Die Welt im Spiegel

Die Welt im Spiegel

Ich mag Wortspiele. Aus diesem Grund habe ich die Überschrift genau so gewählt. Sie soll auf die allzu einseitige Berichterstattung der deutschen Medien hinweisen. Nehmen wir als Beispiel das ehemalige Sturmgeschütz der Demokratie, den SPIEGEL. Addieren wir nun DIE WELT und wir haben (k)eine wahrhaft seriöse Berichterstattung, die uns umfassend informiert. An dieser Stelle darf sich jeder einen Lacher gönnen.

Der Blick in den Spiegel

Am Beispiel meines gestrigen Haiku, bzw. dem Artikel von Boris Reitschuster und den Aussagen des Pflegers, wird allzu deutlich was ich meine. Der SPIEGEL verschweigt seinen Lesern sämtliche kritischen Äußerungen und folgt damit stramm dem politischen Kurs. Aber Spahn hatte keine Argumente, er ging krachend auf die Bretter.

Wer weiß, vielleicht wachsen den Spiegel-Redakteuren bereits kleine Oberlippen-Bärtchen oder sie lesen täglich die Schriften von Karl Marx. Irgendwoher müssen sie schließlich ihre wirren Eingebungen bekommen, die sie mit heiligem Eifer unter die Leute bringen. Vielleicht liegt es auch an den Gates-Millionen, die der ehemalige Software-Hersteller und selbsternannte Impfpapst dem Magazin gespendet hat.

Corona und kein Ende

Viren mutieren, das ist ein alter Hut. Die jetzt entwickelten vorbeugenden Medikamente, Impfstoff/e genannt, sind daher quasi nutzlos für die Bevölkerung. Selbst mir als medizinischem Laien ist klar, dass wenn überhaupt, nur ein geringer Schutz existiert, der vermutlich halbjährlich erneuert werden muss. Vielleicht auch nur jährlich und in Verbindung mit einer Impfung gegen Influenza. Die, das ist den meisten ebenfalls unbekannt, auch nur einen geringen Schutzwert bietet.

Nützlich ist die „Corona-Impfung“ allerdings für die Kassen der Pharmaindustrie, die seit Monaten heftig klingeln. So heftig, dass man Polit-Darstellern mal so eben mit netten Sümmchen „unter die Arme greifen“ kann. Das Gerede von neuen Wellen und Corona-Mutanten soll weiter Angst und Panik unter den Menschen schüren. Im Hinterzimmer wird derweil die (Welt)Wirtschaft umgebaut.

Heil(t) Corona!

Manchmal frage ich mich, ob ein Großteil der deutschen Bevölkerung (wieder) mit ausgestrecktem rechten Arm vorm „Spiegel“ steht und statt dem GröFaZ nun dem neuen Gott Corona huldigt. Vermutlich würden sie alles „schlucken“, wenn es nur wieder den ach so ersehnten Frieden bringt. Bis dahin wird Oma Lieschen denunziert, wenn sie Besuch von der eigenen Familie hat. Besucht sie die Familie, ist das kein Problem. Deutsche Beamtenlogik eben. Aber die hat auch schon 1933 funktioniert.

In Großbritannien scheint man mittlerweile umzudenken. Die Regierung will offenbar aus der Corona-Falle heraus, in die sich selbst manövriert hat. Ich verzichte an dieser Stelle auf Spekulationen warum das so ist. Aber man scheint von „der Pille gegen Corona“ auszugehen, was durchaus denkbar ist. Zwei gibt es schon, weltweit wird heftig an weiteren geforscht. Dass man unter anderem auch mit Aspirin, Vitamin D3 und Zink einer Infektion vorbeugen oder sie zum Teil abmildern kann, bleibt meist unerwähnt. Selbst handelsübliche Mundwasser oder Nasensprays können Viren „töten.“ Aber das hat bestimmt mal wieder keiner gewusst.

Corona-Leugner

Die Bezeichnung Corona-Leugner ist ein billiger Versuch, um kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen. Kombiniert mit Nazi, Reichsbürger oder Antisemit, wird jede skeptische Stimme damit im Keim erstickt. Wer sich also wie ich skeptisch über die Corona-Maßnahmen äußert, wird schnell in diverse Ecken manövriert.

Bevorzugt in linke oder rechte. Das macht man so, wenn man argumentativ unterlegen ist. Ich hätte diesen Denunzianten noch die antifeministische Ecke anzubieten, in der mich linkgrüne „Schwestern“ mittlerweile sehen. Mein Vergehen, ich habe Beiträge ohne Gendersternchen verfasst.

Geschäftsmodell Corona

Die Corona-Impfung ist der gelungene Versuch der Pharmaindustrie, um schnell an frisches Geld zu kommen. Vielleicht ist für den einen oder anderen meiner Leser interessant, woran die Unternehmen noch so forschen. Das kann jeder selbst in wenigen Minuten recherchieren. Alternativ habe ich am Ende des Beitrags einen Link eingestellt.

Ich für meinen Teil bin skeptisch, was die Gutherzigkeit solcher Forschungen betrifft. Wenn nämlich die „Impfung“ letztlich scheitert, werden vielleicht die dann entwickelten Medikamente eingesetzt. Bis das nächste Virus kommt und das Spiel mit der Impfung von vorn losgeht. Aber vermutlich ist das nur eine weitere Verschwörungstheorie:

Therapeutische Medikamente gegen die Coronavirusinfektion Covid-19

Der Japan-Faktor

Japan erobert die Welt, das habe ich schon immer gewusst. Egal, ob im Karate, oder der Literatur, Japan bleibt eine führende Nation. „Moment!“, höre ich nun die Kritiker sagen, “ im Karate sind aber andere Nationen besser!“ Aber als geborene Japan-Expertin muss ich dem entschieden widersprechen.

