Die Zehn Gebote des Miyamoto Musashi

Die Zehn Gebote des Miyamoto Musashi

Die japanische Geschichte ist voller Grausamkeit und Gewalt. Zumindest nach dem heutigen Verständnis. Aber für meine Vorfahren war der Tod ein Teil ihres Lebens. Die Geschichte Japans ist in gewisser Weise die Geschichte aller Länder. Auch Deutschland hat eine kriegerische Vergangenheit. Vielleicht liegt in der Gewalt der Schlüssel zu jener Weisheit, die Dichter und Denker den Menschen später offenbarten.

Musashi

Miyamoto Musashi, Japans berühmtester Ronin / Samurai, war Mitglied einer Generation, die oft schon in jungen Jahren auf dem Schlachtfeld verblutet ist. Musashi hat überlebt und keinen seiner vielen Zweikämpfe verloren. Nach damaligen Maßstäben hat er sich dabei unehrenhafter Mittel bedient. Aber wer war dieser Mann wirklich, der zur Legende in Japan geworden ist?

Musashi war kein primitiver Schläger. Sein Nachlass, das Buch Gorin no Sho (Buch der fünf Ringe), dient noch heute als Quelle für Lebensweisheiten und Managementstrategien. Musashis Jugend war hart, der Überlieferung nach, hat ihm sein Vater wenig Liebe entgegengebracht. Dafür hat er ihn im Kenjutsu / Schwertkampf und Jittejutsu unterrichtet. Letzteres ist interessant und erklärt möglicherweise Musashis für damalige Verhältnisse spektakuläre Schwertkampftechnik.

Die Kunst des Kriegers

Jittejutsu ist die japanische Kampfkunst, die japanische Waffe Jitte einzusetzen. Jittejutsu wurde hauptsächlich für die Strafverfolgungsbeamten der Edo-Zeit entwickelt, um eine nicht tödliche Abrüstung und Festnahme von Kriminellen zu ermöglichen, die normalerweise ein Schwert trugen. (Quelle Wikipedia)

Jitte ist keine Waffe im eigentlichen Sinn. Dabei handelt es sich um einen mit einem Griff versehenen Metallstab, der noch einen Haken hat. Ein Bild findet sich bei Wikipedia.

Ich habe das ausprobiert und bin der Meinung, dass Muashis ursprüngliche Schwerttechnik aus Jitte und Katana bestand. Mit der Jitte hat er vermutlich (tödliche) Schläge geblockt und ist dann selbst mit dem Schwert zum (tödlichen) Angriff übergegangen. In späteren Jahren hat er dann ein Kurz- und ein Langschwert eingesetzt.

Die Zehn Gebote

Mein Vater kennt die Niten-Ichiryū-Schwertkampfschule Musashis und hat mir die Techniken beigebracht. Im Unterschied zu normalem Kenjutsu werden zwei Schwerter benutzt. Das kleinere kann man auch werfen.

Ich habe das als Kind gemacht, was meinen Vater zum Schmunzeln brachte. Mayumi „wütend“ war offensichtlich spaßig. Glück für ihn, es handelte sich um ein Plastikschwert. Ein echtes hätte ich ohnehin nicht geworfen. Hier nun Musashis Gebote:

  1. Habe nie arglistige Gedanken.
  2. Übe dich unablässig darin, deinem Weg zu folgen.
  3. Mache dich vertraut mit allen Techniken und Künsten.
  4. Studiere die Wege und Tätigkeiten vieler Berufe.
  5. Lerne in allen Dingen Gewinn und Verlust zu unterscheiden.
  6. Entwickle deine Fähigkeit, Dinge auf den ersten Blick zu durchschauen.
  7. Bemühe dich, das Wesen auch dessen zu erkennen, das unsichtbar bleibt.
  8. Vernachlässige nie deine Aufmerksamkeit, auch gegenüber den kleinsten Dingen.
  9. Halte dich nicht mit nutzlosen Beschäftigungen auf.
  10. Wenn es einen Weg gibt, der zu unbesiegbarem Selbstvertrauen führt, dem Einzelnen alle Schwierigkeiten überwinden hilft und ihm Ruhm und Ehre einbringt, so ist es der Weg des Kampfes.

