Gedanken einer Ausländerin: Die bunte Republik

Diesen und alle meine politischen Beiträge schreibe ich unter der für die meisten Menschen geltenden Prämisse, dass wir in einer Demokratie leben, die von freien Wahlen getragen wird. Das ist meiner Meinung nach nicht der Fall. Trotzdem schreibe ich oft über die sogenannte Realpolitik, kritisiere einzelne Parteien, Personen und / oder Entscheidungen der PolitikerInnen, behalte mir aber stets Ausflüge in die Metapolitik vor.

„Deutschland ist bunt!“ und „Vielfalt statt Hass!“, tönt es aus Sprechchören, die sich, im heiligen Zorn vereint, gegen „böse Nazis“ richten. Schnell wird klar, vorausgesetzt man schaut sich neutral aufgenommene Bilder von Demonstrationen an, dass dort weder Braunhemden marschieren, noch Rotfront auf der anderen Seite steht. Ganz im Gegenteil sind es meist normale BürgerInnen, die aufgehetzt von wem auch immer, nun Front gegen den eigenen Nachbarn machen. Ich frage, ist das noch normal?

Chemnitz, Köthen und die Folgen

Natürlich gibt es immer Ausnahmen, die man auf keinen Fall verschweigen darf. Dann aber bitte mit sachlicher Berichterstattung. In Chemnitz sah das bekanntlich anders aus, die Presse hat (wieder einmal) falsch reagiert.

Man fragt sich was diese sogenannten JournalistInnen täten, gäbe es keine (vom Verfassungsschutz unterwanderten) „Nazis“ mehr. Vielleicht würden sie dann darüber schreiben, dass Japan am „rechten Rand“ der WordPress-Weltkarte liegt.

Der gern propagierten Buntheit Deutschlands hat die Berichterstattung massiv geschadet, der Zulauf zur AfD ist ungebremst. Laut US-Medien und Geheimdienstberichten, wird das Land bereits 2020 unregierbar sein. Steuern wir also auf die früher viel geschmähten italienischen Verhältnisse zu?

Metapolitik: Diese Unregierbarkeit könnte durchaus ins Konzept gewisser Teile der Eliten passen, die dann die Macht an Brüssel übergeben. Deutschland wäre dann lediglich eine Zone im Bundesstaat EU, der Nationalstaat somit abgeschafft.

Buntes Düsseldorf

Ein Zeitsprung ins Düsseldorf der 1980iger Jahre. „Klein Tokio“, wie man das Japanische Viertel liebevoll nennt, ist definitiv eine (bunte) Bereicherung für die Stadt. Als kleines Mädchen fühle ich mich dort heimisch, aber ich habe noch viel mehr von Düsseldorf gesehen. Auch die Schattenseiten.

Mit Natalie erkunde ich oft heimlich die Stadt, wobei es vermutlich nur eine Straße war. Hass habe ich nie erlebt, viele Menschen begegnen mir mit einem Lächeln. Das hat sich später geändert, als ich ein Teenager war. Gewalt hat ein fremdes Gesicht.

Meine Eltern haben mich bewusst auf eine deutsche Schule geschickt, ich sollte die Sprache und die Sitten lernen. Das habe ich gemacht und bin zur perfekten Deutschen sozialisiert. Und genau das war offenbar der Fehler, wie ich fast 30 Jahre später feststellen muss. Bei mir hat nämlich die politisch-mediale Indoktrination versagt, ich bin stets ich selbst geblieben. Wie bitte meine ich das?

Als Kind zweier Welten war ich immer in der Lage, die positiven wie negativen Seiten meiner beiden Heimatländer zu sehen. Auch Japan, das vielen Deutschen als das Land ihrer Träume gilt, ist auf keinen Fall perfekt. Ganz im Gegenteil haben auch JapanerInnen einige Fehler. Im Gegensatz zu vielen Deutschen haben sie aber ihre Identität bewahrt und sind nicht „nur zufällig“ in Japan geboren.