Man sollte immer zwischen Wettkampf (Sport-Karate) und dem Geist des wahren Karate unterscheiden. Und da bleibt Japan DIE führende Nation. Schließlich haben wir Karate erfunden. Gut, Karate ist auch nur eine Form des chinesichen Wushu (Kung Fu). Aber Asiaten haben den Geist von Wushu und Karate verinnerlicht. Die anderen wollen meist nur kämpfen.

Im Sport-Karate sind die Japaner längst geschlagen. Das liegt einfach an der rein physischen Präsenz und ziemlich doofen Regeln. Bei den Kata, den Formen, bleibt Japan ganz vorn dabei und stellt regelmäßig Weltmeister. Niemand kann Karate besser zeigen.

Yuki, Ken und ich waren am Wochenende bei der WKF-Weltmeisterschaft in Bremen. Und wieder habe ich die Nachteile von Sport-Karate für ein breites Publikum gesehen. Experten haben ihre wahre Freude an Techniken und Kicks. Aber das bei Olympia präsente Taekwon-Do (koreanisches Karate), ist nun mal besser anzusehen. Selbst Kickboxen macht dem Auge mehr Spaß.

Der scheinbare Nachteil von Sport-Karate: es ist weniger publikumswirksam, aber typisch japanisch hocheffektiv. Aber in Zeiten von Mixed Martial Arts (MMA) und Ultimate Fighthing, wollen die Menschen mehr Action sehen. Das blitzschnelle, direkte Karate bleibt da außen vor. Wobei wahre Karateka um Welten besser, als die halbgaren MMA-Fighter sind. Die haben nur mehr Muskeln, Karateka dafür mehr Hirn.

Ken meint, dass traditionelles Karate-Kumite (Freikampf) seinen Höhepunkt lange hinter sich hat. Das wesentlich dynamischere Kyokushin-Karate mache einfach in Wettkampf mehr Spaß. Er hat durchaus recht und dann auch wieder nicht. Sport-Karate muss sich ändern. Und selbst mein Vater stimmt zu, dass Karate neue Wege braucht. Es muss moderner werden, wenn es überleben will.

Die World Karate Federation (WKF) versteht es leider nicht, Karate besser zu präsentieren. Einige Clips im Internet statt Live-Berichterstattung. Wie bitte soll die Masse Wettkämpfe sehen? Und wenn ich sage, dass Japan im Karate geschlagen ist, so ist das nicht wirklich wahr. Japan hat die meisten Medaillen gewonnen und damit den 1. Platz belegt. Aber (mein) Deutschland war auch gut dabei.

Die deutschen Mädels haben Gold im Frauen-Kumite geholt. Ein kleiner Wackler, hat Japan den Sieg gekostet. Wobei ich als Expertin ehrlich bin, die Kata der Japanerinnen war deutlich besser. Aber den Fehler habe ich gesehen und kann den Sieg Deutschlands nachvollziehen. Ohnehin bin ich bei solchen Ereignissen immer zwigespalten, wem nun mein Herz gehören soll. Eigentlich haben beide Teams gewonnen.

Uns haben die Tage in Bremen gut gefallen. Meine Eltern und alte Düsseldorfer Karate-Freunde waren mit. Nur nicht dabei. Wir kämpfen schon seit Jahren nicht mehr. „Weil du keine Chance hättest“, höre ich kritische Stimmen. Das sehe ich anders, da bin ich ganz selbstbewusst. Aber echtes Karate kann ich in keinem Wettkampf zeigen. Das lehre ich nur, das macht mehr Sinn.

Immerhin hat es ein anderer Japaner an die „Weltspitze“ geschafft: Der Schriftsteller Haruki Murakami! Ja, Haruki Murakami ist neuer Träger des „Welt“-Literaturpreises, vom Axel Springer Verlag. Die Jury würdigte ihn als bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller Japans. Und das finde ich richtig gut! Auch, wenn ich keine Freundin der „Welt“ und Axel Springer bin.

Der Japan-Faktor hat also noch immer Erfolg. Heimlich werden wir die Welt erobern. Mit spitzer Feder und Mandelaugen-Lächeln. Ihr habt doch kein Problem damit?

Wer mehr über mein Japan, oder Haruki Murakami lesen möchte, dem empfehle ich folgende Artikel:

Über Haruki Murakami: Das Ideal der Einfachheit

Über Japan: Mein Japan – Teil 1Mein Japan – Teil 2Warum ich nicht (typisch) japanisch bin

Polizisten, die Prügelknaben der Nation?

Ein Bericht in der WELT, hat mich zu diesem Artikel animiert. Es geht dabei um gleich fünf Polizisten, die von Teenagern krankenhausreif geprügelt worden sind. Wenn ich solche Meldungen lese schüttele ich meist nur den Kopf. Teils sind sie übertrieben, oder einfach schlecht recherchiert. Aber jede Meldung enthält einen Funken Wahrheit. Vielleicht auch einen (großen) Kern.

