Weil ich ein Mädchen bin – Gendersprache in der Kritik

„Sprache ändert sich, weil die Zeiten sich ändern“, hat die ehemalige ZDF-Moderatorin Petra Gerster in einem Interview gesagt. „Frau Genderstern“, wie ich sie ironisch bezeichne, hat die Gendersprache im HEUTE-Journal mit eingeführt. Ihrer Meinung nach „macht Gendern Frauen sichtbar.“

Weil ich ein Mädchen bin

An dieser Stelle hole ich tief Luft und sehe die dauerempörte Mädchenmannschaft e.V. vor mir. Den Seitenhieb werden vermutlich nur wenige verstehen. Daher vielleicht der Hinweis auf einen Bericht der taz aus dem Jahr 2012, in dem der Ausstieg aller Gründungsmitglieder des Vereins angesprochen worden ist, da sich der Umgangston stark gewandelt habe: „Die Sprache ist rauer, man bloggt über sexistische Kackscheiße, kotzt sich aus“. Manchmal liebe ich die direkte Sprache der taz.

Gendern macht Frauen nicht sichtbar(er), dieser konstruierte Unsinn grenzt sie im Gegenteil wieder aus und schafft neue Gräben. Wo ist das Problem für Frauen, wenn von einem Bürgerbeauftragten gesprochen wird? Sind Frauen keine Bürger? Werden sie dagegen direkt angesprochen, ist der Passus „Liebe Bürgerinnen und Bürger“ kein Problem. Aber die Anrede „Liebe Bürger*innen“ ist schlicht und ergreifend eine Vergewaltigung der deutschen Sprache. Frau Gerster sieht das natürlich anders. Vermutlich fühlte sie sich von Männern unterdrückt.

Feminismus kurz erklärt

Der Feminismus ursprünglicher Ausprägung, entstand um 1882 und dauerte bis etwa 1945. Die sogenannten Sufragetten, aber auch Sozialistinnen, forderten gleiche politische Bürgerrechte für Frauen und die Zulassung zu Wahlen und Universitäten. Zwischen 1949 und 1990 widmeten sich Feministinnen der vollen rechtlichen und beruflichen Gleichstellung von Frauen. Danach wurde der Feminismus mehr oder weniger substanzlos und verlor sich in wirren Thesen über Gendersprache und nicht feststehendem Geschlecht.

Psychopathologisch verstrahlte, meist linksgrüne Frauen, sahen plötzlich den Mann, den Patriarchen als Feindbild an. Es würde an dieser Stelle allerdings zu weit führen, die Vorteile des Matriarchats zu erklären. Die Feministinnen neuzeitlicher Prägung kämpfen letztlich gegen sich selbst. In ihrem Wahn „Mann“ als den Verbreiter allen Übels zu stigmatisieren, greifen sie den Mensch als solchen an.

Platz da!

Frauen haben längst ihren Platz in der Gesellschaft eingenommen. Vielleicht weniger dominant im Auftritt, das haben sie von jeher den „Herren der Schöpfung“ überlassen. Aber sie sind durchaus „oben“ angekommen, wie es so schön heißt. Es gibt andere, wie mich. Wobei ich meinen Auftritt als selbstbewusst bezeichne, aber nicht brutal-dominierend nenne. Warum die Ellbogen einsetzen, wenn es auch ein Lächeln tut?

Einen der blödesten Sprüche überhaupt, habe ich vor einigen Jahren auf einem feministischen Blog gesehen. „Die Zukunft ist weiblich!“, hat dort ein Mädel geschrieben. (Fast!) Alle haben ihr virtuell applaudiert. Nur eine gewisse Mayumi nicht. Ich schrieb: „Die Zukunft mag weiblich sein, die Vergangenheit und die Gegenwart auch.“ Das Mädel war tödlich beleidigt. „Wie kannst du nur, Mayumi!“

Gendern wirkt bemüht und wird daher von vielen Männern belächelt oder abgelehnt. Welche Stilblüten falsch eingesetzte Sprache treiben kann, war vor einigen Monaten beim ZDF zu sehen. Dort hatte man der (Männer!) Fußball Nationalmannschaft der Ungar*innen zum Sieg gratuliert. Gleiches gilt für die Berichterstattung über die Islamist*innen der Taliban. Dümmer geht es nimmer.

Gendern spaltet

Wir leben bereits in einer gespaltenen Gesellschaft. Divide et impera ist seit jeher das Mittel der herrschenden Klasse, um die Kontrolle über alle Bürger zu bewahren. Gendern spaltet die Gesellschaft noch tiefer. (Weiße) Töchter stehen gegen ihre (weißen) Väter auf und spucken ihnen ins Gesicht. Sie haben aber kein Problem damit, wenn der gleiche „alte weiße Mann“ sie nach der misslungenen Demonstration für „kostenlose Regenbogenhöschen“ aus dem Gefängnis holt. Dann ist der verhasste Papa wieder der Held.

Bei der Gendersprache geht es ganz bewusst um Ausgrenzung und Spaltung. Der Klassenkampf wird in die heimischen Wohn- und Schlafzimmer getragen. Das gezielt eingesetzte Gendersternchen soll die Geschlechter aufeinander hetzen. Frauen, die wie ich dagegen sind, werden mit Missachtung abgestraft. Vielleicht auch mit ellenlangen Blogeinträgen, die ich mit einem lässigen Dreizeiler kontern kann.

