Frau
Alec Benjamin – Let Me Down Slowly
Ein Spaziergang mit Folgen
In meinem schwedischen Interview hatte ich bereits die Begegnung mit einer alten Bekannten angedeutet. Den Namen habe ich geändert und sie „Iris“ genannt. Ich möchte ihr keine Probleme bereiten.
Düsseldorf im Dezember 2021. Ich bin für einen Kurzbesuch zurück in Deutschland. Der Grund? Ich will in meiner alten Heimat spazieren gehen. Als Japanerin bin ich unsichtbar, niemand wird mich aufhalten können. Baseballkappe, Windjacke, Sneaker, Cargohose. Mehr inkognito ist kaum möglich.
Ich habe mich unter die Spaziergänger gemischt. Wir sind viele, wir sind deutlich mehr, als die uns beobachtende Polizei. Ein bekanntes Gesicht weckt mein Interesse. Die Polizistin trägt Maske, aber ich erkenne sie. Verlegen schaut die Frau zu Boden. „Hallo Iris“, sage ich, „wir haben uns lange nicht gesehen.“ Iris schaut sich um. „Ich kann jetzt nicht reden“, murmelt sie. Ein neben ihr stehender Kollege winkt ab. „Schon okay“, sagt er, „aber mach nicht zu lange.“
Iris geleitet mich hinter einen Polizeiwagen und nimmt ihre Maske ab. Sie atmet tief durch, ihr Gesicht spricht Bände. „Ich dachte du lebst jetzt in Japan“, sagt sie. „Zumindest hat mir das eine Freundin erzählt.“ „Stimmt“, erwidere ich. „Aber zur Zeit in Schweden. Wie geht’s dir denn so?“ Iris beißt sich auf die Lippen. Gute Freundinnen waren wir nie, aber Schwestern im Geiste. Wie ich, steht auch Iris für Gerechtigkeit. Allerdings ist mein Karate deutlich besser. Das haben wir mehrfach ausprobiert. „Schau dich doch um“, erwidert sie schließlich. „Glaubst du es macht mir Spaß hier zu stehen?“
Ich strecke die Hand aus. „Dann zieh die Uniform aus und komm einfach mit.“ Iris schnauft. „Du bist jetzt nicht extra wegen der Demo nach Düsseldorf gekommen?“, will sie wissen. „Welche Demo?“, frage ich mit dem unschuldigsten Lächeln der Welt. „Ich wollte Freunde besuchen und bin ganz zufällig in diese Menge geraten. Also dachte ich so bei mir, schaust mal ob du hier Nazis triffst.“ Iris Blick spricht Bände. Sie will etwas sagen, aber der Kollege ruft nach ihr. „Ich muss los“, sagt sie zum Abschied. Plötzlich bleibt sie stehen und kommt wieder zurück. „Können wir später reden?“ Es ist ihr anzusehen, wie schwer ihr die Frage fällt. Wir tauschen Handynummern. „Ich rufe dich an“, sagt Iris und verschwindet in der Menge.
Einige Stunden später. Der Spaziergang ist ohne Zwischenfälle zu Ende gegangen. Ich übernachte bei „Tante Helga“, der besten Freundin meiner Mutter. Angst vor „Corona“ hat sie keine. Auch ihre Familie hat sich bisher keine „Impfung“ abgeholt. Wir reden über alte Zeiten, als mein Handy klingelt. Iris! Sie holt mich ab, Masken sind kein Thema. Das bewerte ich durchaus positiv. Wir fahren zu ihr nach Hause, einen Freund hat sie aktuell keinen. „Mein Beruf und Ehe funktionieren nicht“, sagt sie. „Ich war sechs Jahre mit einem Apotheker liiert. Er wollte Kinder und mich als Hausmütterchen. Dann kam die Pandemie und mit ihr das Ende.“ „Lass mich raten, er ist ein Jünger Coronas“, sage ich und Iris lacht. „Ja, so in etwa. Er ist völlig abgedreht und hat einen Hygieneplan für uns erstellt.“ „Sex mit Mundschutz?“, feixe ich und kenne die Antwort schon. Manche Menschen haben einen an der Waffel.