Nun muss man sich einerseits die Qualiät von Polizisten anschauen. Und da ist es leider nicht sehr weit her. Entweder wir sprechen von gegelten Schönlingen, die eher auf einen Laufsteg, denn auf die Straße gehören, oder von abgestumpften älteren Herren, die kurz vor der Pensionsgrenze stehen. Das aktive Mittelalter sieht man kaum. Die scheinen sich hinter Aktenbergen zu verstecken.

Was Ausbildung, Belastung und Kenntnisse betrifft, so habe ich einen gewissen Einblick in diesen Bereich. Der Polizist als Allrounder, als Bürger in Uniform. Nur wirklich gut können die Uniformierten nichts. Und genau da liegt das Problem. Ich bin nun bestimmt keine Befürworterin von Gewalt. Aber selbst wenn die BeamtInnen richtig zupackenn könnten, sie dürfen es von Seiten der Politiker aus nicht.

An dieser Stelle sehe ich viele LeserInnen skeptisch die Stirn runzeln. Fakt ist, dass die Grundausbildung eines Polizisten ihn nicht zum Kampfsportler macht. Sofern er keinem Spezialkommando angehört, ist ein Streifenbeamter für einen trainierten Boxer, oder Straßenschläger keine wirkliche Gefahr. Und welcher Polizist wird schon seine Waffe gegen zwei unbewaffnete Minderjährige ziehen?

Die WELT schreibt, dass 13-jährige Mädchen habe einen Beutel mit einer Glasflasche bei sich gehabt und damit wild um sich geschlagen. Immer wieder soll sie die Polizisten damit im Gesicht getroffen haben. Und das ist mir dann doch zu hoch. Da stehen fünf Erwachsene einem Kind gegenüber und können es nicht beruhigen. Sofern die Kleine keine neue Mayumi war sind diese BeamtInnen in meinen Augen Stümper. Schlechte Ausbildung, oder nicht.

Ich brauche unter fünf Sekunden, um einem Angriff erfolgreich zu begegnen. Und fünf Sekunden sind schon lang! In meinen Augen ist diese Meldung ein weiteres Armutszeugnis für die Polizei. Und sie wird sehr schnell unter gewaltbereiten Jugendlichen und Erwachsenen die Runde machen und den Zustand in Zukunft noch verschlimmern. Mit Sicherheit fordere ich keinen Polizeistaat, keine wild um sich schlagenden BeamtInnen. Aber zu ihrer eigenen und damit unser aller Sicherheit, sollte die Polizei etwas gegen leicht zu verprügelnde Einsatzkräfte tun.

Ich will nicht artig sein! – Eltern und Kinder heute

Die WELT online gehört nicht zu meinen Freunden. Aber ab und an gibt es selbst dort etwas, was mich interessiert. So auch beim Interview mit Julia Heilmann und Thomas Lindemann. Die beiden haben ein Buch geschrieben, das ich mir kaufen möchte. „Alle Eltern können schlafen lernen. Erziehungsweisheiten auf den Kopf gestellt“, ist der Titel.

Nun bin ich keine Mama. Aber ich war lange genug Kind. Laut Yuki bin ich das immer noch, aber das spielt keine Rolle. Ich mag gern kindisch sein. Wichtiger für mich ist das Verhalten von Eltern ihren Kindern gegenüber und wie sie diese damit prägen. Als Feministin habe ich so meine eigenen Ideen, wie Kinder erzogen werden sollten. Vor allem aber, wie nicht!

Ich hatte das große Glück Eltern zu haben, die meine Natur vermutlich instinktiv erkannt haben. Und die ist und bleibt rebellisch. Unangepasst und kämpferisch. Statt Verbote zu erteilen, haben sie mich mit sanfter Hand gelenkt. Und das war mein großes Glück. Aber wie machen das andere Eltern? Solche, die aufgeklärt und vor allem auf der Seite der Mädchen sind? Werden Kinder nicht erst durch ihre Eltern in Rollen gezwängt, die sie vorher noch nicht kannten?

„Jungs weinen nicht“, wird den Söhnen gesagt. Aber bitte warum? Warum sagt die aufgeklärte Mutter von heute das? Warum muss das Mädchen ein rosa Kleidchen tragen und als Prinzessin angesprochen werden? Sind alle Eltern doof? Merken sie nicht, was sie den Kindern damit antun, in welche Rolle sie diese drücken? „Sei artig“, passt nicht in Julia Heilmanns Erziehungsstrategie. „Wir wollen ja eigentlich gar keine artigen Kinder, sondern Kinder, die kreativ, eigenwillig und eben nicht autoritätsgläubig sind“, sagt sie. „Deshalb sind diese Sätze frustrierend, für Kinder und Eltern.“ Und damit hat sie recht.

„Iss dein Gemüse“, kenne ich von befreundeten Eltern. Aber der Junge denkt nicht mal daran. Es ist grün und eklig für ihn. Aber die Eltern verstehen seine Nöte nicht. Der Teller muss leergegessen sein. Das gehört sich nun mal so. Aber mit Zwang erreichen Eltern nichts. Natürlich brauchen Kinder gewisse Regeln. Das sehen auch die beiden Autoren so. Die „Schimpfwortliste“ fand ich süß. Klar sollen Kinder nicht fluchen. Der sollte besser in der Karibik bleiben, das kommt viel besser an.

