Gewalt gegen Frauen ist (noch immer) an der Tagesordnung. Frau in der Opferrolle, das war schon immer so. Körperlich Mann unterlegen, wird sie unterdrückt und ausgenutzt. Nicht jede Frau hat das Glück im „Goldenen Westen“ zu leben, in der aufgeklärten Welt. Aber selbst in Europa gibt es Übergriffe. Und nicht immer ist Hilfe in Sicht. Also müssen wir Frauen uns wehren. Die Frage ist nur wie.
Das Wort Selbstverteidigung wird von Frauen meist mit Gewalt gleichgesetzt. Sofort haben sie das Bild von prügelnden Männern vor Augen, die hemmungslos die Fäuste schwingen. Und diesen Irrtum gilt es aufzuklären. Selbstverteidigung fängt mit Worten an. Deeskalation ist immer die Devise. Eine Faust nur der allerletzte Weg.
Schon sehe ich die Frage in den Augen meiner Leserinnen, wie das funktionieren soll. Selbstverteidigung ohne Körperkontakt, einfach nur mit Worten? Geht denn das? Die Antwort ist einfach: JA! In meinen Kursen für Frauen lehre ich, wie sie sich aus scheinbar brenzligen Situationen befreien können. Und oft ist Reden die beste Waffe, um einem Übergriff vorzubeugen. Und weglaufen gehört auch dazu.
„Kämpfen lernen, um nicht kämpfen zu müssen“, ist ein Motto, das hierzu gern benutzt wird. Und genau dieses Motto macht auch Sinn. Aber der Kampf fängt im eigenen Kopf an. Dort gilt es Hemmschwellen zu überwinden. Jede Frau kann sich mit einfachsten Mitteln verteidigen. Hemmungen sind in diesem Fall fehl am Platz, es geht um Gesundheit und Leben.
Frau muss lernen die eigene Stimme als erste Waffe zu nutzen. Ein lautes „NEIN!“ wirkt wahre Wunder. Laute Worte wie „Lassen Sie mich in Ruhe!“, im Bus, in der Straßenbahn zu einem Pöbler gesagt, kann diesen durchaus zur Flucht bewegen. Merke: wer schweigt ist bereits ein Opfer. Und genau das sind wir Frauen nicht!
Selbstverteidigung stärkt das Selbstbewusstsein und holt jeden Menschen aus der Opferrolle. Genau darum geht es. Täter suchen Opfer und keine Gegner. Das Gegenargument „Die meisten Menschen werden vermutlich nie mit Gewalt konfrontiert“, habe ich schon oft gehört. Gewalt trifft doch immer nur die anderen.
Was machen wir im Notfall? Schauen wir nur zu? Oder greifen wir aktiv ins Geschehen ein? Helfen wir dem Menschen in Not? Ja, das machen wir! Vielleicht nur mit Worten, vielleicht nur per Handy-Notruf. Nicht jede Frau ist schließlich Karate-Meisterin. Aber Situationen meistern sollte sie können. Wer Kinder bekommt, der kann auch einem Angreifer in den Hintern treten.
Ein weiterer Aspekt von Selbstverteidigung ist das gestärkte Selbstbewusstsein, das Frau auch im Alltag hilft. Noch immer werden Frauen unterdrückt und nicht für voll genommen. Schöne Larven, die ihre Rolle als Mutter und Hausfrau spielen. Biologischer Auftrag erfüllt und am Ende ab ins Altersheim? Mit mir zumindest nicht. Angst fängt im Kopf an – Mut auch! Wann also fangt ihr an euch zu wehren?
Gute, Mut machende Worte! Herzlichen Dank! Auch ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass Reden, im Notfall auch Schreien, die beste Verteidigung ist. LG Ulrike
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Gern geschehen, liebe Ulrike. Wer redet beweist schon Mut. Frauen sollten niemals schweigen.
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..auch wenn dein beitrag nicht an die Männerwelt gerichtet ist geb ich dir absolut recht in deiner Überschrift – alles fängt im kopf an!
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Mut, Zivilcourage fehlt leider vielen Menschen. Nicht immer nur Frau. Passt also.
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ich weiß und mittlerweile ist genau dieser mut oder noch besser die Zivilcourage ein Luxusgut von scheinbaren aussenseitern die nur blöd angeschaut werden
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Lass die Leute schauen. Ich schaue dann zurück … und sie weg 😉
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ja genau das passiert und ich zweifel auch nicht daran dass mein verhalten falsch wäre, aber es gibt viele die genau aus diesem grund dann mit wegschauen um nicht im Mittelpunkt zu stehen
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Oh, ich habe in den letzten Jahren (spät, aber hey, besser als nie) gelernt, meine Stimme zu erheben und kann nur bestätigen, dass das sehr „befreiend“ wirkt!
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Sehr gut, weiter so! 🙂
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Finde ich gut, danke dir für diesen Artikel
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Gern geschehen, ich gehöre zu den Mutigen 😉
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Ich leider nicht mehr
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Hat dies auf Dinge die mir gefallen rebloggt.