Nur ein Zufall!?

Ich sehe viele Dinge in Japan kritischer, als viele in der Bevölkerung. LGBT ist nur ein Beispiel dafür. Wobei ich auf keinen Fall solche Auswüchse in Japan, wie in Deutschland sehen will. Es gibt keine 60 plus Geschlechter, aber das soll an dieser Stelle kein Thema sein.

Auch will ich nicht auf alle Unterschiede zwischen Japan und Deutschland eingehen. Das haben bereits andere vor mir gemacht und ganze Bücher gefüllt. Mir geht es einzig und allein um „Patriotismus“, der in Deutschland als Nazi-Unwort gilt. In mehreren Beiträgen habe ich bereits über meine Einstellung geschrieben. Die Gegenargumente waren immer ähnlich. Analysieren wir sie.

„Warum soll ich das Land, in dem ich zufällig geboren wurde, mehr als andere lieben?“, lautet sinngemäß ein Kommentar. „Warum soll ich stolz auf Leistungen sein, die ich nicht selbst erbracht habe?“, ein anderer. Diese Fragen, so legitim sie auch sind, zeugen von purer Selbstverleugnung. Nun können diese Menschen meist nicht anders, Politik, Medien und ihre (Groß)Eltern haben ihnen das so beigebracht.

Der Widerspruch

„Deutsche und Deutschland stehen auf ewig in der Schuld für die Verbrechen, die die Nazis angerichtet haben“, lautet ebenfalls sinngemäß ein Satz, den ich schon oft gehört und gelesen habe. Mich amüsiert das meist, steht er doch in krassem Widerspruch zu den vorherigen Aussagen. Menschen ohne nationale Identität, die nur zufällig in Deutschland geboren sind, lassen sich eine deutsche Schuld einreden?

Bisher habe ich darauf verzichtet genau dieses Argument zu bringen, wenn ich über Patriotismus schrieb. Heute frage ich, warum muss sich ein zufällig in Deutschland Geborener, der sich als Europäer sieht, für die Verbrechen von Mördern schämen, die ebenfalls „nur zufällig“ in Deutschland geboren sind? Kann mir das vielleicht jemand erklären?

Als Japanerin weiß ich sehr gut was es bedeutet, wenn man über Kriegsverbrechen referiert. Wobei ich keinerlei Schuld empfinde, das geht den meisten JapanerInnen so. Warum das so ist, habe ich bereits ausgeführt. Unser Kaiser, der den JapanerInnen als Vaterfigur gilt, hat sich dafür entschuldigt und damit ist es (für seine Kinder) gut.

Bunt gegen Rechts

Für Vielfalt einzustehen heißt auch andere Meinungen zu tolerieren. Aber genau daran mangelt es den Pseudobunten. Lieschen schreit Gretchen nieder, weil die einige Dinge anders sieht und Hänschen prügelt Karlchen krankenhausreif. Die PolitikerInnen lachen, haben sie doch endlich ihr Ziel erreicht. Das Volk beschäftigt sich wieder miteinander, während die Politik Fakten schafft.

Dass man sich innerhalb dieser Truppe uneinig ist, wird damit verschleiert. Oder wie habt ihr die „Causa Maaßen“ sonst gesehen? Die, das sollte langsam jeder begreifen, ist Teil des Machtkampfs von CSU und CDU. Ist Seehofer bei Maaßen nur umgefallen oder hat er Merkel geschwächt? Es könnte auch seine Art der Rache an einer Frau sein, die ihn bereits mehrfach gedemütigt hat.

Es gibt Stimmen die sagen, dass Seehofer der neue starke Mann in Deutschland sei und Merkel nur noch im Amt dulde. Zumindest hat er sich mit Maaßen einen vermutlich loyalen Mitarbeiter ins Boot geholt. Die Verlierer sind neben Merkel auch die SPD und alle anderen Linken, aber das begreifen die so wenig, wie die Millionen Zuschauer der Tagesschau.

