Die Lust am Lesbensex

Im Zeitalter des Internets, hat sich das Thema Sexualität verändert. War Aufklärung früher Eltern oder LehrerInnen vorbehalten, ist heute „Schulmeister Google“ der große Hit. Kein Dr. Sommer Team der BRAVO beantwortet Fragen, die harten Fakten liefert die Pornoindustrie.

Das große Interesse an Sex zeigt auch mein Blog. Immer wieder tauchen dort einschlägige Suchanfragen auf, die „Lesbensex mit Mann“ finden wollen. Und daran ist klar die Pornoindustrie schuld, die „lesbische Filme“ für heterosexuelle Männer dreht.

Mit Lesben? Fehlanzeige! In diesen Machwerken sind Schauspielerinnen zu sehen, die das für eine Hand voll Dollar machen. Ich kenne keine Frauen, die Seidenstrümpfe bei intimen Spielen tragen. Oder High Heels, die selbst Models auf dem Laufsteg wanken lassen.

Übertriebene Schminke, Reizwäsche, zu viel Gestöhne sind alles jene Klischees, die für Männer inszeniert worden sind. Und das angeblich von Lesben exklusiv betriebene Scissoring. Jede Frau kann sich ausmalen, was das Ergebnis solcher Exzesse wäre. Wann wird Mann je verstehen.

Aber vermutlich habe ich davon nur keine Ahnung und die Mädels tonnenweise Gleitgel benutzt. Wie sonst könnten sie das über Stunden tun. Wobei ich mich sowieso immer frage, ob diese Darstellerinnen noch schmerzfrei zur Toilette können. Deren Spiele sind oft Wegbereiter für Blasenentzündung pur.

Ganz abgesehen von einer verrenkten Wirbelsäule. Aber Frauen sollen in der Hinsicht wirklich gelenkig sein. Sagt Mann. Frauen mit Bandscheibenproblemen können darüber nur schmerzhaft lachen. Ha! Ha! Said the Clown.

Mein Blick richtet sich auch stets auf die langen Fingernägel solcher Frauen. Vermutlich haben die vor dem Sex Schmerzmittel geschluckt. Anders kann ich mir kaum erklären, wie das Liebesspiel damit funktionieren soll. Zur Info, liebe Pornodeppen, Lesben tragen ihre Nägel kurz.

Der pure Horror solcher Filme, ist dann der Auftritt von Mann. Jede Lesbe wird sofort Mordgedanken hegen, wenn ihr das jemals passiert. Was vermutlich auch für Heten gilt, wenn Mann (s)eine Geliebte zum Beischlaf einlädt. Mir wäre dabei eine(r) zu viel.

Nun gibt es das Argument von (angeblich) klugen Menschen, die Pornografie als Ventil für sexuelle Begierden sieht. Meiner Meinung nach ist das so dumm wie falsch. Mann wird damit ein verdrehtes Bild von Frau geliefert, das er für bare Münze nimmt und ausprobieren will.

Die Fantasie kennt dabei keine Grenzen. Meine sind an dieser Stelle erreicht. Lesben haben keinen Sex mit Männern. Das war schon immer so und Punkt.

33 Kommentare zu “Die Lust am Lesbensex

  1. Pornos sind nicht nur für Lesben ein Ärgernis ! Am schlimmsten finde ich dabei, dass die ganz jungen Leute beiderlei Geschlechts davon völlig falsche Vorstellungen von Sex bekommen. Die jungen Männer bekommen den Eindruck die ganze Welt wäre ein zu ihrer Freude erfundenes Puff in dem die Frauen – natürlich völlig freiwillig – jeden ihrer Wünsche mit Begeisterung erfüllen. Die jungen Frauen dagegen bekommen eine Welt serviert, in der sie eine Art von sexuellen Wünschen haben sollen, die sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht haben. Zwischenmenschliche Beziehungen kommen in solchen Werken nicht vor und wenn doch nur in einer Form, die von 99% zumindest der Frauen so nicht gelebt wird.

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      • …das ist wohl in Japan ein veritables, gesellschaftliches Phänomen, siehe bspw.
        http://www.japantimes.co.jp/news/2015/06/08/national/social-issues/heartache-japans-real-life-40-year-old-virgins/

        Ist das auch „Generation X“? Die habe ich mir hinsichtlich Japan eher entgegengesetzt vorgestellt…muss mich da wohl noch aufschlauen…

        Ansonsten könnte auch ein Zusamnenhang mit der wohl doch recht großen AV-Industrie in Japan und ihren „Produkten“ mal als Arbeitshypothese angenommen werden.

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      • Ich denke dieses Problem ist nicht nur auf Japan beschränkt und wird verstärkt auch nach Europa kommen. Nur braucht Japan Kinder. Und diese Männer sind beziehungsunfähig.

        Gründe sind Internet, Cybersex und das oft zu komplizierte japanische Leben. Dieser Gesellschaft fehlt oft die Lockerheit. Sie erstarrt in alten Regeln. Ich werde das nächste Woche wieder genießen dürfen.

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      • …im Moment frage ich mich, ob mir „alte Regeln“ nicht sogar lieber wären als keine für mich momentan noch erkennbaren im Sinne eines allgemein akzeptierten gesellschaftlichen Konsenses (ich geb’s zu: wollte mich um den Begriff Leitbild (Leidbild?) drücken).

        Hinsichtlich der Reise:
        Also falls ich dich da präventiv erlösen sollte – Oli fliegt, und zwar vermutlich gleich aus diesem Blog…😉 -, dann könnte ich mir schon Handlungsbereitschaft vorstellen…😉😉😉.

