Ich mag Zitate. Und ich mag Frauen. Aber Zitate von Frauen, haben eine ganz besondere Qualität. Heute möchte ich ein Zitat aufgreifen, das von der britischen Schriftstellerin Mary Wollstonecraft stammt. Heute mag diese Frau keiner mehr kennen. Aber ihre Tochter mit Sicherheit. Das war Mary Shelley, die Autorin von „Frankenstein.“
„Ich wünsche mir nicht, dass Frauen Macht über Männer haben; sondern über sich selbst“, hat Mary Wollstonecraft gesagt. Und es steckt viel Weisheit in dem Satz. Ich gehe noch einen Schritt weiter und sage: Niemand sollte Macht über andere Menschen haben. Aber das ist nur ein frommer Wunsch, ein hehres Ziel.
Vor allem Frauen leben in Abhängigkeit und werden viel zu oft noch unterdrückt. Selbstbestimmung? Fehlanzeige! Fremdbestimmt taumeln sie durchs Leben. Meist manipuliert und ausgenutzt von Mann. Nicht nur in Deutschland steigt die Zahl der psychischen Erkrankungen weiter an. Vor allem bei Frauen. Und das kann kein Zufall sein.
Trägt nun nur Mann die Schuld daran? Fakt ist, dass Frauen oft eine Mehrfachbelastung haben. Sie sind nicht nur (Ehe)Frau und Geliebte, sie stehen auch ihre Frau im Beruf. Und so nebenbei machen sie noch „das bisschen Haushalt“ und versorgen die Kinder. Vielleicht gibt es auch noch Eltern, um die sich zu kümmern haben. Wen wundert es da, wenn irgendwann der Zusammenbruch kommt?
Mann lehnt sich oft zurück. Verdient das Geld und dominiert. „Mein Haus, mein Boot, meine Frau.“ In der Reihenfolge erzählt Mann gern von sich. Der Patriarch mit dickem Wohlstandsbauch, der „Herr Vater“ aus dem Mittelalter.
Gleichberechtigung fängt bei Kleinigkeiten an, die Mann noch lernen muss. Auch die Sprache der Frauen zu verstehen, die Männern oft ein Rätsel bleibt. Wobei ich da für Mann in die Bresche springen muss und Frau klar sage: Redet nicht so viel um den heißen Brei. Sagt, was ihr möchtet!
Sprache ist Macht, Worte sind mächtiger als Schwerter und Pistolen. Aber Sprache ist leider auch Gewalt. Und nicht jede Frau heißt Mary Wollstonecraft, oder Mary Shelley. Und nicht jede Frau ist so wie ich. Auch, wenn ich das ansatzweise gern so hätte. Aber selbstbewusster könnt ihr sein und euch gegen Unterdrückung wehren. Vielleicht zu Beginn nur mit einem kleinen Wort. Errät wer wie es heißt?
Wie Mary Wollstonecraft wünsche ich mir, dass Frauen Macht über sich selbst haben. Und vielleicht fangt ihr noch heute damit an, euch dieser Macht bewusst zu werden. Der Macht der Frauen.