Metapolitik: Abgelenkt hat man geschickt vom UN-Migrationspakt, gegen den sich erster Widerstand regt.

Alle(s) gleich

Während die AfD auf Ratschlag der FPÖ und Steve Bannon das sogenannte Overton-Fenster erweitert, hat Marin Schulz, der gescheiterte Kanzlerkandidat der SPD, sich bei seiner Wutrede lediglich wie ein billiger Demagoge benommen. Sein „heiliger Zorn“ auf die AfD in allen Ehren, aber er hat der SPD damit einen Bärendienst erwiesen Die SPD hat mit diesem Personal und dieser Agenda nun mal fertig, das muss man endlich sehen. Schulz hat ihren Niedergang noch befeuert.

Europa, dieser alte Kontinent mit seinen vielen Nationen, ist bereits ein richtig bunter Fleck. Die Ungarn unterscheiden sich kulturell deutlich von den Franzosen und die italienische Lebensweise hat man immer gern mit angesehen. Warum, so fragt man sich, will man das plötzlich ändern?

Bunt ist und bleibt in meinen Augen blöd, wenn es sich dabei um die absurde Definition vieler GRÜNER handelt, deren Intelligenzquotient, durch den Konsum von allerlei Naturprodukten, offenbar deutlich gelitten hat. Als lesbische Frau schwenke ich, neben der japanischen und deutschen, auch gern die Regenbogenflagge. Diese bunte Gemeinsamkeit macht stark.

Alle(s) gleich zu machen entspringt der Ideologie des Kommunismus. Wohin der führte kann man an mehr als 100 Millionen Toten sehen, die er weltweit zu verantworten hat. Aber zynisch betrachtet hat man damit zumindest ein Ziel erreicht, im Tod sind alle Menschen gleich.

10 Kommentare zu “Gedanken einer Ausländerin: Die bunte Republik

  1. Danke für diesen sensiblen Beitrag und nur so viel zur SPD. Als Schröder damals das S im Parteinahmen gelöscht hat, lies er sich dafür von der Industrie abfeiern und für ihn persönlich gab es ja nur Vorteile, aber selbst im Vieraugengespräch wollen SPD Abgeordnete von heute, nicht mehr an die Agenda erinnert werden, doch ohne die Abkehr dieser unsäglich Spaltung unserer Nation, wird die Partei schon bald in den Niederungen der Politiklandschaft herumdümpeln und dann ist niemand mehr da, an dem man etwas gut machen könnte. So ähnlich geht es heute fast allen „Volksparteien“, aber die hauen lieber auf der AfD rum, als ihre Hausaufgaben zu machen.

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    • Schröder war ein recht guter Politdarsteller, der aber die Maske sehr schnell fallen ließ. Wir alle hätten damals begreifen müssen, was wirklich in Deutschland und der Welt geschieht. Aber trotz Regierungsverlust, ist die SPD quasi an der Macht geblieben. Von den Eliten unterstützte Pseudolinke bestimmen seit Jahrzehnten was in Deutschland geschieht. Auch jetzt noch.

      Die Nazi-Keule gegen die AfD ist nur ein weiteres Ablenkungsmanöver. Was will man mit dieser Partei, deren führende Köpfe fast alle einen recht interessanten Hintergrund haben. Mach dir mal die Mühe und recherchiere z. B. über Georg Pazderski.

      Was meiner Meinung nach wirklich vor sich geht, ist ein Machtkampf innerhalb der Eliten / Wirtschaft / Großkapital. Die AfD ist lediglich Teil dieser Show. Aber das begreifen die meisten Leute nicht, ihr „Links / Rechts“ Denken verhindert das.

      Realpolitisch ist es aber wirklich so, dass die sogenannten Altparteien am Ende sind. Mit dem jetzigen Personal können sie die BürgerInnen nicht mehr erreichen und gehören ausgetauscht.

