Damals in Japan – Teil 1: Heimat

Japan, das ist für viele ein unbekanntes Land. Legenden ranken sich um die sprichwörtliche Freundlichkeit der Menschen, die Natur, die Tempel, um Samurai und brutale Kriege. All das ist Japan und noch so viel mehr. Japan, das ist Heimat für mich.

Ich habe darüber nachgedacht, was ich dieses Jahr berichten soll. Sogar eine Menge Bilder habe ich gemacht, auf denen nicht nur Yuki zu sehen ist. Aber die Motivation detailliert diese spezielle Reise zu beschreiben, ist nie aufgekommen. Daher wird das kein klassischer Reisebericht.

Und doch war ich auf einer Reise, die mich zurück zu meinen Wurzeln führte. Die japanischen Pässe erleichtern die Einreise sehr. Die Müdigkeit verfliegt, als Cousin Ken mich vor Freude fast erdrückt. Aber er darf das und bekommt als Belohnung einen Rippenstoß.

Ich bin in Japan angekommen, meiner Heimat, meinem Land. Eine von 126 Millionen, die, nach Meinung von Europäern, alle gleich aussehen. Fremde gibt es hier kaum. In Japan lebende Chinesen und Koreaner sind Teil der asiatischen Familie und äußerliche Unterschiede kaum vorhanden.

Wir fahren zur Tante. Yuki hat sich in meinen Arm gekuschelt. Meine Mutter sitzt neben mir. Vorn unterhalten sich Ken und mein Vater. Ich höre ihnen nur mit halbem Ohr zu. Ein Gedanke geht mir durch den Kopf, als ich die vielen JapanerInnen sehe. Wenn ich hier auf Dauer lebte, wäre ich dann integriert?

Hintergrund der Frage, ist das FAZ-Interview mit Sawsan Chebli, der stellvertretenden Sprecherin des Bundesaußenministers. Ihre Worte gehen mir selbst in Japan nicht aus dem Kopf. Und das hat einen Grund.

Sawsan Chebli ist die Vorzeige-Muslimin der SPD und sogar in Deutschland geboren. Sie hat die Chancen dieses Landes genutzt, um sich Bildung anzueignen und Karriere zu machen. Mit Hilfe der SPD natürlich, für die alles Fremde bekanntlich zu hofieren ist. Dass sie dabei die eigenen Bürger gern vergisst, wird sich noch bitter rächen.

Als meine Eltern nach Deutschland kamen, haben sie bereits recht gut Deutsch gesprochen. Sie haben es in der Schule und über Brieffreundschaften gelernt. Und in den letzten dreißig Jahren, haben sie die Sprache perfektioniert. Auch sie werden immer Japaner bleiben und sind doch integriert.

Sawsan Cheblis Vater spricht kaum ein Wort Deutsch. Und der Mann lebt seit 46 Jahren hier. Sie findet das nicht weiter schlimm, ist ihr Vater doch nach ihrem Verständnis viel integrierter, als „ein AfD-Funktionär.“ Viele Deutsche werden nun begeistert nicken, geht es doch wieder gegen die „bösen Rechten“. Jenem angeblich so braunen Sumpf, in dem das Land zu versinken droht.

Dumm nur, dass dieses Land fest in der Hand rot-grüner Ideologen ist, die alles dafür tun, um Deutschland langfristig abzuschaffen. Mir will es nicht in meinen Kopf, was Frau Sawsan Chebli verzapft. Und warum deutsche Politiker sie nicht daran hindern. Oder hat niemand den entscheidenden Fehler in ihrer Argumentation gesehen?

Sawsan Cheblis Vater ist nie in Deutschland angekommen! Er hat das nicht gewollt. So wenig, wie eine Masse von Fremden, die Deutschland nur als Zahlmeister sehen. Wer das immer noch nicht glaubt, ist wirklich blind. Den wenigen Syrern, die wirklich nach Deutschland kamen, stehen 70 Prozent allein reisende junge Araber und Afrikaner gegenüber, die aus allen möglichen Ländern stammen.

Darunter gibt es Schmarotzer, die nur auf ein gutes Leben in Deutschland hoffen. Natürlich auch normale Männer, die falschen Versprechungen folgten. Aber die meisten werden weder Arbeit noch Frauen bekommen. Und das ist aufgestauter Sprengstoff pur.

In Japan gibt es kaum Muslime. Wir nehmen keine Flüchtlinge auf. Dafür zahlen wir 1,6 Milliarden Dollar, die sich in 810 Millionen Dollar für Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak und 750 Millionen Dollar für Infrastrukturprojekte im Nahen Osten aufschlüsseln. Hilfe die ankommt und besser für alle ist.

„Mama“, sage ich, „glaubst du ich könnte in Japan leben?“ Meine Mutter schaut mich seltsam an. „Du kannst überall leben“, sagt sie rätselhaft und schenkt mir ein Lächeln. „Überall, wo deine Yuki ist.“

Ich bin in Japan angekommen, meiner Heimat, meinem Land. Ich spreche die Sprache, kenne die Sitten und Bräuche. Aber ich bin auch in Deutschland angekommen. Dort sind mir nur die Lederhosen fremd. Und Sauerkraut. Aber das habt ihr bestimmt gewusst.

