Er kennt das Wort und lacht noch mehr.

The new Deal

Einige Tage vergehen, das Leben plätschert seicht. Die USA warten auf Trump und ich auf Merkels Fenstersturz. Aber während „El Presidente“ bald auftrumpfen darf, wird der Abgang Merkels noch dauern.

Ein kleines Highlight reißt uns aus der Routine von Firmenberatung und Übersetzungen. Allys Dad, der Oberstleutnant, hat eingeladen, die Base hat einen Tag der offenen Tür. Es ist Samstag, Ally und Heather sind dabei und unsere neuen Freunde Feng und Fan Fan.

Überall wimmelt es von Uniformen und Rangabzeichen, die ich bisher nur aus Filmen kannte. Stolz werden uns Ausrüstung und Fahrzeuge gezeigt. Die Sporthalle weckt mehr mein Interesse.

Eine blonde Frau, die mich locker um zwei Köpfe überragt, wirbelt einen jungen Mann über die Matte. Der arme Kerl versucht alles, aber ich erkenne eine Judoka. Feng darf gegen einen Sergeant antreten, der gut ist, aber keine Chance hat. Allys Dad schaut zu und nickt immer wieder anerkennend.

„Jetzt sehen Sie unser Problem“, sagt er zu Feng. „Es fehlt ein guter Trainer!“ Er überlegt kurz und spricht dann mit der Blonden, die er uns als Major Nancy Obermeier vorstellt. „Ja“, sagt sie und lacht, „ich habe deutsches Blut in mir. Leider kann ich nur wenige Worte sprechen.“

Zwei Soldaten  machen Sparring, was einfach nur fürchterlich schlecht aussieht. Nancy bemerkt meinen Blick und seufzt. „Können Sie Karate?“ „Etwas“, erwidere ich. Darf ich?“ Ich korrigiere den Stand der Männer und zeige, was falsch an ihrer Deckung ist.

Nancy nickt. „Sie sind eine Sensei, stimmts?“ „Ja“, sage ich. „Karate liegt mir im Blut.“ Wir sprechen über ihren und meinen Werdegang. Dann muss ich ihr die Unterschiede zwischen Aikido und der alten Form zeigen. „Wow!“, sagt sie. „Das habe ich nicht gewusst.“ Dafür weiß ich längst mehr. Die Frau ist eine Schwester.

„Grob gesagt wird der „Gegner“ im Aikido weich geführt“, erkläre ich. „Es gibt weit ausholende Bewegungen. Im Aikijujutsu ist die Bewegung kurz und hart, was im Ernstfall einen Gegner (für immer) ausschalten wird.“ Yuki und ich machen es vor und Elfchen darf nun auch mich zu Boden werfen. Sanft natürlich, was habt ihr denn nun gedacht!

Achtung Baby!

Später erfahren wir, dass Allys Dad Feng als Trainer anheuern will. Zwar gibt es noch einiges zu klären, aber der Deal ist per Handschlag schon perfekt. Feng wird die Soldaten einige Stunden pro Woche unterrichten. Das bringt Geld und hilft ihm weiter. „Super!“, freut er sich. „Jetzt kann mein kleiner Club weiter bestehen.“

Oberstleutnant John muss noch zu einem anderen Termin, aber Nancy führt uns weiter. Auf dem Schießstand angekommen leuchten Allys Augen auf. „Dad hat mich schon als Mädchen mitgenommen“, erzählt sie uns. „Ich habe sogar eine eigene Pistole.“

„Ob ich das bitte versuchen darf?“, meldet sich überraschend Fan Fan. „Was ist mit euch? Macht ihr mit?“ „Man soll Gegner genau studieren“, erwidere ich und muss an die Abwehrtechniken gegen Waffen denken. „Erklärt mir wer, was zu beachten ist?“

Sergeant Brenda, eine resolute Frau, der die Butch auf der Stirn geschrieben steht, erklärt uns die Regeln und weist uns ein. Mir verpasst sie eine Glock, die ich anerkennend trage. Nun habe ich eine Menge Talente, Schießen gehört (noch) nicht dazu.

Zwar knallt es toll, aber die Scheibe zeigt keine Löcher. Was habe ich falsch gemacht? Brenda kümmert sich mütterlich um mich und erklärt mir Kimme und Korn. „So halten und dann eine Linie bilden lassen, Druck am Abzug verstärken und PENG!“

Immerhin treffe ich im zweiten Durchgang die Scheibe. Ally macht mir vor, wie es wirklich geht. Und Fan Fan ist auch besser als ich. „And the Winner is China!“, verkündet sie und wir müssen alle lachen. Dann gibt sie zu, dass sie schon früher geschossen hat. Feng und Yuki passen, sie schauen lieber zu.

Trotz Ohrschützern dröhnt mir der Kopf, als Brenda eine .44 Magnum schießt. „Desert Eagle“, sagt sie stolz. „Das ist Baby Jane.“ Mir fallen Nancys Blicke auf, die kaum die Augen von Brenda lassen kann.

Ich weiß, wenn ich zwei Liebende sehe. Und die beiden sind definitiv ein Paar. Nancy hat meinen Blick bemerkt. Als ich auffordernd nicke macht sie einen Schritt auf Brenda zu und umarmt sie kurz. „Sie ist mein Baby“, sagt sie leise. Alles klar?“

Don’t ask, don’t tell

„Bis vor einigen Jahren war Homosexualität bei den amerikanischen Streitkräften geächtet“, erklärt Brenda. „Wer sich öffentlich machte, musste mit Konsequenzen rechnen. Don’t ask, don’t tell, war viele Jahre die Devise.