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      • Ich mag Japans Traditionen. Das ist kein Widerspruch zu meiner Kritik an starren Verhaltensregeln. Aber in Japan brauchen solche Veränderungen mehr Zeit. Nur die Pornoindustrie offenbar nicht. Die dreht mit quietschenden Frauchen ihre Schinken und zensiert sie dann gleich wieder. Aber das mag ich nicht näher erläutern.

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  2. Da tun sich ja unbekannte Abgründe auf. Gehen wir mal eben weg von der Industrievorstellung menschlichen Zusamenwirkens, so sagte eine enge Freundin von mir letztes Jahr, „Mann, dieses 50 Shades of Grey ist vielleicht ein weichgespülter Blödsinn!“ Sie ist eine soooo liebenswerte Persönlichkeit und eine wahre Frohnatur, aber sie hat extra einen, äh… dunklen Raum 😉 Wie das Leben so spielt, you never know 😀

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  3. Wie aufmerksam von dir an eine mögliche Blasenentzündung der „Schauspielerinnen“ zu denken. 😉 Ich denke da eher an die ganzen möglichen anderen Geschlechtskrankheiten. Viele Männer machen sich auch keinerlei Gedanken über die Beweggründe der Frauen, die dort „schauspielen“. Sicherlich sind nicht alle dieser „Schauspielerinnen“ nymphoman veranlagt und werden gerne objektiviert. 😦
    Mich ärgert besonders, wie lange es dieses Gewerbe schon gibt. Aus früherer Perspektive (Antike etc.): Frauen dürfen nicht erwerbstätig sein, aber die Beine breit machen schon. Ich sage nur, Angebot und Nachfrage. Wir haben uns kaum weiterentwickelt.

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    • Diese Männer sehen die Frauen dort als Objekte an. Lesbisch oder nicht spielt dabei keine Rolle. Ich weiß wenig über die Beweggründe von Frauen, die in solchen Werken spielen. Viel Geld kann es nicht sein. Berühmt werden die wenigsten. Ich erinnere mich an einen schockierenden Bericht vor einigen Jahren, der von einer jungen Frau handelte, die bei ihrem ersten Dreh mit HIV infiziert worden ist.

      Nymphoman ist keine dieser Darstellerinnen. Vielleicht nehmen einige Drogen und / oder Schmerzmittel, um diese Szenen unbeschadet zu überstehen. Die Frau erneut als Ware. Die Steinzeit lässt grüßen.

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  4. Ich wurde vor Internetzeiten von der Künstlerin Lilo Wanders aufgeklärt. Auch und grade über das Filmgeschäft. Pornographie halt ich für ähnlich niveaulos wie gewisse Vormittags-Talkshows, aber nicht für verwerflich. Will sagen, unsere Medienlandschaft ist da wesentlich besser aufgestellt als chinesisches Staatsbalett oder iranische Retouschierkunst. Und vor dem Internet konnte man aug Schülerparties auch schon mal erleben, wie Mädchen den Herren der Schöpfung demonstrieren, wie wirklich sinnliche Zungenküsse funktionieren. Und das ist dann heterosexuelle Aufklärung unter Verwendung homophober Klischees. Was tatsächlich öfter klar gesagt werden sollte, wie du das hier lobenswerterweise tust. Denn tatsächlich sind immernoch der weibliche

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  5. Sorry, zu früh gekommen: also weiter: bei der glücklicherweise fortgeschrittenen Akzeptanz von Homosexualität sind Frauen da noch deutlich benachteiligt gegenüber den extrovertierten Jungs. Also bitte weiter laut und deutlich und natürlich. Sollte mehr von Deiner Sorte geben.

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    • Word Press(ed) eben. Ist mir auch schon passiert. 😉

      Keine Sorge, ich werde bestimmt weiter gegen Homophobie kämpfen. Auch und erst recht in Japan! Dort herrscht wirklich noch Nachholbedarf in dieser Richtung. Dagegen ist Deutschland ein LGBT Paradies!

      Das Problem mit (Lesben)Pornos, ist die falsche Botschaft. Dummerweise auch für Frauen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sich die angeblich so aufgeklärte Jugend zurückentwickelt.

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      • Solange es einen nicht betrifft, lässt man sich halt gern egal sein oder reißt n blöden Witz drüber, da nehm ich mich gar nicht aus. Eine japanische Freundin etwa betrieb hier in Deutschland ihre inzwischen erfolgreiche Partnersuche, hetero, per Internet. Da musste die einen extra Spam-Ordner „Gelbfieber“ anlegen. Das fand ich auch eher witzig-kurios, bis ich hier bei Deinen Suchbegriff-Artikeln realisierte, was für massive und entwürdigende Belästigung da stattfindet. Und das wahrscheinlich oft gar nicht bösartig vorsätzlich sondern schlicht aus dummer Gedankenlosigkeit.

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  6. Es gibt in der Pornoindustrie inzwischen ein paar gute Ansätze, die Frauen nicht als bloßes Objekt dastehen lassen. Beinahe ausschließlich von weiblichen Regisseuren gedreht. Finde ich gut! Aber generell ist der „typische Porno“ eher eine verrohte Darstellung von Sexualität – ob für Homos oder Heteros. Meiner Ansicht nach ein großes Problem, da die sexuelle Befreiung in dieser Hinsicht schon lange über ihr Ziel hinaus geschossen ist und eher zerstörerisch wirkt, gerade bei jungen Menschen, die Pornos als Standards anlegen. Traurig.

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