Wenn Frauen wie Männer denken

„Du denkst wie ein Mann!“, hat eine Freundin gesagt und dafür mein berühmtes Lächeln gesehen. Aber denke ich wirklich anders, als andere Frauen? Das muss ich genauer wissen und habe sofort meine persönliche Expertin befragt. Hier nun das Interview: Elfe antwortet Biest.

„Findest du, dass ich wie ein Mann denke?“, will ich von Yuki wissen.
Prompt ernte ich einen Finger am Kopf.
„Bist du doof? Woher soll ich wissen, wie Männer denken?“, erwidert sie frech.
Ich kitzle ihre Füße und sie lacht.
„Jetzt mal ernsthaft“, bitte ich. „Du kennst mich doch nun lange genug.“
Elfchen nickt und überlegt.
„Ja“, sagt sie dann. „Du denkst anders.“

„Magst du das näher erklären?“, frage ich. „Sonst muss ich das wieder tun.“
„Siehste!“, ruft Yuki. „Genau das meine ich. Du hast immer das letzte Wort.“
„Stimmt doch gar nicht!“, empöre ich mich. „Das überlasse ich stets dir.“
Wir albern herum, dann wird meine Süße ernst.
„Ich mag diese Mischung aus hochexplosiven Emotionen und eiskaltem Kalkül“, sagt sie. „Ich habe noch keine Frau getroffen, die Dinge so berechnen kann.“
Und das hat nichts mit BWL zu tun.

Ein kleiner Teil von mir bremst das ungestüme Ich. Dieser Teil nennt sich Erziehung, dieser Teil ist die japanische Seele. Sie lässt mich Dinge ruhiger angehen. Aber nie schüchtern, wie es sich scheinbar für die klassische Japanerin gehört. Mein Weg führt immer gerade nach vorn. Umwege machen nur die anderen.

Es ist Fakt, ich bin Ziel- und Erfolgsorientiert. Und ja, ich denke oft ähnlich wie Mann. Lange Erklärungen werden vermieden, ich bringe die Dinge auf den Punkt. Ich brauche keine DIN A4 Seite um etwas zu erläutern, das kann ich auch in wenigen Sätzen tun. Und damit schlage ich sogar Männer, die gern aus dem Vollen schöpfen. Mag wer ein Rededuell?

„Findest du mich auch wortkarg?“, will ich weiter wissen. „Oder rede ich etwa zuviel?“
„Du und wortkarg?“, prustet Elfchen. „Du redest doch viel mehr als ich!“
„Also das stimmt nun überhaupt so ganz und gar nicht“, erwidere ich.“
„Nee, ist klar, Frau Dr.“, bekomme ich zu hören. „Hast du dir schon mal zugehört?“
Die Anspielung bezieht sich auf meine Projekte, wenn ich Männer überzeugen muss. Dort wird durchaus wortreich vorgetragen. Aber stets sachlich und rational.

Ja, ich denke anders. Ja, ich denke auch quer. Aber dabei bleibe ich immer Frau. Und genau so ist es gut.

38 Kommentare zu “Wenn Frauen wie Männer denken

  1. 😀 Also ich habe noch keinen Mann getroffen, der wie ein Mann denkt, und keine Frau, die wie eine Frau denkt. Insofern kannst Du denken was und wie Du willst. Denke ich. 😉

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  2. Ich wage mal frech zu behaupten, dass kaum zwei Menschen wirklich gleich denken. Zu demselben Ergebnis kommen ja, aber nicht unbedingt auf demselben weg.
    Da jeder Mensch Erfahrungen anders aufnimmt und verarbeitet, gehen sie auch anders an Dinge heran.
    Also, denkt einfach wie ihr denkt oder so *zwinker*

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    • Frauen und Männer haben durchaus verschiedene Denkmuster. Auch durch meinen Budo- und BWL-Hintergrund gehe ich anders an Dinge heran. Und ein „pinkfarbenes Prinzesschenzickchen“ war ich nie. 😉

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      • Unbestätigten Gerüchten zufolge soll ich das als kleines Mädchen kurz getragen haben. Irgendwelche Dämonen haben mir damals bestimmt mit Folter gedroht. Zumindest kann ich mich nicht mehr daran erinnern. Und später waren es meist Cargohosen, oder Jeans. Mich in ein Kleid zu bekommen sei so gut wie unmöglich gewesen, hat meine Mutter gesagt. Sie gab dann irgendwann auf.

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  3. „Lange Erklärungen werden vermieden, ich bringe die Dinge auf den Punkt.“ Ha, weißt du, wie viele Männer ich kenne, die das nicht hinkriegen?