„Wir kennen uns schon lange“, erzählt Nancy. „Brenda war meine Ausbilderin.“ „Und sie die schlechteste Schülerin“, ergänzt Brenda und lacht verschmitzt. „Nein, natürlich war sie gut! Ich habe mich irgendwie gleich in sie verliebt, aber das durfte niemand wissen.“

Brenda ist mit ihren vierzig Jahren sechs Jahre älter als Nancy. Die beiden sind seit 2010 offiziell ein Paar, getroffen haben sie sich schon früher. Und geheiratet haben sie auch. „Ich bin im dritten Monat“, gesteht uns Nancy.

Ein Freund der beiden ist der Vater, künstliche Befruchtung hat das Wunder möglich gemacht. Nancys Augen leuchten. Wenn es um Kinder geht sind alle Frauen gleich. Die Waffen sind längst vergessen und der arme Feng ist abgemeldet. Bis Fan Fan ein Einsehen hat und ihn liebevoll küsst.

Auch ich habe ein Einsehen und beende für heute diesen Artikel. Im nächsten Teil beleuchte ich die dunkle Seite der USA, die viel zu oft aus Drogen und Gewalt besteht.

Hitzige Besucher

Sonne, Sommer, Hitze macht Menschen aktiv. Die Freibäder füllen sich, es steigt die Lust am nackten Fleisch. Ob das für einen Hormonstau bei manchen Besuchern sorgt, ist schwer zu sagen. Aber die meisten meiner Suchbegriffe drehten sich um „Sex mit Japanerin.“ Bezeichnend, wie ich finde. Ich verschone meine LeserInnen damit. 45 normalere Begriffe, habe ich zum Teil ironisch kommentiert. Viel Spaß beim lesen.

1. – nandalya – Hier, ich, die olle Japanerin mit eigener Meinung, die sie auch zu sagen wagt. Hat damit jemand ein Problem?

2. – lesbischsein erkennen – Das ist einfach und auch wieder nicht. Der Grund ist die Gesellschaft, die Abweichler von der Norm oft wenig toleriert. Also verleugnet Frau sich selbst und leidet vielleicht ein Leben lang. Der Mut zum „Coming Out“ fehlt vielen Frauen immer noch. Sie eiern halbherzig um die Wahrheit herum, bezeichnen sich verschämt als Heten und hatten doch schon Beziehungen zu einer Frau.

3. – haiku heiraten – Vermutlich ist ein Senryū gemeint. Haiku wendet sich mehr der Natur zu, das Senryū den Emotionen.

4. – japan sextourismus – Was soll ich dazu schreiben? Fast die Hälfte der Anfragen hat sich damit oder „Sex mit Japanerin“ beschäftigt. Offenbar stehen wir hoch im Kurs, was auf falschen Informationen beruht und der weltweiten Pornoindustrie. Darüber gibt es noch einen separaten Artikel.

5. – japaner höflich gesicht verlieren – JapanerInnen neigen dazu ihr Gegenüber nicht zu blamieren. So wahren sie das Gesicht eines „Feindes“ und gleichzeitg das eigene. Ich handele zum Teil ähnlich und hinterfrage einfach die verbale Attacke. Lächelnd, was die Rage des Gegenübers noch mehr provoziert.

6. – lesben frauen ansprechen – Machen sie. „Du“ als Mann solltest die Finger davon lassen.

7. – wenn eine lesbe sich verliebt – Natürlich explodieren dann Sonnen und die Erde bebt. Jetzt mal ehrlich, glaubt ihr dass Lesben so viel anderes als Heten sind? Wir lachen, wir weinen, wir küssen und haben Streit. Wir sind ganz normale Frauen. Vielleicht geht das langsam in jeden Kopf.

8. – was lieben japanerinnen besonders beim sex – Ganz klar schleimige Tentakelmonster, riesige Dildos und natürlich Gruppensex! Bevorzugt lassen sie sich auch von Aliens schwängern. Was habt ihr denn nun gedacht?

9. – liebesbriefe lang und schön – Und was ist nun die Frage? Die Antwort steht im Suchbegriff.

10. – japanerinnen lieben anders – Ach? Echt? Wie denn? Wer sagt das?

11. – silvia neid papa – Klar hat die Silvia Neid einen Papa. Aber nicht auf meinem Blog.

12. – hat cindy allemann einen freund – Ich wollte sie anrufen, aber sie dreht wieder Runden. Und ganz ehrlich, es ist ihre Privatsache.

13. – lesbe hat eine freundin und will mit einer anderen kaffee trinken fahren – Und? Von einem Kaffee wird Frau weder schwanger noch steigert es ihre Lust. Natürlich haben solche Fragen oft auch einen ernsten Hintergrund, den ich kurz beleuchten möchte. Auch bei Lesben gibt es solche, die jede Gelegenheit zum Seitensprung nutzen. Manche flirten auch einfach für ihr Leben gern. Aber betrachtet man es nüchtern, so gehen auch Heten mit männlichen Freunden Kaffee trinken. Und zwar ohne Hintergedanken, ohne dass jemals mehr passiert.

14. – von lesbe angegraben werden – Ein verschämtes Coming Out?

15. – roboneko – Die beiden Mädels von Roboneko gehören zu meinen ältesten Blog Bekanntschaften.