Thomas Lindemann hat es treffend formuliert. Hut ab vor dem Mann. Statt Verbote sollten Eltern die klassische „Ich-Botschaft“ benutzen, hat er gesagt. „Ich möchte, dass du jetzt mal leise bist, weil ich mir das für mich wünsche“. Kinder verstehen das leichter, als Verbote. Und da stime ich ihm zu. Was ich mir bei Eltern und für Kinder wünsche geht noch einen Schritt weiter. Weg vom klassischen Rollenverständnis! Mädchen müssen süß und brav sein und Jungs dürfen nicht weinen? Bitte was soll genau das? Das ist blanker Unsinn und stammt aus dem Mittelalter.

Meine Mama hat mich als kleines Mädchen in eine Puppenküche gestellt. Ich sollte nun damit spielen. Laut ihrer Erzählung soll ich sie vorwurfsvoll angeschaut und das für Japaner so ungeliebte Wort „Nein!“ benutzt haben. Mayumi pur. Viel lieber habe ich ihr in der Küche geholfen und dort für ein mittleres Chaos gesorgt. Töpfe und Pfannen haben einen ganz eigenen Klang, wenn man sie gegeneinander schlägt. Noch viel lieber habe ich meinem Papa beim Training zugeschaut. Da konnte er machen was er wollte. Sofort wenn er ins Hauseigene Dojo ging, krabbelte ich hinterher. Wer das verhindern wollte musste mein Geschrei ertragen, bis ich meinen Willen bekam. Ist mir gesagt worden! Daran erinnern kann ich mich leider nicht.

Meine Eltern hätten sich bestimmt auch gewünscht, dass ich anders werde. Aber instinktiv haben sie mir Freiheiten gelassen, die mich geprägt haben. Und genau diese Freiheiten wünsche ich mir auch für andere Kinder. Was nicht bedeutet, dass sie Eltern drangsalieren sollten. Ich bin für Offenheit, für Toleranz. Mädchen sollten wenn sie wollen Fußball spielen und Jungs von mir aus auch mit Puppen. Ist doch alles keine große Sache. Weder macht es Mädchen lesbisch, noch einen Jungen schwul. Aber diese Kinder dürften offener für andere sein, die nicht so sind wie sie.

„Kinder verstehen schon früh, dass es nicht nur um sie geht, dass andere auch Bedürfnisse haben“, hat Julia Heilmann gesagt. Das steht bei mir in keinem Widerspruch zu dem, was ich geschrieben habe. Ich wünsche mir nur einfach andere Eltern. Solche, die weg von den eingefahrenen Bahnen althergebrachter Erziehungsmethoden sind. Natürlich ist das schwer. Beruf, Stress, Geldsorgen und Nöte, prägen oft das Leben. Und prompt wird man sich als Elternteil dabei ertappen, wie man „Nein, das machen Kinder nicht!“, ausspricht.

Vielleicht sollte es Kurse für (werdende) Eltern geben. Wie man sich Kindern gegenüber verhält. Denn die meisten Eltern haben davon keine Ahnung. Die Verbote der eigenen Kindheit werden gebetsmühlenartig wiederholt. Und schon ist das Drama vorprogammiert. Wille trifft auf Willen. Woraus der Widerwille und kindlicher Ungehorsam entsteht. Lasst Kinder auch mal unartig sein und geht weg von den klassischen Erziehungsweisheiten. Steckt sie in keine rosa Kleidchen, oder Papas alte Fußballschuhe. Lasst Kinder wieder Kinder sein und kein Klischee. Das wünsche ich mir.

Frauen an den Herd! – Gender-Wahn im Aufwind

Männer haben es doch immer schon gewusst: Frauen gehören an den Herd! Oder besser gesagt wieder. Denn der Feminismus ist tot. Es lebe der neu erstarkte und selbstbewusste Mann. Hintergrund dieser ironischen Zeilen ist eine Facebook-Aktion der AfD-Jugend, die eine Kampagne gegen den angeblich geschürten Gender-Wahn gestartet hat. Der stehe der Vernunft im Wege.

Nun bin ich schon eine Weile Feministin und kämpfe für das Recht von Frau in allen Lebensbereichen. Vor allem aber gegen muffig Konservative und ihre Homophobie. Eigentlich war ich früher eine „Rote Socke.“ Aber Grüne, Piraten und AfD haben vor einer Weile mein Interesse geweckt. Nur was sich momentan auf Facebook abspielt, ist eine Zumutung für mich. Die AfD dreht durch. Junge Frauen präsentieren selbst gemachte Schilder, auf denen sie sich vom Feminismus distanzieren.

„Ich bin keine Feministin, weil ich mir gern die Tür aufhalten und in die Jacke helfen lasse!“, heißt es da. „Ich bin keine Feministin, weil die Gleichberechtigung der Frauen abgeschlossen ist. Jetzt liegt es an den Frauen selbst, ihre Chance in die Hand zu nehmen“, wird auch geschrieben.

Spontan frage ich mich, ob diese Aussagen unter Folter zustande kamen. Keine in der Bewegung aktive Frau wird sie auch nur ansatzweise ernst nehmen können. Die gläubigen Gesichter der jungen Frauen machen mir fast etwas Angst. Soll das Deutschlands Zukunft sein?

Wissen sollte man, dass die Kampagne mit Unterstützung der AfD-Männer gestartet worden ist. Oder sollte ich sagen durch? Denn das dürfte der Wahrheit näher kommen, aber auch das vermutlich größte Eigentor der AfD sein. Auch, wenn ich die WELT online nicht besonders mag, so muss ich mich doch mit Günther Lachmann verbünden. Dessen Kommentare sind zwar primär gegen die AfD gerichtet, aber ich greife sie in dem Fall für mich auf.