Japan, das ist für viele ein unbekanntes Land. Legenden ranken sich um die sprichwörtliche Freundlichkeit der Menschen, die Natur, die Tempel, um Samurai und brutale Kriege. All das ist Japan und noch so viel mehr. Japan, bin auch ich.

29 Kommentare zu “Damals in Japan – Teil 1: Heimat

  1. Ich hab auch so einen ostasiatischen Verwandten, der sich für den besten aller Ausländer hält. Hobbys: Angepaßt Verhalten und Integralrechnung. Meiner spricht zum Glück fließend hochdeutsch. Drollig find ich solche, die perfekt die deutsche Grammatik beherrschen, aber Aussprache und Klang total versemmeln. Liegt das an den ungewohnten Klängen oder daran, daß sie sich nicht trauen, sprechend zu üben, bevor sie es perfekt können?

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      • Man entwickelt halt Humor und urteilt nicht, wenn man mit leben muß. Da brauch ich Dir ja nix zu erzählen. Aber mein Verdacht ist eben, daß sie (ich kenn nur Chinesen und Koreaner) es eben nicht versuchen, bzw krampfhaft versuchen, den übenden Sprechsituationen auszuweichen und sich stattdessen aufs Formelle stürzen, also Grammatik-Regeln und dann schriftliche Prüfungen. Bei Leuten vom Mittelmeer sehe ich dagegen natürliches Kommunikationstalent. Sie verständigen sich, ohne ein Wort zu können. Bei Italienern findet man das komischerweise niedlich, bei Türken verachten die Deutschen das. Die liebsten Ausländer sind mir die Russen, weil da die Mischung aus Prolligkeit und Bildungsbeflissenheit oft sehr stimmig ist. Von Dir hab ich seit letzter Woche übrigens auch mein Klischeebild im Kopf. Da hab ich nämlich „Miss Hokusai“ gesehen. Die ist klasse!

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  2. Hallo Mayumi,

    nachdem ich das gelesen und mir deinen letzten Beitrag vor eurem Urlaub nochmals in Erinnerung gerufen habe, genauer: meinen Eindruck beim ersten Lesen seinerzeit, stellt sich MIR (Rückantwort wird nicht erwartet) aktuell nur eine Frage:
    Wie weit mögen die „Re-Migrationsplanungen“ im Elfenheim bereits gediehen sein…?

    Mag etwas merkwürdig anmuten, das jetzt nochmals zu erwähnen, aber ich meine, dass ich das Diktum
    „Wohl dem, der noch eine zweite Heimat in petto hat“
    nicht nur einmal in meinen Kommentaren verwendet habe.

    Anyway:
    Beste Wünsche für egal was, wie und wohin auch immer…
    Oli

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  3. Sehe ich ebenfalls so. Menschen die hier so lange leben und sich in der Sprache nur auf das nötigste beschränken, wollen das Land nicht, sondern ihr Land als Enklave in Deutschland. Frau Cheblis ist ja das Vorzeigequotenobjekt der SPD oder gar der ganzen Regierung, um zu demonstrieren die Aufgabe der Integration erledigt zu haben. Leider hat das nichts mit einem Integrationsplan Deutschland zu tun, sondern mit dem Willen der Einzelperson dieses Land als seines anzunehmen, so wie es bei dir war. Ich kann nicht beurteilen wie tief deine Wurzeln des Heimatgefühls bei welchem Land gehen, aber sei versichert, nach 800 Jahren in Deutschland sind mir Lederhosen auch immer noch fremd, es gilt sich also noch etwas weiter südlich zu integrieren. Ein herzliches Willkommen in deiner Heimat, icke freu mir wie doll 🙂

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    • In Deutschland denke ich deutsch, in Japan japanisch. Das schützt zwar nicht vor Fettnäpfchen, immerhin bin ich Japan kaum noch gewohnt, aber es hilft deutlich. Und nach einigen Tagen bin ich wieder ein total japanisches Biest.

      Frau Cheblis Aussagen, haben nicht nur bei mir für großes Unverständnis gesorgt. Selbst meine sonst so zurückhaltende Mama, hat leicht den Kopf geschüttelt. Und vielen in meinem Freundeskreis geht das kaum anders. Migranten haben ganz klar eine Bringschuld. Wer die verweigert gehört nicht in dieses Land.

      Weißt du, Japaner erwarten von Gaijin kaum, dass sie japanisch sprechen und freuen sich dann doch, wenn sie es tun. Es gibt einige prominente youtuber, die sich wunderbar in Japan integriert haben und über ihren Aufenthalt berichten.

      Ob Deutschland sich auch freut, dass ich wieder da bin? Wir werden sehen. 😉

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      • …hatten wir nicht ansatzweise vor eurem Urlaub auch das Thema Chebli…(?).