Rückblick

Meine Vorfahren waren Vasallen des Tokugawa-Clans, der letztlich gegen den Toyotomi-Clan siegreich war. Tokugawa Ieyasu wurde nach dem Sieg zum berühmtesten Shogun Japans. Musashi, der für den Toyotomi-Clan kämpfte, stand also meinen Vorfahren gegenüber.

Vermutlich haben sie sich nicht persönlich getroffen sonst hätte vielleicht keiner überlebt. Musashi ist damals vom Schlachtfeld geflohen und begann seine Wanderung durch Japan. Meine Vorfahren haben weiter dem Shogun gedient. Relativ unspektakulär, wie ich vermute. Wer auffiel, verlor schnell den Kopf.

Ich denke, also bin ich

Vor einigen Jahren habe ich bereits den Beitrag „Das ist Kenjutsu!“ verfasst. Dort findet sich mehr über die japanische Art zu fechten. Noch schwieriger als den Weg der Samurai zu verstehen, ist für Europäer offensichtlich wie Japaner denken. Vielleicht helfen Musashis Zehn Gebote, die auch noch in der heutigen Zeit ihre Berechtigung haben.

Les Quatre Cents Coups – Die vierhundert Streiche

Die Zahl „400“ ist die Summe meiner Streiche, die ich federführend trieb. 2 Jahre habe ich fast täglich kommentiert und mich oft köstlich amüsiert. Gefetzt haben sich die anderen, die meinen Humor nicht verstanden haben. Liebe LeserInnen, ist das wirklich so schwer?

Wenn ich von LeserInnen spreche wird mein Auge feucht. 320 + mir meist unbekannte Follower. Muss das wirklich sein? Liebe Trittbrettfahrer, Spanner und Querulanten, sucht euch für eure Ergüsse bitte einen anderen Blog. Meiner bleibt sauber und weiter feministisch. Harten Sex gibt’s beim Blogger nebenan.

Warum ich das schreibe? Es liegt an den Suchbegriffen, die eindeutig auf (Lesben)Sex und noch mehr (Lesben)Sex abzielen. Aber Sex ist und bleibt meine Privatsache. Ich muss mich nicht (geistig) entblößen und der Welt ganz offen präsentieren. Also liebe Porno-Blogger: schleicht euch bitte wieder schnell.

Bei mir gibt’s immer harte Fakten, die nicht alle mögen. Immer wieder zeigt man(n) sich erstaunt darüber, wie ich die Dinge sehe. Mein Weltbild passt schlecht in die heile Welt von Stammtischen und Häkelstuben.

Wer Vorurteile erleben möchte sollte für eine Weile ins Ausland gehen. Selbst Japaner lästern über den Gaijin. Wenn auch ungleich höflicher, als andere Nationen. Dort sind und bleiben Deutsche oft die „German Tanks“, was viel über das begrenzte Weltbild des Lästerers sagt.

„Du bist so radikal!“, höre ich oft. Und „Du musst das differenzierter sehen.“ Nichs für ungut, liebe LeserInnen. Das ist mein Blog, meine Sicht der Dinge. Dinge, die ich als lesbische Asiatin in Europa erlebe. Und wie Gott Janus, hat auch Europa zwei Gesichter. Und eins davon ist homophob.

Mein angeblicher Hang zur Gewalt lässt mich schmunzeln. So zumindest sehen mich viele Menschen. Ja, ich habe als Kind eine Nase und zwei Finger gebrochen. Aber das war Selbstverteidigung. Ja, ich habe mich gegen pöbelnde Männer gewehrt und sie schmerzhaft in die Schranken gewiesen. Und nicht nur einer Zicke eine schallende Ohrfeige verpasst.

Macht es mich zur Gewalttäterin, wenn ich eine Freundin vor einer Vergewaltigung rette und dem Täter in die Kronjuwelen trete? Ich nenne es Selbstbewusstsein. Andere „Samurai-Gen.“ Beides ist korrekt. Das Problem vieler Menschen sind die Erwartungen, die ich nicht erfülle. Da steht eine kleine, zierliche Japanerin mit einem 10 Meter großen Ego. Habt ihr ein Problem damit?