16. – am ende bleibt nur das vermissen – So heißt ein Artikel. Mag ihn wer lesen? KLICK 

17. – sei die heldin deines lebens nicht das opfer – Ein Satz der amerikanischen Schriftstellerin Nora Ephron, den ich vorbehaltlos unterschreibe. Und geschrieben habe ich darüber auch: KLICK

18. – wenn frauen frauen lieben – Mein meist besuchtester Artikel: KLICK   Vielleicht würde ich einige Dinge heute anders formulieren. Aber ich denke er passt noch immer gut. Vermutlich sind aber die meisten der Leser Männer, die sich intime Details erhoffen. Falsche Baustelle meine Herren.

19. – amazonen und männer – Die hatten sie bestimmt. Im Matriarchat zu leben bedeutet nicht unbedingt, dass alle Amazonen lesbisch waren.

20. – liebe findet sich – Liebe oder doch nur Sex? Liebe zu finden, ist oft nicht einfach für Menschen. Der Grund: sie haben sich nie selbst geliebt. Sie leben nur dann, wenn sie geliebt werden, verliebt sind. Aber zwischen verliebt sein und Liebe gibt es große Unterschiede. Ich empfehle z. B. Erich Fromm zu lesen: Die Kunst des Liebens. Mir gefiel das Buch.

21. – lesben sex besser als heterosex? – Die Frage kann ich nicht objektiv beantworten. Ich hatte noch nie Sex mit einem Mann. Aber Frau mit Frau ist definitiv anders. Aber das hat vermutlich jeder Besucher schon gewusst.

22. – ich weiblich habe mich in eine frau verliebt – Willkommen im Club!

23. – beste kampfsportlerin der welt – Ich natürlich!

24. – heterofrau lässt sich fast von lesbe küssen – Gibt es. Und zwar öfter, als viele glauben. Und ich streiche das „fast.“ Auch darüber gibt es einen Artikel. Wer ihn lesen mag: KLICK

25. – japanerin mit schulmeäschen sex – Räschtschreipunk ungenügähnd. Wie der blöde Suchbegriff.

26. – berühmte lesben, die keine männer mögen – Kennt jemand welche?

27. – klassisches kenjutsu – Den klassischen japanischen Schwertkampf beherrsche ich recht gut. Mag jemand ein Duell?

28. – suche japanerin als frau in düsseldorf – Ist klar, dass Japanerinnen außerhalb Düsseldorf keine Frauen sind. Aber wer sich nun erhofft, die Frau fürs Leben in „Klein Tokio“ zu finden, den muss ich enttäuschen.

29. – kampfsportlerin verprügelt älteren bruder – Kommt bestimmt vor. Ich kenne einen Fall. Wobei das nur Spaß war und die beiden herzlich darüber lachten.

30. – doping im natural bodybuilding – Darüber habe ich schon geschrieben. Nachzulesen hier: KLICK

31. – japanerinnen anflirten – Viel Glück.

32. – wie mache ich als lesbe den ersten schritt – Der erste Schritt ist den Kopf frei zu machen. Danach ein Lächeln, Augenkontakt suchen und die Frau ansprechen. Wie? Das bekommst du allein hin.

33. – deutschland jammerland – Ist es. Nachzulesen hier: KLICK 

34. – japanische ideologie – Die gibt es? Wo? Vor allem welche?

35. – haben europäer gute chancen bei japanerinnen – Sprechen wir von Sex oder Liebe? Sex: nein. Liebe: möglich

36. – kann eine lesbe wirklich einen mann lieben – Ja, ihren Vater, Bruder, Onkel, Cousin. Aber keinen Fremden, der Sex mit ihr will.

37. – dauerschwanger gehalten geschichten – Ich empfehle einen Besuch beim Psychiater deiner Wahl, lieber Besucher.

38. – von hetero zu lesbisch – Eher unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, dass die Frau schon vorher lesbisch oder bisexuell war.

39. – okinawa te block – Aus dem Okinawa-Te ist das Karate entstanden. Und das kennt natürlich Blocks = Abwehrtechniken.

40. – vor den bad duschen japan – Ein Bad zu nehmen hat in Japan eine andere Bedeutung. Es dient der Entspannung und nicht der Säuberung. Daher duscht man sich vorher.

41. – antifa gewalt – Die gibt es massenweise. Und zögernd, auf Druck der sozialen Netzwerke, berichtet auch die Presse darüber.

42. – frau befriedigt sich mit besenstiehl – Hier ist er wieder, DER (falsch geschriebene) Klassiker!

43. – ninja selbstverteidigung mit fingerabdruck – Geile Technik! Wo kann ich die lernen?

44. – wie verhalt sich eine lespe in einer ehe mi einem hedro mann – Vergessen wir die Fehler. Aber vergessen wir nie die Frau, die vermutlich entsetzlich leidet. Sie outet sich nicht aus Angst und wird keine Lust beim Sex empfinden.

45. – wordpress anonym besucher – Das ist die Masse. Nur wenige schreiben Kommentare.

Her mit den kleinen Japanerinnen!

Während die Geburtenrate in Japan weiter sinkt sind deutsche Männer auf der Jagd. Die Suchanfragen auf meinem Blog sprechen eine deutliche Sprache dessen, was der wortgewandte Gaijin von Japanerinnen hält.