Ist die AfD-Jugend naiv, oder will sie nur provozieren, schreibt der Redakteur. Und genau das fällt auch mir zu dem Schwachfug ein. Aber da gibt es immer noch die JUSOS, die sofort dagegen halten. „Ich bin Feministin, weil Frauen auch das Recht haben, von ihrer Arbeit leben zu können“, schreibt eine Jungsoziale. „Weil das, was Frauen in der Gesellschaft leisten, dauerhaft und ernsthaft anerkannt werden muss.“
Von mir gibt es Beifall für diese Worte, denn bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Die Jusos sagen klar: „NEIN, die Gleichberechtigung ist keineswegs abgeschlossen. Einfach mal gucken, wie es mit dem Gehalt bei absolut gleicher Qualifikation und später bei der Rente aussieht, da wird einigen das Lachen ganz schnell vergehen.“ Und auch all denen, die jetzt wieder ihre Totschlagargumente bringen und den Blick nicht vom Tellerrand heben wollen. Haben sie doch meist eine Frau am Herd, die ihnen brav das Essen serviert.

Es gibt eine Menge Argumente gegen die AfD-Kampagne und für den Kampf von Frau. Leider ist Deutschlands Bewegung gespalten und war lange von Alice Schwarzer dominiert. Aber die Grand Dame ist ins Gerede gekommen und wird nicht von allen geliebt. Fakt ist, dass Frauen zwar auf einem guten Weg, aber noch nicht angekommen sind. Und Kampagnen, wie jene des AfD, tragen nicht zum Erfolg der Frauenbewegung bei. Sie sind unnötig und dumm.

Natürlich sind junge Frauen in diesen Tagen selbstbewusster, als es ihre Mütter waren. Sie können deutlich mehr erreichen, aber nicht bis zur letzten Konsequenz. Der Weg ganz nach oben bleibt ihnen verwehrt, der wird von Patriarchen dominiert. Und genau die stecken hinter solchen Aktionen. Jovial lächelnd geben sie Frau etwas Zuckerbrot, um dann mit erhobener Peitsche das STOP-Schild zu zeigen. Der Grund ist klar: sie fürchten um ihre Macht.

Der Gender-Wahn stehe der Vernunft im Wege, schreibt die AfD. Ich denke eher, dass die AfD von der Vernunft verlassen worden ist. Schade eigentlich. Schade auch, dass ich meine spitze Feder zu diesem Abgesang erheben muss. Das hatte ich anders geplant. Der Feminismus ist nicht tot, liebe AfD. Und Frauen gehören nicht nur an den Herd. Auch Männer können kochen. Und das sollten sie auch ganz selbstbewusst tun. Und einfach damit aufhören Frauen von oben herab zu belächeln und für dumm zu verkaufen. Vielleicht klappts dann auch wieder mit der Liebe, für die sie sonst bezahlen müssen. Aber das ist ein anderes Thema.

Journalisten heute – Berichte zwischen Freud und Leid

Täglich bin auf der Suche nach Neuigkeiten, ich bin interessiert an Menschen und der Welt. Meist finde ich nur Tod und Leid. Gezielt wird uns grauer Einheitsbrei verkauft, absichtlich werden wir ins Meer der Tränen gestoßen. „Good news are bad news – and bad news are good news“, heißt die Devise für Journalisten. Aber muss das wirklich sein? Wir werden täglich für dumm verkauft und manipuliert. Von einer Sorte Mensch, die sich der Aufklärung verschrieben hat. In Wirklichkeit geht es oft nur noch um Geld.

Freitag, 31. Januar 2014, die Welt online präsentiert auf einen Blick die fünf meistgelesenen Artikel:

1. „Maybrit Illner“ Der „Prophet des Bösen“ antwortet aus Washington
2. Mordprozess Gericht verurteilt Amanda Knox zu 28 Jahren Haft
3. Syrien Assads Folterkammern sind die Hölle
4. Auftragskiller Was es kostet, einen Menschen töten zu lassen
5. Dschungelcamp Tag 14 Tot stellen verhilft Tanja auch nicht zum Rauswurf

Böse, Mord, Folter / Hölle, töten, tot stellen. Fünf mal negative Schlagzeilen, das habt ihr wieder prima gemacht! Ich empfehle noch etwas Homophobie und einen schrecklichen Verkehrsunfall. Natürlich alles mit Todesfolge! Vielleicht noch gewürzt mit der einen oder anderen Naturkatastrophe. Das hätte doch was. Andererseits braucht niemand weichgespülte Nachrichten, oder Neuigkeiten aus dem Dschungelcamp. Das ist Volksverblödung pur. Dann vielleicht doch die Rezension des neuen Pilcher-Romans. Die Welt in rosa ist dann immer noch besser, als Möchtegern, oder Ex-Prominente mit Wurmbefall. Zur Ehrenrettung der Journalisten muss man aber auch klar sagen, dass Leser eine große Mitschuld tragen. Ohne die zahlreichen Klicks auf Leid und Sensationen, verginge der Presse schnell die Lust auf mehr.

Ohne auf Besserung zu hoffen klicke ich auf das Lesezeichen der ZEIT online. Henning Mankell ist an Krebs erkrankt lese ich. Das tut mir natürlich leid. Ulrich Greiner, Kulturkorrespondent der Zeit, schreibt darüber in seiner Kolumne „Fünf vor 8:00.“ Ohne viel zu erwarten fliegen meine Augen über die Zeilen. Dann hole ich tief Luft. Im ersten Moment will ich den Kolumnisten in der Luft zerreißen. Und das kann ich richtig gut! Aber dann schüttele ich den Kopf. Warum sollte ich den Mann attackieren? Er hat durchaus Recht. Auch, wenn er vielleicht nicht immer die passenden Worte findet.

