Der Buchstabe „G“ ist hochinteressant. Der Daimler-Benz Konzern baut etwa ein „G-Modell“ und Frauen haben einen (angeblichen) „G-Punkt.“ „G“ steht auch für Golf, den Sport wie auch das erfolgreiche Auto. Nun hat es sogar die „Geh-Familie“ in die Politik geschafft. Grund genug zumindest deren Chef zu interviewen.
Ein Anruf bei meinem Kumpel Teufelchen genügt und sofort lässt er die höllischen Verbindungen spielen. „Ist kein Ding, Frau Landar“, säuselt er ins Hellphone, „ich komme stets auf den Punkt.“ Nur eine Lichtsekunde später materialisiert er mit Gevatter Tod in unserem Wohnzimmer. „Bist du irgendwie doof?“, will ich wissen. „Du kannst doch den Sensenmann nicht nach Schweden bringen!“
„Ich muss doch sehr bitten junge Dame!“, empört sich der Tod. „Erstens bin ich öfter hier und zweitens bin ich im zivilen Leben der Georg. Punkt.“ Er setzt die Kapuze ab und grinst mich an. „Buddha hilf!“, entfährt es mir, als ich Bubi Scholz vor mir sehe. „Wassen los?“, erklingt prompt die Stimme des Dicken, der plötzlich weinselig neben mir steht. „Sach ma, häddest du noch ’n Gläselchen?“
„Ruhe!“, empöre ich mich angesichts des Trios und mache einen Schritt auf den Sensenmann zu. „Welches Modell bist du nun?“, will ich wissen. „Ich bin das Alpha und das Omega“, erwidert er und schielt auf Buddhas halb volles Glas, das der Dicke prompt auf Cum-Ex austrinkt. „Und was hast du in der Politik zu suchen?“, hake ich nach. „Hast du nicht schon genug Leichen im Burgenkeller?“
Georg seufzt. „Lassen wir mal die Spielchen“, sagt er mit ernster Stimme. „Man hat mir einen Deal angeboten. Wenn ich den Olaf ins Jenseits befördere und den Bundeskanzler spiele …“ „STOP!“, rufe ich. „Wer bitte ist man?“ Georg schaut sich hilfesuchend um, aber keiner der Anwesenden ist eine große Hilfe. Nur Teufelchen ist verdächtig blass um die Nase und macht einen Schritt auf den Ausgang zu. Ich ahne etwas und Buddha stellt dem Teufel ein Bein. Prompt fällt der Kleine aufs Näschen.
Ich nehme den Höllischen in den Würgegriff. „Steckst du hinter der Rochade?“, will ich wissen. „Sofort sagst du mir die Wahrheit oder ich rufe Eva an!“ „Nicht die Mama!“, bettelt Teufelchen und wird noch blasser. „Ich … ich habe doch nur Spaß gemacht!“ „Tod und Teufel wieder vereint in trauter Zweisamkeit“, murmele ich. „Das könnte euch zwei Halunken so passen. Sofort sagt ihr mir, was mit dem wahren Olaf geschehen ist!“
„Na der verdient doch seit jeher schon als Komiker sein Geld“, erwidert Teufelchen. „Ich habe ihm eine virtuelle Realität gebastelt, in der er noch immer Hamburger Bürgermeister ist. Dort chillt er seit Jahren mit seinem Kumpel Roland. Wenn ich ihn freilasse, hat nicht nur Deutschland ein Problem.“ „Wie freilassen?“, mischt sich der empörte Todeskanzler ein. „Du hattest mir die arme Seele versprochen!“
Genug ist genug. Ich schaue den Sensenmann durchdringend an und frage: „Was geschieht eigentlich, wenn es keinen Tod mehr gibt?“ Georg weicht zurück und schüttelt energisch das kahle Haupt. „So geht das nicht, Frau Landar! Du kannst doch nicht den Tod besiegen, stellt dir doch nur die dann beginnende Untersterblichkeit vor! Schon jetzt, während wir hier sitzen, werden die Menschen immer älter. Das geht mal so überhaupt nicht, der Planet ist schon am Limit.“ „Blödsinniges Geschwurbel“, erwidere ich. „Die Erde hat genug Platz, aber den Ärmsten der Armen fehlt Nahrung und Geld.“
„Mach dir mal ums Geld keine Sorgen“, meint der falsche Olaf. „Das haben die roten Socken schon vor Jahren im Keller gedruckt. Der Rest kommt aus den Gates of Hell.“ „Kill Bill“, murmele ich und schaue Teufelchen böse an. „Sofort hörst du mit dem Unsinn auf!“ Beschämt blickt der Höllische zu Boden. „Menno! Das habe ich doch alles nicht so gemeint, Frau Landar. Aber was sollte ich machen, der blaue Klaus hatte mich in seine Hütte auf den wilden Bergen eingeladen. Du weißt doch, dort werden Visionen ausgetauscht. Und meine waren schon immer universal.“
„Moment mal!“, mischt sich Buddha nüchtern ein. „Blauer Klaus? Das wüsste ich aber! Der ist kein Kumpel von mir. Wir sprechen doch von Klaus vom roten Schild? Der ist mir schon seit Jahren suspekt, weil er mir immer die guten Weine weggetrunken hat.“ „Du auch?“, seufze ich und schaue Buddha an, der sichtlich verlegen wirkt. „Na ja, was will man machen“, erwidert er. „Die wilden Berger haben ein tolles Buffet!“