Devot und sexy müssen sie natürlich sein. Und immer willig, ist doch klar. Bevorzugt haben sie Sex in neckischen Uniformen unter denen sie kein Höschen tragen. Sie sind auch immer bereit, um Mann herzlich zu empfangen. Harter Schnitt, liest noch wer mit?

Dies wird keine Liste schwülstiger Begriffe, mir ist heute nicht danach. Sonst müsste ich diversen Herren den Mittelfinger zeigen. Genau den haben sie verdient. Was aber wenig an Japans schrumpfender Bevölkerung ändert. Sterben die JapanerInnen aus?

Japan hat, wie viele Industrienationen, zunehmend mit Überalterung und weniger Geburten zu kämpfen. Komplizierte Rituale beim kennenlernen machen das kaum besser, JapanerInnen stehen sich bei der Partnersuche oft selbst im Weg. Und dann gäbe es da noch die zunehmende Selbstverwirklichung der Frau.

Einerseits vom Staat gefördert, ist das nun ein zunehmendes Problem. JapanerInnen wollen aktiv sein und keine passive Rolle als „nur“ Mutter übernehmen. Hinzu kommen die unattraktiven Bedingungen für Kinder und Karriere, die wenig förderlich für neue Babys sind.

Im Gegensatz zu Europa und seinen wirren PolitikerInnen, setzt man in Japan nicht auf die massive Immigration von kulturfremden Menschen, die japanisches Blut auffrischen sollen. Das mag nun rassistisch klingen, hat aber einen völlig anderen Hintergrund.

JapanerInnen sind stolz auf ihre Herkunft und ihr Land. Und sie sehen die Probleme in den USA und Europa, die durch gewisse Migranten entstehen. Kriminalität in Japan ist auf einem sehr niedrigen Stand. Warum also sollte man sich „Verbrecher“ ins Land holen? Das ist nur ein Beispiel, wie Japaner denken.

Mischehen sind durchaus vorhanden, aber ebenso wie die Zahl der in Japan beschäftigten AusländerInnen eher gering. Während japanische Männer hauptsächlich Chinesinnen und Philippinerinnen ehelichen, richtet sich der Blick japanischer Frauen gern auf Korea und die USA.

Sich beim Nachbarn umzuschauen macht durchaus Sinn. Ich habe es schon mehrfach betont und mache es gern wieder, Unterschiede zwischen Menschen aus Japan, China und Korea sind kaum vorhanden. Zumindest wenn es ums Aussehen geht. Kulturell und politisch sieht das wieder völlig anders aus, spielt aber bei der PartnerInnensuche keine große Rolle.

Wie japanische Männer noch immer über Frauen denken, wird am Beispiel einer Broschüre klar, die im Februar für einen Skandal in der Präfektur Tottori sorgte. Gut gemeint, aber mit vorsintflutlichen Passagen gespickt, brüskierte der Text viele Frauen.

„Die Frau sei von Natur aus das passive Geschlecht“, heißt es dort. „Werde sie energisch mit Liebeszuneigungen und Annäherungen umworben, so fühle sie sich vom Partner angezogen. Der Mann erwarte von der Frau Geborgenheit, Ruhe und Wertschätzung.“ Mein Fazit zu dem Text: Mann sucht das Heimchen am  Herd.

Nachdem die Presse Wind davon bekam und den Textpassagen einen „vorkriegszeitlichen Beigeschmack“ bescheinigte, ließ der Gouverneur die Broschüre einziehen und hat sich öffentlich entschuldigt. Mein Japan, du hast tolle Männer. So wird das nie was mit den Kindern.

Vielleicht hätten er und andere Politiker Frauen fragen sollen, was diese von der Sache halten, oder wie man in Japan die Dinge ändern kann. Ich für mein Teil frage immer meine „kleine Japanerin“, damit sie mich auch morgen noch voller Wertschätzung und in Ruhe küsst.

 

 

 

 

 

 

All about Anna – Teil 2

Als ich vor fast einem Jahr über Anna schrieb – KLICK MICH, ODER LASS ES  -, war das Mitgefühl groß. Wird Anna es schaffen, werden sie und Corinna wieder ein Paar? Es hat nicht sein sollen, die beiden sehen sich nicht mehr.

Was passiert ist, warum kein Funke mehr übersprang, wird nur Anna wissen. Sie war vermutlich viel zu tief verletzt. Aber manche Menschen bekommen ihre zweite Chance. Und das ganz ohne (Ver)Kupplerin.

Als das Telefon am Freitag klingelt, ist Anna total aufgeregt! „Yumi, Yumi, ich muss dir was erzählen!“ Wir reden mehr als eine halbe Stunde und ich erfahre Neuigkeiten, die ich kaum vermutet hätte. „Das war so“, erzählt Anna. „Also ich gehe zu diesem Konzert und neben mir steht das süßeste Lachen, das die ich je gesehen habe.“

„Anna!“, unterbreche ich, „du kannst doch ein Mädel nicht Lachen nennen.“ „Und ob ich kann!“, bekomme ich zu hören. „Warte, ich schicke dir ein Bild, du wirst schon sehen.“ Als das Bild auf dem Handy erscheint, höre ich neben mir einen Pfiff. „Heiße Braut“, lästert Yuki, als wir Meli sehen. Meli, das ist Melanie im richtigen Leben. Nun der Hammer, sie ist Lehrerin! Wie Corinna, Annas Ex.