„Wir kennen uns jetzt wie lange?“, fragt Iris. „Das müssen zwanzig Jahre sein“, antworte ich. „Warum, bist du immer noch in mich verliebt?“ Iris muss erneut lachen, was sie noch sympathischer macht. Aber sie war nie mein Typ und von Frauen im Bett hält sie wenig. Allerdings hat sie es mehrfach versucht. „Ich fragte, weil ich mich an unsere Gespräche über Japan erinnere. Weißt du, ich … ich will aus Deutschland weg!“ Die letzten Worte platzen förmlich aus ihr heraus.
„So schlimm?“, will ich wissen und Iris nickt. „Du kannst dir das kaum vorstellen“, sagt sie mit bedrückter Stimme. „Sie zwingen uns diese Impfung regelrecht auf! Ich hatte schon zweimal diesen … ach du weißt schon Virus, oder was immer es wirklich war! Immer ungefähr zwei bis drei Wochen nach den Spritzen.“ Plötzlich fängt sie an zu weinen, Tränen kullern über ihr Gesicht. „Jetzt soll ich noch diese Boostersache machen. Man hat mir schon unter der Hand mit dienstrechtlichen Konsequenzen gedroht, wenn ich mir keine dritte Spritze hole. Yumi ich habe Angst! Ich bin vielleicht Polizistin, aber ich verfolge Dr. Schiffmann und auch die Querdenker seit Mitte 2020 und bin eigentlich auf deren Seite!“
Ich schaue Iris an. Wir kennen uns aus der Schule. Später hat sie einige Semester Jura studiert, dann aber abgebrochen und ist zur Polizei gegangen. Iris ist nicht im herkömmlichen Sinn schön. Aber Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters. Männer standen auf ihre Oberweite. Iris ist blond, aber ihr Verstand messerscharf. Das war schon immer ihr Problem. Wortlos krempelt sie ihre Ärmel hoch, ihre Arme sind mit halb verheilten Ekzemen bedeckt. „An den Beinen habe ich das auch“, sagt sie leise. „Der Arzt meint, es sei nur eine Allergie. Ich habe das seit den Spritzen. Wenn ich nun wieder eine bekomme …“ Iris Stimme versagt. „Was würdest du machen?“, fragt sie und schaut mich an.
Ich gebe anderen Menschen ungern Ratschläge und habe das auch bei Iris nicht vor. Daher erzähle ich ihr davon, wie wir die Tuningschmiede nach Schweden verlegt haben und wie die Lage dort wirklich ist. Auch über Japan reden wir und was ich von den experimentellen Medikamenten halte. Iris hört aufmerksam zu. Ich ahne mehr als ich weiß, dass sie längst eine Entscheidung getroffen hat. „Mein Impfstatus läuft bald ab“, erklärt sie mir. „Noch kann ich in die USA einreisen.“ „Du willst kündigen?“, versichere ich mich und Iris nickt. „Ich mache den Job nun schon 10 Jahre und habe es immerhin zur Oberkommissarin geschafft. Aber mit Mitte Dreißig bin ich noch jung genug für einen Neuanfang. Vielleicht kann ich in Florida neu anfangen. Silvia, eine … also … Ex von mir lebt dort.“
Mein Lächeln scheint ansteckend zu sein. „Details!“, fordere ich und Iris erzählt. Silvia und sie waren vor fast 7 Jahren kurze Zeit liiert. „Es war nicht die richtige Zeit“, erklärt mir Iris. „Ich mochte sie total, aber ich war nicht bereit für mehr. Dann habe ich sie mit einem Mann betrogen und sie hat mich verlassen. Ein Jahr später ist sie in die USA gegangen und lebt und arbeitet dort. Vor etwa 2 Jahren klingelte das Telefon, als Corona begann. Silvia rief an. Seitdem telefonieren wir regelmäßig oder besser gesagt wir nutzen Skype. Sie sagt ich könne sie jederzeit besuchen. Den Rest bekämen wir dann auch hin.“ Iris macht eine bedeutungsvolle Pause.