      Die eigentlichen Gefahren der momentanen Politik will oder kann auch kaum jemand sehen. Stichwort Uploadfilter, NetzDG, Un-Migrationspakt. Kommt letzterer, ist Europa in einigen Jahrzehnten Geschichte.

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      • Einiges davon sehe ich ebenfalls kommen und der gläserne Mensch sind wir bereits und da spielt es nicht mal eine Rolle, ob wir uns selber im Netz bewegen oder sonstwo registriert sind. Fehlen wir im System, werden wir über das eigene private Netzwerk der Realität errechnet. Die Europapolitik hat es leider nicht geschafft, den Menschen ein Europa zu geben, es blieb stets beim „Kapital-Europa“ und das ist von Ausbeutung und Subventionsabzocke geprägt.

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      • Die abgehalfterte Politriege in Brüssel versucht noch schnell Tatsachen zu schaffen bevor sie ihre Ämter verlieren. Die EU ist aber nicht Europa, Europa braucht dieses Konstrukt so nicht. Ein Europa der eigenständigen Nationen wird wesentlich besser funktionieren, als ein erzwungener Bundesstaat. Es liegt an euch, ich wähle nicht mehr in Deutschland, das zu ändern.

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  2. Laut des „DeutschlandsTrends“ der ARD ist die AfD nun erstmals die zweitstärkste Partei Deutschlands und hat damit die SPD überholt. Integration ohne das Erlernen der einheimischen Sprache ist auch nicht möglich. Demnach sehe ich das so, wie deine Eltern. An dem japanischen Kindergarten in Düsseldorf bin ich schon vorbeigelaufen. Gibt es da eigentlich auch eine japanische Grundschule?

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    • Man „bekämpft“ den politischen Gegner mit Argumenten und nicht als Demagoge oder durch die Schlägertrupps der linksextremen Antifa. Trotz Schwächung oder vielleicht genau deshalb, treibt die SPD die CDU noch immer vor sich her. Problematisch für die GroKo: Bei der AfD gibt es eine Menge heller Köpfe, die z. B. die Haushaltstricks von Scholz durchschauen und kritisieren.

      Die CDU (Merkel) hat zugelassen, dass die AfD derart stark geworden ist und immer stärker wird. Nun will man sie mit allen Mitteln entsorgen. Stichwort „Die Geister, die ich rief.“ Meine Prognose: Diese „Entsorgung“ wird nicht gelingen. Die Nazi-Hysterie im Bundestag ist lediglich eine Show. Selbst bei einer Regierungsbeteiligung der AfD gäbe es lediglich eine Politik wie in Österreich oder Italien.

      Die Integration in Deutschland funktioniert aus mehreren Gründen nicht. Ich möchte an dieser Stelle nur einen nennen und damit wieder zum Thema der deutschen Identität übergehen. Worin bitte sollen sich denn AusländerInnen integrieren, wenn selbst Deutsche sich nicht als Deutsche sehen und ihr Land als „mieses Stück Scheiße“ bezeichnen.

      Ausländer werden also in ihren eigenen Strukturen leben und auf die „dummen Deutschen“ spucken. Für einen Ausländer, egal woher er kommt, ist es meist unverständlich, wieso man sein eigenes Land nicht lieben kann. GRÜNE, Linke und auch Teile der SPD widersprechen sich also selbst, wenn sie „Deutschland verrecke!“ skandieren und die Integration von (Nationalität deiner Wahl) forcieren wollen.

      Die japanische Schule in Düsseldorf hat sogar eine eigene Webseite. Ich war dort, aber da waren mir zu viele JapanerInnen. Spaß beiseite, die Entscheidung meiner Eltern war definitiv Gold wert. Wären wir nach Japan zurück, ich wäre auf die japanische Schule gegangen. Aber meine Eltern wollten in Deutschland bleiben und ich sollte dort auch studieren.

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