„Papperlapapp!“, sage ich. „Ihr bringt das sofort wieder in Ordnung. Die Welt ist verrückt genug, da braucht es keine Spiele von Buddha, Tod und Teufel.“ „Wie du meinst Kindchen“, seufzt der Sensenmann. „Ich hätte da eine Idee.“ Er greift nach meinem Hellphone und will die Delta-Force anrufen. „Wenn die einschreitet sind alle Beteiligten tot“, verkündet er. Schnell hebele ich den Todesboten aus und nehme ihm das Hellphone ab. „Du hast doch einen an der Waffel“, sage ich. „Wir brauchen eine bessere Lösung.“
Plötzlich klopft es an der Tür. Als ich öffne steht ein älterer Mann mit schütterem Haar vor mir, der sich als Friedrich Merz vorstellt. „Ich soll mich hier bewerben,“ sagt er und reicht mir seine Vita, die auf einem Bierdeckel steht. „Fritz, komm näher alter Junge!“, ruft ihm Buddha zu. „Hast du wenigstens Nachschub mitgebracht?“ Merz strahlt über alle Backen und führt zwei maskierte Mädels in schwarzen Röcken ins Zimmer. „Darf ich vorstellen, das sind die Zwillingsgardisten Cherry und Very van Holder. Sie haben einige gespritzte Cocktails mitgebracht. Aus biologischem Anbau versteht sich, die Welt wird doch immer mehr modern.“
Ich kann es nicht verhindern, die Truppe bechert die Flaschen leer und diskutiert besoffen über eine vergeistigte Agenda. Unterdessen machen mir die Zwillinge schöne Augen, was ihnen elfische Ohrfeigen einbringt. Empört steht Yuki vor den Schwestern. „Finger weg von meiner Frau, sonst schicke ich euch zurück über die Atlantik-Brücke!“ Mir wird das zu regenbogenbunt. Ich brauche dringend weibliche Verstärkung und rufe die Herrscherin der Himmel an. „Evchen“, rufe ich, „magst du mir helfen?“
Noch bevor sie erscheint, wird eine hinterhältige Attacke der Zwillinge von Buddha unterlaufen, der wieder überraschend nüchtern ist. Der Kampf ist so kurz wie Österreichs Kanzler, dann liegen beide verknotet auf dem Teppichboden. Buddha grinst, er hat perfektes Wrestling gezeigt. „Ich mache seit einer Weile MMA“, erklärt er mir. „Das wollte ich dir immer schon erzählen.“ Den Polit-Versager Merz hat Buddha verschont. Allerdings steht er schon wieder mit dem Rücken zur Wand. Hilflos schaut er in die Runde und setzt zum verbalen Rundumschlag an. Der, das weiß ich, ist gefährlich. Vor allem für Mitglieder der AfT, Teufelchens revolutionärer Volkspartei.
Mit Blitz und Donner erscheint Eva neben mir. Mit ihr die Erzengel Gabriel und Michael. Außerdem hat sie noch einen hünenhaften Blondschopf mitgebracht, der sich als Thor vorstellt. „Vater Odin schickt mich“, sagt er. „Ich soll hier mal diversen Röcken in den Hintern treten.“ Er begrüßt Buddha mit Handschlag, man kennt sich offensichtlich. Tod und Teufel sind noch immer sturzbesoffen. „Die beiden waren schon immer in jeder Wirtschaft Gast“, lässt mich Eva wissen. „Dann machen wir mal einen himmlischen Reset. Aber vorher muss ich noch den Klaus einladen.“
Die nachfolgenden Ereignisse sind natürlich erfunden und erlogen. Nie, aber wirklich nie haben sie sich so abgespielt! Friedrich „Wüterich“ Merz wird zum Chef des Clubs der Unfähigen (CDU) ernannt. Zusammen mit der Alternative für Teufel (AfT), wird er in naher Zukunft die deutsche Regierung ablösen. Teufelchen selbst wird zum wiederholten Mal aus dem Himmel verbannt und verschwindet vorübergehend im siebten Kreis der Hölle. Angeblich hat er dort mit Christian Anders als Produzent das Lied „Es geht ein Bub aufs Männerklo“ aufgenommen. Einzelheiten erspare ich euch. Aber eine gute Wasserspülung kann durchaus für Reinheit sorgen.
Der blaue Klaus darf Globalistenschach mit dem Sensenmann spielen. Man munkelt schon jetzt, dass ihm nur noch wenig Zeit bleiben wird. Thor wird heimlicher Chef der Schwedenpartei und löst die nordische Frauenregierung ab. Die van Holder-Zwillinge eröffnen einen Stripclub und tanzen dort mit und ohne schwarze Röcke. Ich habe ein neues Buch geschrieben, das „Corona – Geschichten aus der Flasche“ heißen wird und von dem ständig breiten Buch-Verleger Kalle Wirsch Klabauterbach herausgegeben wird. Buddha hat die universellen MMA-Meisterschaften gewonnen und macht Urlaub mit der Göttin Venus.
So nimmt also alles seinen Lauf. Nur das Interview über die G-Modelle habe ich bei diesem Unsinn glatt vergessen. Wie es weitergeht, wird das nächste Jahr uns zeigen. Bis dahin solltet ihr spazieren gehen.