„Eine Kopie von Corinna?“, kann ich mir nicht verkneifen und Anna schnauft empört. Yuki schüttelt den Kopf und nennt mich wieder Baka. Frechheit, dabei bin ich so nett! „Halt mal die Luft an“, sagt Anna. „Hör gefälligst zu!“ Auch Yuki lauscht gebannt, wie sich Anna und Meli trafen. Und dass Anna den ersten Schritt gemacht hat, was positiv ist.

Wer Annas Augen gesehen hat, die eisige Kälte, wird verstehen wovon ich schreibe. Anna war emotional tot, ihre Seele gefroren, das Herz erstarrt zu Eis. Wir haben öfter telefoniert, aber es gab nie Neuigkeiten. Noch nicht einmal den bei Trennungen oft üblichen One Night Stand.

„Es hat total gefunkt bei mir“, sprudeln Annas Worte. „Und ich glaube bei ihr auch.“ „Wie, du glaubst das nur?“, hake ich nach. „Hallo, das musst du doch wissen!“ „Ach du bist voll doof!“, sagt sie, was mich nur lachen lässt. Ich bin das Biest. Aber das habt ihr und Anna schon gewusst.

„Ja, also wir haben uns total gut unterhalten“, erzählt Anna weiter. „Und nach dem Konzert waren wir noch tanzen.“ Als Anna schweigt hole ich tief Luft und prompt hält Yuki mir die Hand vor den Mund. „Sei lieb!“, flüstert sie und ich beiße ihr spielerisch in die Finger. Prompt haut sie mir auf den Hintern. Gewalt in der Ehe, das schreit nach … Küssen!

„Gibt es da noch etwas, was du mir erzählen möchtest meine Süße?“, flöte ich honigsüß ins Mikrofon. „Ja gibt es“, erwidert Anna. „Ich, also wir … ja wir waren danach noch im Bett.“ „Na geht doch“, sage ich trocken. „Ich vermute mal, dass es super war. Aber was bitte lässt dich nun schon wieder zweifeln? Oder war es nur die eine Nacht?“

„Nee Keule, dit waren schon mehr“, berlinert Anna frech, was mich schon wieder grinsen lässt. „Details!“, verlange ich aus Spaß. Aber nun ist es Anna die lacht. „Dit kannste knicken“, höre ich. „Habt ihr vielleicht Lust uns zu besuchen?“ „Uns?“, kommt die Frage aus Yukis und meinem Mund synchron. „Jetzt wird es aber wirklich interessant!“

Wir verabreden uns spontan fürs Wochenende und fahren gut gelaunt ins Training. Am nächsten Morgen faucht der Z. Frankfurt ist nur ein Katzensprung. Aber der Verkehr nervt und für manche Fahrer scheint Autofahren schwer. Eine strahlende Anna empfängt uns an der Tür. „Kommt rein ihr zwei Süßen“, begrüßt sie uns. „Meli ist auch schon da.“

Ich bezweifle, dass Meli je weg gewesen ist. Zumindest nicht besonders lange. Etwas verlegen und doch sichtlich aufgeregt tritt sie uns entgegen. „Ich bin die Meli“, sagt sie. „Anna hat mir schon viel von euch erzählt.“ „Nur Gutes hoffe ich“, und zwinkere Anna zu, die mir prompt den Mittelfinger zeigt. Das ist die alte Anna live!

Melis Herzlichkeit, ihr Lachen, die kurzen, braunen Wuschelhaare und ihr verliebter Blick, machen sie mir sofort sympathisch. Ich schaue Yuki an, die fast unmerklich nickt. Hier haben sich zwei Menschen gefunden. Und Meli wirkt authentisch auf mich.

Anna und Meli tragen fast identische Kleidung. Nur die Socken unterscheiden sie. Regenbogen bei Meli, Schwarz bei Anna. Aber die Cargohosen und T-Shirts sind fast gleich. „Wie lange kennt ihr euch jetzt?“, frage ich. „Fast 2 Monate“, erwidert Anna.“ „Genau 56 Tage“, präzisiert Meli und Anna nickt. „Sie weiß das einfach besser.“

„Anna hat mir erzählt, dass ihr Karate macht“, sagt Meli. „Ich finde das total spannend! Sie hat mich schon mit ins Training genommen. Wir wollen später noch hin, ihr kommt doch mit?“ Ich nicke, das war so abgemacht mit Anna. Krav Maga habe ich schon lange vermisst.

Anna als Trainerin zu sehen ist beeindruckend. Sie hat die Gruppe total im Griff. Wir fallen auf mit unseren bunten Karate Gi. Mein 3. Dan wird argwöhnisch betrachtet. „Das sind meine Freundinnen Mayumi und Yuki“, stellt sie uns vor. „Yumi hat Schwarze Gürtel in Aikijujutsu und Karate. Sie wird uns einige Sachen zeigen, die wir so nicht kennen.“

Meli ist die Schwächste in der Gruppe. Aber sie hat sichtlich Spaß und trainiert tapfer mit. Leider muss beim abschließenden Sparring, der einzige Mann der Gruppe den Macho spielen. Er will unbedingt mit mir kämpfen und Anna schaut mich warnend an.

„Ich habe mal Kung Fu gemacht“, erklärt er mir und geht in eine absurd tiefe Stellung. Die, so weiß ich, hat ihm kein Meister beigebracht. Mein eher harmloser Kick bringt ihn bereits aus dem Gleichgewicht. Als er nach mir schlagen will beende ich die Show mit einem Wurf.