Mein Gaydar hat mich noch nie getrogen. Ich wusste schon immer, dass Iris (auch) auf Frauen steht. Aber bei manchen dauert das Coming Out eben länger. Ob sie mit einer Frau glücklich wird, das ist dann wieder eine andere Frage. Genau das war bisher ihr Problem. Wir reden, zwischendurch rufe ich in Schweden an. Iris hört neugierig zu und ist total begeistert, als ich ihr ein Bild von Aiko und Yuki zeige. „Ich freue mich für dich“, sagt sie und meint es ernst. Erst nach Mitternacht fährt Iris mich nach Hause. „Danke“, sagt sie. „Du hast mir mehr geholfen, als du glaubst. Wir bleiben in Kontakt, ja?“
Zurück in Schweden habe ich (gestern) eine Email aus den USA bekommen. Ein Bild zeigt eine strahlende Iris, die eine dunkelhaarige Frau umarmt. Gibt es doch ein Happy End? Die Details ihrer „Flucht“ sind mir bekannt. Sie hat Urlaub genommen und die Beantragung der Entlassung aus dem Dienst eingereicht. In Florida ist sicher vor dem dritten „Schuss.“ Einzig eine längere Aufenthaltsgenehmigung wird vielleicht ein Problem sein. Dafür gibt es allerdings einfache Tricks, die ich nicht bewerben werde.
Silvia ist übrigens Ärztin und kümmert sich um die Gesundheit ihrer alten und offensichtlich neuen Freundin. „Die Ekzeme sind fast weg“, endet die Email. „In Florida ist Covid-19 längst kein Thema mehr. Das wäre doch auch etwas für dich.“
Eurielle – Song of Durin
Vor einigen Wochen hatte ich Aiko dieses Lied vorgespielt. Sie hat mit großen Augen zugehört und fast schien es, als ob sie die Worte verstand. Ich habe sie ihr schließlich übersetzt und meine kleine Elfe hat gelächelt. Wie alle Kinder sucht sie immer einen Grund nicht ins Bett zu gehen und kämpft verzweifelt gegen den Schlaf. Der aber gewinnt immer. Als ich aus dem Zimmer ging, hat sie noch einmal die Augen geöffnet und mit leiser Stimme gefragt „Welche Farbe hat eigentlich die Nacht?“ Meine Antwort steht in der Geschichte, die ich noch am gleichen Abend schrieb. Aiko hat sie gefallen, Yuki hat lachend die Augen verdreht.
Augenblick
Schöne Aussichten
Mandelaugen, Elfenglück
am Jahresende
Billie Marten – Winter Song
Weihnachten 2021 – Manchmal kommt es anders als man denkt
Schweden am 24.12.2021. Die Firma liegt verlassen, die Hallen sind leer. Viele Mitarbeiter sind schon vor Tagen zum vielleicht letzten Besuch nach Deutschland aufgebrochen. Mein Weg hat mich erneut von Japan nach Schweden geführt. Dort werden wir den Winter verbringen. Geplant war das nicht, aber die Umstände machten es erforderlich.
Am frühen Morgen habe ich eine Ausfahrt mit einem Prototyp gemacht und erneut die Nachteile von E- und Wasserstoffautos festgestellt. Schnell sind sie und leise. Aber an der Reichweite mangelt es. 200 + Kilometer sind bei Minusgraden ein schlechter Witz. Auch daran forschen wir.
Ein schlechter Witz sind auch die weltweit fast gleichen Corona-Regeln. Psychopathologisch verstrahlte Polit-Darsteller fahren den ganzen Planeten an die Wand. Selbst Donald Trump wirbt nun für die nutzlose Impfung und verkündet stolz, dass er sich „geboostert“ hat. Unterdessen sterben immer mehr Menschen an dem Gen-Experiment.
Aber zumindest heute werde ich keine Diskussion darüber führen. Was ich zum Ausdruck bringen möchte, ist eine gewisse Enttäuschung über das vergangene Jahr. Während es für mich in beruflicher Hinsicht sehr erfolgreich war, haben sich meine politischen Erwartungen nicht erfüllt. Noch immer existiert und herrscht das Corona-Narrativ. Das muss sich zwingend ändern.
Während der Widerstand in der deutschen Bevölkerung wächst und nun selbst ehemalige Wähler der Grünen auf die Straße gehen, präsentieren sich die Corona-Helden müde. Dr. Schiffmann wirkt angeschlagen, was ich verstehen kann. Deutsche Behörden und diverse Journalisten-Darsteller haben seine berufliche Existenz vernichtet.
