Von Eifersucht und Leidenschaft

Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer Leiden schafft. Dieses Zitat ist wohlbekannt. Ja, Eifersucht und Leidenschaft sind starke Emotionen. Vor allem unsichere Menschen neigen zu starker Eifersucht und engen den Partner gern ein. Der Mensch wird zur Marionette, zum Spielball der Gefühle. Aus den leidenschaftlichen Küssen wird dann grenzenloser Hass. Vorher so verliebte Partner stehen sich geifernd gegenüber und schreien sich nur noch an. Oder schlagen sich sogar. Im privaten Bereich kann das gern jeder mit sich selbst ausmachen. So lange ich nicht um Hilfe gebeten werde interessiert es mich meist nicht. Ausnahmen gibt es immer. Als Zeugin von Gewalt gegen andere Menschen greife ich vermutlich ein, oder rufe ganz einfach die Polizei.

Aber es gibt eine Form der Gewalt, mit der ich überhaupt nicht kann: öffentlich im Internet ausgetragene Schlammschlachten. Wieso schreibe ich von Gewalt, ein kleines Wort kann doch niemanden verletzen? Das sehe ich anders. Als Hobbyautorin weiß ich sehr genau um die Macht des Wortes. Gezielt eingesetzt kann es die Psyche eines anderen Menschen tief verletzen. Vor allem dann, wenn dieser Mensch aus Trennungsgründen leidet, oder noch mehr Probleme hat.

Solche Attacken laufen immer nach dem gleichen Muster ab. Aus der Deckung heraus wird von den Beteiligten scharf geschossen. Gern werden wortgewaltige Internet-Freunde als Verbündete gesucht. Und wenn der Betroffene nicht mehr weiterkommt, so werden es genau die schon richten. Durch die scheinbare Anonymität verlieren die Kontrahenten oft Maß und Ziel und prügeln zu guter Letzt nur noch blindwütig aufeinander ein. Das Ergebnis sind dann endlose Forenkriege, die in persönlichen Beleidigungen enden. Und manchmal vor dem Staatsanwalt.

Ich blicke auf eine lange Internet-Karriere zurück. Chats, Foren, mein Blog und Second Life. Und genau dort sind mir die Dramen dieser Welt 2.0 bereits begegnet. Beteiligte erinnern mich an zankende Kinder, die zum Schluss nach ihrer Mama schreien. Vielleicht würde es helfen ihnen kräftig auf den Po zu hauen. An die Hand nehmen, um ihnen den Weg weisen, werde ich sie zumindest nicht. Der Grund ist einfach: im Internet ergreife ich keine Partei. Und zur Not stelle ich den Kontakt mit beiden Kontrahenten ein.