„Weniger reden und mehr trainieren sage ich“, und schaue mitleidlos zu, wie er sich am Boden krümmt. Kreidebleich kommt er wieder auf die Beine. „Was … was war das?“, stammelt er. „Einfaches Aikido“, erwidere ich. „Aber wenn du es härter magst?“ Thema durch, will noch einer was?

Annas breites Grinsen belohnt mich für die Show. Und Yukis gespielt theatralischer Blick. Meli steht mit offenem Mund daneben. „Das habe ich noch nie gesehen!“, sagt sie. „Gewöhn dich dran“, sagt Anna leise und legt den Arm um sie. „Yumi haut sie alle um. Nur mich nicht … weil ich schneller laufen kann!“ All about Anna, wir haben herzlich gelacht.

Besucher und andere Seltsamkeiten

Das alte Jahr vergangen ist, das neue Jahr beginnt.  So beginnt das Gedicht „Neujahrslied“ von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Ob das neue Jahr auch ein Gedicht wird muss sich noch zeigen. Die Suchanfragen sind es nicht.

1. – lesbensexx – Ist das besser, als Lesbensex?

2. – tochter wird dauerschwanger gehalten geschichten bdsm – Welche kranke Fantasie sucht nach solchen Begriffen?

3. – japanerinen zu sex – Es heißt Japanerinnen und „du“ wirst nie Sex mit einer haben.

4. – laura nunziante literatur – Ich fühle mich geehrt, aber ich bin keine Werbeplattform für freie Lektorinnen.

5. – glücklich sein kann ich nicht – Warum nicht?

6.- lesbe sex mit mann? – DER Dauerklassiker. Und meine Dauerantwort: Lesben haben keinen Sex mit Mann. So wenig, wie Schwule Sex mit Frauen haben. Wie immer zeigt mir dieser Suchbegriff, wie wenig Homosexualität verstanden wird.

7. – nandalya wordpress – Sucht die NSA schon nach mir?

8. – lesbischsein erkennen – Das steht auf keiner Stirn geschrieben. Aber wer als Frau ein Regenbogenarmband trägt, wer innig (s)eine Frau küsst, darf durchaus als lesbisch gelten. Ansonsten gilt, wir tragen unsere Orientierung nicht auf der Stirn geschrieben.

9. – japanerin flirten – Du mit ihr? Kaum.

10. – klischee lesben unrasiert – Das ist korrekt, wir haben alle Haare auf den Zähnen. Das meintest du doch bestimmt.

11. – hetero frau lesbisch machen – Nee Schwester, dazu sage ich nicht viel. Du bist lesbisch, oder du bist es nicht. Allenfalls die Neugier von Frau kann zu einem One Night Stand verhelfen. Oder zuviel Alkohol. Aber „umdrehen“ kannst du Heten nicht. Wobei sich Heten durchus in „ihre“ Lesbe verlieben können. Aber wirklich nur in sie.

12. – japanerinnen treffen – Die trifft man überall. Oder sie dich, falls du zudringlich wirst. Noch Fragen?

13. – liebe findet immer einen weg – Das ist korrekt. Darüber habe ich eine Kurzgeschichte geschrieben. [KLICK MICH, ODER LASS ES]

14. – tourist japan frauen flirt – Mein Blog ist kein Dating-Portal. „Du“ kannst aber durchaus auf weltoffene Japanerinnen treffen, die interessiert an westlicher Kultur und Sprache/n sind.

15. – sex mit japanischen frauen in düsseldorf – Vermutlich ist der (Be)Sucher männlich, aus Düsseldorf, oder Umgebung. Vermutlich ist sein Frauenbild völlig gestört und er hat(te) selten Kontakt zu deutschen Frauen. Aber Japanerinnen sind keine Lustsklavinnen männlicher Gier.

16. – japanerinnen lesben – Ja, die gibt es. Und sie haben in Japan einen schweren Stand. Die LGBT-Bewegung dort steckt noch in den Kinderschuhen.

17. – linda kurz audi – Falsche Baustelle.

18. – liebesbrief an frau – Habe ich schon geschrieben. Solltest du vielleicht auch. Wer es nachlesen möchte: [KLICK MICH, ODER LASS ES]

19. – sex für japanerinnen – Hast „du“ welchen abzugeben? Was kostet das Kilo bitte?

20. – lesbischer sex erfüllend – Glaubst du Lesben fühlen anders, als heterosexuelle Frauen?

21. – lesben sex männer – Alle Männer sind lesbisch?

22. – wie verhalten sich verliebte lesben – So, wie sich jede verliebte Frau verhält.

23. – japanerinnen wollen deutsche – Echt? Los liebe deutsche Männer, das ist eure Chance … nicht.

24. – saskias abenteuer – Wer ist Saskia?

25. – hetero frau und lesbe freundinnen – Was hat Freundschaft mit der sexuellen Orientierung zu tun?

Die Liebesbotin

„Beim ersten Mal, da tut’s noch weh“, beginnt ein altes Lied, das ich auf youtube hörte. „Da glaubt man noch, dass man es nie verwinden kann.“ Und so stehe ich hier meiner Unschuld beraubt. Oder war es doch nur die Anonymität?

Ein Mädel steht vor mir im Supermarkt, sie mag vielleicht zwanzig sein. „Entschuldigung“, flüstert sie und tritt von einem Fuß auf den anderen, „aber darf ich vielleicht was fragen?“ Yuki ist überraschter als ich, schon lange habe ich damit gerechnet. „Nur zu“, erwidere ich und lächele die Kleine an, die deutlich größer ist als wir.