Auch wenn er meine Worte vielleicht niemals lesen wird: Vielen Dank für Ihr Engagement! Sie haben Millionen von Menschen Mut gemacht. Mein Dank gilt auch Samuel Eckert, Michael Ballweg und allen Rechtsanwälten, die sich mutig gegen den Irrsinn der Behörden stellen. Stellvertretend für alle will ich Ralf Ludwig nennen. Toller „Job“, weiter so! Unzählige Lacher und meist Zustimmung, hat mir Michael Klein, der Betreiber von ScienceFiles beschert. Seine Infos sind super, sein verbaler „Kampf“ gegen diverse „Wichtel“ ein Hochgenuss.
Auch Gunnar Kaiser und Anselm Lenz möchte ich an dieser Stelle danken. Ihre Videos, Artikel und Interviews sind Lichtblicke in einer dunklen Zeit. Was auch für Ken Jebsen und das Rubikon-Team gilt. Während ich eine Sarah Wagenknecht durchaus schätze, lehne ich ihre positiven Äußerungen zur Impfung kategorisch ab.
Der freie Journalist Boris Reitschuster gehört nach wie vor zu meinen Quellen. Was auch für Roland Tichy und Henryk M. Broder gilt. Selbst in der taz kann man ab und zu noch lesen. Weitaus besser finde ich jedoch die Nachdenkseiten. Mein Dank gilt allen, die sich gegen die Massenpsychose stellen. Egal ob in Frankreich, Brasilien oder Australien, überall stehen die Menschen auf. Ein friedliches Ende ist abzusehen, wenn sie so weitermachen.
Für mich spielt es schon lange keine Rolle mehr, welche politische Meinung Verbündete vertreten. Ich bin davon überzeugt, dass ich mich sowohl mit Anselm Lenz wie auch mit Alice Weidel auf Augenhöhe unterhalten kann, um zwei Namen aus Deutschland zu nennen. Wir haben das gleiche Ziel: Ein sofortiges Ende der überzogenen Corona-Maßnahmen. Haben wir erst gewonnen, werden wir uns wieder sachlich streiten.
Wenn ich wir sage, so ist das durchaus ernst gemeint. Ich bin sogar für eine Rückkehr nach Deutschland offen. Aber in ein Deutschland ohne Abstand und Masken, ein Deutschland das sich wieder selbst verwalten kann. Kein Problem hätte ich damit, eine Art Regierung der Willigen zu sehen. Warum sollte es nicht möglich sein, die noch verbliebenen und ehrlichen Politiker aller Parteien an einen Tisch zu bringen? Sie, WIR müssen es nur wollen!
Mit diesem Ausblick, der mehr als nur eine vage Hoffnung ist, wünsche ich allen meinen Lesern ein frohes Weihnachtsfest. Ich werde es mit meiner Familie in Schweden verbringen. Dort heißt Weihnachten Jul und hat eindeutig keine christlichen Wurzeln. Schaltet PC, Radio, Glotze und Smartphone aus und nehmt eure Lieben in den Arm. Genießt die freien Tage, esst, lacht und singt. Schöpft Kraft für das Jahr 2022. Alles Liebe und Gute für euch.
Frohe Weihnachten wünschen Yuki, Aiko und Mayumi.
Passenger – Let her go
„Now’s the time…“ – U.S. Army-Soldatin richtet klare Worte an die Menschheit
Der Angriff auf Pearl Harbor mag ein Tag der Schande für die USA gewesen sein. Zumindest für deren Bürger und normalen Soldaten. Sie waren wie immer ahnungslos. Die damalige amerikanische Regierung und die Militärführung, haben von dem japanischen Angriff gewusst und ihn sogar provoziert. Die Toten gehen also mit auf deren Konto. Auch wenn ich eine andere Sicht der Dinge auf Pearl Harbor habe, stimme ich der Soldatin vorbehaltlos zu. Kriege lösen keinen Konflikt, Kriege schaffen Elend und Leid. Sie sagt:
„Hallo zusammen. Ich schließe gerade meinen Reservedienst hier in Fort Bragg in North Carolina ab.
Und wie ihr wisst war gestern der 7. Dezember, der Jahrestag des japanischen Angriffs auf Pearl Harbor.
Und so habe ich mir etwas Zeit genommen, um zu reflektieren und über meine Waffenbrüder und -schwestern nachzudenken, die an diesem Tag getötet wurden und wie dieser Tag der Schande unser Land in einen Weltkrieg katapultierte, der zu Toten und Leiden von Millionen von Menschen führte.