Henning Mankell will den Kampf gegen seinen Krankheit öffentlich machen. Und dagegen schreibt Greiner an. Auf der einen Seite der Autor, der ohne Menschen nicht leben kann, auf der anderen Seite ein Journalist, der vom Leid der Menschen lebt. Wer kanns besser?  Beide leben von- und sterben miteinander. Eine unheilige Koexistenz. Mankell sagt, es ging letztlich ja um Schmerzen und Leiden, die viele Menschen empfänden. Das soll seine Rechtfertigung sein. Leid und den Schmerz anderer ausgebreitet zu finden, erscheint Greiner als eine besonders aufdringliche Form des Narzissmus. Das ist seine Meinung, die bewerte ich nicht. Eher zynisch mutet aber folgende Aussage Greiners an: „Man sollte, wenn man es kann, den großen Todesromanen der Literaturgeschichte einen neuen hinzufügen. Oder lieber schweigen.“

Schade, dass Sie sich nicht an ihren eigenen Satz gehalten haben, Herr Greiner.

Fett im Bett

Dass die Welt spinnt, habe ich immer schon gewusst. Zum Lachen bringt mich heute aber ein Bericht der WELT online. Menschen in Beziehungen treiben demnach weniger Sport. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) will herausgefunden haben, dass die Sportbegeisterung bei Verheirateten deutlich nachlasse. Der Grund: Die Partner müssten ihre Attraktivität nicht mehr unter Beweis stellen.

Ich denke kurz nach und schüttele dann den Kopf. Zwar treibe ich auch weniger Sport als noch vor 10 Jahren. Aber das hat mit meiner Ehe wenig zu tun. Als Kind und Teenager habe ich den Zwang verspürt mich auszutoben. Ich war nur glücklich, wenn ich nach einem Training völlig erschöpft unter der Dusche stand. So viel anders ist das nicht geworden. Nur setze ich meine Kraft jetzt effektiver ein. Wir gehen aber immer noch zweimal pro Woche ins Wing Chun und mindestens einmal ins Aikido. Wir joggen auch oft, oder gehen spazieren.

Aber ich will es genau wissen und zeige Yuki den Artikel.
„Stimmt doch“, sagt sie. „Du bist voll fett.“
„Ach ja?“, erwidere ich und kneife ihr in den Po. „Und was bitte ist das?“
„Reservemuskeln“, gibt sie ungerührt zurück. „Ich wette du bist schwerer als ich.“
„Niemals!“, protestiere ich und zeige auf meinen flachen Bauch.
Sie lächelt und blickt auf meine Oberschenkel. Die sind zwar in der Cargohose kaum zu sehen, aber wirklich etwas dicker als ihre.
„Und wer bitte hat dich zum Karate mitgenommen?“, will ich wissen und ziehe gespielt beleidigt die Augenbrauen hoch.
„Ich war viermal pro Woche im Fitness Center“, erwidert Yuki. „Und ich bin gelaufen und Rad gefahren. All das habe ich aufgegeben.“
„Aber nicht wegen mir“, sage ich. „Du hattest Spaß am Karate und Aikido.“
„Klar“, meint sie. „Und an dir.“
„Ach, jetzt etwa nicht mehr?“
„Das muss ich mir noch überlegen. Wer will schon mit einer solch fetten Tussi wie dir leben“, sagt sie frech.
Jetzt will ich es genau wissen. Hose, Kapuzenpulli und T-Shirt fliegen in die Ecke und ich stehe nur in Unterwäsche da.
Yuki sieht mir ungerührt zu. Ein Meisterstück japanischer Selbstbeherrschung.
„Los ausziehen,“ fordere ich sie auf. „Wir gehen jetzt auf die Waage.“
„Wenn du meinst,“ gibt sie zurück. „Du wirst schon sehen, was du davon hast.“
Als ich ins Bad gehe haut sie mir frech auf den Po.
„Eindeutig zu fett“, lästert sie. „Ich lasse mich scheiden.“
„やんちゃな”, sage ich und sie lacht. Und nein, ich werde das nicht ins Deutsche übersetzen. Lernt gefälligst Japanisch, wenn ihr mich verstehen wollt.
Unsere supermoderne Digitalwaage ist ein Hochzeitsgeschenk. Sie zeigt erstaunliche 52,4 Kilogramm.
Yuki schaut mich triumphierend an und schubst mich von der Waage. „Dickerchen“, lästert sie und schaut auf ihr Ergebnis, das exakt 51,9 Kilogramm beträgt.
„Dafür habe ich mehr Muskeln als du“, sage ich bestimmt.
„Und wo bitte sollen die sein?“, will Yuki wissen. „An deinem fetten Po?“
„Du fütterst mich ja immer mit Schokolade“, werfe ich ein. „Kein Wunder also, dass ich schwerer bin als du. Und trotzdem sind das Muskeln. So!“
„Klar doch“, sagt sie sanft und zeigt ihr zauberhaftes Elfenlächeln.
Unvermittelt schmiegt sie sich an mich.
„Aber wenn ich ehrlich bin, so ein bisschen mehr von dir mag ich gern“, flüstert sie.
Was gibt es noch mehr zu sagen? Außer, dass die Welt spinnt und Wissenschaftler keine Ahnung haben. Aber davon viel.