Sie wird knallrot. Vermutlich rutscht ihr kleines Herz nun in die Magengegend. „Du …, also ihr seid doch diese Bloggerinnen?“, sagt sie leise. „Also Nandalya, oder nicht?“ „Die da bloggt“, meldet sich Yuki bevor ich etwas sagen kann. „Ich darf nur für sie putzen.“

Das Mädchen lacht, das Eis ist gebrochen. „Ihr seid es also wirklich, ich freue mich ja so! Ich bin übrigens die Christiane und lese seit über einem Jahr bei euch mit.“ „Wie hast du uns erkannt?“, will ich wissen und ahne die Antwort schon. „Vermutlich an unseren supercoolen Look.“

Christianes Blick wandert hin und her. „Am Auto“, sagt sie dann. „An diesem roten Wagen. Ich hätte nicht mal gewusst, wer wer ist von euch. Bitte nicht böse sein, aber ihr seht euch ziemlich ähnlich.“

Yuki schenkt ihr ein Elfenlachen, während mein Gaydar längst auf Empfang gegangen ist. Christiane ist lesbisch, das kann ich deutlich spüren. „Ich bin viel hübscher, als die Dicke da“, beginnt Yuki unser altes Spiel. Und größer!“ Auf Zehenspitzen kann jede stehen.

„Ich finde Mayumi aber nicht dick“, sagt Christiane. „Aber ich habe einige Kilo zuviel!“ „Blödsinn, Süße!“, stoppe ich sie sofort. „Frauen sollten nie auf andere hören. Dieser ganze Schlankheitswahn ist sowas von daneben. Iss was du magst, aber treib dabei auch etwas Sport.“

Christiane nickt zögernd und beißt sich auf die Unterlippe. „Ihr spielt das also nur, oder wie?“ Yuki verdreht die Augen, als ich mein Shirt kurz lüfte. Fett? Fehlanzeige. Mein Bauch bleibt ultraflach.

Mit meinem Gespür für Probleme weiß ich bereits, dass Christiane etwas auf dem Herzen hat. Ein Blick auf die Uhr, wir haben Zeit. Aber einkaufen ist ebenfalls wichtig, wir treffen uns danach in einem nahen Cafe. Spontan haben wir Christiane eingeladen, die noch immer von der Rolle ist.

„Ich habe mich nie getraut etwas im Blog bei dir zu schreiben“, gesteht sie mir. „Aber was du schreibst finde ich ganz toll!“ „Alles?“, feixe ich und schon wieder wird sie rot. Yuki knufft mich und sofort bin ich wieder lieb.

„Was bedrückt dich?“, will ich wissen. „Es hat etwas mit Frauen zu tun, wenn ich das richtig sehe.“ Christiane hebt überrascht den Kopf. Sie sind so süß, diese roten Bäckchen. „Du bist wirklich so, wie ich es mir vorgestellt habe“, sagt sie und holt ganz tief Luft. „Ja, ich habe mich in eine andere Frau verliebt!“

Nun ist es gesagt und ängstlich sieht sie sich um. Aber kein homophober Mensch springt in die Bresche, um sie zu blamieren. „Wie lange weißt du es?“, frage ich und schaue auf ihre kurze Fingernägel. Schwarz wie die Nacht, aber himmlisch blaue Augen.

„Immer schon“, sagt Christiane. „Ich fand immer nur Frauen attraktiv. Schauspielerinnen, Sportlerinnen, Promis, sogar meine Lehrerinnen. Männer haben mich noch niemals interessiert.“ Du warst also noch nie mit einem Mann zusammen?“, stellt Yuki klar. Christiane nickt und schüttelt dann den Kopf. „Doch, ich hab mal einen Jungen geküsst.“

„Wie wars?“, frage ich sofort und kenne die Antwort schon wieder. „Eklig, er hat mir seine Zunge in den Hals gesteckt!“ „Frauen küssen besser“, sage ich überzeugt. „Vor allem aber länger, anders. Hast du denn schon eine Frau geküsst?“ Die Sonne geht auf, als Christiane nickt. „Ja!“, sagt sie. „Und ich bin total verliebt!“

„Und wo ist das Problem bei der Sache?“, bohre ich weiter. „Irgendwas bedrückt dich. Also raus damit.“ Christiane trinkt einen Schluck Tee und  fasst allen Mut zusammen. „Ich weiß einfach nicht, was sie von mir denkt! Und ob sie überhaupt …, oder nur spielt. Ach das ist alles so schrecklich kompliziert!“

Die Schleusen öffnen sich, die Tränenflut schießt ihr mit Macht ins hübsche Gesicht. Spontan und synchron greifen wir nach ihren Händen. Christiane zittert, das elementare Chaos tobt in ihr. „Liebe ist eigentlich ganz einfach“, sage ich. „Aber Liebe ist auch mehr als nur ein Wort.“

Christiane erzählt uns von Cornelia und wie sie sich kennenlernten und warum. Was sie gemeinsam machten, wie gut sie sich verstehen. „Wir treffen uns seit fast 2 Monaten alle paar Tage und letzte Woche haben wir uns zum ersten Mal geküsst. Also ich sie! Es ist einfach so passiert. Und nun weiß ich nicht, ob das okay war und was sie von mir denkt … “

„Auszeit!“, unterbreche ich ihren Redefluss und drücke ihre kleine Hand. „Immer langsam und der Reihe nach. Und noch mal von vorn.“ Christianes Tränen versiegen, sie löst ihre Hände und Yuki reicht ihr ein Papiertaschentuch. Näschen putzen, Köpfchen klären. Und schon geht es weiter im Text.