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Für mich klingt das logisch. Wenn der Täter merkt, dass wir als Opfer unbequem sind, weil wir uns von vorne rein laut wehren, lassen sie von uns ab. Das Risiko ist zu hoch. Man sollte so was bereits schon in frühen Jahre in der Schule lernen. Vor ein paar Tagen sah ich im Tv einen Beitrag über einen mobilen Alarmknopf für die Jackentasche, der höllische Lärm macht. Wer nicht laut schreien kann , für den wäre so ein Alarmknopf die perfekte Lösung.
LG, Emma
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Durch meine Freundin Linda bin ich recht gut informiert, was es an diversen Sprays und solchen mobilen „Alarmgeräten“ gibt. Das nennt sich Schrill-Alarm. Wichtig für Frauen: nicht in der Handtasche tragen sondern in der Hand halten in dunklen Ecken. In den USA gibt es bereits ein Spray mit eingebauter Cam, die ein Bild des Angreifers macht und sofort an eine Polizeistation sendet.
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Was so etws angeht, bin ich irgendwie recht unlogisch: Wenn ich sehe, dass jemand Anderes bedroht wird, reagiere ich IMMER, im Notfall eben durch einen Anruf bei der Polizei. Geht es allerdings um mich selbst, liegt die Hemmschwelle deutlich höher – wie kommt das nur? Frauen wie Du machen mir Mut, danke dafür! 🙂
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Frauen geben Leben. Männer nehmen es. Das ist der große Unterschied. Aber Hemmschwellen kannst du abbauen. Stell dir bei einem Angreifer immer vor, dass (deine) Kinder in Gefahr sind, deine Familie. Die gilt es zu schützen. Auch du kannst das. Besonders du 🙂
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Danke, liebe Nandalya, aber… Nee, Du hast ja sicher schon selbst gesehen, was bei mir im Blog gerade abgeht: Da versuche ich doch bloß, MEINE Sicht der Dinge zu vermitteln und frage gleichzeitg, ob das so richtig ist, stelle mich selbst in Frage und das Ergebnis: Ich krieg nur eins auf den Deckel, werde als männerfeindlich und unwissend, naiv und Dergleichen bezeichnet und und und.
Und dann wird mir auch vorgeworfen, selbst einen Mann belästigt zu haben! Dabei habe ich NIE etwas gegen Männer generell gesagt, nur gegen Finsterschweine! Ich frage danach, wie viele Frauen schon einmal von einem Mann belästigt worden sind – einmal verbal, einmal körperlich! – und es wird kritisiert, dass ich nicht danach frage, wie oft Männer von Frauen belästigt worden sind! Hallo????
Andersherum ist das genau so scheiße und mies! Nur sprechen doch die Zaheln für sich, oder?
Na ja, dachte ich zumindest…
Nee, liebe Nandalya, ich bin grade echt mutlos.
Du bekommst eine Menge Finsterkommentare und -Mails und ich bewundere, wie Du damit umgehst! Aber ich, ich kann das nicht, das geht mir echt nahe! Ich habe nie irgendeinem was getan und dennoch fühle ich mich grad…
Wenn das so weiter geht, werde ich wohl noch bei dem nächsten Kerl, der mich blöd anmacht und angrabbelt, um Entschuldigung bitten, weil ich ihm insgeheim sexuelle Belästigung vorgeworfen habe…
Egal.
Ich gebe Dir schonmal Sternchen für Deine nächsten Beiträge, denn ich weiß, ich werde sie lieben, Achtung: ********************** 🙂
Ich brauche erst mal ganz dringend eine Pause!
Grade extrem traurig, aber Dich weiterhin bewundernd,
Molly
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Bei (verbalen) Angriffen gilt es immer, die Kraft des Gegners zu dessen Nachteil auszunutzen. Das nennt sich (Wort)Aikido. Ein Tipp zu diesen heißen Themen: Du schreibst sie neutral und belegst sie mit Fakten. Meine Geschichten – unter der Rubrik „Persönlich“ haben sich alle so abgespielt. Nur Namen ändere ich oft ab.
Du solltest dich auch vor dem „jovialen Sexismus“ hüten. Mann versucht gern (s)eine heile Welt zu vermtteln. Er lobt Frau, um dann doch wieder nur in alte Muster zu verfallen. Meist sind das dann sogar „Freunde“, denen du natürlich näher stehst und deren Kritik dich besonders treffen kann.
Im Internet brauchst du ein dickes Fell. Ich habe das schon immer, was ich auch meinen Eltern zu verdanken habe und ihrer sanften Erziehung meiner Persönlichkeit. Verzichte auf lange Erklärungen deiner Artikel. Antworte wenn: sachlich, nüchtern, kühl. Oder mit einer Portion Ironie. Du kannst das.
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ein wichtiger, guter text!!
… und es fängt ja schon damit an, wie frau auftritt, um allerersten anfängen von belästigung, welcher art auch immer, zu begegnen, hilft tatsächlich auch schon eine selbstbewusste körperhaltung.
ja, frauen, lasst uns uns wehren. mit uns selbst, mit unseren worten.
tschakka!
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Und zur Not mit einem Tritt 😀
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ja 😀
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