Wenn aus Frauen Männer werden

In Zeiten sich verändernder Rollen von Frau und Mann spricht man auch gern vom Genderwahn. Vor allem in der virtuellen Welt von Second Life (SL) fällt das besonders auf. Hinter den dortigen Avataren verbergen sich oft genau gegensätzliche Menschen. Männer entdecken ihre weibliche Seite und (lesbische) Frauen werden zu Bois. Nein, das ist kein Tippfehler. Was Boi(s) genau bedeutet kann jeder Interessierte HIER nachlesen.

Nun herrscht in der LGBT-Community of Second Life ein gesundes und durchaus berechtigtes Misstrauen. Viele Männer schleichen sich als Frau in die Szene ein und versuchen Cybersex mit Frau zu haben. Ich kann darüber nur lachen. Aber erlaubt ist, was gefällt. Mir gefällt das nicht. Vor diesem Hintergrund ist der vermutlich größte und älteste Frauen Club in Second Life, „Greek Gold Lesbian Resort (GGLR) dazu übergegangen, einen Voice-Check zu machen. Mitarbeiter des Clubs unterhalten sich mit neuen „Bois“ oder Frauen, um die wahre Identität festzustellen. Mann hat da keine Chance, selbst wenn er per Software seine Stimme verstellt. Das kommt immer raus.

Es gibt aber auch hetero Frauen in Second Life, die männliche Avatare haben. Der Hintergrund ist einfach: Sie wollen ihre Ruhe haben! Vor wem? Vor Mann. Männer in SL haben selten Probleme mit dümmlicher Anmache durch einen anderen Mann. Und die Gay Community ist eher harmlos und manierlich unterwegs. Ich habe in meinen mehr als 5 Jahren dort kaum einen schwulen Mann getroffen. Und wenn doch, war er die Höflichkeit in Person. Ich für mein Teil hatte wenig Probleme mit dem anderen Geschlecht. Vermutlich weil ich mich selten außerhalb der lesbischen Szene bewegte, oder mit Yuki einfach nur auf Entdeckungsreise durch die virtuelle Welt ging.

Aber kommen wir zurück in die reale Welt. Auf meiner Suche nach Lesestoff bin ich heute auf das amerikanische Model Elliot Sailors gestoßen. Nein Elliot ist kein Mann! Auch, wenn sie mittlerweile so ausschauen mag. Elliot Sailors ist eine verheiratete hetero Frau, die mit 30 Jahren zu alt für ihren Model Job geworden war. Dank ihrer markanten Gesichtszüge fiel ihr die Entscheidung dann nicht schwer: In Absprache mit ihrem Mann ging sie zum Friseur und ließ sich einen Kurzhaarschnitt verpassen. Mit eingeschnürter Oberweite, Flanellhemd und Jeans – Stichwort Tomboy Look -, wagte sie den Neuanfang. Und der gelang! Allerdings erst nach einem Auftritt in der TV-Today Show.

Wer sich Bilder von Elliot anschauen möchte wird im Internet schnell fündig. Es gibt sie auf Facebook und diversen anderen Seiten. Selbet der Welt online war sie einen Artikel wert. Dort steht aber nur genau das, was schon anderswo zigfach geschrieben worden ist. Ich bin nicht so der Fan von kurzen Haaren. Vor allem dann nicht, wenn Schwestern diese als Kennzeichen tragen. Yuki und ich haben „lange“ Haare und das bleibt auch so.

Schmunzeln musste ich dann über Elliots Aussage, dass ihr nun da sie als Mann unterwegs sei niemand mehr die Tür aufhält. Wo ist das Problem, Schwester? Ich habe keines damit meiner Frau die Tür zu öffnen, oder sie dann eben mir. Ist halt so bei uns und das ist gut so! Zum Mann werde ich dadurch noch lange nicht.

Warum Frauen Bücher schreiben und nicht mit Männern schlafen

Ich rege mich schon wieder auf! Über Mann! Der Grund ist der von Thomas Andre verfasste Artikel auf SPON über Zoë Jenny. Die Autorin hat nach mehr als 15 Jahren mit ihrem Buch „Spätestens morgen“ ein Comeback geschafft. Das ist toll und ich wünsche ihr viel Erfolg. Auf meiner „Noch zu lesen Liste“ ist es gelandet. Was mich stört ist der Titel des Artikels: „Ex-Fräuleinwunder Zoë Jenny: Alice, Alice, ein Comeback dank Alice!“ Gemeint ist damit Alice Munro, die den Literaturnobelpreis bekommen hat. Klar, dass der Verfasser sich bei ihr bedeckt hält. Alice Munro schriebe solche Typen auch mit nur einem Federstrich weg.

Lieber Verfasser des Artikels, lieber Thomas Andre. Ich weiß selbst, dass gute Titel den Leser neugierig machen sollen. Aber es ist nicht nur der Titel. Sie wollten offenbar komisch sein, vielleicht sogar ironisch. Aber genau das sind Sie nicht. Sie sind überheblich. Die im Märchenstil gehaltene Einleitung „Es war einmal eine junge Frau …“ zeigt zumindest mir, wie Sie über Frauen denken. Klar auch, dass Sie sich offenbar für den Nachfolger von Marcel Reich-Ranicki halten und nun Zoë Jennys neues Buch rezensieren. Woher Sie ihre Meinung nehmen wird nicht klar. Vermutlich haben Sie aber Germanistik oder Literaturwissenschaft studiert und sind daher gleich so viel besser, als der Rest der schreibenden Zunft.