        Wie auch immer:
        Das mit der Bringschuld sehen eher integrierte Migranten so.
        Natürlich weiß es aber das deutsche Wesen schon wieder mal besser und schickt die nächste Chebli in den Stuhlkreis:

        http://www.spiegel.de/politik/deutschland/soziologin-fordert-integrationskurse-fuer-deutsche-a-1111224.html

        …und da wähnte ich doch bis dato, wie gut ich integriert bin, da ich insbesondere
        + gefahrlos Shish Kebab und Chicken Vindaloo von Surströmming und Cazu Marzu
        unterscheiden kann,
        + weiß, dass die Bedeutung von Honda in der Regiearbeit von Godzillafilmen zu suchen ist,
        und Sushi im Gegensatz zu Maria kein japanischer Frauenname ist,
        + mir bewusst bin, dass Beethoven eigentlich ein Schweizer Bernhardiner war, und Bach nicht
        der Rhein,
        + irgendwie weiß, dass Romadur keine Stadt in den Abruzzen ist (müsste ja sonst Roma dura
        heißen),
        + es im Kopf noch immer hier aushalte…
        kann frau sich einen echteren Michel wünschen?…
        Vermutlich millionenfach, aber das wusste ich schon…;-).

        Und ja:
        Ich freue mich, dass ihr noch da seid :-).

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      • Ich fordere dann einen Integrationskurs für die Antifa. Besonders aber für Herrn Augstein und seine Truppe. Deren linksdrehende Hirnhälften sind leider auch nie in Deutschland angekommen.

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      • Integrationskurs für die Antifa oder Herrn Augstein…

        Das ist wirklich eine sehr gute Idee, um die linksdrehenden, moralinsauren Zeigefinger vor einer kompletten Azidose zu bewahren. Alleine schon die Erarbeitung eines geeigneten Curriculums würde ich als sehr herausfordernd sehen.
        Als zwingend erforderliches Propädeutikum kann ich mir eine Praktikumsphase, bspw. beobachtend-zuarbeitend bei einem Scharfrichter in wahabitischen Diensten, als Mangopflücker in Werchojansk/Spargelernter auf Guano oder auch lokationsnäher eine Woche Nachtschicht bei verschiedenen Einsatzkräften einer beliebigen deutschen Großstadt vorstellen – nicht für die Antifa, die kennen das ja schon, halt andersrum. Die weitere Alternative „Perlentauchen in Japan“ mag ich nicht schreiben, das wäre gemein…

        In dieser Praktikumszeit (mit Verlängerungsoption ad infinitum) könnte dann Herr Tibi die Chefredaktion des Schbiegels übernehmen und daraus wieder etwas machen, was die Bezeichnung Journalismus verdient.

        So, jetzt ist gut – ich fürchte, ich benötige bald einen eigenen Tag (Sarkasmus)

        Have a nice day
        Oli

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      • Ein Tag beim IS wäre heilsam für die linke Seele. Danach wären die alle zur Mitte bekehrt.

        Tibi, Tichy, Broder, die Liste kann noch erweitert werden. Schönen Abend dir.

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  4. Schöner Text, vor allem *Japan, das ist für viele ein unbekanntes Land. Legenden ranken sich um die sprichwörtliche Freundlichkeit der Menschen, die Natur, die Tempel, um Samurai und brutale Kriege. All das ist Japan und noch so viel mehr. Japan, bin auch ich.* wirkte geradezu poetisch auf mich.

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  5. Das ist ein wunderschöner Text, liebe Mayumi. … sowohl inhaltlich, als auch zum lesen.
    Es ist bestimmt nicht einfach, sich für und mit zwei völlig verschiedenen Ländern zu identifizieren. Alle Achtung dafür, wie Dir das gelingt!
    Alles Liebe,
    Michael

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  6. Yi Mans Eltern sprechen auch nicht so gut Deutsch, vor allem die Mutter nicht. Als sie noch ein Chinarestaurant in Hessen hatten, war die Mutter meistens in der Küche und der Vater draußen bei den Gästen. Dadurch hat gerade die Mutter immer wenig Kontakt zu der deutschen Sprache gehabt. Mit ihr kommuniziere ich immer viel mit Händen und Füßen, was dann auch einigermaßen klappt. Da die Eltern ja nach China zurückgekehrt sind, sehe ich sie nicht so oft. Im August haben wir uns aber endlich mal wiedergesehen. Da habe ich länger mit Yi Mans Mutter gesprochen (macht nun auch Wing Chun 🙂 ). Sie hat mir mitgeteilt, dass sie für uns Deutsche immer eine Ausländerin sein werde, weil sie einfach mit ihrem anderen Aussehen auffalle. In China habe sie dieses Problem nicht. Außerdem gefalle es ihr nicht, dass viele Ausländer für schlecht bezahlte Jobs ausgenutzt werden würden (Putzkraft etc.). Auch Yi Man nervt diese altbekannte Frage: „Wo kommst du eigentlich ursprünglich her?“ Mit der Antwort „Hagen“ sind viele Fragende unzufrieden. Das würde wiederum zu der Frage führen: „Und deine Eltern?“ Das ist alles nicht so einfach, obwohl Yi Man perfektes Deutsch spricht. Aber wem sag ich das überhaupt!?! 😂 Du bist schließlich Japanerin.

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