    „Du denkst wie ein Mann“ sitzt dem Fehlschluss auf, dass alle Männer gleich denken (und alle Frauen auch, aber anders). Das halte ich für Blödsinn, zumal es mehr als genug Menschen (Männer wie Frauen) gibt, die diese Tätigkeit weitestgehend vermeiden… 😛

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    • Was du nur immer denkst … 😉 Aber nimm die normalen Verhaltensmuster. Da weiche ich von der Norm stark ab. Aber ich denke trotzdem anders als der klassische Mann. Und sowieso meist an meine Elfe. Aber das hast du dir bestimmt schon gedacht.

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  4. Solltest du da Vorurteile pflegen? Zu den „normalen Verhaltensmustern“ einer Frau gehört logisches Denken nicht ? Fauen können die Dinge nicht auf den Punkt bringen und schwimmen nur in Emotionen ? Na, da muss ich aber heftigst protestieren !

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  5. Hat dir wirklich noch keiner gesagt, dass du das Potential für ganz nach oben hast, frage ich mich jetzt gerade ganz verwundert.

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  6. Hall liebe Nandalia
    ja das kenne ich – ich bin ganz Mann und doch habe ich eine starke Weibliche Seite – ich koche und backe gerne und Logik ist nicht meine Stärke und meine Frau ist die bessere Autofahrerin. In den wichtigen Dingen meines Lebens bin ich ganz Mann und ich liebe Frauen. Doch meine Frau ist die Logikerin und denkt in vielem männlich – sie aber in jeder Hinsicht ganz Frau. Ich denke da sind wir alle Mischwesen. Das meiste was wir typisch Mann oder auch typisch Frau nennen, das entsteht durch Erziehung oder oft auch durch Nicht-Erziehung. Ein Mann mit schlechten Manieren ist auch ein Mann und schadet leider dem was ein Mann wirklich ist. Auch eine Frau die zur Tussi erzogen wurde ist auch eine Frau..
    Wir urteilen immer, dabei sind Mann und Frau nur zwei Seiten eines Ganzen. Das Zauberwort um miteinander aus zukommen, ist „Respekt“ doch das fehlt heute vielen Mitmenschen.
    Liebe Grüsse zentao

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  7. Das hab ich mir auch oft gedacht, dass du mich mehr an einen Mann, als an eine Frau von deiner Art zu schreiben und zu denken erinnerst. Darum muss ich auch immer ein bisschen lächeln, wenn du dich gegen Männer wendest und nicht so viele gute Haare an ihnen lässt.

    Übrigens saß ich heute in meiner ersten Japanischstunde und das ganz zufällig (eigentlich lerne ich, wie man Deutsch als Zweitsprache unterrichtet) und musste an dich denken 😉

    Lieber Gruß!

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    • Glaub mir, dass meine Schreibe, im Gegensatz zu den wirklichen Hardcore-Mädels, regelrecht Prinzessinnenhaft ist. Es ist aber auch das Ergebnis von 25 Jahren Training und (Selbst)Diziplin. Früher schrieb ich blumig. Heute oft nüchtern, minimiert.
      Japanisch? Ist das nicht eine tolle Sprache! Was hast du gelernt und hat dir die Stunde gefallen?

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      • Hajimemashite … watashi wa Stefanie des(u). Watashi wa Aachen ni sunde imas(u). Weinheim kara kuruma de kimashita. Merukeru-san wa boifurendo to basu de Makudonarudo ni ikimasu. (Den letzten Satz nur zur Erklärung der Grammatik – nicht zum Drüberlustigmachen. Und für „Rechtschreibfehler“ übernehm ich keine Garantie 🙂 )

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      • Na, ich wusste noch nicht mal, welche der drei Sprachen es ist 😉

        Die Dozentin hat uns auch erzählt, dass man im Japanischen oft so Bestätigungsbrummen oder ähnliches nutzt, aber bereits nach im Schnitt drei bis vier Worten. Kann es sein, dass es dafür bestimmte „Vorgaben“ gibt und man als junge Frau z.B. laut „Aahh“ aushauchen muss?

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      • Du musst quasi zwingend dem Sprecher bestätigen, dass du (noch) zuhörst. Aber ein „Ja“ bedeutet dann keine Zustimmung zu einer Erklärung, oder einem Vorschlag. Glaub mir, japanisch kann nervig sein 😀

        Und jetzt gibt’s nen neuen Artikel. Später müssen wir zur Frauenärztin. Aber darüber schreibe nicht nicht! 😛

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