„Ihr habt euch also in einer LGBT-Bar getroffen“, sage ich. „Das ist ein gutes Zeichen. Aber da gehen auch Heten hin. Erzähl mir mehr von Cornelia, wie sie sich verhält. Beschreib mir was sie macht, wenn ihr etwas unternehmt.“

„Warte, ich habe ein Bild von ihr“, sagt Christiane umd holt ihr Handy aus der Jacke. Ein süßer Tomboylook schaut uns entgegen. Mädel, die ist ja sowas von gay! „Sie nimmt immer meinen Arm, wenn wir spazieren gehen. Und manchmal legt sie den Kopf auf meine Schulter. Aber nur kurz!“

„Und wo ist nun bitte das Problem?“, will ich wissen. „Deutlicher kann sie es kaum zeigen! Oder wartest du auf einen Liebesbeweis? Süße, sie ist eine Frau! Wie du auch! Und vermutlich ebenso schüchtern. Eine muss den ersten Schritt machen, sonst geht ihr aneinander vorbei. Und das kannst du kaum wollen.“

„Ich bin aber nicht so stark, wie du“, erwidert Christiane. „Und ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. In meinem Bauch tanzen Schmetterlinge wenn ich nur an sie denke und mein Kopf ist völlig verwirrt.“ „Was bei Cornelia vermutlich ebenso ist“, wirft Yuki ein. „Mayumi hat recht und ich den ersten Schritt bei ihr gemacht!“

„Ach ja?“, necke ich sie. „Das wüsste ich aber. „Du hast nur meine Hose angeschaut.“ „Quatsch, ich war scharf auf deinen Hintern!“, kommt Elfchens Konter. Wir lachen, Christianes Schmerz scheint verflogen. Und ich spiele Schicksal, das kann ich gut.

Christiane hat erzählt, dass Corinna in der Nähe arbeitet und sie sich später treffen. Der Plan ist so einfach wie genial. In der Liebe sind alle Mittel erlaubt. Hemmungen? Ihr könnt mich mal! Warum zögern, wenn die Liebe auf dem Vormarsch ist. Und ich bin heute ihre Anführerin. Oder immer, ist doch klar.

Als ich nach ihrem Handy greife lächelt sie noch. Als ich die Kurzwahl „Cori“ drücke, ist ist fast panisch und schaut entsetzt. „Bist du Corinna?, frage ich, als sich eine Frauenstimme meldet. „Vielleicht interessiert es dich, Christiane ist mit einer anderen Frau im Cafe Mayer und scheint ziemlich verliebt zu sein. “

Ich sehe blankes Entsetzen in Christianes Gesicht. Selbst Elfchen ist plötzlich still. „Ich wette sie ist in 10 Minuten hier“, sage ich ungerührt. „Falls nicht kannst du sie vergessen.“ Christiane heult, sie kann sich kaum beruhigen.

Elfchens flache Hand trifft meine Stirn. Aber ich aber bin mir sicher. „Nicht weinen“, sage ich zu Christiane und schaue auf die Uhr. „Um diese Zeit sollte wenig Verkehr sein.“ Und wirklich fährt nach 8 Minuten ein kleines Auto vor.

Eine völlig aufgelöste Cornelia stürmt das Cafe. Wild funkeln die Augen, als sie uns sieht. „Was …? Verwirrt bleibt sie stehen, als ich meinen Arm um Elfchen lege. „Sorry, Süße“, sage ich und meine es so. „Hier hast du deine Freundin. Ich habe nur Liebesbotin gespielt.“

„Cori?“, flüstert Christiane und kann es kaum glauben. Prompt fallen sich die beiden um den Hals. „Geht doch“, stelle ich zufrieden fest und bedeute Yuki, dass wir gehen. „Manchmal braucht die Liebe einen kleinen Tritt.“

„Du bist … unmöglich!“, sagt Yuki leise. „Ich dachte wirklich, das geht schief.“ „Du solltest mich besser kennen“, erwidere ich und deute auf die beiden Turteltauben. Feuchte Küsse, ach wie wunderbar.

Zwei Tage später, der gleiche Supermarkt. Auf dem Parkplatz erreicht uns eine Stimme. Christiane kommt mit Corinna angelaufen. Hand in Hand und atemlos. „Ich … also wir“, beginnt sie und strahlt, wie die Sommersonne. Ihre Stimme versagt vor Liebesglück.

„Danke!“, sagt Corinna tapfer an ihrer Stelle. „Ich war völlig geschockt, aber jetzt bin ich superfroh.“ Christiane nickt. „Du bist echt krass“, flüstert sie und schaut kurz zu Boden. „Ich … ich … vielen lieben Dank! Manchmal kann ich wirklich eine Schlaftablette sein.“

Ich zwinkere den beiden zu und steige mit Elfchen in den Z. Grollend erwachen die nun 600 Pferdestärken. „Beim ersten Mal, da tut’s noch weh“, singe ich leise, „da glaubt man noch, dass man es nie verwinden kann. Und jetzt macht was aus der Sache! Ich bin nicht immer als Liebesbotin da.“