Und ich habe darüber nachgedacht, wie unendlich viel größer das Sterben und Leiden sein wird, wenn wir den Mainstream-Medien, dem militärisch-industriellen Komplex und egoistischen Politikern erlauben, uns jetzt in die Apokalypse des dritten Weltkriegs zu führen.
Also ist jetzt die Zeit für alle, die sich um ihre Lieben, die sich um unsere amerikanischen Mitbürger sorgen, die sich um die gesamte Menschheit und die Tierwelt sorgen.
Jetzt ist die Zeit, an die düstere Realität erinnert zu werden, mit der wir alle konfrontiert sind, wenn wir sie nicht aufhalten.“
Weil ich ein Mädchen bin – Gendersprache in der Kritik
„Sprache ändert sich, weil die Zeiten sich ändern“, hat die ehemalige ZDF-Moderatorin Petra Gerster in einem Interview gesagt. „Frau Genderstern“, wie ich sie ironisch bezeichne, hat die Gendersprache im HEUTE-Journal mit eingeführt. Ihrer Meinung nach „macht Gendern Frauen sichtbar.“
Weil ich ein Mädchen bin
An dieser Stelle hole ich tief Luft und sehe die dauerempörte Mädchenmannschaft e.V. vor mir. Den Seitenhieb werden vermutlich nur wenige verstehen. Daher vielleicht der Hinweis auf einen Bericht der taz aus dem Jahr 2012, in dem der Ausstieg aller Gründungsmitglieder des Vereins angesprochen worden ist, da sich der Umgangston stark gewandelt habe: „Die Sprache ist rauer, man bloggt über sexistische Kackscheiße, kotzt sich aus“. Manchmal liebe ich die direkte Sprache der taz.
Gendern macht Frauen nicht sichtbar(er), dieser konstruierte Unsinn grenzt sie im Gegenteil wieder aus und schafft neue Gräben. Wo ist das Problem für Frauen, wenn von einem Bürgerbeauftragten gesprochen wird? Sind Frauen keine Bürger? Werden sie dagegen direkt angesprochen, ist der Passus „Liebe Bürgerinnen und Bürger“ kein Problem. Aber die Anrede „Liebe Bürger*innen“ ist schlicht und ergreifend eine Vergewaltigung der deutschen Sprache. Frau Gerster sieht das natürlich anders. Vermutlich fühlte sie sich von Männern unterdrückt.
Feminismus kurz erklärt
Der Feminismus ursprünglicher Ausprägung, entstand um 1882 und dauerte bis etwa 1945. Die sogenannten Sufragetten, aber auch Sozialistinnen, forderten gleiche politische Bürgerrechte für Frauen und die Zulassung zu Wahlen und Universitäten. Zwischen 1949 und 1990 widmeten sich Feministinnen der vollen rechtlichen und beruflichen Gleichstellung von Frauen. Danach wurde der Feminismus mehr oder weniger substanzlos und verlor sich in wirren Thesen über Gendersprache und nicht feststehendem Geschlecht.
Psychopathologisch verstrahlte, meist linksgrüne Frauen, sahen plötzlich den Mann, den Patriarchen als Feindbild an. Es würde an dieser Stelle allerdings zu weit führen, die Vorteile des Matriarchats zu erklären. Die Feministinnen neuzeitlicher Prägung kämpfen letztlich gegen sich selbst. In ihrem Wahn „Mann“ als den Verbreiter allen Übels zu stigmatisieren, greifen sie den Mensch als solchen an.
Platz da!
Frauen haben längst ihren Platz in der Gesellschaft eingenommen. Vielleicht weniger dominant im Auftritt, das haben sie von jeher den „Herren der Schöpfung“ überlassen. Aber sie sind durchaus „oben“ angekommen, wie es so schön heißt. Es gibt andere, wie mich. Wobei ich meinen Auftritt als selbstbewusst bezeichne, aber nicht brutal-dominierend nenne. Warum die Ellbogen einsetzen, wenn es auch ein Lächeln tut?
