Ich habe schon immer gewusst, dass lesbische Frauen ein großes Thema sind. Pünktlich zum Frühling häufen sich eindeutige Suchanfragen auf meinem Blog. „haben lesben auch sex mit männern nur zum spaß“, will ein unbekannter Besucher wissen. Und das ist nicht der einzige Suchbegriff dieser Art.
„Hochattraktiv sei dies in der Vorstellung von Mann“, hat eine holländische Freundin mir einst gesagt. „Männer stehen nun mal auf Frauen, das liegt in ihrer Natur. Und viele Männer erregt der Gedanke zwei Frauen beim Sex zu sehen.“
„Oder welchen mit ihnen zu haben“, füge ich hinzu und verziehe angewidert das Gesicht.
Sie lacht und nickt.
„Es gibt sogar Lesben, die sich Schwulenpornos anschauen“, verrät sie mir. „Aber das ist eine ganz besondere Gattung Frau. Und die mag ich nicht.“
Marike ist deutlich älter als ich und eine wahre Persönlichkeit.
Wenn ich eine Alpha bin, ist sie der Typ Übermutter. Eine Frau, die alle dominiert. Und das ohne Zwang. Ich bin knapp 18 Jahre jung, als ich Marike kennenlerne. Sie ist mit ihrer Frau Tomke unterwegs und ihren Kindern. Der Ort ist Holland, ein großes Festival. Fast alle sind queer und ich mittendrin statt nur dabei.
Natürlich dürfen meine beiden besten Freundinnen nicht fehlen. Natalie und Karin sind immer dabei. Und eine kleine Geliebte.
Die meist schwulen Männer sind keine Gefahr für mich. Sie sind ausgelassen, aber nett. Höflich und nie aggressiv.
Einige Heteros haben sich ebenfalls hierher verirrt. Das ist normal und wird toleriert. Weniger normal sind die gierigen Blicke.
Auch wir werden gemustert, abgeschätzt.
Marike tritt den Männern entgegen und verhindert eine Konfrontation. Was sie sagt verstehe ich nicht, dafür ist es zu laut.
Die Typen versteinern und suchen schnell das Weite.
„Alles gut“, sagt Marike und lächelt uns an. „Wir werden keinen Ärger haben.“
Ich gebe es zu, Marike beeindruckt mich. Und das auf positive Art. Ich erkenne sie als „Mutter“ an. Und das ist selten bei mir.
Ich habe Marike und ihre Frau oft getroffen. In Holland, Deutschland. Kein Problem. Wir sind Freundinnen geworden und das ist gut.
Sie wird eine Art Lehrerin für mich. Und das ist noch viel besser.
Lebenserfahrung, Bildung, Philosophie. Verständnis über Landesgrenzen.
„Du bist so, wie ich als Mädchen war,“ hat Marike mir gesagt. „Nur habe ich niemanden verprügelt.“
Marikes Bild von Mann ist anders. Distanziert, aber weniger radikal. Aber das kann sie mich nicht lehren, da versagt ihre mütterliche Kunst.
Zurück auf meinem Blog schaue ich mir die Suchbegriffe an und zu welchen Artikeln sie vermutlich führen. Der (Be)Sucher ist vermutlich enttäuscht, was er dort findet. Geschichten, oder Bilder von Lesbensex gibt es dort nicht. Erotische Geschichten finde ich meist wenig attraktiv. Eigentlich alles, was sich um dieses eine Thema dreht.
Aber die Gedanken der Menschen sind frei. Nur muss ich sie nicht lesen.
„Zwei Frauen haben eine doppelte Wirkung auf Mann“, hat Marike mir erklärt. „Männer sind visuell geprägt, Frauen gefühlsbetont.“
Sie lacht, als sie meine skeptische Mine sieht.
„Ja ich weiß, du bist gefühlsbetont und visuell“, fügt sie hinzu. „Aber wir sind Lesben. Und anders.“
„Es ist vermutlich nur sein Trieb“, erwidere ich trocken. „Sein von der Evolution vorgegebenes Verhalten. So zumindest redet Mann sich raus, wenn er Frau bespringen will.“
„Du bist zu hart mit Mann“, wirft Tomke ein. „Nicht alle sind so, oder böse.“
Marike kann das nicht stehen lassen.
„Zeig einem Mann deine Beine und er legt dir die Welt zu Füßen“, sagt sie zu ihrer Frau. „Zeig ihm noch mehr und er legt die Sterne dazu. Bis die Nächste kommt.“
Und der nächste umtriebige Besucher wird auch auf meinen Blog kommen, davon bin ich überzeugt.“Selbstbefriedigung Lesben“, wird dann dort wieder stehen. Oder „Lesbische Träume.“ Wie gut, dass ich meine eigenen Träume habe. Und diese lebe. Aber nicht als Worte teile. Vor allem nicht mit Mann.
