Wenn die Gesellschaft über Lesben spricht, hat sie sofort ein Bild vor Augen. Maskuline Frauen mit kurzen Haaren, die wie Männer wirken. Natürlich rauchen und trinken die alle und sind absolut gegen Mann. Aber stimmt die alte Formel noch, je kürzer die Haare, umso mehr homo ist der Mensch?
Kurze Pause, harter Schnitt. Zeit um ganz tief Luft zu holen. Nein, liebe LeserInnen, DIE typische Lesbe gibt es nicht. Aus Amerika sind Stereotypen über den großen Teich geschwappt, die uns Lesben gern klassifizieren. Da gibt es die Butches, die Lipstick Lesbians, die Femmes, um nur einige zu nennen. Und es gibt Yuki und mich.
Nach lesbischen Maßstäben bin ich eine Butch, Top, oder Alpha-Frau. Nur meine langen Haare passen nicht zum Klischee. Yuki klassifiziert die typische Femme. Aber in Wirklichkeit sind die Grenzen fließend. Yuki gegenüber bin ich niemals dominant. Wir entscheiden immer gemeinsam. Aber sie bekommt die Kinder. Und die Mama-Butch bin ich.
Lesbisch / schwul zu sein, war lange Zeit geächtet. Homophobie gibt es noch immer, die Gesellschaft denkt nur langsam um. Aber tun das auch die Lesben, die ich stellvertretend für beide Geschlechter nennen will. Die lesbische Kurzhaarfrisur war eine Weile durchaus in. Bewusst hat Frau sich abgegrenzt und auf ihre Orientierung hingewiesen.
Aber Tomboy-Look, Piercings, Tattoos und kurze Haare, haben längst ihren Platz bei allen Frauen gefunden. Selbst Heten haben (wieder) kurze Fingernägel und Lesben lassen die Haare wachsen. Die lesbische Community hat sich verändert. Auch wir sind modebewusst, ist doch klar.
Und doch gibt es Unterschiede, die zum Teil gewaltig sind. Aber gibts die nicht bei allen Menschen? Auch wenn alle Menschen gleich sind, so sind doch alle verschieden, was Denkweise und Aussehen betrifft. Und so ist das auch bei Lesben. Da gibt es wirklich mehr als „50 Shades of Gay.“
Man sollte noch erwähnen das sich Frauen auch mit der Zeit verändern. Hätte man vor 10 Jahren mich Problemlos in die Alpha Schublade gesteckt ist das heute ein wenig relativ. Ich müste mich derzeit eher in „grau“ zwischen von Alpha und Femme stecken.
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Lesben wollten sich auch bewusst abgrenzen, das müssen wir auch klar sagen. Präsenz zeigen war und ist wichtig! Wir müssen wahrgenommen werden. Aber während es in der Politik immer mehr Homosexuelle in hohen Positionen gibt, sieht das in der Wirtschaft noch anders aus. Kommt aber noch.
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Ist es denn wirklich notwendig, sich bewusst abzugrenzen, wenn man homosexuell ist? Ich stelle gerade in meinem Bekanntenkreis fest, dass gerade diejenigen besonders gut «integriert», bzw. akzeptiert und mit sich und dem Umfeld glücklich sind, die einfach «nur» sind. So wie sie sind. Ohne extra auffallen oder sich abgrenzen zu wollen.
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Vor einigen Jahrzehnten, als sich LGBT langsam ans Licht der Öffentlichkeit wagte, war die Abgrenzung gewollt. Selbst heute noch gibt es Lesben, die sich „nur“ mit Kurzhaarfrisur sicher fühlen. So habe ich nie getickt.
Einerseits fand und finde ich es wichtig, dass die LGBT-Gemeinde Präsenz zeigt. Aber mir persönlich ist der Christopher Street Day zu schrill.
Yuki und ich sind zwei völlig normale Frauen, die beide lange Haare haben. Wir fallen lediglich durch unser asiatisches Aussehen auf. Okay … auch durch den roten 370Z 😀
Aber Spaß beiseite, du hast völlig recht! Ich sehe durchaus eine Art Annäherung der beiden Seiten, was Aussehen / Kleidung betrifft. Nur ist das noch nicht so ganz in allen Köpfen angekommen, was die Zahl der Homo-Ehe Gegner deutlich beweist.
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Hat dies auf Steffen030 rebloggt und kommentierte:
Schubladendenken gibt es nicht!
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Genau aus dem Grund sind wir draußen.
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Wie diese Stereotypen in den Köpfen mancher Menschen verankert sind, ist unglaublich. Frei nach dem von dir genannten Motto, je kürzer die Haare, desto mehr homo der Mensch sagte vor einiger Zeit doch mal der Fahrlehrer meiner Frau zu ihr, nachdem sie ihm erzählt hatte, dass sie mit einer Frau zusammenlebt: Ja, er hatte auch letztens schon eine lesbische Fahrschülerin, das war aber eine richtige Lesbe.
Ah ja. Dass meine Frau eine falsche Lesbe ist, war mir bis dato noch gar nicht aufgefallen…Lange blonde Haare gehen wohl gar nicht, so als Lesbe. Und man stelle sich vor: Auch die Partnerin trägt die Haare lang – absolut irritierend. Wer da wohl der Mann ist?
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Die Aussge des Fahrlehrers zeigt, dass er a. nichts verstanden hat und b. Probleme mit Homosexuellen hat. Vielleicht keine Ablehnung, aber dass wir so normal wie er sind, ist bei ihm noch nicht angekommen.
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Würde ich so unterschreiben. Viele Leute erzählen einem, wenn sie mitkriegen, dass man lesbisch ist, von den Homosexuellen, die sie selbst im Bekannten- oder Verwandtenkreis haben, auch auf weniger dämliche Art und Weise als besagter Fahrlehrer. Das ist meist nett gemeint und soll Toleranz zeigen, offenbart aber vor allem eins: Dass es bis zur Akzeptanz, bis zur Normalität noch ein weiter Weg ist. Kein Mensch käme ja auf die Idee, wenn man einen heterosexuellen Partner vorstellt, zu sagen „Ach ja, das finde ich voll in Ordnung, meine Mutter ist übrigens auch mit einem Mann verheiratet…“
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Ich habe genau darüber schon mehrfach geschrieben. Einer Freundin ist folgendes passiert. Sie war mit Leuten unterwegs, die wieder andere Leute kannten und trafen. Vorgestellt wurde sie so: „Und das ist meine lesbische Freundin …“ Peinlicher ging es kaum und zeigt die Probleme im Umgang miteinander. Normal ist anders.
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Schubladen-Denken wird auch hier der Realität nicht gerecht.
Yi Man sagt immer, dass ich eine Mogelpackung sei. Ich würde aussehen, wie eine Femme, aber…😉 Mir persönlich ist es wichtig, dass meine Partnerin weiblich aussieht (lange Haare etc.), was aber auch für mich selbst gilt. Aber jeder Jeck ist anders! 😀
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Femme, Butch, Lipstick Lesbians … das sind alles nur Klischees! Lesben haben sich damit selbst in Schubladen gepresst, aus denen sie langsam wieder kriechen.
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Ich meinte: Schubladendenken 😅
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Ja, alles gut 🙂
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