Alte weiße Männer

Mein „Problem“ mit Männern war und ist der Tatsache geschuldet, dass ich lesbisch bin und keine Beziehung, keinen Sex mit Männern möchte. Wer das nicht verstanden hat, wer physisch aufdringlich geworden ist, durfte die Konsequenzen tragen. Anfassen ist nicht, alles klar? Ich habe aber kein Problem damit, einen „alten Mann“ zum väterlichen Freund zu haben. Sein Name ist Achmed, den ich seit Kindestagen „Onkel“ nenne. Oder liebevoll „Küchenphilosoph.“ Aber das ist eine andere Geschichte.

Ich hege keinen Hass gegen Männer. Egal ob sie Kaukasier, Afrikaner oder Asiaten sind. Menschen sind nun mal verschieden und alle Menschen werden alt. Die mittlerweile auch durch das Gendersternchen gelungene Spaltung der westlichen Gesellschaft, hat zur Vereinnahmung von Polit-Darstellern durch die von den Globalisten unterwanderten linksgrünen Ideologen geführt. Die klassische Rolle der Familie wird ebenso in Frage gestellt, wie die Rolle von Frau und Mann.

Gleichberechtigung

Den sogenannten Feministinnen geht es angeblich um Gleichberechtigung. Dafür bin ich auch. Aber eine Frauenquote halte ich für Quatsch. Wem hilft es, wenn das Quotenfrauchen auf dem Chefsessel sitzt? Annalenchen schießt dort bestimmt bald jeden Bock. Nur bei gleicher Qualifikation bin ich durchaus für eine paritätische Verteilung von Posten.

„Sprache ändert sich, weil die Zeiten sich ändern“, mag für sich allein gesehen richtig sein. Aber Sprache braucht kein Gendersternchen. Frauen, wie Petra Gerster, sollten besser lernen, mit ihrer eigenen Sprache umzugehen. Die indirekte Sprache von Frauen, wird von Männern oft nicht verstanden. Klare Ansagen helfen. „Ich möchte“, statt „Könntest du vielleicht“ zu sagen, bringt Frauen schneller ans Ziel.

Zum Schluss noch ein Satz, der augenzwinkernd die Spannung zwischen den Geschlechtern herausnehmen soll. Er stammt aus dem Lied <<Weil ich ein Mädchen bin>> und lautet „Keine Widerrede Mann, weil ich ja sowieso gewinn‘. Weil ich’n Mädchen bin.“

9 Kommentare zu “Weil ich ein Mädchen bin – Gendersprache in der Kritik

  1. Gefällt! Die deutsche Sprache sollte geändert werden, ans Englische angleichend, a pilot is a pilot, a teacher is a teacher, wir merken erst bei he or she, ob Frau oder Mann. Für Deutsch hiesse es, „-in“ und – innen“ abschaffen. Die oberste Autorität der deutschen Sprache könnte dies mit einem Handstreich, aber dazu braucht es Eier. Und viele Frauen haben mehr oder grössere als Männer. 🙂

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    • Ich denke niemand hat etwas dagegen, wenn es bei der Verkäuferin oder Direktorin bleibt. Dieser Zusatz reicht bis ins Mittelalter zurück. Aber darum geht es nicht. Die Gendersprache ist nur Teil des „Angriffs“ auf unsere Gesellschaft. Mach dir mal den Spaß und schau dir einige Diskussionen heutiger Feministinnen an. Zumindest glauben sie daran welche zu sein. Hinterher hast du entweder einen Knoten im Hirn oder hinterfragst deine biologische Rolle.

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  2. Ich bin der Meinung, daß diese ganze Gendersprache die Frau eher lächerlich macht. Sie ist wie sovieles übertrieben und hilft keines falls der Frau mehr Respekt zu zollen. Außerdem muss man sich Respekt verdienen und zwar mit Kompetenz und Wissen! Das Frauen nach wie vor benachteiligt sind und es wohl ein immer währender Kampf um Anerkennung und dementsprechender Position im Arbeitsleben geben wird, sehe ich noch als langen Weg!
    Aber die Gendersprache führt wohl eher nicht zu Gleichberechtigung und gerechte Behandlung!

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    • Meine Rede, liebe Babsi. Feminismus, Gendersprache etc., ist ein komplexes Thema, das ich auf meinem Blog, auch aus Zeitgründen, nur anreißen kann. Vernünftig denkende Frauen lehnen 1. die Vergewaltigung der Sprache und 2. die linksgrünen Attacken auf die Gesellschaft ab.

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  3. Fast immer, wenn ein Anglizismus („gender“) drauf steht, ist Schwachsinn drin! 😉
    Ich halte das Gendern für einen elitären Etikettenschwindel und lehne es konsequent ab. Bei dieser gender*star*allürigen Deformation der deutschen Sprache mache ich nicht mit!
    Außerdem führt es zu einer absolut lächerlichen Überbetonung möglicher geschlechtlicher Zuordnungen und Ergänzungsreflexe, wie die von Dir genannten Beispiele gut illustrieren.
    Die Journalistin Maritta Tkalec äußerte in der Berliner Zeitung vom 5. Juni 2021 folgendes:
    „Ich halte das sogenannte Genern (was für ein Wort!) für kontraproduktiv. Bringt nichts in der Sache, spaltet die Gesellschaft, macht Sprache missverständich usf. Werde ich selber angegendert, fühle ich mich ideologisch begrapscht.“
    Besonders der letzte Satz bringt es auf den Punkt. 🙂

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  4. Petra Gerster ist inzwischen Rentnerin und brauchte sich Zeit ihres Berufslebens keine Sorgen um ihre berufliche Karriere beim Staatsgfernsehen machen. Ein einfacher Blick in ihre Verwandschaftsverhältnisse reicht.

    Gendern ist etwas für Menschen, die sonst keine Sorgen haben und sich vor lauter Langeweile den Finger beim Nasebohren brechen. Leider ist dieser linksgrüne Weltverbesserungstrend derzeit en vogue.

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