Wie der Unterschied einer schreibenden Frau aussieht kann man auf Welt online in einem Artikel von Kathrin Spoerr überdeutlich sehen. Unter dem Titel „Warum Frauen nicht mit ihren Männern schlafen“ erklärt sie den Lesern süffisant, warum Megasven und Traumfrau Annika keinen Sex mehr miteinander haben. Gut. der Artikel dient der Vorstellung von Kathrin Spoerrs Buch „Mein Leben mit mir ist die Hölle für mich.“ Aber lieber lese ich ein solches Buch, als herablassende Literaturkritik von Mann an Frau.

Für mich als lesbische Frau sind  die Gründe warum eine Frau nicht mehr mit ihrem Mann schläft interessant. Kathrin Spoerr gewährt den Lesern in ihrem Artikel einen recht guten Einblick. Und spontan möchte ich Annicka freundschaftlich in den Arm nehmen und ihr einige tröstende Worte sagen. Und auch den ein oder anderen Tipp geben. Dass dieses Paar die Jahrzehnte nicht überdauern wird ist mir dann sonnenklar. Ich überlege wie viele lesbische Paare ich kenne, die ähnliche Probleme haben. Mir fallen keine ein.

Angeblich haben ja lesbische Frauen keinen Sex mehr nach einer Weile und leben in ruhiger Freundschaft zusammen. Keine Ahnung wer dieses Klischee verbreitet hat. Von den Extremen abgesehen verlaufen Liebesbeziehungen unter Frauen einfach harmonischer. Und der reine Akt ist nicht immer das, was Frau wirklich will. Nähe, Verständnis, Zärtlichkeit, gemeinsam Dinge unternehmen, miteinander Reden ist zigfach wichtiger, als männliche Lust. Lust habe ich nun auch: Nämlich mir die Bücher von Zoë, Kathrin und Alice zu besorgen. Und vielleicht schreibe ich irgendwann auch ein eigenes Buch. Einen Mann der mit mir schlafen will habe ich zum Glück ja nicht.

 

 

 

Testosteron und die Macht der Revolution

Laut einem Bericht der Welt online ist das männliche Sexualhormon Testosteron dafür verantwortlich, dass Männer unter anderem in Kriege ziehen, oder eine Revolution starten. Die Autorin Karin Kneissl will das herausgefunden haben. Sie vertritt die Meinung, dass der Arabische Frühling ein gutes Beispiel für sexuell frustrierte junge Männer sei.

Wer den Artikel nachlesen möchte:

http://www.welt.de/kultur/history/article108273897/Erst-Testosteron-macht-Maenner-zu-Revolutionaeren.html

Ich hatte den Artikel wieder entdeckt, als ich etwas recherchieren wollte.

Karin Kneissl wirft auch die These auf, dass Testosteron bei Männern für den Beschützerinstinkt verantwortlich sei. Ebenso für Führungsanspruch und Wettbewerb innerhalb einer Männergruppe. Ich fragte mich an dieser Stelle, ob die gute Karin jemals mit Frauen gearbeitet hat. Vielleicht sind wir weniger offen aggressiv als Mann, sehen viele Dinge anders. Aber ein Alphaweibchen wird es in jeder Gruppe geben. Und die durch Testosteron gesteigerte Kampfeslust von Mann mag durchaus zutreffen. Nur warum gibt es dann immer mehr Frauen, die sich in Kampfsportarten üben? Weil Mann das so möchte? Nein. Ich habe Karate und Aikido zwar bei meinem Vater gelernt, aber gezwungen hat er mich nicht. Das wäre ihm nicht gelungen, ich hatte schon mit fünf Jahren meinen eigenen Kopf.

Nun bin ich keine Ärztin und Psychologie zu studieren überlasse ich anderen Menschen. Aber ich weiß schon, dass Hormone großen Einfluss auf unser Seelenleben, unser Wohlbefinden haben. Damit aber nun gleich Kriege und Revolutionen zu erklären halte ich doch für sehr weit hergeholt. Es mag vielleicht einfach sein, die aufgestaute (sexuelle) Energie von Mann zu nutzen um sie in einen Krieg zu lenken. Den Arabischen Frühling damit zu erklären ist lächerlich. Da hat die liebe Karin Kneissl gewaltig an der politischen Realiät vorbei geschossen. Und die wird nun mal von den USA bestimmt. Und von Russland, China und Europa. Das sind die wahren Drahtzieher. Es geht ums Öl, um Kontrolle.

Klar, aus Sicht von Frau ist Testosteron ein böses Hormon. Es steht für Gewalt, Krieg und Tod. Frauen mögen nichts davon. Mit Ausnahmen. Wie etwa die britannische Königin Boudicca, die im Jahr 60-61 n. Chr. einen Keltenaufstand gegen die Römer führte. Und „just for the records“ liebe Karin Kneissl: Es war – für die Öffentlichkeit so dargestellt -, dass Video der Bloggerin Asma Mahfouz auf Facebook gepostet, das die Ereignisse 2011 in Gang setzte. Ja, eine Frau.

Ob Boudicca und Asma Mahfouz wohl zuviel Testosteron hatten? Wohl kaum. Aber vielleicht ist es für so manche Frau schwer sich einzugestehen, dass ein Matriarchat keine böse Sache wäre.  Und auch wenn ich Frau Merkels politische Ansichten nicht mag, als „Große Mutter“ kann ich sie dann doch ein bisschen mögen.