Ich hab auch schon die merkwürdigsten Suchbegriffe gesehen, durch die die Leute auf meinen Blog gekommen sind, und ich bin nicht lesbisch! Die Menschheit ist ziemlich strange.
LG
Ulrike
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Da ich die Tags „lesbisch, Lesben, Gay etc.“ nutze, ist ein solcher Besuch bei mir wohl vorprogrammiert. Für mich nur bezeichnend ist die Wahl der Worte, aus der ich viel schließen kann.
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Mein Knaller der letzten 7 Tage ist neben „Japanerinnen nackt“ sicherlich „wie entsteht ein embryo monatlich“. Na, hast du eine Antwort?
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Ist doch sonnenklar: Nackte Japanerinnen lassen monatlich Embryonen für Mann entstehen. Arggh …. 😉
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Oh, also meinst du, die Suchanfrage war von der gleichen Person? 😛
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“Zeig einem Mann deine Beine und er legt dir die Welt zu Füßen”, sagt sie zu ihrer Frau. “Zeig ihm noch mehr und er legt die Sterne dazu. Bis die Nächste kommt.” Wunderbar wahr 😀
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Auch wir anderen Mädels kennen die Männer 😉
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Es gibt wirklich Männer, die anders sind (nicht viele zugegeben). Einen habe ich geheiratet. 🙂
Aber die meisten…^^
Und was die Suchbegriffe angeht, Essen und Sex scheinen dicht beieinander zu liegen, ich bekomme auch oft seltsame „hits“.
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Offensichtlich glauben die (Be)Sucher, dass sie große (Ver)Nascher sind 😉
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@ evazins
Viel Glück, dass du dich nicht irrst. Sie sind alle gleich, sie sehen nur unterschiedlich aus, damit sie von Frau besser auseinandergehalten werden können.
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Nach über 15 Jahren bin ich mir ziemlich sicher. 😉
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Och sehnsüchtige Blicke von Mann sind doch nicht schlim eher im Gegenteil. Ich mag das manchmal sogar und dreh den Spieß um. Einmal einem Mann zurück Lächeln wenn die Ehefrau daneben ist und es mitbekommt. Das gibs die schönsten Scenen im Supermarkt.
Aber (an)gucken, nicht anfassen -> sonst Aua….
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Also, da muss ich doch mal eine Lanze für die Männer brechen. Sie sind definitiv nicht alle so. Nur kriegt man halt von den aufdringlichen mehr mit, eben weil sie aufdringlich sind…
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Du musst das auch aus meiner besonderen Sicht sehen. Und aus meiner jüngeren und radikaleren Perspektive 😉
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Zum Glück gibt es zuhauf Famosgesellen, die eben zwar männlich wirken und doch den Frauen mit Achtung und Respekt begegnen. Mit denen man auch über Sex und Gefühle sich austauschen kann, ohne daß ihnen der Sabber aus dem Mund fließt. Ich habe so tolle Kerle in meinem Freundeskreis und auch den Bloggern in meiner Lieblinksliste gehört mein vollstes Vertrauen im Umgang miteinander. Den widerlichen Trollen erwehrt man sich halt so gut man kann. Mayumi, Liebes, ich kenne Deine Haltung gegenüber dem Mannsvolk, aber für die Guten, die Superiösen, die Schulterstarken und Respektvollen, für die will ich eine Lanze brechen und schreibe bewußt, daß ich euch Männer mag.
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Wie schön! Am Ende also doch noch Grund für ein männlich Hach! Danke
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Äußerst gern. Männlich Hach fetzt.
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Da ich nun mal so bin wie ich bin, ist Mann für mich kein Thema. Es ist auch lediglich meine besondere Sicht der Dinge. Famosgesellen gibt es, das weiß ich. Mein Papa, Schwiegerpapa und Cousin Ken gehören dazu. Und wenn diese Gesellschaft endlich weniger homohob ist, wenn die nötige Aufklärung endlich greift, dann werden auch mehr Männer verstehen. Ich muss aber trotzdem nicht mit ihnen leben. Ob ich sie mag, oder eben nicht. 🙂
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Das weiß ich, meine Liebe und daran soll auch nicht rumgezetert werden. Das ist ja das Schöne an der Toleranz. Sein und sein lassen. Aber ich will immer daran erinnern, daß es halt solche und solche gibt. Dir einen feinen Grußkuß, meine tolle Regenbogenkriegerin, Deine Käthe.
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Den Suchbegriff „Selbstbefriedigung Lesben“ finde ich interessant. Da würde mich echt interessieren, wer danach sucht und aus welchem Grund. Ob Lesben sich anders selbst befriedigen als bisexuelle oder heterosexuelle Frauen? Darüber habe ich noch nie nachgedacht.
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Machen sie nicht, emma 😀 Frau bleibt Frau, egal wen und wie sie liebt.
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