Einen der blödesten Sprüche überhaupt, habe ich vor einigen Jahren auf einem feministischen Blog gesehen. „Die Zukunft ist weiblich!“, hat dort ein Mädel geschrieben. (Fast!) Alle haben ihr virtuell applaudiert. Nur eine gewisse Mayumi nicht. Ich schrieb: „Die Zukunft mag weiblich sein, die Vergangenheit und die Gegenwart auch.“ Das Mädel war tödlich beleidigt. „Wie kannst du nur, Mayumi!“
Gendern wirkt bemüht und wird daher von vielen Männern belächelt oder abgelehnt. Welche Stilblüten falsch eingesetzte Sprache treiben kann, war vor einigen Monaten beim ZDF zu sehen. Dort hatte man der (Männer!) Fußball Nationalmannschaft der Ungar*innen zum Sieg gratuliert. Gleiches gilt für die Berichterstattung über die Islamist*innen der Taliban. Dümmer geht es nimmer.
Gendern spaltet
Wir leben bereits in einer gespaltenen Gesellschaft. Divide et impera ist seit jeher das Mittel der herrschenden Klasse, um die Kontrolle über alle Bürger zu bewahren. Gendern spaltet die Gesellschaft noch tiefer. (Weiße) Töchter stehen gegen ihre (weißen) Väter auf und spucken ihnen ins Gesicht. Sie haben aber kein Problem damit, wenn der gleiche „alte weiße Mann“ sie nach der misslungenen Demonstration für „kostenlose Regenbogenhöschen“ aus dem Gefängnis holt. Dann ist der verhasste Papa wieder der Held.
Bei der Gendersprache geht es ganz bewusst um Ausgrenzung und Spaltung. Der Klassenkampf wird in die heimischen Wohn- und Schlafzimmer getragen. Das gezielt eingesetzte Gendersternchen soll die Geschlechter aufeinander hetzen. Frauen, die wie ich dagegen sind, werden mit Missachtung abgestraft. Vielleicht auch mit ellenlangen Blogeinträgen, die ich mit einem lässigen Dreizeiler kontern kann.
Alte weiße Männer
Mein „Problem“ mit Männern war und ist der Tatsache geschuldet, dass ich lesbisch bin und keine Beziehung, keinen Sex mit Männern möchte. Wer das nicht verstanden hat, wer physisch aufdringlich geworden ist, durfte die Konsequenzen tragen. Anfassen ist nicht, alles klar? Ich habe aber kein Problem damit, einen „alten Mann“ zum väterlichen Freund zu haben. Sein Name ist Achmed, den ich seit Kindestagen „Onkel“ nenne. Oder liebevoll „Küchenphilosoph.“ Aber das ist eine andere Geschichte.
Ich hege keinen Hass gegen Männer. Egal ob sie Kaukasier, Afrikaner oder Asiaten sind. Menschen sind nun mal verschieden und alle Menschen werden alt. Die mittlerweile auch durch das Gendersternchen gelungene Spaltung der westlichen Gesellschaft, hat zur Vereinnahmung von Polit-Darstellern durch die von den Globalisten unterwanderten linksgrünen Ideologen geführt. Die klassische Rolle der Familie wird ebenso in Frage gestellt, wie die Rolle von Frau und Mann.
Gleichberechtigung
Den sogenannten Feministinnen geht es angeblich um Gleichberechtigung. Dafür bin ich auch. Aber eine Frauenquote halte ich für Quatsch. Wem hilft es, wenn das Quotenfrauchen auf dem Chefsessel sitzt? Annalenchen schießt dort bestimmt bald jeden Bock. Nur bei gleicher Qualifikation bin ich durchaus für eine paritätische Verteilung von Posten.
„Sprache ändert sich, weil die Zeiten sich ändern“, mag für sich allein gesehen richtig sein. Aber Sprache braucht kein Gendersternchen. Frauen, wie Petra Gerster, sollten besser lernen, mit ihrer eigenen Sprache umzugehen. Die indirekte Sprache von Frauen, wird von Männern oft nicht verstanden. Klare Ansagen helfen. „Ich möchte“, statt „Könntest du vielleicht“ zu sagen, bringt Frauen schneller ans Ziel.
Zum Schluss noch ein Satz, der augenzwinkernd die Spannung zwischen den Geschlechtern herausnehmen soll. Er stammt aus dem Lied <<Weil ich ein Mädchen bin>> und lautet „Keine Widerrede Mann, weil ich ja sowieso gewinn‘. Weil ich’n Mädchen bin.“